Der ungewöhnliche Langstreckenflug eines Lufthansa CityLine CRJ900

Great Circle Mapper

Im Februar hat die Lufthansa-Regionaltochter CityLine die erste CRJ-900 ausgeflottet. Der Weg zu dem neuen Eigentümer war damals nur ein Hüpfer von der bisherigen Base in München entfernt. Der Jet wurde nach Ljubljana überführt- ein Katzensprung im Vergleich zu der Reise, die der zweite CRJ jetzt hinter sich gebracht hat.

Ziel der Überführung war Tucson in Arizona, der Weg zu dem neuen Käufer musste in mehreren Etappen absolviert werden. Die D-ACKL ist am vergangenen Dienstag an der Homebase in München gestartet, von dort ging es zunächst nach Keflavik in Island. Weitere Stopps waren Goose Bay in Kanada und Boston in den Vereinigten Staaten. Nach einer Übernachtung nahm die Besatzung die letzte Etappe über Chicago nach Tucson in Angriff, wo der Flieger am Mittwoch landete.

Foto: Lufthansa

Bei flightradar24.com kann man unter der Registrierung den ungewöhnlichen Trip verfolgen. Die Strecke wurde in fünf Segmenten bestritten, diese dauerten zwischen 2:17 Stunden und 3:25 Stunden.

CityLine wird noch in diesem Jahr weitere CRJ ausflotten, trotzdem bleiben die langen Flieger noch einige Jahre im Bestand. Bei den varkauften Exemplaren stehen umfangreiche Wartungsarbeiten bevor. Diese sind extrem kostenintensiv, unterm Strich scheint sich die Investition nicht zu lohnen. Im Unterschied zu anderen Gesellschaften haben die CRJ bei Lufthansa überdurchschnittlich viele Flüge absolviert. Für einzelne Maschinen waren nicht selten zehn Legs an einem einzigen Tag geplant. Andere Gesellschaften wie z.B. Delta, die über 140 Einheiten betreibt, setzen den Jet auf weiteren Strecken ein.

Die sogenannten Cycles, also Starts und Landungen, führen zum Verschleiß von Flugzeugteilen und erfordern regelmäßige Checks. Für die Wartungen ist also nicht nur das Alter einer Maschine ausschlaggebend.

Foto: Lufthansa

Der ungewöhnliche Langstreckenflug eines Lufthansa CityLine CRJ900 | Frankfurtflyer Kommentar

Die D-ACKC hat die Familie bereits verlassen, nach der D-ACKL werden noch fünf weitere Exemplare in diesem Jahr gehen. Der Nachfolger ist schon bekannt, im Rahmen einer Umflottung in der Lufthansa Group kommen sieben Airbus A319 von Austrian Airlines zur CityLine.

Trotzdem bleibt uns „die Röhre“ noch einige Jahre erhalten, der Kranich-Konzern hat noch über 30 Einheiten in der Flotte.

Danke: aeroTELEGRAPH

8 Kommentare

  1. Hallo Robert,
    vielen Dank für deinen sehr interessanten Beitrag.
    Kann man an den zukünftigen noch anstehenden Überführungsflügen an einem solchen Flug als PAX teilnehmen?
    Falls du oder ein Forum Teilnehmer dazu Infos etc. hat, wäre sehr nett um eine Nachricht.
    Vielen Dank
    Peter

    • Hallo Peter,
      das ist mal ne gute Idee… so 5-10 Luftfahrtfans pro solch Trip waeren doch eine nette Sache und es kaemen noch ein paar Euros rein. Gewichtstechnisch sollten eine Hand voll Leute auch kein Thema sein, aber schlussendlich wird es an Genehmigungen und so (leider) scheitern….

    • Hallo Peter,

      die Idee gefällt mir auch sehr. Es gab auch schon (hin&wieder, leider aber eher selten) die Möglichkeit an solchen Überführunsflügen teilzunehmen. Auch wenn die Maschinen vom Hersteller abgeholt wurden gab es solche Events. Diese wurden dann aber sehr unterschiedlich „vermarktet“, verlost oder versteigert.

      Pauschal ist mir leider kein Forum dazu bekannt.

  2. Ich fand das „Reisen in der Röhre“ immer toll. Das sanfte Schnurren der Triebwerke beim rasant steilen Start hat(te) immer was. Aber auch ein hochsommerlicher Gewitterflug in relativ geringer Höhe ( MUC-NUE) ist unvergessen. Die Teilnahme an einem Überführungsflug wäre nicht schlecht, vielleicht ergibt sich’s ja irgendwie.

    • War auch meine „Hausstrecke“ ex/nach NUE.
      Wird es wohl kaum wieder geben…

      Der CRJ hat mich insbesondere als NextGen Version in den vorderen Reihen sitzend begeistert. So leise war kaum ein Flieger. Die alten CRJ200 bzw. 700 hinten an der Turbinen: ungeheuer laut

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