Emirates verkauft Economy-Kunden bis zu drei freie Nebensitze

Foto: Emirates

Emirates schließt sich einem Trend an und bietet nun auch den Kauf eines freien Nachbarsitzes an. Damit kommt man dem Wunsch vieler Passagiere nach, die im Rahmen von Feedbacks das Bedürfnis nach mehr Abstand und Privatsphäre äußerten. Zeitgleich hat die Airline die Chance Zusatzerlöse zu generieren, ohne einen nennenswerten Aufwand betreiben zu müssen.

Kosten liegen zwischen 45€ und 135€

Die freien Nebenplätze werden allen Economy Class-Kunden angeboten, die eine bestätigte Buchung haben. Passagiere können allerdings keine freien Sitze im Voraus buchen, da diese der Verfügbarkeit unterliegen. Das Angebot kann daher nur direkt vor dem Abflug am Check-In-Schalter des Flughafens genutzt werden. Die Kosten liegen zwischen 200 und 600 AED (55 bis 165 US$ bzw. 45 bis 135€) pro freiem Sitzplatz plus der je nach Strecke geltenden Steuern.

Maximal drei Sitzplätze können in derselben Reihe gebucht werden. Damit können Alleinreisende beispielsweise eine Vierer-Sitzeinheit für sich alleine beanspruchen um sich flach hinlegen zu können. Ähnliches testet Lufthansa mit der „Sleepers Row“.

Lufthansa testet Schlafcouch in der Economy Class

Auch für Paare ist dies ansprechend, da diese somit einen freien Mittelsitz nutzen können, bzw. niemand sonst in der Reise sitzt. Eltern, die mit Kleinkindern auf dem Schoß reisen, profitieren ebenfalls von dem Freiraum während des Fluges.

Einige Airlines offerierten diese Option ihren Fluggästen schon Jahre vor der Pandemie. Mit Corona ist die Nachfrage nach mehr Freiraum allerdings spürbar gestiegen. Abstand ist vielen Passagieren nicht nur am Flughafen oder beim Ein- und Aussteigen wichtig, selbst wenn Fluggesellschaften das geringe Risiko einer Infektion an Bord gebetsmühlenartig wiederholen.

Gleichzeitig hat Emirates Rabatte auf Übergepäckpreise eingeführt. Dies soll besonders den Kunden helfen mehr Gepäck mitzunehmen, die nur noch selten oder aus wichtigem Grund reisen. Die Reduzierung beträgt je nach Strecke zwischen 35% und 60% des Normalpreises. Die Sondertarife sind nur im Voraus auf der Homepage oder in einem Verkaufsbüro verfügbar.

Emirates verkauft Economy-Kunden bis zu drei freie Nebensitze | Frankfurtflyer Kommentar

Mit dem Verkauf von freien Nebensitzen können Airlines aus der Not eine Tugend machen. Die mit Abstand meisten Flüge sind derzeit nicht ausgelastet, insbesondere Emirates leidet mit ihren Großraumflugzeugen unter Überkapazitäten.

Eigentlich eine Win-Win Situation für Kunden und Fluggesellschaften. Für die Airlines gibt es nur geringe Kosten für die Implementierung und kein Risiko – wenn man es so macht wie Emirates und den Sitz nicht im Vorfeld garantiert. Sollte sich die Maschine kurzfristig doch füllen, entfällt das Angebot.

Kunden, die sich wegen dieser Möglichkeit für Emirates entschieden haben, bleibt dann das Nachsehen. Man kann es zwar nicht eins zu eins vergleichen, aber einige Gesellschaften (u.a. Eurowings) garantieren den Service.

 

Quelle: Pressemeldung

10 Kommentare

  1. Prinzipiell natürlich sehr begrüßenswert. Der genannte Preis liegt speziell für Paare geradezu im Schnäppchenbereich. Man bekommt eine Menge dafür. Die Möglichkeit, die Beine diagonal auszustrecken, den ausbleibenden Kampf um die Mittellehnen, die man ggf. auch hochklapen kann und teilweise eine Entspannung des Handgepäckrieges. Man hat ja notfalls eine exklusive Reserve.
    Aber natürlich versuchen die Fluggesellschaft das Ganze zu vermeiden. Die durchschnittliche Auslastung – das letzte Jahr einmal ausgenommen – ist schon ganz schön hoch. Und dann gehts halt nicht.
    Lustigerweise sieht das bei den Billigfluggesellschaften anders aus. Da kann man oft im Voraus einen freien Platz buchen. Zum beim Buchungszeitraum aktuell gültigen Tarif wohlgemerkt.

  2. „Das Angebot kann daher nur direkt vor dem Abflug am Check-In-Schalter des Flughafens genutzt werden.“

    Das ist schon clever. Die Sitze wären wahrscheinlich ohnehin frei geblieben, aber der Kunde hätte eben erst im Flieger davon erfahren.

      • Eher noch ein kleiner Wink mit dem Zaunspfahl an die Kunden. 😊
        „Der kostenlose AC-Trick bleibt Euch selbstverständlich freigestellt, aber auch bei nicht vollständiger Auslastung kann Euch ein zahlender Passagier ‚überstimmen'“

        Ist aber o. K. Wenn man für recht wenig Geld den AC-Trick garantieren kann (immer die nicht 100%ige Auslastung vorausgesetzt) könnte ich nur Jedem empfehlen, dies zu nutzen.
        In unserer Y-Zeit hat die AC-Reservierung so 50/50 funktioniert, als Highlight MUC-AMM bei nur 4 freien Plätzen in der gesamten Economy. Waren relativ entspannte 5 Stunden, gepaart mit der Gewissheit, dass es in der viel teureren C auch nicht großzügiger ablief…

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