Boeing 737MAX9 Grounding wurde auf unbestimmte Zeit verlängert

(c) Alaska Airlines

Nach dem dramatischen Zwischenfall einer Boeing 737MAX9 von Alaska Airlines, bei welchem ein deaktivierter Notausgang im Flug aus dem Flugzeug gerissen wurde, hat die US Luftfahrtbehörde FAA eine sofortige Überprüfung aller Boeing 737MAX9 in den USA angeordnet und diese mit einem Flugverbot bis nach der Inspektion belegt. Nun wurde von der FAA das Boeing 737MAX Grounding auf unbestimmte Zeit verlängert und man hat aufgrund von Sicherheitsbedenken eine Untersuchung eingeleitet.

Dabei sollte man diese Entwicklungen noch nicht überbewerten, denn es ist noch kein konkretes Sicherheitsproblem, insbesondere kein systematisches Problem identifiziert worden, allerdings will die FAA den Vorfall nun genauer untersuchen, insbesondere nachdem bei ersten Inspektionen auch bei anderen Flugzeugen von United Airlines an dem betroffenen Notausgang gelöste Schrauben gefunden wurden.

Die FAA teilte mit, dass man die Untersuchung und das auf unbestimmte Zeit ausgeweitete Grounding der Boeing 737MAX9 „for the safety of American travelers“ angeordnet habe. Damit macht man auch klar, dass die Luftfahrtbehörde nach dem vergangen Boeing 737MAX Skandal, in dem man selbst keine gute Figur gemacht hat, nun besonders bemüht ist keine Zweifel an der Zulassung der Boeing 737MAX9 zu lassen.

Auch teilte die FAA mit, dass man mit einigen bisher durchgeführten Überprüfungen der Boeing 737MAX9, von welchen es 171 in den USA bei Airlines in der aktiven Flotte gibt. Besonders betroffen sind Alaska Airlines selbst, bei denen die Boeing 737MAX9 fast 20% der Flotte ausmacht und auch United Airlines mit 79 Flugzeugen des Typs. Beide Airlines mussten in Folge des anhaltenden Groundings bereits mehrere Flüge streichen.

Boeing 737MAX9 Grounding wurde auf unbestimmte Zeit verlängert | Frankfurtflyer Kommentar

Boeing kommt mit dem 737MAX Programm einfach nicht zur Ruhe und nachdem man davon ausging, dass nun das Flugzeug das wohl am Besten getestete Flugzeug der Welt ist, macht ein Zwischenfall wie dieser schon wieder Probleme und führt zum Grounding.

Sicher ist, dass die FAA bei Groundings inzwischen nicht mehr lange zögert, zu einschneidend waren hier die Ereignisse der ersten beiden Boeing 737MAX Abstürze. Vor einigen Jahren hätte es diese drastische Reaktion wohl so nicht gegeben, aber es wird wohl tatsächlich der Sicherheit des Programmes und der Luftfahrt zuträglich sein.

7 Kommentare

  1. Schlechte Nachrichten für alle Aviation-Fans sind das, wenn man die Probleme bei Boeing in den letzten paar Jahren zusammennimmt. Airbus rennt Boeing zunehmend davon. Nicht gut für Wettbewerb und Innovation bei Verkehrsflugzeugen. Ultimativ stehen die zahlenden Kunden der Airlines dafür gerade.

  2. Der Tonfall des Artikels ist extrem verstörend. Es ist weder eine „Pechsträhne“, noch „nicht überbewerten“. Wäre der Sitz neben dem Loch besetzt gewesen, hätte es garantiert ein Todesopfer gegeben. Dieser Vorfall zeigt, dass es bei Boeing eine extreme Fokussierung auf Rendite gegeben und dabei die Qualitätssicherung maximal gelitten hat. Es ist ja kein einzelner Vorfall und schon gar nicht „Pech“, sondern mit den Vorfällen bei 777, 787, 737M8 und jetzt 737M9 eine Kette von sicherheitsrelevanten Ereignissen in den letzten Jahren, deren Ursachen im Management zu suchen sind.

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