Aeroflot und S7 Airlines stellen alle internationalen Flüge ein und stehen kurz vorm Kollaps

Foto: Aeroflot

Aufgrund des Angriffskrieges gegen die Ukraine, haben die EU, Kanada, die USA und noch eine Reihe weiterer Staaten schwere Sanktionen gegen Russland verhängt. Hierbei hat man sich vor allem auf den Finanz- und IT Sektor konzentriert, aber auch Airlines wurde massiv eingeschränkt.

Gerade in der Airline Branche merkt man die Sanktionen nun sehr schnell und deutlich. So dürfen bereits seit einigen Tagen keine russischen Flugzeuge, oder solche, welche sich Personen oder Airlines aus Russland zuordnen lassen, über die EU, Kanada, die USA oder auch über die Schweiz, Norwegen und das Vereinigte Königreich fliegen. Diese Sanktion alleine hat den Flugbetrieb für russische Airlines schon gehörig verkompliziert. 

Hinzu kommt nun aber auch noch, dass keine Ersatzteile mehr an Airlines aus Russland geliefert werden dürfen, was ebenfalls ein dramatisches Problem für die Airlines ist. Daher hat die oneworld Airline S7 bereits alle internationalen Flüge eingestellt und auch die mehr oder weniger staatliche Aeroflot wird am 8. März vorübergehend alle internationalen Flüge einstellen.

Gerade Aeroflot, welche sehr viele Langstrecken in die ganze Welt anbietet, ist hierbei natürlich sehr schwer von den Sanktionen getroffen. Die Aktie der Airline ist nach der Wiederaufnahme des Handels kollabiert und um 95% gefallen. Damit ist Aeroflot nun ein Pennystock und die meist sehr feinfühligen Finanzmärkte erwarten offensichtlich eine sehr dramatische Zukunft für die Airline.

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Für die Airlines ist neben der Luftraumsperrung in vielen Teilen der Welt vor allem die nicht mehr sichergestellte Versorgung mit Ersatzteilen ein riesiges Problem. So kann man zwar mit deutlichen Verlusten noch viele internationale Flüge durchführen, sollte ein Flugzeug im Ausland aber ein Ersatzteil benötigen, ist dies kaum mehr zu beschaffen, da man nicht mehr auf die üblichen Kanäle zugreifen kann.

Dazu kommt noch die Ungewissheit um einen Großteil der Flotte, denn diese gehören meist nicht den russischen Airlines selbst, sondern Leasing Gesellschaften, von welchen viele in Europa sitzen. Diese mussten nun aufgrund der Sanktionen die Verträge kündigen und fordern die Flugzeuge zurück.

So muss man bei jedem Flugzeug, welches auf einem internationalen Flug aus Russland heraus fliegt, damit rechnen, dass es bei einem technischen Problem fast unmöglich wird, die Flugzeuge wieder im Ausland fit zu machen und noch dazu muss man damit rechnen, dass es beschlagnahmt wird, da die Leasing Gesellschaft sie zurückfordert.

Aeroflot und S7 Airlines stellen alle internationalen Flüge ein und stehen kurz vorm Kollaps | Frankfurtflyer Kommentar

Der Angriff auf die Ukraine war für russische Airlines eine Katastrophe und so leid es mir immer um Airlines und deren Mitarbeiter in diesem Fall tut, denn sie haben diesen Angriff nicht befohlen, so müssen die Sanktionen des Westens nun so hart und deutlich ausfallen.

Dabei scheint man im Kreml die Situation der Airlines inzwischen sehr ernst zu nehmen, denn man denkt laut darüber nach, die von ausländischen Gesellschaften geleasten Flugzeuge zu verstaatlichen.

Es wird nun sehr spannend, was aus den Airlines in Russland wird, denn selbst in den Zeiten des Kalten Krieges hat Aeroflot Flüge in den Westen, darunter auch zu vielen Zielen in Zentral Europa, sowie den USA durchgeführt.

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