Auch Iberia sortiert den Airbus A340-600 aus | Folgt British mit dem Jumbo?

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Es gab nicht wirklich viele Airlines, die sich für die langgezogene Variante des Airbus A340 entschieden haben. Inzwischen haben sich die meisten Gesellschaften von dem „346“ auch schon getrennt, dem folgt jetzt Iberia. Die Spanier hatten zuletzt noch 14 Exemplare in der Flotte, deren Ausflottung wird nun vorgezogen.

Um die Vierstrahler ist es durch die Auswirkungen der Covid19-Pandemie nicht gut bestellt. Neben den A340 werden weltweit zahlreiche A380 und B747 langfristig geparkt oder gleich ausgeflottet. British Airways hat mit 28 Jumbos in der Flotte noch eine beträchtliche Zahl des markanten Flugzeuges in der Flotte. Dort gibt es Indizien, dass deren Ende schon bald ansteht.

Auch Iberia sortiert den Airbus A340-600 aus

Das Virus wirbelt die Pläne der Fluggesellschaften gehörig durcheinander. Das Flugprogramm lässt sich nur kurzfristig zusammenstellen, Prognosen sind schwierig bis unmöglich. Längerfristig geht es bei allen in Richtung Schrumpfkur. Wo man hinsieht werden neben Arbeitsplätzen auch die Anzahl der Flugzeuge reduziert. Betroffen sind die älteren und unwirtschaftlichen Exemplare.

Lufthansa war in dem Punkt sehr schnell mit der Umsetzung des Vorhabens. Anfang April wurde mit dem Aus der Tochter Germanwings die Reduzierung der Flotte bekanntgegeben. Insgesamt sieben A340-600 sollte der Konzern abgeben. Nur wenige Tage später wurde entschieden alle Maschinen langfristig stillzulegen. Lufthansa ist der weltweit größte Betreiber des Airbus A340-600. Über viele Jahre war die Maschine das Rückgrat der Münchener Langstreckenflotte.

Foto: Iberia

Virgin Atlantic hat in Folge der Krise ihre A340-600 bereits im März vorzeitig stillgelegt, nun folgt der nächste Kandidat. In Spanien wird jetzt auch aussortiert, Iberia schickt den Vierstrahler vorzeitig in Rente. Man will kleiner denken und ist sich sicher daß die Kapazitäten der Maschine zu hoch sind. Das lange Flugzeug bietet in der Bestuhlung bei Iberia fast 350 Sitzplätze.

Doch dabei bleibt es nicht im Maßnahmenpaket der spanischen Nationalairline. Sie verschiebt auch Lieferungen neuer Flugzeuge weiter in die Zukunft. Auf der Liste stehen dort noch 11 Airbus A350 sowie 18 A320neo und A321neo. Man verhandelt gerade über die Konditionen mit Airbus. Darüberhinaus werden laufende Leasingverträge nicht weiter verlängert.

Folgt British mit dem Jumbo?

Zu groß, zu ineffizient und zu teuer trifft auch auf die Boeing 747 zu. Im Vergleich kann die Königin der Lüfte mit den neuen Produkten der Hersteller nicht mehr mithalten. Die neue Variante des Jumbos entpuppte sich als Ladenhüter. Zusammen mit dem Airbus A380 zählt der Jumbo wohl zu den markantesten Flugzeugen. Beide sind bei vielen Passagieren äußerst beliebt.

Doch bei den Fluggesellschaften punkten längst andere Modelle. Vier Triebwerke sind teuer in der Wartung und verbrauchen mehr Kerosin als vergleichbare Flugzeuge. Zu schwer und zu groß sind sie auch noch. Zum Neustart brauchen die Airlines erst recht keine hohen Kapazitäten.

28 Einheiten der Boeing 747-400 sind in der Flotte bei British Airways zu finden. Im Schnitt sind die Flugzeuge bereits 23 Jahre alt. Deren Ende war bereits vor der Pandemie besiegelt, 2024 sollten die Jumbos ausgeflottet werden. Doch dies könnte nun massiv beschleunigt werden. Dafür sprechen mehrere Indizien.

So wird gerade das Training der 600 Piloten, die auf der B747 lizensiert sind, ausgesetzt. Für BA könnte es sinnvoller sein die Kapitäne und Kopiloten auf andere Maschinen umzuschulen. Dies ist zwar aufwendiger, unterm Strich aber lohnender. Insbesondere wenn die Jumbos die Flotte jetzt sowieso verlassen würden.

Die Instandhaltung ist außerdem sehr teuer. Es spricht daher dafür sich von der Teilflotte zu trennen, da der Zeitpunkt der Reaktivierung wohl noch weit in der Zukunft liegt. Die Maschine würde dann ohnehin nicht mehr lange fliegen. Das Kabinenprodukt ist im übrigen nicht das Neueste wie beispielsweise auf dem A350, ein weiterer Punkt der mit Kosten verbunden ist.

Eine Ausflottung könnte auch Teil der Verhandlungstaktik sein, die BA gerade fährt. So drohte die Gesellschaft aus dem vereinigten Königreich vor kurzem alle Piloten zu entlassen.

Auch Iberia sortiert den Airbus A340-600 aus | Folgt British mit dem Jumbo?

Kommt durch Corona das Ende der Vierstrahler? Diese Frage haben wir uns im April gestellt und seitdem bestätigen zahlreiche Maßnahmen diese Vermutung. Leider. Denn die großen Jets gehören bei Luftfahrtenthusiasten zu den Favoriten. Die Konfigurationen waren von Airline zu Airline sehr unterschiedlich aber auch interessant. Außerdem führten die hohen Kapazitäten oft zu guten Verfügbarkeiten, gerade bei Prämienflügen.

Doch das steht überhaupt nicht zur Debatte wenn es ums Überleben geht. Wichtiger ist es die Stückkosten zu senken und Überkapazitäten zu vermeiden. Aber was wenn sich der Markt doch schneller erholt und auf einzelnen Strecken ein A340-600 die beste Performance bietet?

Danke: aeroTELEGRAPH und OMAAT

5 Kommentare

  1. Ich werde die 346 vermissen. Sie war zwar im Vergleich zur 747 zu langsam, aber selbst in der ECO komfortabel. Zu langsam sage ich, weil sie bei Gegenwind von Fernost nach Europa unterwegs 800km/ über Grund absackte….. Komfortabel , weil in der Eco (Egal ob LH oder TG) genug Beinfreiheit und mit den Waschräumen im Untergeschoss i.Vergleich verschwenderisch viel Platz geboten war……Und wenn auch andere Businessclass mehr Platz als LH bot, für uns als Paar, war es erstklassig

  2. Ich schließe mich an: Der 346 war ein richtig komfortables Flugzeug, auch in der Eco. Ich bin mit ihr, es muss 2006 oder 2007 gewesen sein, mit LH von Frankfurt nach Kapstadt geflogen. Damals waren das Nachtflüge in beide Richtungen und ich kann mich noch sehr gut an den bis dato unübertroffenen Abflug bei untergehenden Sonne über den Tafelberg in Richtung Frankfurt erinnern.

    Mit Blick auf das BA Langstreckenflotten Sammelsurium denke ich auch, dass die 744 dort keine große Zukunft mehr hat. BA hat neben der 773 und dem A380 auch A350-1000 in der Flotte bzw. im Zulauf. Mit Blick auf die aktuell eher maue Nachfrage ist da mit ziemlicher Sicherheit zumindest die 744 über und wenn die Nachfrage wieder anzieht, dann hat man auch noch den A380 in der Flotte. Ferner sind die Jumbos auch schon zwischen 21 und 27 Jahre alt und wenn BA tatsächlich Gatwick aufgeben sollte, dann wären auch noch diverse 772 beschäftigungslos und die passen grössentechnisch aktuell einfach besser.

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