Wenn Vielflieger gefragt werden, was ein gutes Kundenbindungsprogramm einer Fluggesellschaft ausmacht, fallen die Antworten häufig ähnlich aus: Einfacher Statuserwerb, hohe Anerkennung des Vielfliegerstatus und gute Verfügbarkeit von Prämienflügen sind die Klassiker. Der wichtigste Faktor für Vielflieger sollte jedoch die Zuverlässigkeit sein.
In einem kürzlich veröffentlichten Beitrag habe ich erläutert, warum das Vielfliegerprogramm Miles & More besser ist als sein Ruf. Allerdings habe ich dabei nicht den entscheidenden Faktor „Zuverlässigkeit“ besprochen. Und genau bei diesem wichtigen Punkt gehört Miles & More eher zu den Nachzüglern.
Wie oft haben wir schon erlebt, dass der Wert von Prämienmeilen bei Miles & More abgewertet wurde? Nicht auf direkte Weise, wie es bei anderen Fluggesellschaften vorkommt, die von einem Tag auf den anderen Abwertungen durchführen und plötzlich mehr Meilen für einen Prämienflug verlangen. Bei Miles & More geschieht dies eher indirekt, indem die Nebenkosten in Form von Fantasiegebühren in die Höhe geschraubt werden.
In meinem Beitrag habe ich bereits erläutert, dass ein Lufthansa-Business-Class-Flug in die USA mittlerweile eine eher schlechte Wahl für die Einlösung von Prämienmeilen ist. Besser eignet sich das Programm für Prämienflüge bei Partner-Airlines wie Singapore Airlines, die zudem ein deutlich besseres Produkt anbieten.
Bundle & Gone: Wie Miles & More seinen Vielflieger vor den Kopf stößt | Der neueste Rückschlag
Nun hat Miles & More erneut seine Mitglieder mit einer ordentlichen Portion Unzuverlässigkeit enttäuscht. Konkret geht es um das Angebot „Bundle & Go„. Dabei handelt es sich im Grunde um den Meilenkauf bei Miles & More – quasi unter der Ladentheke. Warum diese Geheimnistuerei? Die Verantwortlichen bei Miles & More geraten schnell ins Schwitzen, wenn der Wert einer Prämienmeile diskutiert wird. Streitlustige Mitglieder könnten auf die Auszahlung ihrer Meilen in bar bestehen. Deshalb wird verschleiert, dass Miles & More, wie viele andere Programme, Meilen verkauft – unter dem Deckmantel „Bundle & Go“.
Aktuell lief eine Aktion mit einem 50%-Bonus auf Meilenkäufe. Das führte zu der absurden Situation, dass Flüge durch den Meilenkauf günstiger waren als bei der Bezahlung eines regulären Tickets. Auch innerhalb des Miles & More Programms ließen sich Steuern und Gebühren um 350 Euro und sogar mehr reduzieren. Wir haben sogar erklärt, wie Ihr für 1.064 Euro die Meilen für einen Lufthansa First Class Flug in die USA kaufen könnt.
Doch statt den treuen Vielfliegern endlich etwas Gutes zu tun, hat Miles & More die Aktion plötzlich und ohne Vorankündigung beendet. Wer nun die Aktionsseite aufruft, findet nur noch einen lächerlichen 10%-Bonus. Vielflieger, die ihre Planungen noch nicht abgeschlossen hatten, stehen nun im Regen.
Warum Miles & More die Aktion vorzeitig gestoppt hat, bleibt unklar. An mangelndem Erfolg kann es nicht gelegen haben – sonst hätte man sie einfach weiterlaufen lassen. Vielleicht war die Aktion zu erfolgreich und überstieg interne Budgets. Schließlich birgt jede zusätzlich ausgegebene Meile ein gewisses finanzielles Risiko, da sie irgendwann gegen eine Leistung eingelöst wird.
Bundle & Gone: Wie Miles & More seinen Vielflieger vor den Kopf stößt | Frankfurtflyer Kommentar
Was auch immer der Auslöser für den Abbruch der Aktion war, fest steht: Miles & More schadet sich mit dieser Unzuverlässigkeit selbst. Es könnte sein, dass das Programm versucht, Qatar Airways nachzueifern, die kürzlich ihre Fantasiegebühren bei Meilentickets umbenannt – und natürlich erhöht – haben. Doch im Gegensatz zu den Fünf-Sterne-Ambitionen von Qatar Airways droht Miles & More, sich durch solche Maßnahmen ins Abseits zu manövrieren.
Es war definitiv mit „Solange der Vorrat reicht“ beworben.
ich hab etatsächlich die Grundsatzfrage mit anderen hon s in den Lounges ob sich das Programm und die Loyalität nach er negativen Änderung noch lohnt bei dem umterdurchschnkttlichen Kabinen , Tendenz die meisten überlegen ob sie die Airline udn Programm wechseln sollen …