Air India Flugbegleiterin bei Zwischenstopp in London im Crew Hotel überfallen

Ein schlimmes Erlebnis hatte eine Flugbegleiterin von Air India im Radisson RED Hotel London Heathrow. Foto: Radisson

Eine Air India Flugbegleiterin wurde bei einem Layover in Ihrem Hotelzimmer angegriffen. Bei ihrem Zwischenstopp in London-Heathrow verschaffte sich jemand Zutritt zu ihrem Zimmer und verletzte sie. Gäste aus den Nachbarzimmern konnten den Täter in die Flucht schlagen. Vorwürfe gegen Air India machen in diesem Zusammenhang die Runde, da Crews bereits mehrfach die Sicherheit im Crew-Hotel bemängelt haben.

Robert hatte vor einiger Zeit in einer Ausgabe von „Ask the flight attendant“ die Frage ins Visier genommen, wo Flugbegleiter während ihres Layovers übernachten. Konkrete Hotelnamen nannte er dabei nicht, obwohl sich im Internet dazu so einiges recherchieren lässt. Dass Crew Hotels nicht öffentlich genannt werden, hat unter Anderem auch mit dem Schutz und der Privatsphäre der Besatzungen zu tun. Zurecht, wie ein aktuelle Vorfall beweist.

Bei diesem Vorfall geht es um eine Kabinenbesatzung von Air India. Konkret um eine Flugbegleiterin während ihres Aufenthalts am Flughafen London Heathrow. Während Kabinenbesatzungen häufig nicht in Flughafennähe stationiert werden, sondern verhältnismäßig zentral in den Städten übernachten, ist es in der Kombination Air India und London Heathrow (LHR) anders gelagert. Die Besatzungen des indischen Star Alliance Mitglieds schlafen in der Nähe des Flughafens im Radisson RED London Heathrow. Besser sie schliefen, denn nach dem aktuellen Vorfall hat Air India das Crew Hotel wohl gewechselt.

Mit dem Radisson RED Heathrow hatten die Besatzungen in der Vergangenheit wohl bereits mehrfach Probleme und bei ihrem Arbeitgeber Sicherheitsbedenken geäußert. Welche Sicherheitsbedenken dies konkret waren, ist jedoch nicht klar. Dass die Crews damit offensichtlich nicht falsch lagen, musste nun eine Flugbegleiterin auf unsägliche Art und Weise spüren.

Nach Medienberichten hat sie auf ihrem Zimmer geschlafen, als sich jemand mit einer Schlüsselkarte Zutritt verschaffte. Laut einem Social Media Post wurde Ihr in das Auge geschlagen und sie weiter brutal angegriffen. Erst ihre Schreie konnten dafür Sorgen, dass benachbarte Gäste alarmiert wurden, was den Angreifer in die Flucht schlug.

Das Opfer musste zunächst ins Krankenhaus gebracht werden. Zwei Mitarbeiter von Air India sind extra nach London geflogen, um die Flugbegleiterin in die Heimat zu begleiten. Natürlich als Passagierin und nicht als reguläres Crew-Mitglied.

Air India hat zu dem Vorfall mittlerweile Stellung bezogen und wohl auch das Crew-Hotel gewechselt:

Wir sind zutiefst erschüttert über den gesetzeswidrigen Einbruch in ein Hotel einer großen internationalen Kette, von dem auch eines unserer Hotels betroffen war. Bei Air India sind wir über diesen Vorfall genauso besorgt wie Sie alle.

Wir bieten unserem Kollegen und dem gesamten Team jede mögliche Unterstützung, einschließlich professioneller Beratung. Air India arbeitet auch mit der örtlichen Polizei zusammen und wird die Angelegenheit im vollen Umfang der rechtlichen Möglichkeiten verfolgen.

Wir überprüfen ständig Reise- und Übernachtungsvereinbarungen bei renommierten internationalen Hotelketten auf der Grundlage von Rückmeldungen unserer Mitarbeiter und internen Überprüfungen, um die Sicherheit und den Komfort der Mitarbeiter zu gewährleisten. In diesem besonderen Fall haben wir sofortige Maßnahmen ergriffen und beschlossen, unsere Kollegen in ein anderes Hotel zu verlegen.

Wir haben uns an die Leitung des aktuellen Hotels gewandt, um die Sicherheit der dort untergebrachten Kollegen zu gewährleisten. Man hat uns zugesichert, dass es keine Kompromisse hinsichtlich der Sicherheit geben wird, bis unsere Kollegen in ein anderes Hotel verlegt werden.

Unser Team in London überwacht aktiv die Sicherheitsaspekte und steht während dieser Zeit für jegliche Unterstützung zur Verfügung.

Air India räumt der Sicherheit und dem Wohlbefinden aller dienstlich reisenden Mitarbeiter höchste Priorität ein.

Wir bitten darum, die Privatsphäre der Beteiligten zu respektieren. Wir bitten alle, sich bei Spekulationen in Social-Media-Posts zurückzuhalten und ihr Urteilsvermögen zu nutzen.

Air India Flugbegleiterin bei Zwischenstopp in London im Crew Hotel überfallen | Frankfurtflyer Kommentar

Nach allem, was wir bisher an Fakten über den Vorfall wissen, ist das Tatmotiv unklar und der Täter nicht bekannt. Dementsprechend kann auch noch nicht sicher gesagt werden, ob die Flugbegleiterin ein bewusst ausgewähltes Opfer war. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch hoch, wenn wir berücksichtigen, dass es bisher mehrere Beschwerden über das Hotel als Crew Hotel gab. Insbesondere weil Flugbegleiter immer noch eine gewisse Begehrlichkeit mit ihrem Auftreten wecken.

Hinzu kommt, dass England derzeit auch nicht der sicherste Ort zu sein scheint, wenn man Medienberichten folgt. Dass man in einem Radisson Hotel in Flughafennähe jedoch nur wenig sicher ist, hätte ich so nicht erwartet. Aber tatsächlich ist mein letzter Aufenthalt dort auch schon einige Zeit her.

Dieser Vorfall benötigt auf jeden Fall eine transparente Aufklärung.

Quelle: thehindu.com via OMAAT

4 Kommentare

  1. Habe den Artikel gelesen und leider einige Erfahrungen in Bezug auf Kriminalität in den letzten Jahren selbst in London machen müssen. Eine üble Entwicklung wie in vielen westlichen Staaten.

    Bestimmt kommen deswegen gleich wieder die Kommentare, die sich für Autokratien, Diktaturen oder Monarchien mit dem Islam als Staatsreligion unter der Scharia aussprechen, weil dort so etwas nicht passieren könne und es so sicher sei…

  2. Bekomme oft zwei Zimmerkarten, obwohl ich alleine einchecke.
    Die nicht benötigte stecke ich dann in den Kontakt für’s Licht beim Eingang und lasse diese dort.
    Doch plötzlich war die Karte weg — will heissen: Housekeeping nahm sie aus Gewohnheit ? mit.
    So könnte jedermann das Zimmer betreten, dem die Karte allenfalls weitergegeben wird. Also: NIE mehr die Karte aus Bequemlichkeit stecken lassen!!
    So viel zum Thema „Zutritt mittels Zimmerkarte“.

  3. Habe mir auf meinen Alleinreisen (war dienstlich immer alleine unterwegs, privat nicht immer) angewohnt, nachts einen gekippten Stuhl gegen die Tür zu lehnen.
    Unbemerkt kam da niemand rein und die Situation für einen Angreifer wäre bestimme eine andere gewesen…..
    Genauso habe ich immer ein Klebeband mit der Aufschrift irgendeiner einer Firma dabei, das ich um den Schlüsseleinschub in der Tür des Zimmertresors wickelte. Die Tür lässt
    dann immer noch schließen. So konnte ich sehen, ob sie jemand mit dem Notschlüssel öffnete.
    Sind halt so Regeln, wenn man alleine ist.
    Auch in besseren Hotels, wie Radisson, steigen schlechte Leute ab. Das Hotel kann nur begrenzt was dagegen tun. Gehe mal davon aus, dass es Videoüberwachung (gerade in UK) und Speicherung der Zugangsdaten gibt.
    Gute Besserung an die Lady.
    Nicht alle Menschen sind schlecht.

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