Durchbruch in der Schlichtung: Lufthansa und Verdi wenden Ostern-Streiks ab

Lufthansa, Foto: Robert

Die Fronten waren bereits so festgefahren, dass beim Tarifstreit der Lufthansa-Bodenmitarbeiter eine Schlichtung organisiert wurde. Nach drei Tagen der Schlichtung  gab es nun eine Einigung. Streiks während der Ostertage wurden damit abgewendet. Zumindest in den Unternehmensteilen, die von der Gewerkschaft Verdi vertreten werden.

Fünf Warnstreiks organisierte die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) bereits für das Bodenpersonal der Lufthansa. Dieser Druck reichte jedoch nicht, um eine Einigung mit dem Unternehmen zu erzielen. Stattdessen waren die Fronten verhärteter denn je. So verhärtet, dass mit Thüringens Bodo Ramelow (Die Linke) und Frank-Jürgen Weise, dem ehemaligen Chef der Arbeitsagentur, zwei Prominente Streitschlichter auf die Bühne mussten.

Und nach drei Tagen hatten die beiden Schlichter scheinbar Erfolg, denn sowohl die Fluggesellschaft als auch die Arbeitnehmervertretung verkündeten am Mittwochabend (27. März 2024) einen Erfolg. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis der Schlichtung“, feiert der Verdi-Verhandlungsführer Marcin Reschinsky den Erfolg. Etwas verhalten positiver positioniert sich Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann, der die Einigung mit „Aber vor uns liegen hohe Investitionen“ kommentiert.

Durchbruch in der Schlichtung: Lufthansa und Verdi wenden Ostern-Streiks ab | Welche Forderungen und welches Angebot standen zuletzt im Raum?

Für die Beschäftigten der Lufthansa-Bodendienste ging es um ein deutliches Gehaltsplus. Verdi forderte für das Bodenpersonal der Lufthansa 12,5% mehr Gehalt. Mindestens sollen die Gehälter jedoch um 500 Euro steigen. Begründet wird dies mit der „Arbeitsverdichtung“ und auf der anderen Seite den Rekordgewinnen der Lufthansa Gruppe. Außerdem strebte die Gewerkschaft eine Inflationsausgleichsprämie von einmalig 3.000 Euro und eine Aufwertung der Schichtarbeit an.

Der Arbeitgeber war nach einigen Verhandlungsrunden bereit, das Gehalt der Mitarbeiter um 10% anzupassen. Allerdings auf eine Laufzeit von 28 Monaten verteilt.

Worauf sich die beiden Parteien nun geeinigt haben, soll zeitnah kommuniziert werden.

Durchbruch in der Schlichtung: Lufthansa und Verdi wenden Ostern-Streiks ab | Wie geht es jetzt weiter?

Während bei Austrian Airlines über die Ostertage 400 Flüge gestrichen werden müssen, ist das Thema aus Sicht der Lufthansa Bodenmitarbeiter erstmal vom Tisch. Doch diese Einigung sollte niemandem, der in nächster Zeit mit Lufthansa fliegt, ein zu hohes Gefühl der Sicherheit geben. Denn auch die Lufthansa Flugbegleiter haben in diesem Monat bereits gestreikt und sind weit entfernt von einer Einigung mit dem Arbeitgeber. Bei dieser Berufsgruppe kann es jederzeit wieder zu Streiks kommen. Genauso wie bei den Piloten von Discover Airlines, die immer noch keinen Ersttarifvertrag haben und einige Flüge für die Mutter-Fluggesellschaft durchführen.

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Bei der Deutsche Bahn ist die Kuh vom Eis. Auch das Lufthansa-Bodenpersonal ist bis auf Weiteres zufrieden gestellt. Aber in der Luftfahrt gibt es noch einige Brände, die zu löschen sind. Und diese betreffen weiterhin den Lufthansa-Konzern und ihre Tochter-Firmen. Das könnte für den Airline-Konzern ein äußerst teures Jahr werden.

Quelle: Aero.de

1 Kommentar

  1. Zum Ausgleich streikt man jetzt dafür in Wien! Man spricht in Österreich natürlich etwas vornehmer ausgedrückt von einer „Betriebsverammlung“.

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