Berlin und Düsseldorf könnten bald zusätzliche Nordamerika Langstrecken bekommen

Foto: Air Canada

Abseits der großen deutschen Drehkreuze Frankfurt (FRA) und München (MUC) sieht es in Sachen Langstrecken eher mau aus. Dies könnte sich bald etwas ändern, da Air Canada mit neuen Direktverbindungen zwischen Deutschland und Kanada liebäugelt. Im Fokus stehen Berlin (BER) und ein weiteres Ziel im westlichen Raum, möglicherweise Düsseldorf (DUS) oder Köln/Bonn (CGN). Die Mitgliedsfluggesellschaft der Star Alliance bekommt ab 2025 ihre ersten langstreckentauglichen Airbus A321 XLR, dadurch ist die Aufnahme neuer Routen mit geringerer Nachfrage möglich. Entsprechende Überlegungen wurden im Rahmen eines Investorentages präsentiert.

Das Wichtigste auf einen Blick:
  • Neue Routen nach Kanada: Air Canada plant Direktflüge von Berlin (BER) und einem möglichen Ziel in Westdeutschland (Düsseldorf oder Köln/Bonn) mit der neuen Airbus A321 XLR-Flotte.
  • Airbus A321 XLR: Die Langstreckenmaschine ermöglicht Transatlantikflüge auf Strecken mit geringerer Nachfrage, ideal für mittelgroße Märkte wie Berlin.
  • Konkurrenz durch Air Transat: Air Transat hat bereits Verbindungen zwischen Toronto und Berlin ab Sommer 2025 angekündigt, was den Wettbewerb erhöht.

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Airbus A321 XLR bietet Chancen

Bereits vor der Pandemie bot Air Canada mit ihrer Tochtergesellschaft Air Canada Rouge saisonale Flüge zwischen Toronto (YYZ) und Berlin an. Diese Verbindung wurde jedoch im Zuge der Coronakrise eingestellt. Nun erscheint Berlin erneut auf den Präsentationsfolien der Airline – dieses Mal als potenzielles Ziel für die neue Airbus A321 XLR-Flotte. Insgesamt 30 Maschinen sind bestellt, die Auslieferungen starten im kommenden Jahr.

Nordamerika: Berlin hat gute Chancen auf eine neue Route auf der Langstrecke

Der Airbus A321 XLR bietet eine Reichweite von bis zu 8.700 Kilometern, wodurch Transatlantikflüge ohne Zwischenstopp möglich sind. Erste Einsätze werden ab Ende des kommenden Jahres erwartet. Die Verantwortlichen der Airline haben sich schon längst mit möglichen Zielen beschäftigt. Dass Berlin Potenzial hat, zeigt auch die Entscheidung von Air Transat.

Der direkte Wettbewerber hat erst in den vergangenen Tagen die Aufnahme von Flügen zwischen Toronto und Berlin ab Sommer 2025 angekündigt. Diese saisonalen Verbindungen könnten zusätzliche Konkurrenz für Air Canada darstellen, falls die nationale Fluggesellschaft ebenfalls wieder in den Berliner Markt einsteigt.

Ein weiteres deutsches Ziel: Düsseldorf oder Köln/Bonn?

Neben Berlin wird ein weiteres Ziel im westlichen Raum Deutschlands in den Planungen erwähnt. Hierbei könnte es sich um Düsseldorf oder Köln/Bonn handeln – beide Regionen sind für ihr starkes wirtschaftliches Umfeld und ihre Nachfrage nach Transatlantikverbindungen bekannt. Eine endgültige Entscheidung ist jedoch bislang nicht gefallen.

Die Region in Westdeutschland profitiert von einem großen Einzugsgebiet, weiterer Baustein der Air Canada-Strategie ist die Gewinnung von Umsteigepassagieren zwischen den USA und Europa. Mit Dutzenden Flughäfen in den Vereinigten Staaten und einem optimierten Multi-Hub-Konzept sieht sich die Airline gut aufgestellt.

Berlin und Düsseldorf könnten bald zusätzliche Nordamerika Langstrecken bekommen | Frankfurtflyer Kommentar

Die Rückkehr von Air Canada nach Berlin wäre ein logischer Schritt, um verlorene Marktanteile zurückzugewinnen. Die Konkurrenz durch Air Transat und die allgemeine Marktentwicklung könnten jedoch Herausforderungen darstellen. Mit dem Airbus A321 XLR verfügt Air Canada über ein flexibel einsetzbares Flugzeug, das ideal für mittelgroße Märkte wie Berlin, Düsseldorf und andere Flughäfen abseits der großen Hubs geeignet ist.

Der Jet bietet aber generell viel Potenzial, nicht umsonst hat sich der Carrier für den Kauf von 30 Exemplaren entschieden und 10 Optionen gesichert. Damit können weitere kleinere Airports in Europa an die Air Canada Flughäfen an der Ostküste angeschlossen werden. Der Markt ist in den letzten Jahren gewachsen, so bedienen die großen US-Airlines inzwischen zahlreiche Flughäfen, die in erster Linie für Privatreisende und Urlauber interessant sind.

Die europäischen Carrier spüren diese Konkurrenz, da ihnen Umsteiger an den Hubs wegbrechen. Diese fliegen gerade im Sommer nun direkt aus den Vereinigten Staaten nach Mallorca, Nizza, Porto, Sizilien, Teneriffa, Venedig & Co. Eine Antwort darauf gibt es nicht wirklich, so hat sich Lufthansa bisher gegen den Kauf von Modellen wie dem Airbus A321 LR oder XLR entschieden.

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