Die Lufthansa AirTag Verbots-Kontroverse

Eine Boeing 747 8i der Lufthansa.

Apple Airtags sind spätestens seit diesem Sommer ein sehr beliebtes Accessoire im Reisegepäck, denn mit den etwa Euro großen Airtags kann man wunderbar den Standort seines Koffers lokalisieren. Dies hat diesen Sommer natürlich vielen Passagieren geholfen, deren Koffer verloren gegangen ist. In den letzten Tagen kursierte nun ein Gerücht, welches das Social Media Team von Lufthansa auch noch angeschoben hat, nachdem Lufthansa AirTags im Gepäck verboten hat. Dem scheint aber nicht so zu sein!

Bei der Begründung, weshalb Lufthansa angeblich Apple Airtags im Aufgabegepäck verbietet, bezieht sich das Social Media Team auf die IATA Regeln, welche besagen, dass keine elektronischen Geräte mit Lithium Batterie im Gepäck sein dürfen oder andernfalls komplett ausgeschaltet sein müssen.

Dies geht aus einer Anfrage eines Passagiers aus Twitter hervor.

Dieser Hinweis machte in der Vielflieger Welt recht schnell die Runde und es wurde vor allem darüber spekuliert, dass Lufthansa keine Apple Airtags im Gepäck haben will um Diskussionen bei der Gepäckermitlung zu vermeiden. Wenn ein Koffer verloren geht, stehen inzwischen wohl nicht selten die Kunden vor dem Servicepersonal und fuchteln mit dem Handy, auf welchem man sehr genau sehen kann wo der verlorene Koffer gerade ist.

Apple Airtags sind damit deutlich präziser als das doch recht altmodische System der Gepäcküberwachung, welches Airlines verwenden, in welchem man nur feststellen kann was der letzte Standort war, wo der Koffer zuletzt gescannt wurde.

Grundsätzlich scheint sich das Social Media Team von Lufthansa auf den Standpunkt gestellt zu haben, dass ein Airtag nach den IATA Regeln ein elektronisches Gerät ist und entsprechend vollständig deaktiviert sein muss, wenn es im Aufgabegepäck verstaut wird.

Diese Regelung bezieht sich aber eigentlich auf Laptops, Tablets und andere Elektronik. Hierbei muss man auch beachten, dass vollständig deaktiviert nicht einfach ausgeschaltet bedeutet, sondern der Lithium Akku muss eigentlich vom Gerät getrennt sein, damit er nicht (versehentlich) entladen werden kann. Ein Lithium Akku kann tiefentladen ein Sicherheitsrisiko darstellen, welches man nicht im Frachtraum haben will.

Entsprechend kann man Laptops oder Tablets, bei denen man den Akku nicht entfernen kann, da dieser fest verbaut ist, auch nicht im Gepäck aufgeben. Oder sollte dies zumindest unterlassen.

Bei Apple Airtags stellt sich die Situation allerdings anders dar, denn hier sind keine wieder aufladbaren Batterien verbaut, sondern Lithium Akkus zur einmaligen Benutzung. Diese kleinen CR2023 Zellen sind dagegen durchaus für das Aufgabegepäck geeignet.

Gegenüber dem Luftfahrt Journalist, Alex Macheras, hat Lufthansa dies nun wohl bestätigt und auch noch einmal betont, dass man Airtags NICHT verbieten würde.

Die Lufthansa AirTag Verbots-Kontroverse | Frankfurtflyer Kommentar

Ein offizielles Verbot von Apple Airtags gab es von Lufthansa wohl bisher nicht und entsprechend kann man sie auch weiterhin im Gepäck mitführen. Aus Sicherheitsgründen spricht auch nichts dagegen, dass man dies macht!

Die Frage, die man sich nun natürlich stellt ist, wie es zu der initialen Aussage von Lufthansa gekommen ist, dass Airtags verboten seien. War hier ein Mitarbeiter im Social Media Team einfach schlecht informiert oder vorschnell? Man darf davon ausgehen, dass man bei so einer spezifischen Frage in einer Fachabteilung nachfragt, allerdings kann man auch hier eine falsche Antwort bekommen wie „Elektronik ist immer verboten“.

Tatsächlich sehe ich Apple Airtags als wirklich hilfreiches Device an und ich kann jedem empfehlen diese im Koffer mitzuführen. Es entspannt auch durchaus, wenn man sehen kann wo genau der Koffer gerade ist und ob er auch im Flugzeug angekommen ist.

12 Kommentare

  1. Wer kann sich noch an das letzte mal erinnern, dass man eine LH Nachricht gelesen hat und dachte “ Gute Sache von LH, haben da echt an den Kunden gedacht.“ 😄

    • Vor der Einführung des Euro wahrscheinlich …. Aber ich glaube Frusthansa WILL gar keine guten Meldungen mehr machen; Carsten Spohr und der Rest der „La Familia‘ ist so fasziniert von MOL und Ryanair, dass sie such sagen: geil, als Monopolist kann man auch A**** sein und macht trotzdem ordentlich Kohle bzw wird im Zweifel vom Staat als Systemrelevant gehalten und betüddelt ….

  2. Es handelt sich allerdings um CR2032, nicht um CR2023 – solche Batterien gibt es nicht. Die ersten beiden Ziffern stellen den Durchmesser und die letzten beiden Ziffern die Höhe dar. Die Buchstaben geben die Zusammensetzung (indirekt Volt) sowie die Form (Rund) an.

  3. Jetzt wollte ich vorschnell schreiben: so etwas wünsche ich mir für das Android-Ökosystem. Aber siehe da: Apple selbst bietet eine geeignete App.
    Probiere ich doch einmal aus, das Risiko hält sich in sehr engen Grenzen.

    • @Christoph: Du hast die Begriffe Batterie und Akku vertauscht. Richtig muss es heißen: „Bei Apple Airtags stellt sich die Situation allerdings anders dar, denn hier sind keine wieder aufladbaren AKKUS verbaut, sondern Lithium[-]Batterien zur einmaligen Benutzung.“

      @Rainer: Gibt es doch: SmartTag+ heißt das Produkt von Samsung.

      • So ich möchte jetzt auch noch einen klugscheisshaufen liegen lassen.🤪 lieber Simon dir ist da auch ein Fehler unterlaufen eine Batterie ist eine Anordnung gleicher Dinge in einem Gehäuse o.ä. im Auto: eine Ansammlung von 6 Blei Akkumulator Zellen heißt Autobatterie. eine Ansammlung Boden-luft Raketen z.b. katjuscha ist eine Raketen Batterie. also wenn du unbedingt Klugscheißen müsst dann Kack dir dabei nicht auf die Waden.

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