
Die Lufthansa krempelt den Bordservice um und will in diesem Zuge auch einen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit machen. Die Bordprozesse sollen optimiert werden, im Mittelpunkt stehen dabei unter anderem die Analyse der zurückkommenden Mahlzeiten. Daran kann man dank neuer Technologien Trends erkennen und die Belademengen anpassen. Unterm Strich soll auch der Lebensmittelabfall auf Flügen reduziert werden.
🍴 KI überwacht Bordmahlzeiten: Lufthansa analysiert Konsumverhalten für bessere Planung.
🛫 Nachhaltigere Flüge: Weniger Mahlzeiten, weniger Gewicht, weniger CO₂-Emissionen.
♻️ Umweltfreundliche Bordprodukte: Ein Drittel weniger Plastik und Aluminium seit 2022.
Künstliche Intelligenz und der „Tray Tracker“
Seit etwa einem Jahr setzt Lufthansa am Standort Frankfurt eine KI-gestützte Lösung ein, die unter dem Namen „Tray Tracker“ bekannt ist. Seit kurzem wird das System auch in München genutzt und soll künftig auf weitere Standorte und Airlines der Lufthansa Group ausgeweitet werden.
Das Funktionsprinzip: Die an Bord abgeräumten Tabletts werden nach den Flügen an der Geschirrspülstraße gescannt. Die Künstliche Intelligenz analysiert, ob Mahlzeiten vollständig, teilweise oder gar nicht konsumiert wurden. Zusätzlich fließen Parameter wie Flugroute, Reiseklasse und das jeweilige Mahlzeitenkonzept in die Auswertung ein. Ziel ist es, Erkenntnisse über das Konsumverhalten der Passagiere zu gewinnen und auf dieser Basis Portionsgrößen sowie Menüangebote künftig besser auf die tatsächliche Nachfrage abzustimmen.

Dadurch könnten Überproduktion und Lebensmittelverschwendung reduziert werden, Lufthansa kann sich auch entsprechend nachhaltig geben. Eine bessere Planung spart natürlich auch Kosten, die Produktion der Mahlzeiten (und deren Vernichtung) ist ein wirtschaftlicher Faktor. Eine optimierte Beladung könnte zudem das Gewicht an Bord reduzieren. Weniger beladene Lebensmittel bedeuten einen niedrigeren Treibstoffverbrauch und somit geringere CO₂-Emissionen.
Parallel arbeitet man an einem weiteren Projekt namens „Pendle“. Diese ebenfalls auf maschinellem Lernen basierende Initiative fokussiert sich auf die intelligente Planung der Bordbeladung. Algorithmen analysieren historische Daten wie Flugdauer, Flugroute und frühere Verbrauchsmuster, um die Beladung möglichst exakt auf den Bedarf abzustimmen.
Langfristig ist vorgesehen, die Erkenntnisse aus „Tray Tracker“ und „Pendle“ zu verknüpfen, um eine noch präzisere Planung und Vermeidung von Lebensmittelabfällen zu erreichen.
So nutzt KLM künstliche Intelligenz zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen
Nachhaltigkeit auch bei Bordprodukten
Neben der Optimierung von Mahlzeiten und Beladung verfolgt die Airlinegruppe weitere Maßnahmen zur Reduzierung von Abfall an Bord. So können Passagiere bei mehreren Gesellschaften des Konzerns ihr Wunschgericht vorab auswählen. Auf den letzten Flügen des Tages werden übrig gebliebene Frischeprodukte vergünstigt verkauft.
Auf der Langstrecke wurde die Vorbestellung von Hauptgerichten in den Premiumklassen eingeführt; für Passagiere, die das nutzen, werden keine weiteren Mahlzeiten zur Auswahl beladen. Außerdem werden inzwischen nachhaltigere Materialien verwendet. Seit 2022 konnten laut Pressemitteilung rund ein Drittel der bisher eingesetzten Einwegartikel aus Plastik und Aluminium durch umweltfreundlichere Alternativen ersetzt werden.
Foodwaste: Lufthansa scannt Mahlzeiten, die an Bord nicht gegessen werden | Frankfurtflyer Kommentar
Als Flugbegleiter blutet mir oft das Herz, wenn ich sehe, wie viele Mahlzeiten, Snacks, Brot, Obst, Desserts und angebrochene Getränke in den Trolleys zurückbleiben. Längst wird nicht für jeden Gast (auch nicht in den Luxusklassen) die volle Auswahl beladen, was bei einigen Passagieren zum Ärgernis führt. Aber auch wenn alles knapp beladen wird, geht trotzdem noch genug in die Tonne.
Viele Airlines nutzen bereits solche Methoden und werten das aus, was nach einem Flug übrig bleibt. Die Informationen werden mit künstlicher Intelligenz aufbereitet. Dadurch will man Erfahrungen sammeln, Trends erkennen, die Kunden und deren Bedürfnisse besser verstehen.
Und wie will die liebe Lufthansa zwischen schmeckte nicht und war zuviel entscheiden?
Unangetastete würde ich künftig gar nicht mehr beladen, statt teilweise gegessenen Mahlzeiten würde ich Alternativen nehmen.
Schmeckt nicht, gibts nicht! Es kann nur zu viel gewesen sein. Auf vielfachen Kundenwunsch wird dann entsprechend die Menge angepasst oder das Essen wird komplett entfallen.
Genau dies war auch mein erster Gedanke! So kennen wir die Spohrhansa doch 🙁
Daher sollte man auf allen Strecken wirklich alle Menuitems in BUSINESS und FIRST vorbestellen können… und schon hätte man dieses Problem gelöst …
Nicht ganz. Die Geschichte braucht einen gewissen Vorlauf. Bei kurzfristigen Buchungen, Umbuchungen oder Änderungen klappt es dann auch nicht.
Na hoffentlich bemerken die dann dass der Großteil der Europäer kein Bock hat auf Spinat mit Wurst zum Frühstück auf Eco Langstrecke. Esse da immer nur den Yoghurt der dazu kommt und das mini Brötchen und den Rest lasse ich unangetastet zurück gehen. Und das seit Jahren.
Welches Brötchen? Ich bekomme immer etwas Rundes mit dem man auch die Trennwand einschmeissen kann.
Kann ich nur zustimmen, am besten so wie es z.B. EVA Air anbietet mit einer erweiterten Auswahl in Form von Internet-exclusiven Menü’s, um die Passagiere noch zusätzlich dafür motivieren diesen Service zu nutzen.
Ich persönlich fand diese Möglichkeit sehr gut, weil so kriege ich etwas wo ich gerne esse und hab noch sozusagen die Garantie das ich es auch kriege = kein „Ist schon vergriffen“ Aussage mehr !
Natürlich braucht es auch die Option auf ein Essensgang verzichten zu können falls man das vorher schon weiss, falls jemand lieber schlaffen/arbeiten tut.
Das eine Vorlaufzeit bzw. Deadline geben muss, ist ja logisch, aber bei genug Reklame/Hinweise vorher, sollte man sicher einen guten Teilnahmewert erreichen können.
Auch das klappt nur bedingt, denn dann müsste man das selbst zusammenstellen können.
Und am schlimmsten ist halt, wenn es gar keine Auswahl gibt. Dieses Körnerfutter zum Beispiel, das mir Austrian gerade wieder serviert hat, geht definitiv immer komplett zurück. Sonst aber manchmal nur Teile vom Essen, die ich nicht mag.
Dieses Körnerfutter liegt leider seit ein paar Jahren im Trend. Es wird medial gehypt. Chiasamen sin dazu saubillig, nehmen viel Wasser auf und machen auf diese Weise „satt“.
Macht Sinn, man sollte trotzdem auch auf Kurzstrecken und Mittelstrecken in der Lufthansa Business Class sein Menü bis 24h vor Abflug vorbestellen können, hat bei mir bisher nicht geklappt.
An sich eine gute Sache!
Zum Vorbestellen: Ich finde es beeindruckend, wie stabil sich Essen in First und Business bei Singapore Airlines vorbestellen lässt. Bis 48h vorher, glaube ich. Und es schmeckt sogar. = weniger Food Waste.
Bei meinen letzten beiden First Class-Flügen mit Lufthansa bzw. Swiss hat dies jeweils nicht geklappt und mir wurde als Vegetarier der Angus Burger angeboten 🥳
Ob die KI dann auch einen handgeschriebenen Zettel „Es war eine Zumutung“ erkennen kann? Das neue Möhrentartar als Hauptgericht lässt grüßen…
Würde man alle in allen Klassen sämtliche Menübestandteile vorwählen lassen wäre schon viel gewonnen. Selbst kurzfristige Umbuchungen bis 12h oder gar 4h (je nach Speise) sollten ab der Homebase kein Problem sein, soviel „Spielmasse“ dürfte drin sein. Wären also 80-90% des Mülls auch ohne KI vermieden.
Es ist ja okay dass Dich das Möhrentartar nervt, Du musst es ja nicht mögen. Wenn es eine Menüfolge gibt, sprich mit Vorspeise, Hauptgang & Dessert, ist das aber sicherlich nie das Hauptgericht.
50 Prozent der Flüge sind schonmal nicht ab der Homebase. Hinzu kommen die Menschen die sich nicht entscheiden können oder wollen. Zumindest nicht frühzeitig.
schau dir einfach das entsprechende Video an, LH Business von HAM. Es war das alternativlose „Hauptgericht“, stand auch so in der gezeigten Menükarte, natürlich in Verbindung mit Floskeln wie „köstliche Rezepturen“ und „für ihren Genuss“
LH wirbt bekanntlich seit x Jahren mit Aussagen wie „fine dinung“ und „vollwertige Mahlzeiten“ explizit auf für die Kurzstrecke.
Sehe ich etwas anders, man kann doch schon jetzt Sonderessen wie z.B. Kinder-, Hindu-, Koscher- Vegg-, usw. vorbestellen, wieso nicht auch noch 2-3 andere hinzufügen? Und/Oder auch 2-3 höherwertige Mahlzeiten, gegen Aufpreis. Erinnere mich gerne a das Filetsteak bei LH in der Eco oder das Züricher Geschnetzelte bei Swiss in der Eco und habe damals die ca. 20€ Aufpreis gerne bezahlt.
Undbis 48 Std. von mir aus auch 96 Std. vorher sollte das doch machbar sein.
Und ja, bei kurzfristige Umbuchungen etc. funktioniert es dann oft nicht, das mit den Sondermahlzeiten allerdings auch nicht.
Möhrentatar als Haupgericht von FRA nach MUC , da hab ich mir doch das bayrische Tasting Heimat zurückgewünscht , welches es mal auf dieser Strecke gab ! Möhrentatar ist wirklich eine Zumutung !
Was mich da irritiert: Warum servieren LH und Swiss parallel Möhrentartar? Ist das wieder so ein Test? Und gibt es das auch bei Austrian?
Naja, dann wird einfach aus schlechtem Essen (Essen das nicht schmeckt und liegen bleibt) auf vielfachen Kundenwunsch das Catering abgeschafft. „… Glaube keine Statistik die du nicht selber gefälscht hast…“
Es gäbe da auch eine Möglichkeit, die Passagiere direkt zu befragen anstatt über ihren Kopf hinweg irgendeinem sinnbefreiten KI Schwachsinn aufzusitzen. Lufthansa ist halt das lebende Abbild der ideologischen Politik. Dort wird auch als letztes die Meinung der Menschen beachtet.
Die KI analysiert das Verhalten der Menschen und damit ist das garnicht so dumm wie du denkst/tust.
Das Verhalten der Menschen wird hier eben nicht analysiert, sondern das, was auf dem Tablett bleibt. Ob das Gericht nicht geschmeckt hat oder ob man schon satt war kann die KI nicht ermitteln. Ebensowenig ob der Gast einfach geschlafen hat oder das ganze bewusst komplett zurückgegeben hat.
Wollte man wirklich das Verhalten analysieren müsste man die Menschen beim Essen beobachten und ihre Reaktionen auswerten. Das will aber glaube ich niemand haben.
Ja gut also dein Ansatz ist etwas quasi nicht mögliches? Man kann natürlich sagen: „Wenigstens versucht man mal etwas zu verbessern“ oder aber „ist nicht perfekt! Sollte man lassen“
Das eine schafft wenigstens Ergebnisse, dass andere nicht.
Wieder mal den Kontext missachtet…
Wenn man alle Gäste vorher sämtliche Komponenten des Menüs separat auswählen lässt und anschließend eine Zufriedenheitsumfrage machen würde hätte man alle Informationen direkt von der Quelle. Aber Gäste befragen und dann noch objektiv auswerten ist natürlich aufwändig, und aufwändig mag man bei LHG bekanntlich nicht.
Was man hier machen will läuft eher auf „Sry, ihr Wunsch wurde von der KI nicht erwartet, tut mir leid“ hinaus.
Ich kann mich an eine solche Aktion erinnern. Man konnte gleich an Bord zwei Fragen zum gerade gegessenen beantworten. Rücklaufquote war irgendwas unter 3 Prozent.
Hallo, Mike,
das mit der direkten Befragung liefert sicher die besten Ergebnisse. Nur, wie möchtest Du das machen? Versetz Dich doch bitte einmal in die Situation eines ganz beliebigen Fluggastes.
Papierfragebogen? Dann benötigen alle einen Stift. Du hast doch schon genügend Einreiseformulare ausgefüllt und weißt, was da losgeht. Um das Formular kommst Du nicht rum, aber warum das Gekrame für einen 0-8-15-Fragebogen?
Eine App? Setzt WLAN im Flugzeug voraus. Und dann das Anmelden. Die 837.te App auf Deinem Smartphone für einen einzigen Zweck, die zuvor von Dir Hundemarke, Zahl der unehelichen Kinder, Datum der letzten Reise nach Aldebaran wissen möchte, bevor überhaupt eine Eingabe möglich ist. 200% der Passagiere auf dem Flug von Frankfurt nach Teneriffa lockt das nicht einmal ein müdes Gähnen hervor.
Per App? Online? Um Gottes Willen, bloß das nicht. Kann den niemand mehr was ohne?
Dabei ist das gar nicht so aufwändig (zu 100% wird mans natürlich nie hinbekommen)
Voraussetzung ist, das jeder sein Menü vorbestellen kann, dann hat man auch 90% der „ich mag keinen Fisch / …“ Antworten vermieden.
Wenn dann abgeräumt wird und der Teller ist (nicht) leer wird jeder Gast gefragt, hat es geschmeckt / hat es etwa nicht geschmeckt. Und je nach Antwort schreibt der FB dann ne 1,2,3,… auf nen augedruckten Sitzplan. Die Frage, obs denn geschmeckt habe vermittelt darüber hinaus auch noch ein Gefühl von Wertschätzung.
Der Purser fotografiert dann einfach den Zettel und lädt ihn hoch.
Dann kann die KI ran und ermitteln, welches Gericht beim Gast angekommen ist und welches nicht. Eigentlich ganz einfach, man muss es nur wollen.
Vor allem „Gewicht sparen“….
….. die Beladung vielleicht um 200 kg reduzieren….. aber dafür mit deren „Vintage-Fliegern“ (343/346/744/748) abhängig von der Streckenlänge 10 bis 30 Tonnen mehr Kerosin verbrauchen als mit modernen Flugzeugen….one way.
Noch vor Corona hätte man in großem Stil modernes Gerät ordern sollen, aber dafür hatte der Vorstand entweder nicht die Chuzpe oder nicht die Weitsicht. Ein Mangel so schlimm wie der andere!
So bleiben alle Optimierungen im homöopathischen Bereich und sind einfach nur Nebelkerzen.