
Die Zeichen standen eigentlich auf Hoffnung. Nach Jahren des Wartens konnte Austrian Airlines 2024 endlich zwei Boeing 787-9 übernehmen. Diese kamen zwar gebraucht, doch die beiden Jets sind moderner und effizienter als der Rest der betagten Interkontinentalflotte. Der Konzern hat vor, noch zehn weitere Dreamliner nach Wien zu stellen, um die alten Boeing 767 und 777 in Rente zu schicken: Langfristig soll dann auch das Programm erweitert werden. Doch für 2025 ist weiterhin Stillstand angesagt, Austrian-Manager Francesco Sciortino bestätigte dies jetzt in einem Interview.
😞 Keine Dreamliner 2025: Austrian Airlines erhält im kommenden Jahr keinen neuen Langstreckenjet.
✈️ Alte Flotte bleibt: Die betagten Boeing 767 und 777 bleiben länger
📉 Wien liegt zurück: Lufthansa priorisiert Frankfurt, München und Zürich
In dem Gespräch mit dem aeroTELEGRAPH geht hervor, dass die AUA weiterhin Vorlieb mit der Wartebank nehmen muss. Während Lufthansa selbst, Swiss und Edelweiss teils im Monatsrhythmus neue Langstreckenjets erhalten, blickt man in Wien auf die Warteliste und auf eine der ältesten Interkontinentalflotten Europas.

Die beiden 2024 übernommenen Boeing 787-9 stammten ursprünglich von Bamboo Airways. Lufthansa hat damals zugeschlagen, diese übernommen und nach Wien geschickt. Ein Glücksfall für Austrian Airlines, da die Maschinen kurzfristig verfügbar waren. Die Dreamliner sind vergleichsweise jung und geeignet, die dringend notwendige Modernisierung der Flotte zumindest anzustoßen. Doch der erhoffte nächste Schritt lässt auf sich warten. Für 2025 ist keine weitere Auslieferung vorgesehen. Erst 2026 soll wieder Bewegung in die Angelegenheit kommen. Doch auch das hängt noch von der Lieferfähigkeit des Herstellers Boeing ab.
Die drei derzeit bei Austrian eingesetzten Boeing 767-300ER werden somit mindestens bis Ende 2025 weiterfliegen. Ursprünglich war geplant, die erste 767 noch in diesem Jahr auszuflotten. Doch die Pläne hängen am seidenen Faden. Die fünf Dreamliner, die Austrian aus dem Lufthansa-Konzernpool übernehmen soll, werden dort selbst dringend benötigt und stehen daher noch nicht zur Verfügung.

Die Prioritäten der Lufthansa Group sind klar gesetzt. Wie CEO Carsten Spohr Ende April erklärte, gehen 33 von 40 bis Ende 2026 erwarteten Langstreckenflugzeugen direkt an Lufthansa selbst. Die Modernisierung der Flotte in Frankfurt und München hat Vorrang. Der Bedarf ist enorm, das Produkt wird international vermarktet, einzelne Maschinen sind teils noch älter als bei der AUA.
Während Lufthansa mit neuen Airbus A350-900, A350-1000 sowie Boeing 787-9 aufrüstet, bleibt Austrian Airlines außen vor. Nur drei weitere Dreamliner sind derzeit für Wien bis Ende 2026 vorgesehen. Das reicht nicht, um den langersehnten Flottenaustausch abzuschließen.
Dreamliner: Auch Lufthansa muss warten
Generell läuft bei den Auslieferungen selbst nicht alles rund. Die werksneuen Boeing 787-9 werden zunächst mit nicht freigegebener Business Class kommen, da die FAA noch keine Zertifizierung für die neue Allegris-Kabine erteilt hat. Bei Lufthansa bedeutet das konkret, dass die Sitze in der Business Class zunächst gesperrt bleiben. Der Dreamliner ist also zunächst dazu verdonnert, auf der Kurzstrecke zu fliegen.
Für Austrian Airlines ist das jedoch nur ein Randproblem. Viel schwerer wiegt der Umstand, dass man selbst überhaupt keine neuen Langstreckenflugzeuge erhält. Der einzige Zugang bleibt der Gebrauchtmarkt – sofern sich dort überhaupt Gelegenheiten ergeben. Das scheint aber laut Manager Sciortino derzeit für Austrian keine Rolle zu spielen.

Austrian Airlines wird auch 2025 keine weiteren Dreamliner erhalten | Frankfurtflyer Kommentar
Die Situation der Austrian Airlines ist sinnbildlich für die Realität kleinerer Konzern-Airlines. Man profitiert zwar von Synergien und dem Zugang zu neuen Technologien, man ist aber abhängig davon wie die Mutter die Prioritäten setzt. Dass der Großteil der neuen Langstreckenjets zur Kernmarke geht, ist betriebswirtschaftlich nachvollziehbar, für Austrian Airlines aber bitter.
Die AUA hat eine treue Kundschaft, ein solides Streckennetz und einen eigenen nicht unattraktiven Hub. Ohne moderne Flotte wird es aber schwer, im Premiumsegment mitzuhalten. Kabinenkomfort, Effizienz und Wartungskosten sind längst nicht mehr auf dem Stand der Zeit. Im nächsten Jahr sollen dann drei weitere Dreamliner folgen. Das ist aber nur ein Anfang, bis die AUA die Modernisierung der Langstreckenflotte abgeschlossen hat, vergehen noch Jahre. Die Lufthansa-Tochter bleibt im Schatten der großen Schwester, ein echtes Zukunftskonzept für die Wiener Langstrecke sieht anders aus.
Herr Spohr hat von Austrian noch nie etwas gehalten, er lässt Austrian da er Österreich und die Österreicher nicht mag, gerade so am Leben; ein ungeliebtes Stiefkind halt. Wie lange läßt der LH Aufsichtsrat Carsten Spohr schalten und walten wie es ihm passt? Der Mann muss weg
Bei einer solchen Unterstellung würden mich schon Belege für eine solche Aussage interessieren.
Aus meiner Sicht ist allerdings auch auffällig, dass die LH trotz Potenzial recht wenig mit Marke und Airline anzufangen weiß. Die Profitabilität ist die eine Sache, mangelnde Investitionen die andere – eine klassische Henne-Ei Problematik.
Vielleicht mag er auch nicht dass AUA besseres Catering und freundlicheren Service als die Mutter in den Augen der Kunden hat…
Das kann jetzt Lob sein und man muss bei LH nachziehen oder Neid…
Sicher ist dass die nach hinten gestellten Auslieferung rein auf vielfachen Kundenwunsch basieren
Kennt irgendjemand einen zufriedenen Kunden oder einen zufriedenen Aktionär der LH-Group-Airlines?
Da Schlimme zum einen ist, dass sich der Chef offenbar alles erlauben kann. Viel zu lange eine abgeranzte Kabinenausstattung fliegen lassen, die Qualität immer weiter verringern, das Allegris-Projekt zeitlich komplett in den Sand setzen (und konzeptionell u. U. ebenfalls), Austrian am langen Arm verhungern lassen, Miles & More die Treue des Treueprogramms abschaffen und die abgezockten Kunden und jetzt noch vom Hof jagen…
Und das Schlimme zum anderen ist, dass es viel zu lange funktioniert hat. Jetzt aber sitzt die Mainline tief in der Sch…, die Kunden aller Airlines sind am Kotzen, aber das Management kassiert weiter ab.
Ich bin einer…als Kunde eher zufrieden und ich kenne noch viele andere. Aktionär bin ich zwar nicht, aber es gibt sicherlich schlechtere Investments als Aktien von LH.
Dein Gejammer ist echt gruselig und jetzt kommen auch noch unbelegte Mutmaßungen, die Gruppe würde sich nicht ausreichend um AUA kümmern. Schau Dir mal die Geschäftszahlen der frühen 2000er an, Austrian Airlines war eine „Geldvernichtungsmaschine“ mit massiven Problemen. Eigentlich sollten doch alle froh sein, dass die Bude in den letzten 16 Jahren ganz ordentlich saniert worden ist und heute eine solide Leistung erbringt.
In den letzen 24 Jahren war ich HON oder SEN und habe die Verschlechterungen bei den LH-Airlines im Wochentakt erleben dürfen. Und Du hast wie viele Flüge?
U. a. ist das Alter der AUA-Vögel langsam grenzwertig, meiner Ansicht nach wird die Airline auch sonst stiefmütterlich behandelt. Aktionär bin ich schon lange nicht mehr.
Großartig, dass Du „eher zufrieden“ bist.
Oha…die Vergleichskeule wird rausgeholt. Zähle meine Flüge nicht mehr und Du bist mir mit Deinen 24 Jahren Status weit voraus, aber was um alles in der Welt hat das mit dieser Diskussion zu tun? Genau – nichts!
Hier geht es m.E. nicht darum, dass ein Group-Management ein Tochterunternehmen stiefmütterlich behandelt, sondern doch vorrangig um globale Lieferprobleme der Hersteller und um diverse Verzögerungen bei der Zertifizierung. Und die Entscheidung zur 787 hat sicherlich auch die AUA selbst mitgetragen und nicht alleine der „böse Carsten, der Österreich nicht mag“ (Zitat vom 1. Kommentar). Mit dem Alter der Vögel hast Du total recht, aber ist das ein Problem? In Nordamerika feiern viele UA und DL dafür, dass sie zum Beispiel ihre 767 so lange in der Luft halten. Und die Kabine bei Austrian gehört jetzt auch nicht zu den allerschlechtesten am Markt. Von daher doch eine zumindest nachvollziehbare, wenn auch schmerzhafte, Entscheidung, die 767/777 in Wien noch 2-3 Jahre weiter zu nutzen.
„In dem Gespräch mit dem aeroTELEGRAPH geht hervor, dass die AUA weiterhin Vorlieb mit der Wartebank nehmen muss. Während Lufthansa selbst, Swiss und Edelweiss teils im Monatsrhythmus neue Langstreckenjets erhalten, blickt man in Wien auf die Warteliste und auf eine der ältesten Interkontinentalflotten Europas.“
Muss das so sei? Austrian grundsätzlich zuletzt?
Es geht nicht nur um die Lieferprobleme bei Boeing oder Airbus, sondern darum, dass man viel zu lange zu wenig in die Flotte investiert und am Kunden gespart hat. Und Austrian steht dabei ganz am Ende.
Wenn ich mehr mit Austrian fliege als Du („Vergleichskeule“) – betrifft mich die Thematik dann nicht mehr als Dich? Wenn es nach Dir geht nicht. Komisch. Klingt unlogisch.
Das Alter der Flieger und die nicht mehr zeitgemäße Ausstattung habe und merke ich jedenfalls bei jedem dieser Flüge. Das Sparen am Kunden sowieso. Das Geld kommt zu 2/3 von der Firma und zu 1/3 von mir. Das von Austrian Gebotene ärgert mich in beiden Fällen sehr und über die Jahre immer mehr.
Aber lassen wir das. Du bist „eher zufrieden“, und Du kennst noch viele andere. Dann muss man beim Management „eher nichts“ ändern, und dann können Du und die anderen die alten Gurken von Austrian fliegen.
Die Crews finden es wahrscheinlich gar nicht so schlimm. Bin gerade die 787 geflogen. Als Passagier schon sehr nett, bis auf die fürchterlichen Fenster. Nur zum Vergessen. Habe mich allerdings mit der Crew unterhalten, die mit der 787 gar nicht so zufrieden ist, weil wohl die Küche sehr knapp bemessen ist für den aufwendigen Service. Und der ist ja wirklich besser als alles, was man so von LH und auch Swiss kennt, die in C einfach nur Teller aufwärmen.
Also haben die „Freunde in SEA“ die Verdunkelung wohl nicht in den Griff bekommen. Auf meinem letzten Flug mit 747-I sagte mir eine Purserin das sie zum Glück Allegris nicht mehr aktiv erleben wird. Das ist schon mal eine Aussage und stellt wieder mal die Kompetenzen in der Führung in Frage. Das sieht alles so aus als wir wissen sowieso alles besser und bloß nicht das Fliegende- und Wartungspersonal fragen.
Die meisten ‚Kunden‘ sind Vielflieger von Konzernen mit Sonderkonditionen; da hat man nicht viel Wahlmöglichkeit.. daher hält sich das Abstimmungsverhalten in Form von Buchungsverhalten in Grenzen.
Am spannendsten fände ich Selbständige und deren unternehmerische und private Meinung
mich interessiert, wie gut diese konditionen sein können und wie weit die mittelbewirtschafter bei den mittlerweile teils verrückten LH ticket preisen gehen möchten? ich hab die freie wahl der AL, kenne aber durchaus firmenkunden denen bindend die allerbilligsten verbindungen gebucht werden. offensichtlich haben deren konzerne keine sonderkonditionen bei einer AL sondern folgen dem markt (notiz am rande: ich bin immer noch LH fan, fliege aber auch nur weniger als 50 flüge im jahr. crews immer super, das ist mir am wichtigsten, allein kostengründe lassen mich zB IB buchen, abzocken lasse ich mich auch nicht gerne)