Das sind die 45 verbleibenden Flugzeuge von Swiss

Foto: Swiss

Die aktuelle Krise in der Luftfahrt wird von den Airlines als die schwerste seit dem zweiten Weltkrieg bezeichnet und zumindest für die kommenden Jahre müssen sich die Airlines in Europa wohl auch deutlich verkleinern, bis die Nachfrage nach Flügen sich wieder erholt hat. Auch der Branchenprimus Swiss ist vor dieser Krise nicht geschützt und aktuell musste man die aktive Flotte um fast 60% verkleinern.

Wir haben uns für diesen Beitrag angeschaut, welche Flugzeuge Swiss aktuell noch aktiv betreibt und von fast 100 Jets vor der Krise sind es nun nur noch 45 Flugzeuge, welche in der Swiss Flotte aktiv verbleiben. 47 Maschinen hat man aktuell geparkt und eingelagert und hofft diese nach der Krise möglichst schnell wieder in Betrieb nehmen zu können.

Damit steht Swiss allerdings sogar etwas besser da als Lufthansa, welche aktuell zwar noch 87 aktive Jets betreiben, allerdings hatte Lufthansa auch eine fast dreimal so große Flotte wie Swiss.

Interessant ist auch, wenn man sich ansieht, welche Flugzeuge Swiss aktuell noch betreibt, sowohl auf der Kurz- und auch auf der Langstrecke, denn die Auswahl ist hierbei durchaus überraschend.

27 von 61 Kurzstreckenflugzeugen sind noch aktiv

Besonders auf der Kurzstrecke hat Swiss gewaltig Kapazitäten aus dem Programm genommen und fast alle Flugzeuge der Airbus A320 Familie still gelegt. Zusätzlich hat man auch schon zu Beginn der Krise alle verbleibenden Airbus A319 aus der Flotte entfernt und diese werden auch sicher nicht mehr zurückkommen.

Geparkt wurden die Airbus A320 und Airbus A321 von Swiss übrigens größtenteils in Amman in Jordanien, sowie in Ljubljana in Slowenien.

23 Airbus A220 hat Swiss aktuell in Betrieb

Nachdem besonders in Europa die Nachfrage nach Passagierflügen fast komplett zum Erliegen gekommen ist, setzt Swiss verständlicherweise vor allem auf die kleinsten Jets der Flotte. So sind alle neun Airbus A220-100 aktiv, welches das kleinste Flugzeug ist, das Swiss zur Verfügung hat.

Daneben hat man auch 14 von 20 Airbus A220-300 aktiv im Einsatz und man fliegt das Flugzeug mit 145 Sitzen durchaus auch auf längeren Strecken durch ganz Europa oder sogar auch schon bis Kairo.

Der Airbus A220 hat für Swiss den enormen Vorteil, dass er deutlich wirtschaftlicher zu betreiben ist, als die Flugzeuge der Airbus A320 Familie, schon alleine da die Flugzeuge deutlich leichter sind, was Treibstoffkosten und auch Gebühren reduziert. Aktuell kann man auf vielen Strecken aber auch die kleinen Airbus A220 nicht einmal ansatzweise auslasten.

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Zwei Airbus A320 hat Swiss weiterhin aktiv

Mit 21 Flugzeugen war die Airbus A320 Flotte eigentlich das Rückgrat der Swiss Kurzstrecke, aber der Jet wurde auf vielen Kurzstrecken sehr erfolgreich eingesetzt. Nach dem Ausbruch der Corona Pandemie wurde der Airbus A320 aber fast immer zu groß und Swiss hat sich dazu entschieden fast die komplette Flotte einzulagern.

Lediglich die zwei neuen Airbus A320neo, welche Swiss erst kürzlich erhalten hat, sind aktuell noch einsatzbereit. Bei dem Airbus A320neo handelt es sich um Flugzeuge mit neuen Triebwerken, welche besonders sparsam sind und einen geringeren Treibstoffverbrauch als die älteren Airbus A320 Maschinen haben.

Zwei Airbus A321 hat Swiss weiterhin aktiv

Von den größeren Airbus A321 mit bis zu 219 Sitzplätzen hat Swiss elf Maschinen in der Flotte, allerdings sind hiervon aktuell neun Flugzeuge langfristig geparkt. Lediglich die zwei Airbus A321NEO, welche man erst im September und November erhalten hat, sind aktuell als aktiv gelistet, allerdings werden diese Flugzeuge wohl nur zu Testflügen eingesetzt. Im Flugbetrieb von Swiss finden sie quasi nicht statt.

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18 von 31 Swiss Langstreckenflugzeugen sind aktiv

Mit 31 Langstreckenflugzeugen hatte Swiss immer eine sehr beeindruckende Großraumflotte für eine eigentlich vergleichsweise kleine Airline. Allerdings hat Swiss auch immer von der enormen Stärke des Heimatmarktes in der Schweiz profitiert und auch den Hub in Zürich konnte man als Drehkreuz für Langstreckenanschlüsse etablieren.

Leider sind auch die Langstrecken der Swiss den massiven Reisebeschränkungen und Qarantänevorschriften zum Opfer gefallen und auch wenn man das Langstreckennetz weitestgehend wieder aufgebaut hat, fliegt man viele Strecken nur noch mit deutlich reduzierten Frequenzen, teilweise nur 2-3 mal pro Woche.

Nachdem die Auslastungen auf den meisten Langstreckenflügen auch bei Swiss katastrophal schlecht sind, spielt die Nachfrage nach Fracht auf den Langstrecken eine entscheidende Rolle, was auch oft die Auswahl der noch aktiven Langstreckenflugzeuge erklärt.

Nur zwei Airbus A330-300 sind nich aktiv

Besonders den Airbus A330-300 hat es bei Swiss erwischt und den kleinen effizienten Zweistrahler hat man mit nur noch mit zwei Exemplaren im Einsatz. Die anderen 12 Maschinen sind in Amman und Johannesburg langfristig geparkt worden.

Swiss hat sich interessanterweise dafür entschieden, besonders den Airbus A340-300 weiter einzusetzen, was daran liegt, dass der Airbus A330-300 für einige Strecken eine zu geringe Reichweite hat und die Frachtkapazität des Airbus A340-300 selbst bei maximaler Passagierzahl noch 3 Tonnen über der des Airbus A330-300 liegt.

Swiss Airbus A340-300 Umbau ist abgeschlossen

Vier von fünf Airbus A340-300 sind aktiv

Swiss hat schon vor der Pandemie beschlossen, dass man noch über Jahre an den verbleibenden fünf Airbus A340-300 festhalten will, weshalb man die Flugzeuge auch noch einmal aufwändig modernisiert hat und eine komplett neue Kabine verbaut hat.

Dass man auch nach der Pandemie an den Airbus A340-300 festhalten will, hat sich bei Swiss sehr schnell herauskristallisiert, insbesondere da das Flugzeug eine geringe Passagierkapazität hat, was in der aktuellen Situation mit einer bescheidenen Nachfrage gut ist und dennoch kann der Airbus A340-300 alle Flüge im Streckennetz der Swiss non- stop fliegen.

Lediglich ein Airbus A340-300 mit der Registrierung HB-JMB ist aktuell geparkt und wird wohl nicht gebraucht.

Alle zwölf Boeing 777-300er sind aktiv

Besonders interessant fand ich, dass trotz der schwachen Nachfrage nach Passagierflügen auf der Langstrecke aktuell alle zwölf Boeing 777-300er bei Swiss aktiv sind. Mit satten 340 Sitzplätzen ist das Flugzeug wohl ausnahmslos für alle Strecken zu groß.

Swiss scheint die Boeing 777-300er aber nicht nur auf Passagierflügen einzusetzen, sondern man fliegt hiermit auch reine Fracht Flüge, was aktuell ein lohnendes Geschäft ist.

Aber auch schon auf inneneuropäischen Flügen hat man die Boeing 777-300er schon gesehen. So wurde die Kapazität zum Beispiel benötigt, als die Grenzen von Russland wieder für wenige Flüge geöffnet wurden.

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Das sind die 45 verbleibenden Flugzeuge von Swiss | Frankfurtflyer Kommentar

Auch Swiss muss in und wohl auch nach der Pandemie kleiner werden und hierfür hat man bereits einige Schritte  ergriffen. So haben die Airbus A319 die Flotte verlassen und wie schnell die geparkten Flugzeuge wieder zurück kommen werden, wird sich zeigen.

Sehr interessant finde ich die Auswahl der Flugzeuge, welche man aktuell noch betreibt. Neben den kleinen Airbus A220, um eine Grundversorgung in Europa sicher zu stellen, fliegt man die alten Airbus A340-300 wegen der Reichweite und die Boeing 777-300er, welche wohl vorrangig durch die enorme Frachtkapazität punktet. Der sparsame Airbus A330-300 ist dagegen fast komplett geparkt.

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