Von den meisten Fluggesellschaften wurde der gigantische Airbus A380 entweder dauerhaft geparkt oder ganz ausgemustert. Emirates ist hier eine große Ausnahme, der Golfcarrier hält weiterhin am Superjumbo fest und setzt diesen auch während der Pandemie ein. Im letzten Jahr war die Emirates-Teilflotte lediglich vier Monate gegroundet.
Aber auch eine erfolgreiche Emirates leidet unter den Reiserestriktionen und der geringen Nachfrage. Man hat Schwierigkeiten den Jet mit der hohen Kapazität gewinnbringend einzusetzen, derzeit haben die Doppelstöcker lediglich 15-20 Flüge pro Woche. Eine magere Bilanz, wenn man bedenkt, dass der Carrier sage und schreibe 117 Maschinen des Typs betreibt.
Es gibt zwar einige Peaks wie zum Beispiel das temporäre Nachfragehoch während der Osterferien in Deutschland. Kurzzeitig kam Emirates daher wieder mit ihrem Flaggschiff nach München. Doch unterm Strich bleibt die Anzahl der genutzten Flugzeuge niedrig, das Portal Simple Flying schätzt deren Anteil bei 12-17%.
In einem Interview äußerte sich Emirates Präsident Tim Clark über die schwierige Lage derzeit. Viele Länder halten ihre Grenzen für Angehörige anderer Staaten geschlossen, durch die daraus resultierende niedrige Nachfrage kommt wenig frisches Geld in die Kassen.
Gleichzeitig hat die Airline hohe Kosten für Rückerstattungen, Personal und Leasinggebühren zu stemmen. Trotzdem sei man in Bezug auf die Zukunft des Airbus A380 optimistisch. Man hat noch fünf Einheiten auf der Orderliste, ältere Exemplare werden einem Kabinenupgrade unterzogen. Langfristig sieht man den Vierstrahler sogar noch bis Mitte des nächsten Jahrzehnts als Teil der Flotte.
Das Arbeitspferd des Golf-Carriers ist aktuell die Boeing 777, fast jede Triple Seven ist derzeit aktiv und fliegt. Inklusive der Frachtflugzeuge sind 150 der Zweistrahler in der EK-Flugzeugfamilie.
In Sachen Airbus A380 bleibt man in den V.A.E. also weiterhin zuversichtlich und will – abhängig der Reiserestriktionen – noch in diesem Sommer 18 Destinationen durchgehend mit dem Superjumbo bedienen. Dazu gehören Manchester, Paris, London, Los Angeles, New York und auch Mumbai.
Bei Emirates ist nur 15% der Airbus A380-Flotte im Einsatz | Frankfurtflyer Kommentar
Das Management bei Emirates ist nach wie vor guter Dinge. Trotz der niedrigen Passagierzahlen und der geringen Auslastung ist man zuversichtlich, die Anzahl der aktiven Airbus A380 noch im laufenden Sommerflugplan zu erhöhen. Während europäische Airlines eine erhöhte Nachfrage bei den Buchungen innerhalb der EU verzeichnen, leidet Emirates stark unter den zahlreichen weltweiten Reisebeschränkungen wie in den USA, Indien oder Australien.
Die Hoffnungen liegen jetzt auf der schnellen Verbreitung von Impfstoffen und dem Rückgang der Infektionsraten. Mit der Wiedereröffnung der Grenzen könnten die Buchungen für bestimmte Märkte rasant ansteigen und dem Superjumbo wieder Aufwind verschaffen.
Danke: Simple Flying
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