Nur zwei Jahre nach dem Start hat Lufthansa dem hauseigenen Ferienflieger Eurowings Discover ein neues Erscheinungsbild verpasst. In erster Linie ging es darum sich vom Namen und dem Logo von Eurowings zu trennen, die Gesellschaft wird als Discover Airlines lanciert.
Der neue Markenauftritt wurde Anfang September in Frankfurt vorgestellt, ein Airbus A320 trägt bereits das neue Farbkleid. Bis die restlichen Maschinen der aus aktuell 22 Flugzeugen bestehenden Flotte umlackiert werden, dauert es noch. Das Rebranding wird ohnehin viel Zeit in Anspruch nehmen, los geht es mit dem Austausch von zahlreichen Kleinigkeiten am Boden und in den Kabinen in der Luft.
Sticker, Schilder, Logos, Kissenbezüge, Kopfschoner, Bordkarten, Accessoires, Becher und selbst die kleinen Salz- und Pfeffertütchen sollen bald die neuen Farben tragen und sich deutlicher von Eurowings und dem bisherigen Image abgrenzen.
Flugzeuge, die neu zur Flotte kommen oder noch keine vollständige Lackierung haben, erhalten als Erstes das neue Design. Auf den Maschinen werden Optik und die Marke am deutlichsten wahrgenommen, ob jedoch alle Jets umlackiert werden, ist aber noch nicht klar. Man argumentiert war gerne mit der Nachhaltigkeit, in erster Linie dürften es aber die Kosten bzw. die Ausfallzeit einzelner Flugzeuge sein.
Parallel dazu setzt das Unternehmen ganz stark auf Wachstum, die Flotte soll um fünf Airbus A320 und einen Airbus A330 auf insgesamt 28 Flugzeuge anwachsen. Frankfurt bleibt die große und wichtigste Heimatbasis, am Flughafen München wird allerdings am deutlichsten ausgebaut.
Für den Sommer 2024 plant man dort mit fünf Kurzstreckenflugzeugen, die restlichen Airbus A320 und alle Langstreckenmaschinen bleiben in Frankfurt- vorerst. Es gibt bereits Pläne, ab 2025 wieder Fernflüge ab München anzubieten. Diese gab es bereits in der Vergangenheit, Eurowings Discover ist über mehrere Monate aus Frankfurt über die Karibik nach München und wieder zurück geflogen. Dadurch hat man das Drehkreuz in Bayern zu einem Teil an das Langstreckenportfolio von Discover (4Y) angebunden.
Wie man hier ab 2025 vorgehen wird und welche Destinationen in Frage kommen, ist noch nicht geklärt. Als großen Standortvorteil kann man auf die guten Zubringerdienste der Lufthansa und Partner zugreifen.
Denkbar ist auch die Übernahme von Lufthansa Verbindungen, welche touristisch interessant sind. Diese müssen allerdings mit dem Airbus A330-300 erreichbar sein, der Typ stößt bei entfernteren Destinationen an seine Grenzen. Doch Lufthansa hat zahlreiche neue Jets geordert, es ist nicht ausgeschlossen dass aus diesem Pool etwas für Discover abfällt. Mit den richtigen Flugzeugen sind u.a. auch Routen nach Bali oder gar Ultralangstrecken denkbar.
Lufthansas Ferienflieger: Discover Airlines bald auch mit Ultra Langstrecken?
Discover Airlines: Mehr Flugzeuge, mehr Langstrecke, mehr München, mehr Lufthansa? | Frankfurtflyer Kommentar
Bis 2025 ist noch einiges zu tun, Discover Airlines muss sich als neue Marke etablieren und an den Details der künftigen Strategie arbeiten. Mit der starken Konzernmutter Lufthansa im Rücken kann man durchaus mutig an neue Projekte gehen und sich an weiteren Strecken oder gar Nischen versuchen, hauptsächlich dürfte es aber darum gehen, Condor nicht das Feld zu überlassen.
Auch bei diesem Rebranding stellt man sich die Frage, ob sowas unbedingt notwendig ist. Muss man sich nach nur zwei Jahren neu erfinden und die entsprechenden Kosten tragen? Die Sache mit Eurowings ist in diesem Fall ein starkes Argument, waren es doch von Beginn an zwei vollkommen unterschiedliche Airlines. Nun geht es an den Neustart mit einem noch deutlicheren Bezug zur Lufthansa.
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