British Airways: Diskriminierendes Video einer Cabin Crew führt zu drastischen Maßnahmen

Über London-Heathrow kommt Ihr günstig in der Premium Economy Class nach China. Symbolfoto: Sebastian

Schlitzaugen und ein stereotyper chinesischer Akzent in einem Tiktok-Video, das wurde zwei Flugbegleiterinnen von British Airways zum Verhängnis. Der rassistische Vorfall nach einem Flug nach Antigua mit einigen chinesischen Fluggästen führte zur sofortigen Entlassung der beiden Frauen.

Der Vorfall ereignete sich nach einem British Airways-Flug von London-Gatwick (LGW) nach Antigua (ANU). Die Crew hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einen gut gebuchten und herausfordernden Flug hinter sich. Berichten zufolge gab es an Bord mindestens eine Familie chinesischer Herkunft, die Kommunikationsschwierigkeiten mit der Crew hatte. Ein Teil der Crew verarbeitete diese Erfahrung später in einem Luxushotel in Antigua.

Nach einigen alkoholischen Getränken und in enthemmter Stimmung nahmen zwei der British Airways-Flugbegleiterinnen laut einem Bericht von The Sun ein Video auf. Lauren B. filmte ihre Kollegin Holly W. dabei, wie sie eine Schlitzaugen-Geste machte und in einem überzeichneten chinesischen Akzent „Gib mir Wein.“ forderte. Sie ahmte dabei laut Zeugenaussage die chinesische Familie nach, die sich an Bord des Fluges BA2157 kaum verständigen konnte. Doch statt den rassistischen Vorfall für sich zu behalten, teilten die beiden das Video auf der Plattform TikTok, wo es millionenfach geteilt wurde und auch das British Airways-Management erreichte.

@jadenguyen_2 @British Airways explain yourselves??? Your Cabin Crew trying to racistly imitate asian passengers and sharing it online, this is so upsetting!!! #FYP #viral #britishairways ♬ original sound – jadenguyen_2

Die Betroffenen wurden umgehend zu ihren Vorgesetzten gerufen und anschließend entlassen. Holly W. befand sich zu diesem Zeitpunkt auf einem Einsatz in Cancun und wurde aufgefordert, als Passagierin nach Hause zu fliegen und sich umgehend im Hauptquartier von British Airways zu melden.

Sowohl die Verantwortlichen als auch die Kollegen der Oneworld-Airline zeigten sich enttäuscht über den Vorfall. Die Fluggesellschaft hatte ihre Mitarbeiter kürzlich darauf hingewiesen, sich angemessen in sozialen Medien zu verhalten. Ein Sprecher von British Airways kommentierte gegenüber The Sun: „Jede Form von Diskriminierung ist absolut inakzeptabel, und wir nehmen Vorwürfe dieser Art sehr ernst. Die betroffenen Personen sind nicht mehr bei uns beschäftigt.“

Diskriminierendes Video führt zu drastischen Maßnahmen bei British Airways | Ähnlicher Vorfall bei Cathay Pacific

Chinesische Passagiere wurden nicht zum ersten Mal Opfer von Diskrimierungen. Im letzten Jahr wurde bereits eine Crew von Cathay Pacific entlassen, die sich über Festland-Chinesen lustig machte. Der Vorfall ging zunächst auf eine chinesischen Social Media-Plattform viral. Dort beschwerte sich ein Mandarin sprechender Passagier über die Behandlung der Kabinenbesatzung auf dem Flug CX897 von Chengdu (CTU) nach Hongkong (HKG) am 21. Mai 2023. Die Flugbegleiter sollen sich während des Fluges über Passagiere lustig gemacht haben, die kein Englisch sprechen konnten. Nach der Aufarbeitung des Vorfalls verloren sie ihren Job bei Cathay Pacific.

Cathay Pacific Crew nach üblem Vorfall auf Flug von China gefeuert

Diskriminierendes Video führt zu drastischen Maßnahmen bei British Airways| Frankfurtflyer Kommentar

Dieser Vorfall ist bedauerlich, und die daraus resultierenden Konsequenzen sind angemessen. Die Darstellung eines Unternehmens in der Öffentlichkeit verlangt ein hohes Maß an Verantwortung, insbesondere im Umgang mit sozialen Medien. Verhaltensweisen, die die Grenzen des Respekts und der Toleranz überschreiten, können nicht toleriert werden.

Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen privatem Austausch nach einem anstrengenden Arbeitstag und der Veröffentlichung diskriminierender Inhalte in sozialen Medien. Insbesondere dann, wenn diese Handlungen auf das Unternehmen zurückfallen können, für das man tätig ist.

Die Kombination aus Alkoholkonsum und der Nutzung neuer Medien kann zu bedenklichen Ergebnissen führen, wie dieser Vorfall zeigt.

Quelle: The Sun

34 Kommentare

  1. Das ist ja völlig harmlos, ich sehe keinen Bezug zu den Chinesen an Bord oder gar Rassismus. Kleine Kinder singen „drei Chinesen mit dem Kontrabass“ und machen auch diese Geste.

    In welcher Welt leben wir 2024?

      • Können so Typen wie K44 vorstellen, dass es (noch) Menschen gibt, die gerne „Black Music“ hören, auch wenn sie von weissen gespielt wird, die Indianer spielen gut finden und auch nichts gegen Rastafas haben die in Deutschland geboren sind?

        Hier war was anderes Grund für den Rauswurf, nicht dieses Video!

  2. Ich glaube nicht, dass die Stewardessen etwas gegen Chinesen haben oder rassistisch sind. Die Passagiere sind mitunter anstrengend, und dann lässt man danach Dampf ab. Man sollte keine Tik-Tok-Videos veröffentlichen, aber Rassismus ist etwas völlig anderes (1933-1945 gab es den bei uns in einem ganz extremen Ausmaß).

    • Sorry aber das ist purer Blödsinn. Die Nazis haben nicht mit Gaskammern und Erschießungen angefangen, sondern erst mit „lustigen“ Karikaturen in Zeitschriften wie der Stürmer oder in Filmen wo Juden mit Ungeziefer und Ratten verglichen werden, um die Bevölkerung gegen diese Gruppen aufzuhetzen und den Weg zu einer „Endlösung“ zu ebnen.

      So fangt das an und wenn man so etwas verharmlost, dann machen Sie mit. Das in einem Land wo ein offene rassistische und antisemitische Partei gerade in den Umfragen Hochwerte erreicht, ist äußerst besorgniserregende und verantwortungslos. Sie sollten sich schämen und sich über das Thema gründlich informieren bevor Sie sich darüber äußern.

      • „Die Nazis“ haben NICHT mit Julius Streichers „Stürmer“ angefangen. Diese Hetzzeitung war Goebbels und Co. sogar peinlich. Deshalb waren sie froh, als Streicher kaltgestellt wurde. Das rettete den Genannten aber nicht vor dem Galgen. Zum Ihrem kläglichen Vergleich der AfD mit den Nazis spar ich mir einen Kommentar.

        • Die AfD wird bereits mehrmals vom Verfassungsschutz als „rechtsextrem“ eingestuft. Das stellt sie auf dasselbe Niveau wie die NPD, die direkte Nachfolger der NSDAP. Ich bin immer wieder erstaunt wie so viele in Ihrem Land diese Partei so verharmlosen und sogar legitimieren mit derartigen bewußt ignoranten Aussagen.

          Die Partei hat mehrmals Ihre Bereitschaft gezeigt, die Demokratie durch Gewalt zu stürzen, genau wie Hitler vor fast 100. Jahren mit seinem Bierhallputsch, der kläglich gescheitert ist. Die Partei beschäftigt mehrere hunderte Rechtsextremisten sogar im Bundestag. Viele davon sind vorbestraft häufig wegen politisch motivierter Gewalttaten. Deren Mitglieder und Mitläufer reden offen über Zwangsdeportierungen und sogar Errichtungen von KZ-Lagern.
          Wann Sie behaupten alles davon nichts gewußt zu haben oder eher zu verdrängen, dann können Sie sich nicht bes

  3. Die einzige Dummheit, war das zu veröffentlichen. Solche Spässe machen doch viele, ohne dass damit irgendein Rassismus verbunden ist. Hier ahmen Tschechen deutsche Touristen nach, oder die Deutschen uns Schweizer. @K44 Du lieferst mit Deiner Beurteilung von Rassismus genaue den wirklichen Rassisten der Rechten die Munition. Immer mehr Leuten geht nämlich diese Superkorrektheit auf den Wecker und davon profitieren dann Leute wie Trump, Orban …. (ich will hier nicht weiter politisieren).

    • Aha, den woken Irrsinn soll man nicht beim Namen nennen, weil es den Rechten nützt? Merken Sie nicht, dass Sie selbst den Oberzensor spielen?

      • Wenn man meine Antwort als Zensurversuch versteht, dann verstehe ich die Welt nicht mehr – oder mindestens die Deutschen! Das ist doch genau das, was ich anspreche: Eure verrückte Selbstzensur (Rassismus!), Gendern um jeden Preis und Blödsinn, welche diese genannten Gegenreaktionen auslösen. Ich darf nicht mehr Mohrenkopf sagen, Winnetou verschwindet von den Bildschirmen usw. das ist doch Zensur. Hier Bezüge zum Rassismus herzustellen, zeigt doch nur wie absurd manche bei Euch denken.

    • So was kann nur ein weißer Mann behaupten, der niemals Opfer des Rassismus war. Wenn man über das Aussehen und Sprache eines anderen Menschen lustig macht, dann ist es natürlich Rassismus, nämlich eine andere Menschengruppe vor anderen Menschen verächtlich zu machen und ihre Menschenwürde anzugreifen, was sonst? Eine gefährliche Vorstufe zu fremdenfeindlichen Gewalttaten. So etwas zu verharmlosen zeigt wiederum wie erbärmlich rückständig Ihr Land in Sachen Toleranz und der Bekämpfung vom Rassismus noch ist, einen Zustand den ich immer wieder in Ihrem Land erlebt habe. Kein Wunder, dass die AfD hochwerte in den Umfragen erlebt. Schämen Sie sich.

    • Wenn man das nicht als Rassismus erkannt, dann versteht man den Begriff nicht und sind auch nicht dazu fähig zum Thema zu äußern. Andere Menschengruppen lächerlich und verächtlich vor anderen zu machen, ist eine gefährliche Form des Rassismus, um gegen Menschengruppen aufzuhetzen und das häufig in Gewalt mündete. Das hat die Geschichte vor allem in Deutschland uns gelehrt. Sie als 69-jährige haben diese Lektion offensichtlich nicht verinnerlicht.

      • Falls das eine Reaktion auf mich war, hier meine Antwort. Mir graut langesmam mehr von den Ant-Rassisten als den Rassisten. Der Letzteren Dummheit ist relativ transparent, die Anti’s aller Gattungen unterwandern uns langsam. Und die deutsche Geschichte kenne ich als Schweizer wahrscheinlich besser als 90% der Deutschen, weil ich die Entwicklung des Nationalsozialsmus ziemlich gut studiert habe, auch in der Schweiz. Da gibt es auch nichts zu verharmlosen, aber die heutige junge Generation sollte sich von dem unendlichen Schuldgefühl der Deutschen und der damit verbundenen Über-„Korrektheit“ endlich befreien und wieder normal denken und (re)agieren.
        Nein, wegen der Imitation einses Chinesen bricht kein 3. Weltkrieg aus, genauso wenig wie wegen den Mohrenköpfen oder Winnetou. Sie können ja live miterleben was jetzt in der Ukraine und in Israel/Palästina abgeht und dort Ihre „Rassismustheorie“ einbetten.

        • Es ist nicht „Normal“ andere Volksgruppen zu verunglimpfen und verächtlich zu machen nur weil Sie anders aussehen oder reden. Wenn Sie so denken, dann haben Sie diese Geschichte doch verlernt oder nie wirklich verstanden. Dass Ihre Generation versucht alles auf die dumme „politische Korrektheit“ der jüngeren Generation zu reduzieren, zeigt bloß wie unerwachsen und unseriös Sie sich mit solchen Themen umgehen. Übrigens ist die Schweiz aus der Nazi-Zeit nicht mit besonderen guten Noten hervorgegangen aber im Gegensatz zu Deutschland haben die Schweizer diese Zeit nie wirklich aufgearbeitet, sondern verdrängt und verharmlost, genau wie Sie es tun mit diesem Vorfall.

          • Pauschale Einschätzungen einer ganzen Bevölkerung müssen immer faslche sein. Es gibt weder die Deutschen noch die Schweizer ;-))

          • So, und nun erklären sie mir mal, wor den das mit dem Verunglimpfen anfängt? Bei den Ostfriesenwitzen, oder wenn ein Bayer einen Berliner nachahmt? Affen und Papageien sollten dann wohl auch einen Maulkorb bekommen.

            Und dann noch: Welches Land ist aus der Nazi-Zeit mit besonders guten Noten hervorgegangen? Die Sowjetunion, welche mit dem Rippendorf-Molotov Pakt Polen de facto verkauft haben. Oder die Franzosen, welche mit dem Petain Regime mehr oder weniger mit Nazi Deutschland paktierten. Oder die Engländer mit Bommber-Harris, welcher die Bombardierung Dresdens anordnete, obwohl der Krieg für die Deutschen verloren war, von Hiroshima und Nagasaki sperechen wir besser gar nicht. Und das Thema Vertreibung will ich gar nicht auf den Tisch bringen.
            Krieg macht leider aus den Menschen Tiere, das sieht man ja jetzt in der Ukraine. Es steht uns als Nachkriegsgeneration einfach nicht über unsere Väter und Grossväter zu richten, ich meine natürlich nicht die wirklichen Kriegsverbrecher, SS Leute usw.. Zur Schweizer Geschichte während der Nazi-Zeit habe ich sehr kritisches Verhältnis und habe praktisch jedes Buch gelesen, welches darüber geschrieben wurde inkl. den ganzen Bonjour Bericht (6 Bände). Ihre Reaktion zeigt mir, dass SIE aus der Geschichte nichts gelernt haben.

          • Ich kann mir nicht vorstellen was für Bücher Sie über den krieg gelesen haben, denn aus Ihren Kommentaren verstehe ich nur wie man diese Geschichte verharmlost und verdrängt. Vielleicht etwa David Irving, der mal behauptet 250,000 sind in Dresden gestorben also doppelt so viel wie in Hiroshima?

            Der Rest ist bloß erbärmliches „whataboutery“. Dieser verächtliche Rassismus mit Berliner oder Bayern Witzen zu vergleichen zeigt nur wie unseriös Sie dieses Thema wahrnehmen und mißverstehen.

            Die Briten haben allein gegen Hitler gekämpft, während die Schweiz ihre Neutralität skrupellos ausnutzte, um vom Holocaust zu profitieren und hat tausender Juden die Einreise verwehrt und sie zum sicheren Tod verurteilt und jahrzehntelang darüber verschwiegen bis heute sogar!

            Der Angriff auf Dresden war Teil des Kriegs weder schlechter noch besser als andere Aktionen und war aber auch kein Kriegsverbrechen. Die Deutschen kämpften bis zum letzten Atemzug. Zu behaupten, der Krieg sei „schon verloren“ ist blanker Unsinn. 300.000 Russen sind allein im Kampf um Berlin in 1945 gestorben, fast so viel wie in der Ukraine in den letzten zwei Jahren!

            Sie haben aber offensichtlich die falsche Lektionen gelernt, und zwar wie man die Geschichte manipuliert und verzerrt.

  4. Wenn sich Mitarbeiter öffentlich über Kunden – in welcher Form aus immer – lustig machen, dann haben sie definitiv den Bezug zur ihren Aufgaben verloren. Für die beiden entlassenen Mitarbeiter ist die Arbeit am und mit dem Kunden das falsche Beschäftigungsfeld. Die beiden sind sicherlich auch nicht mehr in anderen Positionen im Unternehmen gegenüber Mitarbeitern tragbar, die ihren Job mit Herzblut ausführen. Insofern ist die Entlassung alternativlos.

  5. „Alternativlos“
    gibt es nur in Deutschland. Frau Merkel sei Dank.
    Vielleicht sollten einige mit dem Anspruch der einzig gültigen Wahrheit darüber mal ganz in Ruhe nachdenken.

  6. Was das Posting in TikTak anbelangt, stimme ich BA zu, ob man die beiden deshalb feuern soll, ist m.M. fraglich. Vielleicht wäre es besser die beiden für ein paar Monate nur Flüge nach China zuzuteilen. Aber es musste auch wohl wieder einmal ein Exempel für die Medien gemacht werden.

  7. Es sollte bekannt sein, dass jegliches „Relativieren“ = „ja aber, die anderen waren auch nicht besser“ in Deutschland sofort als Holocaustrealtiverung (miss-)verstanden werden können.

    Hier müsst ihr euch klar ausdrücken! Die Schweizer sind bis heute keine Heiligen: sie profitieren vom EU Binnenmarkt ohne in der EU zu sein und Beiträge zur EU-Idee zu bezahlen – allein das finde ich einen Skandal!

    • Ich glaube wir sind schon lange ein wenig „off topic“ und ich werde mich nicht mehr dazu äussern. Mein ganzes Leben versuche ich die Dinge komplex zu verstehen und mich auch entsprechend auszudrücken. Ich bin als Schweizer weder für die Politik im 2. Weltkrieg noch gegenüber der EU verantwortlich, die Politiker werden bei uns demokratisch gewählt, und die rechtsnationale SVP ist nun mal die grösste Partei. Ausserdem müsste die Schweiz ihr extrem föderalistisches System, welches sehr gut funktioniert, aufgeben, wenn sie in die EU eintreten würde. Einen schönen Abend noch allen.

      • Man kann neben der Vorteilen des Föderalismus (regionale Feinheiten, Unterschiede besser zu bewahren, Tradition und Konservatismus) auch eindeutige Nachteile erkennen (s. Covid19 Massnahmen, als ob sich das Virus je nach Land unterschiedlich verhalten würde). Tatsächlich ist das ganze ein Bürokratiemonstrum, welches für jeden Behördenprozess in jedem Land (oder gar auf der unteren Ebenen) das „Rad neu erfindet“ – der dringend notwendige Bürokratieabbau funktioniert in zentralisisch organisierten Staaten viel besser!

        Das mit der EU war nur ein Beispiel, wie sich die CH halt die letzten Jahrhunderte unter der Deckmantel der Neutralität überall die Rosinen rausgepickt hat. Solange das große Geld floß war jedes Mittel recht. Das darf man auch mal hinterfragen!

    • Nix wissen macht ja nix.
      Falschinformationen veröffentlichen schon:

      Im Rahmen der bilateralen Verträge leistet die Schweiz direkte finanzielle Beiträge an die EU. Zwischen 2014 und 2019 zahlte die Schweiz rund 2,45 Milliarden Franken direkt an die EU-Kasse, was etwa 2,2 Milliarden Euro entspricht. Zusätzlich zahlte die Schweiz seit 2007 etwa 1,3 Milliarden Franken über zehn Jahre hinweg an die EU-Staaten, die der EU nach 2004 beigetreten sind. Diese Zahlungen dienen der finanziellen Unterstützung für die Integration der Schweiz in den Binnenmarkt der EU sowie dem wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt in den neueren EU-Mitgliedstaaten.

      • im Vergleich zum BSP sind 1.3Mrd Fränkli Peanuts. Wachstum war nur möglich weil es Zuwanderung aus der EU gab, die gleichzeitig von Ultra-Konservativen wie Blocher & Co massiv bekämpft wurden.

        Die ganzen Abkommen wurden nur deshalb von der EU durchgewunken, weil die CH-Unterhändler immer wieder die Mitgliedschaft in Aussicht gestellt hätten. Wieso man hier den Förderalismus aufgeben müsste, musst du uns erst mal erklären? In DE haben wir auch Föderalimus und EU-Mitgliedschaft!

        Ich sehe schon auch das positive an CH, aber man darf die Mrd von Schwarzgeldkonten und die EU-Schleimerei ohne Mitglied zu werden, nicht einfach verschweigen!

  8. Jimmy, mit Deinen fundierten Kenntnissen der Schweiz hast Du mich schon herausgefordert. Nun wird das halt ein Schweiz-Forum.
    1. Sind 1,3 Mrd Franken nicht Peanuts und die Schweiz bekommt ja keine EU-Gelder wie die anderen EU Mitglieder, ist also quasi „Nettozahler“. Wieviel davon hat die EU? Ich glaube es sind 8. Zu den Netto-Empfängern gehören auch arme Staaten wie Belgien und Luxemburg, aber das stört wohl kaum.
    2. Die Zuwanderung geschah schon lange bevor Blocher & Co. daraus ein Thema machten, wir hatten vorher ja schon die Schwarzenbach Initiative und auch eine Partei „Nationale Aktion für Volk und Heimat“ welche dieses Thema, erfolglos, kolportierten. Und wer waren denn die grossen Zuwanderer? Nun wenn ich mich recht erinnere, waren das in den 60er Jahren Italiener, Jugoslawen, Portugiesen, Türken und Spanier. Nur gab es damals noch keine EU, sondern die EWG, welche aus der Montanunion hervorgegangen war. Die Schweizer haben diese Leute nicht rekrutiert, die kamen von selbst, weil es hier Arbeit gab. Italiener waren schon im 19. Jahrhundert Gastarbeiter, vor allem im Bausektor.
    Ja heute sind es auch die „Einwanderer“ aus der EU, auch aus Deutschland welche das gut ausgebaute Schweizer Sozialsystem, z.T. mit mafiösen Strukturen missbrauchen, die geben wir der EU gerne zurück.
    4. Dir hier den Föderalismus zu erklären würde wirklich zu weit führen, aber ganz kurz: In der Schweiz ist die Gemeinde das wichtigste politische Organ. Sie erhebt und bekommt (meist) den grössten Teil der Einkommenssteuern. Über die Höhe des Steuersatzes stimmen wir nach Massgabe des Budgets ab. Und wir wählen Lehrer, Pfarrer, Betreibungsbeamte, Notare und auch Kaminfeger (ich kann hier nur für den Kanton Zürich sprechen). Im Bezirk wählen wir auch die Richter direkt. Die Gemeinde will bei einem Schulhausneubau logischerweise lokale Firmen berücksichtigen, welche auch in der Gemeinde Steuern bezahlen. In der EU müssten wir einen solchen Bau EU-weit ausschrieben und riskieren, dass dann eine portugiesische oder rumänische Baufirma ihrer Arbeiter herankarrt. Das ist nur ein kleines Beispiel. Der Schweizer ist es gewohnt die Politik aktiv mitzugestalten und er hat dazu auch mächtige Mittel auf allen Ebenen, Gemeinde, Kanton und Bund: Volksinitiative und Referendum. In der EU wäre vieles davon nutzlos, weil wir an EU-Richtlinien, welche man nicht immer begreifen muss, gebunden ist. (Ich lebe schon 32 Jahre in einem Mitgliedstaat der EU!)
    5. Das Thema Bürokratie hat bei mir einen Lachanfall hervorgerufen. warum denkst Du wohl haben wir 8% MwSt. und in der EU bis 25%. Wohl kaum ein Land hat eine so schlanke Verwaltung wie die Schweiz, obwohl sicher noch Raum zum Sparen da wäre. Auf Gemeinde- und auch Kantonsebene gibt es praktisch keine Vollzeitpolitiker mit dicken Gehältern. Wir kennen auch keine Beamten auf Lebenszeit. Bei uns müssen Kündigungen auch nicht begründet werden, ausser es ist im GAV vorgesehen.
    Ich denke die Schweiz wäre das richtige Modell für die EU, das Prinzip, dass Probleme, welche die untere Instanz lösen kann, auch dort gelöst werden. Das oft kolportierte Minarettverbot in der Schweiz ist praktisch wirkungslos, weil ein Verfassungsartikel des Bundes nicht die von der gleichen Verfassung garantierte Autonomie der Gemeinden einschränken darf, und die beinhaltet grundsätzlich auch die Baugesetze.
    Ich will die Schweiz nicht idealisieren, aber wenn sich die EU nicht ändert, hat die Schweiz dort fast nur zu verlieren. Natürlich kann die EU die Schweiz aushungern, das hat ja auch schon Hitler gedacht. „Die Schweiz das kleine Stachelschwein, das nehmen wir im Heimweg ein.“ Hat nicht ganz funktioniert…

    • Danke gut erklärt.

      Zugegeben ist das Gesundheitssystem in CH vorbildhaft, auch die Priviligien der deutschen Beamten, Soldaten was Pensionen anbetrifft stört mich! BEIDES wird sich aber nicht ändern, weil die Lobbyisten bei 10 fachen Bewohnerzahl in DE niemals an ihrem Geschäftsmodell was ändern wollen!

      USt Satz at was it Bürokratie zu tun? Blödsinn! In Litauen haben sie die wenigste Bürokratie aber 23% USt.

      Bei direkt Wahl von Richtern, Kaminkehrern und Notaren gibt’s dann vorher Wahlkampf und Wahlbeteilugung ist 70%? welchen Vorteil soll das denn haben? Damit du die abwählen kannst, wenn der Richter nicht nach deinen Ideen richtet, der Kaminkehrer dich zu was verdonnert, was nur er versteht? Notar sind die die letzten Räuber, verdienen Geld wie Heu mit Vorlesen von Urkunden (ohne Verantwortung zu übernehmen)

  9. Bürokratie frisst Steuergelder, das wisst ihr in Deutschland ja doch sehr wohl, dann hat das sehr wohl etwas mit der MwSt. zu tun.
    Es gibnt keine Möglichkeiten abzuwählen, man kann jemanden nicht wiederwählen, wenn er sich wieder zur Wahl stellt. Notare, welche bei uns auch die Grundbücher verwalten, sind gewählte Amtspersonen und haben einen vom Kanton definierten Tarif. Kaminfeger ebenfalls, deshalb wählen wir sie. Aber wir kennen auch die stille Wahl, aber jetzt ist’s genug, ich kann hier nicht 6 Jahre Staatskunde über die Schweiz in einen Blog komprimieren. Es sei Dir einfach gesagt, dass alles ein wenig anders ist, als es auf den ersten Blick aussieht. Und allzuschlecht ist es bisher nicht, Kriege haben wir nie angezettelt, das überlassen wir den Völkern, welche glauben die anderen belehren und erziehen zu müssen. Ende der Durchsage – Gute Nacht

    • Bürokratie weniger wage ich zu bezweifeln:

      Eben in ZRH: checkin Schalter first class sind 7 Schalter besetzt und keine Kunden! die 7 Agenten hinter der First/*A Gold glotzen nur gelangweilt in den Tag, Business Class Schlange.

      Vielleicht nicht „Bürokratie“ aber das „ich bin nicht zuständig“ macht mich wahnsinnig.

      Ein Beweisfoto von der Langweiler Truppe musst ich löschen und zwar auch aus dem „deleted folder“ – das sind sie geschult die Schweizer FörstClass Agenten.

  10. Wohl eher etwas für das Management der Swiss, repsektive der LH, als Beweis für die Bürokratie. Ich kann Dir nur sagen, dass Du auf praktisch jedem Amt wo Du als Schweizer Bürger (noch) persönlich hingehen musst, sehr anständig und mit Respekt behandelst wirst, was ich aus meinen persönlichen Erfahrungen mit deutschen Ämtern so nicht unterschrieben kann.

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