Neue Spannung entsteht durch die jüngsten Entwicklungen bei der Anbindung des Münchener Flughafens an das ICE-Netz der Deutschen Bahn. Ein Projekt, getrieben von Lufthansa, Deutsche Bahn und Flughafen München, welches eigentlich schon gescheitert war, wirkt nun wieder mehr als realistisch. Der Regulierungswahnsinn der EU hat den Weg geebnet. Mittlerweile steht der Anschluss des Münchener Flughafens an den Fernverkehr sogar schon konkret in einem Gesetz.
Wie kommen Fahrgäste derzeit mit dem Zug zum Flughafen München und was ist das Ziel?
Bisher ist der Münchner Flughafen nur über zwei S-Bahn-Linien erreichbar, die jeweils rund 45 Minuten vom Stadtzentrum bis zum Flughafen benötigen. Das ist alles andere als eine komfortable Anreise. Daher gibt es schon seit langem die Bestrebungen, den Flughafen an das schnellere ICE-Netz anzuschließen, was die Reisezeit auf nur 15 Minuten verkürzen würde.
Hierzu hatten sich Deutsche Bahn, Lufthansa und der Flughafen zusammengeschlossen, um den Flughafen der bayrischen Landeshauptstadt endlich an den Fernverkehr anzuschließen. Doch die Bundesregierung stoppte das Vorhaben. Die Enttäuschung darüber war groß, insbesondere da das Projekt als Schlüssel für Nachhaltigkeit, Verkehrsentlastung und wirtschaftliche Entwicklung gesehen wurde.
Wie sorgt die EU für die Wende?
Eine Vorgabe der Europäischen Union (EU) sorgte dafür, dass sich das Blatt zu Gunsten des München Airport wendete. Wie Frankfurtflyer.de berichtete, will die EU den Aufbau eines transeuropäischen Verkehrsnetzes vorantreiben. Ein wichtiger Bestandteil: Flughäfen mit mehr als 12 Millionen Passagieren pro Jahr müssen in Zukunft einen Fernbahnanschluss haben. Dieses Ziel dient nicht nur dem Ausbau des Binnenmarktes, sondern auch der Erreichung von Klimazielen durch die Reduzierung des nationalen Flugverkehrs.
Das wiederum hat direkte Auswirkungen auf Flughäfen wie München, Hamburg und Stuttgart. Für den Airport München, der derzeit nicht über einen solchen Anschluss verfügt, bedeutet dies einen erheblichen Druck, um die erforderlichen Infrastrukturmaßnahmen in Angriff zu nehmen. Die EU hat eine Frist bis Ende 2040 gesetzt, um diesen Anschluss herzustellen.
Die Bundesregierung musste ihre Entscheidung also rückgängig machen. Und hat das mit dem Genehmigungsbeschleunigungsgesetz auch bereits getan. Das Gesetz wurde mittlerweile verabschiedet und auch veröffentlicht. Und in ihm ist als eines der konkreten Vorhaben der Anschluss des Flughafen München an das Fernbahnnetz aufgeführt.
Wie realistisch ist für München ein zeitnaher Anschluss an den Fernverkehr der Deutschen Bahn?
Das Vorhaben momentan nur dem „potenziellen Bedarf“ zugerechnet, nicht dem „vordringlichen“. Das bedeutet, dass es noch einige Hürden zu überwinden gibt, bevor die Bagger anrollen. Doch die Hoffnung besteht, dass diese Einstufung sich ändern könnte, wenn die EU weiter Druck macht.
Wenn das Projekt als „vordringlich“ eingestuft wird, könnte der ICE-Anschluss des Münchner Flughafens schnell Realität werden. Dies würde nicht nur die Reisezeit dramatisch verkürzen, sondern auch eine umweltfreundlichere und effizientere Reiseoption bieten.
Durchbruch für Fernverkehrs-Anbindung: ICE-Anschluss für den Flughafen München in Gesetz verankert | Frankfurtflyer Kommentar
Die Anreise mit dem Zug von München zum Flughafen der Landeshauptstadt ist ein Krampf. Eine Dreiviertelstunde sind Reisende derzeit im Schnitt mit der S-Bahn unterwegs. Ein Fernbahnhof würde solch einem hoch frequentierten Airport gut tun. Dass jetzt ausgerechnet die Klimaschutzbestrebungen der EU den Weg für eine bessere Erreichbarkeit eines Flughafens ebnen, ist eine spannende Entwicklung. Spannend, aber nicht überraschend, denn mit dem Nachhaltigkeitsargument haben Lufthansa, DB und Flughafen München schon damals geworben, als der Vorstoß noch abgelehnt wurde. Spätestens in 16 Jahren könnte es nun also soweit sein, dass der erste ICE am Flughafen München einrollt.
Das erlebe ich wahrscheinlich nicht mehr !
Es geht eigentlich weniger um den Flughafenanschlusse, als vielmehr um eine Neubaustrecke Ingolstadt-München, an die dann der Flughafen mittels einer kurzen Spange auch angeschlossen werden könnte. Sinnvoll ist das, weil die DB für München-Ingolstadt mehr Kapazität benötigt. Der Flughafen selber generiert nicht genug Fahrgäste für ein so teures Projekt (weil er bezogen auf das FV-Netz der Bahn zu ungünstig liegt). Allerdings gibt es bisher nur eine grobe Ideenskizze der DB von 2022. https://media.frag-den-staat.de/files/foi/756087/220214-anbindung-flugnameafen-mncnameen-netz-fv-gescnamewrzt.pdf
Und der Zeithorizont ist wohl eher nicht 16 Jahre sondern eher das Doppelte oder noch mehr.
Wenn es länger wie 16 Jahre dauert, dann dürfen laut EU Verordnung nur Max. 11,99 Mio Passagiere abwickeln
Und nun kann der Stadt mal beweisen, daß Baugenehmigungen nicht so lange dauern, ging ja bei den viel zu vielen LNG Terminals auch
Interessant. Danke für das Dokument.
Neubaustrecke wird zu meinen Lebzeiten natürlich nichts mehr. Bis zu meiner statistischen Lebenserwartung sind ja noch nicht einmal die Einsprüche abgewickelt.
“ Nur eine grobe Ideenskizze
der Bahn “
Ja, was denn sonst,
Oder glauben Sie etwa, dass das Unternehmen eigenes Geld investiert, um eine komplette, genehmigungsfähige Planung für ein Projekt zu erstellen, das seit Jahren überhaupt nicht
spruchreif war?
So dumm ist selbst die viel geschmähte Bahn nicht.
Ist das jetzt ein Grund, in diesem Stil zu antworten? Wo sind wir hier?
„ Der Regulierungswahnsinn der EU hat den Weg geebnet“. Wieso „Regelungswahnsinn“? Wir alle profitieren Tag für Tag von Gesetzen der europäischen Union. Gerade wie als Vielflieger: die Kompensation bei Flugausfällen Verspätung ist, richtig EU – Recht. Das kostenlose Handy Roaming in der europäischen Union ist was, richtig, Gesetzgebung der europäischen Union. Dass wir ohne Grenzkontrollen durch ganz Europa reisen können, eine einheitliche Währung haben…..Wieso sprichst du da von Wahnsinn? Und die Entscheidung, dass MUC endlich einen ICE- Anschluss bekommt? ich finde das großartig. Es hat viel zu lange gedauert. Und da das Freistaat Bayern und die Bundesrepublik Deutschland ist nicht hinbekommen haben, regelt das jetzt halt die Europäische Union. Richtig so.
Weil es ziemlich viel Wahnsinn gibt. Ein paar gute Gesetze sollen dann die vielen nicht so guten abschwächen?
Zu MUC: was nutzt mir der ICE Anschluss in MUC aus der Stadt? Dann müsste schon ein Regio fahren. In FRA fahre ich auch nicht mit dem ICE aus der Stadt. MUC bräuchte dann wenigstens einen Express wie Berlin. Der ICE wird an der S-Bahn nichts ändern. Und ansonsten nimmt man besser der LH Express Bus.
Und dass ich von Berlin mit dem Zug nach MUC fahre, darauf können sie lange warten. Eher fliege ich über London, Zürich oder sonst wo, wenn es nicht mit dem Flieger geht.
Also zunächst einmal wird aus Ihrem Kommentar nicht ersichtlich, welche Verordnung bzw. Richtlinie Sie konkret meinen, die das gesamte Projekt EU aus Ihrer Sicht in Zweifel ziehen soll.
Das Gegenteil ist richtig: die Union bietet grundlegende Freiheiten, die das tägliche Leben betreffen, wie den Schengen-Raum, eine Währungsunion, die Arbeitnehmerfreizügigkeit, die Dienstleistungsfreiheit, die Warenverkehrsfreiheit. All diese Dinge sind von überragender Bedeutung für jeden Menschen und jedes Unternehmen in der Union und ganz besonders auch Deutschland. Und ja, das wiegt Regelungen, die aus Ihrer Perspektive keinen Sinn machen, auf.
Nun gut, das ist immer so. Irgendetwas, das funktioniert, nimmt man als ganz selbstverständlich hin. Auch bedeutende Dinge. Demgegenüber wird normalerweise jede kleine Unstimmigkeit überhöht.
Das sagt der Volksmund:
https://www.spruch-des-tages.de/sprueche/man-weiss-erst-was-man-hatte-wen-man-es-verloren-hat/
Also wenn man meint, dass sich die EU nur darum dreht, dann müssen wir nicht weiter diskutieren. Und Kritik sollte schon erlaubt sein. Das gehört nämlich in einer Demokratie dazu. Und nicht nur einfach alles hinzunehmen, nur weil einem ein paar Dinge gefallen.
Die gute Frau wird da auch nichts konkretes benennen. Vielleicht kommt ja Mal wieder die Gurke. Aber es ist en vogue allgemein zu kritisieren. Ach ja, die Grünen fehlen noch.
Ich fahre immer von Frankfurt Hbf zum Fernbahnhof, da ich aus östlicher Richtung von AB/WÜ/N komme. Von MUC aus fliege ich nie.
Ich muss sagen, den letzten Absatz (eher von BER über London nach MUC fliegen als Bahn fahren) habe ich lange auch so gesehen… in Berlin wohnte ich 20 min von Tegel weg, das war toll! Aber wenn ich inzwischen erst 45-60 min raus nach Schönefeld muss und in MUC diese Ewigkeit auch wieder im die Stadt, da hat es die Bahn geschafft, mit der Strecke über Erfurt mich davon zu überzeugen, dass es inzwischen für mich besser ist…
Aber ich bin ja mal auch gespannt, ob oder wie das in Hamburg umgesetzt werden soll 🙂
Jeder darf tun, was er kann, um seinen Enkeln ein warmes und sehr unregelmäßiges Klima zu bescheren. Wir sind ja auf dem besten Weg.
wenn Sie ab München direkt fliegen können, lohnt sich ggf. selbst die Anreise mit dem Zug aus Berlin. Aber vielleicht denken Sie auch an die vielen Orte zwischen Berlin, Frankfurt und München. Und dann schauen Sie sich Mal an, wie stark die airrail Verbindungen zwischen Düsseldorf/Köln und Frankfurt genutzt werden.
ICEs an München Airport finde ich eine sehr gute Idee, wenn man mit der S-Bahn soewig bracht um vom Zentrum bis zum Airport zugelangen und retour.
45 Minuten lange Fahrt ist nicht mehr der heutigen Zeit zumutbar.
Noch besser ist eine Magnetschwebebahn zubauen und sie in Betrieb nehmen.
China ist da ein sehr guter Vorreiter!