Das Coronavirus trifft die Branche extrem hart und auch wenn wir inzwischen einen ersten Hoffnungsschimmer erkennen wollen, denn Airlines wie Lufthansa, Swiss und Eurowings fahren nächsten Monat den Flugbetrieb wieder hoch, ist klar, dass Airlines auf absehbare Zeit in einer Krise stecken werden.
Auch an Emirates geht diese Entwicklung nicht spurlos vorbei und auch Emirates wird massive Einsparungen vornehmen müssen um nach der Krise wieder fliegen zu können. Dabei geht der CEO von Emirates, Tim Clark davon aus, dass man etwa 30 Prozent kleiner werden muss, auch wenn der Passagierverkehr weltweit wieder möglich ist.
Daher wird sich Emirates wohl von einigen Flugzeugen trennen müssen und auch eine Reihe von Personal muss die Airline verlassen. Hierbei sind die genauen Pläne von Emirates noch nicht veröffentlicht worden, allerdings berichten mehrere Medien, dass Emirates 46 Airbus A380 frühzeitig in Rente schicken will und etwa 30 Prozent der Mitarbeiter Entlassen wird.
Emirates wird wohl 46 Airbus A380 verschrotten
Emirates ist mit 115 Airbus A380 in der Flotte der größte Betreiber dieses Flugzeuges weltweit und man hat über 40 Prozent aller je gebauten Airbus A380 in der Flotte. Während Emirates als eine von wenigen Airlines der Welt vor der Krise mit dem Airbus A380 extrem gut zurecht gekommen ist, wird man nach der Krise auf lange Zeit Probleme damit haben den Airbus A380 und seine teilweise über 500 Sitzplätze zu füllen.
Aktuell hat Emirates alle 115 Airbus A380 in der Wüste von Dubai abgestellt, allerdings will man laut Medienberichten nur noch 60 Prozent dieser Flugzeuge überhaupt wieder reaktivieren. Damit würden 46 Airbus A380 die Flotte von Emirates verlassen und man kann davon ausgehen, dass diese Flugzeuge wohl auch keinen neuen Eigentümer finden würden und vermutlich verwertet werden.
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Auch bei den Boeing 777-300er könnte einige Maschinen ein ähnliches Schicksal erleiden, denn Emirates wird auch hier die Flotte reduzieren müssen, zumal man eine große Zahl an neuer Flugzeuge in den Orderbüchern von Boeing und Airbus stehen hat.
Besonders die über 115 bestellten Boeing 777-9X, welche eigentlich ab kommenden Jahr ausgeliefert werden sollen, werden hier für eine Verschiebung sorgen. Emirates wird höchstwahrscheinlich im kommenden Jahr Flugzeuge bekommen, welche man nicht brauchen wird.
Der größte Vorteil der schnellen Auslieferung der Boeing 777-9X, welche Emirates eigentlich für ein schnelles Wachstum bestellt hat, wird die Tatsache sein, dass diese Flugzeuge ab Werk bereits mit der neuen First Class und auch einer neuen Business Class ausgestattet werden sollen. Emirates hat aufgrund der Coronakrise den Umbau der Bestandsflotte auf neue Sitze komplett ausgesetzt, sodass es noch Jahre dauern wird, bis wir alle Boeing 777-300er mit der neuen Kabine sehen werden.
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Neben den 115 Boeing 777X, welche Emirates bei Boeing in den Orderbüchern stehen hat, hat man allerdings noch weitere offene Flugzeugbestellungen.
- Acht weitere Airbus A380, wobei nach der Coronakrise unklar ist ob Emirates diese abnehmen wird
- 50 Airbus A350-900, welche ab 2023 ausgeliefert werden sollen
- 30 Boeing 787-9, welche ebenfalls ab 2023 ausgeliefert werden sollen
Damit werden vor allem die neuen Airbus A350 und Boeing 787 zu einem Zeitpunkt kommen, zu welchem Emirates mit einer Erholung des Marktes rechnet.
30 Prozent der Belegschaft werden wohl entlassen
Jahrelang gab es bei Emirates nur einen Kurs: Wachstum! Dies hat nun ein schnelles Ende und Emirates wird nach der Krise kleiner sein müssen. Daher bereitet man aktuell die Entlassung von etwa 30 Prozent der Belegschaft vor.
Dabei kennt man in Dubai Dinge wie Kündigungsschutz oder Sozialpläne eigentlich nicht, dennoch scheint es eine klare Regelung zu geben, nach welchen Kriterien das Personal und besonders die Kabinenbesatzung entlassen werden soll.
- Kabinenbesatzung über 60 sollen Emirates verlassen.
- Kabinenbesatzung mit laufenden Disziplinarverfahren sollen Emirates verlassen
- Kabinenbesatzung mit schwachen Bewertungen sollen Emirates verlassen
- Kabinenbesatzung mit vielen Krankeitstagen sollen Emirates verlassen
Während klar ist, dass Emirates sich von Personal trennen muss, ist es für einen Europäer wohl schwer zu verstehen, dass ganz offiziell das Alter oder der Krankenstand als Kündigungsmerkmal verwendet wird.
Emirates muss sparen: 46 Airbus A380 werden wohl nicht mehr fliegen und 30 Prozent der Mitarbeiter müssen gehen | Frankfurtflyer Kommentar
Eigentlich kennt man von Emirates nur Erfolgsmeldungen und Superlative. Das Coronavirus zeigt nun auch Emirates die Grenzen auf und die Airline wird ein drastisches Sparprogramm fahren müssen. Auch wenn es noch nicht bestätigt wurde, ist es nur logisch, dass dieses Sparprogramm auch den Airbus A380 betreffen wird und dass Emirates mit einer deutlich kleineren Airbus A380 Flotte wieder an den Start gehen wird.
Das Coronavirus ist besonders auch für den Airbus A380 ein großes Risiko geworden!
Danke: OMAAT
Nur halb passend zum Thema. Mir war zwar bewusst, dass Emirates gut mit dem A380 ist, aber
> über 40 Prozent aller je gebauten Airbus A380 in der Flotte.
ist eine Hausnummer!
Allen beteiligten wünsche alles gute für das weitere Leben.
Gruß
Alex
Vielleicht kann Emirates erreichen, dass Sie die 787 vor den 777-X abnehmen können, denn diese lassen sich sicher zunächst besser auslasten. Und man wird sicherlich eine aggressive Preispolitik erleben um die 380er so gut wie möglich gefüllt zu bekommen. Gelingt dass nicht, dann ist mit weiteren Stillegungen und Entlassungen zu rechnen. Die in der Produktion noch nicht begonnenen A 380 wird man wahrscheinlich nicht mehr abnehmen. Sinnvoll wäre es da mit Airbus zu verhandeln und Ersatzweise die A 350 Flotte auszubauen oder doch noch 330 Neo mit in die Flotte aufzunehmen.