Discover Airbus A320 muss in Frankfurt nach Pilotenausfall notlanden

Ein Airbus A320 von Discover Airlines. Foto: Discover Airlines

An Bord eines Passagierflugzeuges gibt es immer mindestens zwei Piloten und das aus gutem Grund, denn diese sollen sich nicht nur gegenseitig überwachen und unterstützen, sondern es gilt auch bei den Piloten der Grundsatz der Redundanz in der Luftfahrt. Immer wieder kommt es zu Ausfällen von Piloten, wie zuletzt z.B. auf einem Austrian Airlines Flug oder auch bei einem Discover Airbus A320, der in Frankfurt wegen des Ausfalls des Kapitäns notlanden musste.

Dabei ist der Flug 4Y1205 von Heraklion nach Frankfurt am 19. Juli für die Passagiere wohl weitestgehend normal gelaufen, denn sie werden wohl bis zur Landung nichts von den Problemen im Cockpit mitbekommen haben. Etwa auf der Höhe von Mailand wurde der Kapitän des Fluges unfähig das Flugzeug zu steuern und der Copilot hat die Kontrolle übernommen.

Dabei wurde aufgrund der Nähe zu Frankfurt und des bereits begonnenen Landeanfluges auf den Flughafen dieser auch weiterhin angesteuert, allerdings hat der Copilot eine Notlage erklärt, da der Kapitän nicht mehr in der in der Lage war das Flugzeug zu fliegen.

Beim Erklären einer Notlage ist es üblich über den Funk das Signal „Mayday, Mayday, Mayday“ zu melden, woraufhin der der Discover Airbus A320 mit höchster Priorität in Frankfurt landen durfte. Auch wenn zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Sicherheit des Fluges und der Passagiere bestand, wird eine Landung unter ausgerufener Notlage im Allgemeinen gerne als „Notlandung“ bezeichnet und diese werden am Boden auch gesondert behandelt.

So wurde bereits vor der Landung des Discover Airbus A320 in Frankfurt ein Rettungshubschrauber alarmiert, welcher bei der Landung bereits vor Ort war. Nachdem das Flugzeug seine Parkposition auf einer Außenposition am Frankfurter Flughafen erreicht hatte, ist der Hubschrauber hinter dem Flugzeug gelandet. Der Pilot wurde sofort aus dem Flugzeug gebracht und in ein Krankenhaus ausgeflogen.

Über den Gesundheitszustand des Discover Kapitäns gibt es keine Informationen, aber wir hoffen natürlich, dass sein Zustand nicht so dramatisch ist, wie es die Situation befürchten lässt.

Die Passagiere des Fluges konnten nach dem Rettungseinsatz auf dem Vorfeld das Flugzeug normal verlassen und sind alle wohlbehalten in Frankfurt angekommen. Das Flugzeug selbst ist nach vier Stunden am Boden auch wieder zum nächsten Einsatz mit Passagieren gestartet.

Discover Airbus A320 muss in Frankfurt nach Pilotenausfall notlanden | Frankfurtflyer Kommentar

Seit Jahrzehnten braucht man zum fliegen eines Passagierflugzeuges grundsätzlich nur noch einen Piloten und dennoch hält man in der Branche eisern an dem zwei Mann (oder Frau) Cockpit fest. Dass dies nicht ohne Grund passiert, zeigen tragische Vorfälle wie dieser, denn in der Luftfahrt herrscht aus gutem Grund der Grundsatz der Redundanz. Auch wenn es immer wieder Vorstöße hin zum Einmann Cockpit gibt, schnell werden wir dies wohl nicht erleben.

Aber genau diese Vorsicht ist der Grund, dass die zivile Luftfahrt nach wie vor so Sicher ist, wie sie ist. Trotz der zu befürchtenden, schwerwiegenden Gesundheitlichen Probleme des Kapitän, konnte der Discover Airbus ohne Probleme, sicher in Frankfurt gelandet werden.

Danke: AVHerald

12 Kommentare

  1. Wie jedem, der der Wahrheit ins Gesicht blickt, inzwischen bekannt sein sollte gibt es seit etwas mehr als einem Jahr eine deutlich überproportionale Anzahl an Pilotenausfällen. Herzinfarkte, Myokarditis etc. gibt es inzwischen nonstop bei Piloten. Das beste einer Vielzahl von Beispielen ist der LATAM Pilot, der vor kurzem auf dem Transatlantikflug an Herzversagen verstorben ist. Die Voraussetzung für die Gesundheitstests wurden erst kürzlich in Bezug auf die Herzbelastungen bei den Piloten deutlich nach unten geschraubt. Ein Schelm (oder bei Christoph ein „Verschwörungstheoretiker“) wer Böses dabei denkt. Leider sind dies aber Fakten, die man bei Durchführung echter Recherche problemlos herausfinden kann.

  2. Vllt. gibts ja hier einen Piloten, der mir erklären kann, warum man in diesem fall die gute Stunde nach FRA weitergeflogen und nicht schnellstmöglich z.B. in ZRH gelandet ist?

      • An die schnellstmögliche Verbringung des Piloten ins Krankenhaus hab ich da (leider) noch nicht mal gedacht. Sondern was passiert, wenn während der 30min längeren Flugzeit der FO plötzlich auch ein Problem bekommt?

        Sollten da etwa wirtschaftliche Aspekte den Ausschlag gegeben haben?

    • Das ganze ist auf der Höhe von Mailand passiert, etwa 30 Minuten vor der Landung in Frankfurt. Der Flug war hier schon im Sinkflug.

      Zürich hätte man nicht deutlich schneller erreicht und hätte die Belastung für den (recht frischen) Co-Piloten noch einmal deutlich erhöht. Demnach verstehe ich sehr gut, dass er sich dazu entschieden hat zum bekannten Platz und der Heimatbasis, nach bereits definierten Anflug zu fliegen. Die Entscheidung hat der Pilot mit hoher Wahrscheinlichkeit selbst getroffen.

      • Mal wieder Mutmaßungen und falsche Behauptungen.
        Von Höhe Mailand nach FRA sind es knapp 60min und nicht wie behauptet 30min. Kann jeder bei FR24 ganz einfach nachvollziehen. 60min vor der Landung beginnt niemand mit dem Sinkflug.
        Nach ZRH sinds von da nur 30min.

        • Ach Mike,

          wir wissen ja alle dass dein Lebensinhalt darin besteht, hier rumzunölen und der LH Gruppe unlautere Dinge zu unterstellen. Den Flug hast du dir aber offensichtlich nicht in FR24 angeschaut und ich frage mich auch wie man überhaupt zu solchen Zeiten kommt.

          Die Flugzeit von Mailand nach Frankfurt ist schon im Flugplan bei 1.05 Stunden und das beinhaltet Taxi und Take off….. Von dort bis Frankfurt dauert es wenn man im Reiseflug ist, etwa 30 Minuten. Wenn man über Mailand noch bei auf 34.000 Fuß ist, ist man für eine Landung in Zürich deutlich zu hoch und braucht auch keine 30 Minuten mehr. Flieg mal von Mailand nach Zürich, da ist selbst mit Start die Flugzeit oft nur 25 Minuten.

          Wenn du dir den Flug auf FR24 angeschaut hättest, hättest du den ab höhe Mailand interessanten Flugverlauf gesehen. Es sieht so aus als wollte man erst nach München und hat sich dann auf einem sehr direktem Weg für Frankfurt entschieden. Um hier aber die genauen Gründe des Piloten zu kennen bräuchte man mehr Details.

          Aber klar, alles Mutmaßungen und falsche Behauptungen, während du mit fundierten Fakten um dich wirfst.

          • Ja so ist das, wenn man die Wahrheit für sich gepachtet hat. Da weißt Du ganz sicher, dass die Maschine bereits im Sinkflug war als der Pilot ausgefallen ist. Dass es ggf. auch umgedreht gewesen sein kann ist natürlich ausgeschlossen.

            Zum Vergleich mal ein (schneller) LH Flug über Mailand vom 23.10.:
            LH 1323 war 12:26 UTC genau über Mailand in Höhe von 36000 Fuß. Der Sinkflug begann 12:45 UTC nördlich des Bodensees. 13:12 UTC (und damit 46min nach Mailand) rollte die Maschine auf der Landebahn in FRA aus. Runwaynahe Parkposition wurde bereits 13:16 (50min nach Mailand) erreicht. Viel schneller dürfte aus auch mit Priorität nicht gehen.

            Am besagten Tag soll man nun aber (warum auch immer) bereits 20min früher mit dem Sinkflug begonnen haben, erst danach ist der Pilot ausgefallen?
            Trotz geringerer Flughöhe waren es dann aber nur 30min bis FRA? Physik lässt grüßen, aber die nörgelt wohl auch nur. 🤣

  3. Dieser Vorfall fand nicht am 19.10.23 statt. Der geschilderte Vorfall ist bereits seit langem bekannt (19.07.23) und wurde nur im Portal Aviation Herald aktualisiert, da die BFU neue Details bekannt gemacht hat. Daher bitte ich diesen Artikel zu überarbeiten.

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