Flughafen München wird massiv ausgebaut | Der „T-Stiel“ kommt

Erst 2016 wurde am Terminal 2 des Münchener Flughafens das Satellitenterminal eröffnet. Das Wachstum des Airports sowie von Lufthansa und ihren Partnern wurde sichergestellt. Doch es scheint schon wieder absehbar, dass diese Kapazitäten erneut an Grenzen stossen werden. Lufthansa und der Flughafen München haben jetzt eine gemeinsame Absichtserklärung unterschrieben den Satelliten zu erweitern.

Flughafen München wird massiv ausgebaut | Einzigartige Partnerschaft

Aktuell fertigt der Flughafen im Erdinger Moos jährlich rund 47 Millionen Fluggäste ab, mit der Erweiterung könnten es bis zu 60 Millionen werden. Bereits bei der Errichtung des Satelliten war ein möglicher Ausbau im Gespräch, durch die Absichtserklärung werden diese Pläne konkretisiert.

Wie das Terminal 2 soll auch der Neubau ausschließlich von der Lufthansa und ihren Partnern genutzt werden. Die Kranich-Airline ist zu 40 Prozent an den Gebäuden beteiligt, die restlichen 60 Prozent gehören dem staatlichen Flughafenbetreiber FMG. Diese Kooperation ist einzigartig in Europa. So wie das Satellitengebäude auch, soll der neue Anbau nur vom Terminal 2 aus über die unterirdische Bahn erreichbar sein.

Foto: Flughafen München GmbH

Wann dieser neue „T-Stiel“ gebaut und eröffnet wird ist noch nicht bekannt, die Kostenaufstellung liegt ebenfalls nicht vor. Er soll aber die Klima- und Umweltziele erfüllen, damit der Flughafen wie geplant bis zum Jahr 2030 CO2-neutral werden kann.

Flughafen München wird massiv ausgebaut | Wie will Lufthansa das nutzen?

Schon Mitte der Neunzigerjahre machte Lufthansa mit der Stationierung zweier Airbus 340 München zu ihrem zweiten Drehkreuz neben Frankfurt. Das Wachstum ging stetig weiter, im Jahr 2003 wurde das Terminal 2 eröffnet. Ein weiterer Meilenstein neben der Eröffnung des Satelliten war die Verlegung von inzwischen sieben A380 von Frankfurt nach München.

Schon im laufenden Winterflugplan nimmt Lufthansa neue Ziele auf und erhöht bestehende Frequenzen. Für den Sommerflugplan 2020 hat der Platzhirsch auch schon einige Neuanflüge innerhalb Europas bekanntgegeben. Man munkelt dass es neben den neuen Langstreckenzielen Detroit, Seattle und Bangalore im nächsten Jahr auch nach Shenzhen gehen könnte.

15 der insgesamt 45 bestellten Airbus 350 fliegen bereits von der bayerischen Landeshauptstadt. Die Stationierung der kommenden Auslieferungen am Flughafen München scheint eine sichere Sache.

Flughafen München wird massiv ausgebaut | Grossbaustelle Airport

Der „T-Riegel“ ist bei weitem nicht das einzige Bauprojekt am Franz-Josef-Strauß Flughafen. Aktuell wird bereits das Terminal 1 durch einen Flugsteig auf dem Vorfeld erweitert, was die Kapazität des Airports ebenfalls steigern wird. 2023 soll dieser Anbau fertig werden. Im Westen des Flughafengeländes wird ein Innovationszentrum gebaut, dazu kommen neue Parkhäuser und eine Brücke über die Zentralallee. Zudem wird gerade der S-Bahn Anschluss vom Flughafen nach Erding erweitert. Gleichzeitig wird an die Deutsche Bahn appelliert, die Anbindung des Airports an den Schienenfernverkehr zu verbessern.

Flughafen München wird massiv ausgebaut | Frankfurtflyer Kommentar

Mit dem Flughafen Frankfurt hatte Lufthansa in jüngster Zeit viel Ärger. Die Streitigkeiten über die Gebührenordnung und  Subventionen an Billigflieger störten eine harmonische Zusammenarbeit. In München hingegen könnte diese nicht besser funktionieren. Ein weiteres Resultat dieses Erfolges ist die Erweiterung des Satellitenterminals das jetzt in Angriff genommen wird.

Die Wege für Passagiere werden zwar in Zukunft nicht wirklich kürzer werden. Dafür stehen nach der Fertigstellung noch weitere Gatepositionen für Flugzeuge zur Verfügung und lange Busfahrten über das Vorfeld werden weniger.

Bis es so weit ist, wird es noch etwas dauern, dieser Schritt hat aber mit Sicherheit auch Einfluss auf die Zukunftspläne der Lufthansa. Dort muss entschieden werden, wo die bestellten Flugzeuge stationiert werden. Ausserdem ist noch nicht klar ob die restlichen A380 nach dem Verkauf von sechs Einheiten weiter an beiden Hubs verteilt bleiben.

21 Kommentare

  1. Als intensiver MUC Nutzer freue ich mich über jede Verbindung, die ich nicht via FRA ansteuern kann. Wer die großen Kreuze in Europa kennt ( CDG; AMS; LHR; FRA, MUC ), der wird den Komfort und die Atmosphäre dieses Hubs schätzen.

      • Nee, ich fliege Tausend Mal lieber über LHR T5 als über FRA. Gerade mit Status ist das fantastisch gelöst. Warum sich alle über LHR beschweren, ist mir ein Rätsel. Das funktioniert viel reibunsloser als ich FRA je erlebt habe.

        Und die neue Unfreundlich in MUC trägt nicht gerade dazu bei, den Flughafen noch zu mögen. Solch eine Kontrolle vor den USA Flügen und dann mit diesem fürchterlichen Personal habe ich sonst nirgendwo erlebt, nicht mal in FRA.

          • LHR hatte ich ein Mal Und NIE MEHR WIEDER, werde ich einen Flug über LHR buchen, wo ich geezwunger war mich an der Warteschlange vorbei zu drängeln im Laufschritt zum Gate zu Hechten und ankam, als die Stewardess gerade die Türe der Kabine schließen wollte. LHR NEVER AGAIN. Auf de Rückflug durfte man nicht am Gate warten, bekam keine Infos über die Ankunftzeiten im wrtebrecih gezeigt und wurde von dn Mitarbeitern wie der letzte Dreck behandelt. Das würde einem nicht mal in Pjöngjang passieren

  2. Noch eine kleine Ergänzung. Wie das mit dem Fernbahnanschluss werden könnte, ist mir unklar. Es gibt nur die zwei Gleise unter dem Flughafen. Die dürften zu sinnvollen Kosten nicht zu erweitern sein. Schon der an sich unbedeutende Ausbau Richtung Erding ist in der Realität eine Riesenbaustelle.

    • Es gibt zwar nur zwei Gleise, aber durchaus Bauvorarbeiten für weitere Gleise und einen Fernbahnhof. Denn die Erweiterung wurde damals beim Flughafenbau schon vorgesehen. Insofern wäre die Verlegung der fehlenden Gleise relativ „billig“ zu machen.
      Was noch fehlt, ist eine Verlängerung des Tunnels, damit es kein Sackbahnhof mehr ist, sondern die Durchfahrt möglich ist. Der Bau der Verlängerung wurde aber bereits letztes Jahr begonnen und übernächstes Jahr soll der Rohbau fertig sein. Also absehbar.

      Ich sehe aber andere Probleme: Nämlich die zentrale Infrastruktur in Terminal 2, die durch die Satelliteneröffnung völlig überlastet ist.
      Da wäre einmal die Sicherheitskontrolle. An sich ist so eine zentrale Kontrolle ja toll, weil sich die Last damit besser verteilt. Bis zur Satelliten-Eröffnung musste man da auch nie lange warten, danach wurden aber 15-30 Minuten Wartezeit zu den Hauptzeiten völlig normal (und ich bin froh, inzwischen den First-Class-Check-In nebst Sicherheitskontrolle nutzen zu können). Hier wäre eine massive Erweiterung nötig, die aber momentan am fehlenden Platz scheitert. Eine physische Trennung von Satellit und Hauptterminal mit separaten Sicherheitskontrollen wäre dafür sehr hilfreich.
      Das andere Problem ist inzwischen das Gepäck. Ich erinnere mich von früher noch an die Garantie, dass 10 Minuten nach Öffnen der Flugzeugtür das erste Gepäckstück auf dem Band sein sollte, was meist auch klappte. Mittlerweile dagegen sind 30 Minuten schon normal geworden.

      • Etwas Lustiges zur Wartezeit. In T1, Bereich C wird es auch häufig richtig voll. >30 Minuten.
        Aber man muß nur mit der Rolltreppe eine Ebene nach oben rollen (laufen geht natürlich auch…) und steht vor einer weiteren eigentlich immer leeren Sicherheitskontrolle. Möge das Insiderwissen bleiben.
        Ob man problemlos nach A, B und D kommt, habe ich noch nicht probiert.

  3. 15 bis 30 Minuten Sicherheitskontrolle ist ihnen zu lange? In Frankfurt geht es fast nie unter 1 Stunde, und „Priority“ ist normaler weise noch länger da maximal 2 Lines geöffnet sind. Oft wird man von Priority zu Eco geschickt weil es da schneller geht. Unfassbare Zustände in Frankfurt. Dazu noch die vielen Busgates und Verzögerungen beim Boarding wegen Busstaus. Und Fraport tut absolut nichts.

    • Früher waren es <5, zu Stoßzeiten maximal 10. Über 15 Minuten beschwere ich mich eigentlich nicht, 30 Minuten sind mir aber eindeutig zu lang.
      Frankfurt ist natürlich in der Hinsicht völlig "verbaut".
      Bezeichnend auch, dass jetzt erst die "neuen" Systeme, bei denen mehrere Personen gleichzeitig das Band befüllen können, getestet werden – in anderen Ländern ist das schon seit vielen Jahren selbstverständlicher Standard. Manches kann man baulich nicht so einfach lösen, viele Probleme sind aber auch hausgemacht.

      • Kaum spricht jemand diese Frage an, schon findet man bei der Morgenlektüre diesen Bericht:
        https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-flughafen-sicherheit-modernisierung-1.4730811
        Ich bin einmal gespannt, wie das umgesetzt wird. In T2 ist eigentlich genug Platz verfügbar, aber in T1 kommt man bei einer Verlängerung der Sicherheitskontrolle ja schon fast aufs Vorfeld. O.K. etwas übertrieben …
        Wie gehen eigentlich ausgewachsene Vielflieger mit den so häufig fehlenden Ablagemöglichkeiten nach der Sicherheitskontrolle um?
        Man hat sich ja gerade in Einzelteile zerlegt und muss sich am Ende des Bandes wieder zusammenfügen. Das wäre kein so großes Problem, wenn man den Einzelteilehaufen im Stück auf einen leeren Tisch packen könnte, um dann Schuhe, Gürtel, Portemonnaie, Smartphone, Kamera, Laptop, … wieder an ihre Stammplätze zu verfrachten. Aber dieser leere Tisch fehlt ganz häufig.

        • Zumindest in Münchens T2 gibt’s ein paar Ablagemöglichkeiten an der First-Class-Kontrolle. Ansonsten ist das schon bisweilen lästig, vor allem bei großem Andrang, wenn dann gedrängelt wird.
          Bei kühlerem Wetter, wenn ich mit Jacke unterwegs bin, stopfe ich vorab schon Geldbörse, Handy, Schlüssel etc. in die Jackentaschen. Dann wird es so kontrolliert, hinterher ziehe ich die Jacke wieder an und kann die Taschen unterwegs ausräumen. Die meiste Zeit braucht aber der Gürtel. Da würde ich mir wünschen, dass man den in Körperscannern nicht mehr abnehmen muss (an ein paar Flughäfen habe ich das sogar schon so erlebt, waren aber Einzelfälle).
          Übrigens habe ich die Erfahrung gemacht, dass Ablagetische nur benutzt werden, wenn sie unmittelbar neben dem Förderband stehen. Sobald sie 4-5 Meter entfernt sind, werden die von den meisten Reisenden gar nicht mehr beachtet und alles staut sich doch wieder am Band.

  4. Grundsätzlich finde ich das recht gut. Ich befürchte aber, dass man dann noch länger braucht bis man raus kommt. Bei Inlandsflügen oder Flügen von UK ist es ärgerlich wenn man länger durch den Flughafen läuft als man fliegt, bereits heute können das gerne mal 40 Minuten sein wenn man an einem der letzten Plätze in L landet.

  5. Also wenn ich mich über etwas nicht beschweren kann dann ist es Dauer der Sicherheitskontrolle in MUC Terminal 2.
    Ich kalkuliere insbesondere bei den Morgen Flügen mit Max 10 Minuten und bin üblicherweise in <5 min durch. Und nein ich nutze nicht die First class Kontrollen. Während der Oktoberfestzeit ist es tatsächlich was anderes insbesondere bei Flügen am Wochenende. Ich frag mich wirklich wann ihr 30min in MUC wartet.
    Nerviger ist hingegen die inzwischen häufig verwendete überlange wegführung durch ganz Terminal 2 bei Ankünften in H am Äußeren Ende. Was das soll verstehe ich bis heute nicht..

  6. Oktoberfest ist Ausnahmezustand. Wobei die Sicherheitskontrolle auch da in 30 Minuten zu schaffen war, Aber der check-In Bereich egal ob self service oder Schalter, schnell eine weitere Stunde auffrisst….
    Abflüge vom Insel Terminal kosten zusätzliche 10 Minuten. Da wäre eine Vorabinformation per mail ganz nett. Sollte Inselterminal massiv ausgebaut werden, klappt die Infrastruktur so nicht mehr. Da wäre es logisch die S-Bahn zu Verlängern und einen eigenen check-In und Sicherheitscheck zu installieren, bzw in der Planung zu berücksichtigen.
    Was die Bahnanbindung betrifft muss man die Politik schelten. Jahre Lang stand der Triebwagen der Magnetschwebebahn mit einem Stück Gleis neben dem Terminal 2 mit dem großartigen Leitspruch. „Bald schon in 7 Minuten zur Innenstadt!!“ Aber was in Shanghai eine Selbstverständlichkeit ist hier am Mangel vor der eigenen Courage grandios gescheitert. Ich würde es heute noch für eine Option halten den Airport mit dem Bahnhof mit einer Magnetschwebebahn zu Verbinden. Wenn es 10 Minuten Fahrtzeit sind und eine 10-15 Min Taktung, dann braucht es keinen Fernbahn Anschluss, der zusätzliche Umwege für ICE´s schafft….
    Und wenn man die Strecke in Gegenrichtung bis Nürnberg Airport fortführt, dann braucht es keine LH Jumper NUE-MUC mehr und auch der Flughafen NUE würde vom Touristikverkehr profitieren……..

    • Die Magnetschwebebahn in Shanghai wird wohl nur aus Prestigegründen noch am Leben gehalten. Aus Energiespargründen fährt sie schon lange mit reduzierter Geschwindigkeit, das Stadtzentrum wird sowieso nicht erreicht, die Fahrt soll sehr unkomfortabel sein.
      Das ganze Konzept sieht aus Ingenieursicht natürlich toll aus, letztlich gibt es aber einen Grund für die Erfolglosigkeit.
      Der Maglev in Japan soll auf seiner Versuchsstrecke sehr ruhig fahren, schrieb eine japanische Freundin kürzlich. Aber auch da wird seit zwei Jahrzehnten ohne finalen Durchbruch gebastelt.

      • Ja die Fahrt ist extrem unkomfortabel, alle Sitze mit Löchern und das schlimmste, der Zug ruckelt extrem. Dann muss man zur U-Bhan wechseln um ins Zentrum zu kommen. Der kurze Laufweg ist extrem schlecht ausgeschildert und dann gibt es noch eine Sicherheitskontrolle am Eingang der U-Bahn. Leider auch nicht gut gelöst. Ich finde Hongkong hat die beste Anbindung.

  7. Was die Anbindung betrifft, so finde ich Arlanda super. Mit dem High-Speed-Train ( 200 km/h ) in ca. 20 Minuten im Stadtzentrum von Stockholm.
    Richtung Uppsala fährt der “ gewöhnliche“ Zug der SJ ebenfalls unter dem Flughafen weg

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