Condor zeigt die Kabine der Zukunft

Condor letztes Jahr neue Flugzeuge bestellt und sich auf einen Nachfolger für die betagte Boeing 767 festgelegt. Der Ferienflieger setzt auf den Airbus A330neo und erwartet die erste Auslieferung im Herbst 2022. Während sich die Besatzungen mit dem neuen Typen vertraut machen und bereits mit geleasten A330-200 fliegen, gibt Condor erste Einblicke in das Kabinendesign der Zukunft.

Die Flugzeuge werden weiterhin mit drei Reiseklassen ausgestattet, insgesamt wird der Neo-Jet 310 Passagiere befördern können. Nun wird auch die Frage beantwortet, für welchen Sitz sich die Airline in der Business Class entschieden hat. Dort wird es 30 Plätze in einer abgetrennten Kabine geben. Dahinter werden ganze 64 Sitze in der Premium Economy Class und 216 in der regulären Economy eingebaut.

Flache Betten gehören schon längst zum Business Class-Standard, in den letzten Jahren wurde zudem ein direkter Zugang zum Gang von jedem Sitz immer selbstverständlicher. Eine 1-2-1 Anordnung die genau das ermöglicht wird es künftig auch bei Condor geben, auch wenn die Mehrheit der Gäste wohl keine Alleinreisenden sein werden.

Zu erkennen sind überwiegend dunkle Töne, Holzfarbe und das neue markante Streifenmuster auf Kopfschonern und Trennwänden.

Fotos: Condor

Ab Herbst wird durchschnittlich jeden Monat ein neuer Airbus A330neo ausgeliefert, im Winter werden dann erste Ziele damit angeflogen. Zunächst werden damit Destinationen in der Dominikanischen Republik, Mexiko und den USA bedient. Ralf Teckentrup, CEO von Condor:

Beim neuen Kabinendesign setzen wir auf moderne Eleganz und gesetzte Farben, die gleichzeitig einen deutlichen Bezug zu unserem neuen Markenauftritt herstellen. Der Urlaub unserer Gäste beginnt mit dem Boarding und setzt sich dann mit dem unverwechselbaren Condor-Produkt und dem erstklassigen Service fort. So wird Bewährtes durch ein noch nie da gewesenes, stimmiges Innendesign ergänzt, mit höchstem Komfort, dem bislang vielfältigsten und größten Bordunterhaltungsprogramm mit Schnittstelle für den eigenen Bluetooth-Kopfhörer sowie Highspeed Internet Connectivity für alle an Bord.

Viele Sitze und nur geringe Unterschiede in der Premium Economy

Mehr Freiraum gibt es auch in der neu gestalteten Premium Economy, Condor gibt den Unterschied des Sitzabstands zur regulären Economy Class mit 15 Zentimetern an, auch die Neigung der Rückenlehnen ist großzügiger. Hinzu kommen verstellbare Kopf- und Fußstützen an jedem Platz.

Die Anordnung der Plätze ist aber in beiden Klassen absolut identisch, zur Seite hin bleibt der Freiraum also gleich. Sowohl Premium- als auch reguläre Economy Class bekommen eine 2-4-2 Bestuhlung und werden mit den gleichen Monitoren ausgestattet.

Bei einem virtuellen Rundgang können sich Interessierte erste Eindrücke holen.

Condor zeigt die Kabine der Zukunft | Frankfurtflyer Kommentar

Condor nutzt den Zugang der neuen Airbus A330-900neo um sich neu zu erfinden. Den Anfang machten die geleasten A330-200, sie bieten eine Aufwertung der aktuellen Kabine wobei diese in erster Linie für das Crewtraining angeschafft wurden. Mit der neuen Lackierung zeigt sich die Gesellschaft mutig und bringt ein markantes Design. Dieses findet auch in der neu gestalteten Langstreckenkabine Einzug, ab Herbst können die ersten Passagiere das neue Produkt ausprobieren. Es wird allerdings etwas dauern bis die Kabine der Zukunft auf den genannten Strecken durchgehend verfügbar sein wird.

In der Premium Economy hätte man aber durchaus etwas mehr machen können. Der Sitzabstand und die Neigung der Rückenlehnen sorgen zwar für spürbar mehr Komfort, Sitzbreite, Freiraum zur Seite und Bildschirme gleichen aber der normalen Economy. Irgendwo wollen die 64 Plätze der Zwischenklasse auch untergebracht werden, ein Zusatz wie „Economy Plus“ oder „Economy Extra“ hätte allerdings gereicht. Hier wird man wahrscheinlich noch beim Service etwas differenzieren und ein breiteres Angebot auftischen.

Ob die Kabinen der Bestandsflotte angepasst werden ist nicht klar, aber eher unwahrscheinlich. Das neue Streifenmuster wird mit dem Austausch von Kopfschonern, Vorhängen oder einer neuen Uniform der Mitarbeiter auch schnell in die Kabine gebracht.

 

3 Kommentare

  1. Gleiche Sitzbreite in Y und Y+ klingt zumindest für mich nicht zu Ende gedacht. Wir leben – leider – in einer Zeit, in der nicht nur die Autos immer größer werden, sondern auch das Durchschnittsgewicht (und damit die Körperbreite …) stetig steigen. Es gibt eine gewisse Korrelation zwischen verfügbaren Einkommen, Alter und Gewicht. Mehr Geld für das Ticket sollte vorzugsweise auch mehr Sitzbreite beinhalten.

    So ganz allein ist Condor da natürlich nicht. Ich denke nicht nur an KLM, sondern auch an die Anfangszeit von Etihad. Da war sogar in C die Breite der Sitze die gleiche wie in Y. Gab bei seatguru ein paar sehr bissige Kommentare dazu.

  2. Gefällt mir ausgezeichnet, speziell auch die C! Aber auch die Y finde ich durchaus attraktiv, zumal die seinerzeit interimsweise genutzten A332 von Air Tanker dort eine 3-3-3 Bestuhlung hatten. Die Premium Eco orientiert sich dann wohl eher an der Eco Plus diverser US-Carrier. Im Vgl. zu Eurowings Discover empfinde ich das Set Up als deutlich stimmiger.

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