Club der Airbus A380-Betreiber wird um eine Fluggesellschaft reicher

Global Airlines mit seinem Airbus A380. Foto: Global Airlines

Lufthansa, Emirates, British Airways und Singapore Airlines sind einige der namhaften Fluggesellschaften, die auch heute noch auf den Airbus A380 setzen. Nun wird der Club der Airbus A380-Betreiber um eine Airline reicher. Eine Fluggesellschaft, die bisher vermutlich kaum jemand kannte und noch weniger für den A380 auf dem Zettel hatte.

Gemeint ist die englische Global Airlines, die am Montag (29. Mai 2023) in einer Pressemitteilung bekannt gegeben hat, Ihren ersten Airbus A380 gekauft zu haben. Erworben wurde der Airbus A380 zu einem nicht näher genannten zweistelligen Millionenbetrag  von der Doric Aviation.

Was steckt hinter dem Verkäufer Doric Aviation?

Doric Aviation ist ein Offenbacher Unternehmen, welches sich selbst als Pionier im Bereich der „Arrangierung und Strukturierung von Flugzeuginvestitionen“ bezeichnet. Zum Angebot der Doric GmbH zählen Investitionsmöglichkeiten für Kapitalanleger und maßgeschneiderten Lösungen für Airlines. Als Asset Manager ist Doric sowohl bei Auslieferung als auch bei der Wartung von Flugzeugen vor Ort. Zur Flotte von Doric zählen derzeit 35 Maschinen. Darunter fallen auch 18 Airbus A380-800, wovon allein 14 an Emirates verleast sind. Einer der A380 suchte zuletzt einen neuen Leasingnehmer. Dieser wurde nun scheinbar stattdessen von Global Airlines gekauft.

Wer ist Global Airlines und wohin fliegt die Fluggesellschaft?

Noch ist Global Airlines realtiv unbekannt. Ein Flugbetrieb findet noch nicht statt. Doch bereits im Frühjahr 2024 will Global Airlines Transatlantik-Flüge mit dem Airbus A380 durchführen. Und dabei haben die Engländer großes vor. Global Airlines will die kommerzielle Luftfahrt revolutionieren und Fluggästen in allen Reiseklassen ein völlig neues Reiseerlebnis bieten.

Wie diese Revolution konkret aussehen soll, darin hält sich die Airline bedeckt. Bekannt ist lediglich, dass in dem kommenden Monate noch drei weitere Flugzeuge zur Flotte stoßen sollen. Dabei wird es sich ebenfalls um A380 handeln.

James Asquith, CEO und Gründer von Global Airlines, sagte dazu (übersetzt aus dem Englischen mit Google Translate): „Unser Anspruch ist es, die beste Art zu fliegen zu sein, und der A380 mit seinem unübertroffenen Maß an Platz, Komfort und Service wird für die Verwirklichung dieser Vision von entscheidender Bedeutung sein. Der Kauf unseres ersten Flugzeugs zeigt, dass wir auf dem besten Weg sind, global zu starten. Der nächste Schritt besteht darin, das Flugzeug zu überholen und entsprechend unseren hohen Spezifikationen umzurüsten, um unseren Kunden heute das beste Erlebnis am Himmel zu bieten. Der Erwerb unserer Flugzeuge statt des Leasings unterstreicht unser Engagement für finanzielle Sicherheit und Widerstandsfähigkeit vom ersten Tag an.“

Wer ist der CEO und Global Airlines Gründer James Asquith?

James Asquith ist ein Unternehmer und Reise-Freak. Er gilt als der jüngste Mensch, der (mit 24 Jahren) alle 196 unabhängigen Länder dieser Welt bereist hat. Laut der Global Airlines Website hat Asquith dabei selbst zahlreiche Flüge hinter sich gebracht und häufig enttäuschende Erlebnisse gemacht. Mit Global Airlines will er das Fliegen revolutionieren.

Asquith ist gleichzeitig auch CEO und Gründer des Portals Holiday Swap. Vorher war er mehrere Jahre im Bankensektor, u.a. als Vizepräsident bei der Deutschen Bank in London aktiv.

Wie will Global Airlines das Fliegen verändern?

Aus Sicht von Global Airlines haben alle Reisenden viel zu lange unter langen Warteschlangen an der Sicherheitskontrolle, verspäteten Flügen, verlorenem Gepäck, ungenießbarem Essen und ständig schlechtem Kundenservice gelitten. Global Airlines will schnelle Linderung der mit kommerziellen Flugreisen verbundenen Schmerzen bieten. „Wir bereiten Freude bei jeder Interaktion und erfreuen uns an jedem Berührungspunkt. Atmen Sie tief durch, willkommen an Bord.“

Dabei soll es egal sein, ob die zukünftigen Fluggäste geschäftlich oder privat fliegen, Global Airlines will die Dinge anders machen. Von Catering und Kundenbeziehungen bis hin zu Terminplanung und Bodenabläufen. „Einfach ausgedrückt sind wir nicht durch die üblichen Paradigmen der Luftfahrt eingeschränkt. Dieses neue Ethos soll die Messlatte in der Welt der Luftfahrt höher legen. Ein Wort der Warnung. Wenn man sich einmal an Global Airlines gewöhnt hat, ist es sehr schwer, zu etwas anderem zurückzukehren.“

Club der Airbus A380-Betreiber wird um eine Fluggesellschaft reicher | Frankfurtflyer Kommentar

Im ersten Moment dachte ich an die Geschichte von Bavarian Airlines. Vor ein  paar Monaten machte ein Startup-Gründer Schlagzeilen, als er Lufthansa auf innerdeutschen und -europäischen Strecken mit mehr Service den Kampf ansagte. Die Geschichte entpuppte sich als Luftnummer.

Bei genauerem Hinsehen ist Bavarian Airlines aber nicht mit Global Airlines vergleichbar. Auch wenn wir noch nicht viel über das ambitionierte Projekt wissen, besitzt die Fluggesellschaft schon jetzt ein Flugzeug mit einem achtstelligen Euro Wert. Und auch der Gründer macht einen deutlich seriöseren Eindruck. James Asquith hat bereits vor einigen Jahren die Webseite Holiday Swap gegründet und konnte in den Jahren davor eine langjährigen Bankenerfahrung vorweisen.

Und trotz Allem überwiegt bei mir die Skepsis. Ich traue es niemandem zu, mit einer kleinen A380-Flotte erfolgreich zu sein. Aber ich lasse mich sehr gerne eines besseren belehren.

Quelle: Global Airlines via aerotelegraph.com

5 Kommentare

  1. Klingt spannend, da muss ja ordentlich Kapital hinter stehen, einen A380 kauft man nicht soeben. Bei dem ‚Service‘ den die Airlines heute bieten sollte es nicht allzuschwer sein es besser zu machen. Egal ob am Boden oder in der Luft. Es braucht mal wieder einen ‚Sir Freddy Laker‘ der die Branche aufmischt. ich drücke die Daumen, wenn ich auch Zweifel habe..

  2. Also, vieles was da angesprochen wird, liegt in meinen Augen nicht in der Hand einer Fluggesellschaft (Sicherheitskontrolle, verspätete Flüge, verlorendes Gepäck) sondern an den Flughäfen. Da kann also eine Fluggesellschaft gar nichts dran ändern. Bleibt das Essen und der Service. Hier ist natürlich was möglich. Aber, wie wir alle wissen ist Service Personalintensiv. Personal kostet. Und die Kosten müssen auch wieder rein kommen. Also, entweder kosten am ende die Flüge eine heiden Stange Geld oder die werden sehr schnell genauso gut (bzw. schlecht) sein wie die Etablierten.

  3. Eigene „Sicherheitskontrollen“ Relaxed und freundlich ,wie ich sie in Malaysia erlebt habe , wären eine Möglichkeit .Gut bezahlte Flugbegleiter nach der hire & fire Methode einstellen . Promotion nach Können und rating von Passagieren-nicht nach Alter,Dienstjahren , Gewicht oder Gender . Beim catering , daß was die Mehrzahl der Passagiere gerne isst-einige airlines machen das sehr gut , andere weniger .
    Keine Bertiebsräte , Gewerkschaften bessere Bezahlung für bessere Mitarbeiter .
    Der neuen airline viel Glück mit dem KAISER der Lüfte 🙂
    Ich bin früher viel ohne jegliche „Sicherheitskontrolle“ geflogen und habe mich nicht unsicherer aber weniger gestresst gefühlt .
    Fühlt Ihr Euch so viel sicherer , wenn kontrolliert wird ,ob ihr z.B. LEBENSMITTEL im Handgepäck habt (Vor Kurzem BER) .

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