Wir läuten an dieser Stelle wieder das Wochenende ein und blicken auf die vergangene Woche. Im Frankfurtflyer Coffeebreak stellen wir für Euch einige Kurznachrichten zusammen, über die wir auf unserem Blog nicht berichtet haben. In der Lektüre, die wunderbar als Begleitung zum Kaffee am Morgen passt, findet Ihr oft mehr als nur ein paar Randnotizen. Die Kaffeepause servieren wir Euch samstags um 8:30 Uhr.
Lufthansa prüft elf Airbus A320neo auf Rumpfpanel-Abweichungen
Die Lufthansa Group überprüft elf kürzlich gelieferte Airbus A320neo auf mögliche Abweichungen an Rumpfpaneelen. Zuvor hatte Airbus auf entsprechende Unregelmäßigkeiten bei neueren A320neo hingewiesen, wie unter anderem die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Zusätzlich wurden zwei weitere Flugzeuge bereits beim Hersteller erfolgreich inspiziert und sollen noch in dieser Woche ausgeliefert werden. Laut Airbus besteht kein Sicherheitsrisiko, die empfohlenen Inspektionen dienen der Absicherung und sollen potenzielle Fertigungsabweichungen ausschließen. Lufthansa setzt die Kontrollen um und folgt damit den Herstellerempfehlungen, um die Zuverlässigkeit und Qualität der betroffenen Teilflotte sicherzustellen.
Qantas frischt First Class im Airbus A380 auf
Qantas wertet die First Class im Airbus A380 umfassend auf. Die Neuerungen sind Teil größerer Investitionen in das Premiumprodukt und basieren auf Kundenfeedback und Tests an Bord. Auf Flügen ab Australien serviert Koch Neil Perry künftig Signature-Gerichte aus seinem Restaurant Margaret, ergänzt um weitere Speisen mit Fokus auf regionale Produzenten. Das Getränkeangebot wird erweitert, darunter australische Spitzenweine sowie Premium-Champagner. Neue Amenity Kits sowie überarbeitete Pyjamas und Slipper runden das Angebot ab.
Lufthansa Group steigert Treibstoffeffizienz
Die Lufthansa Group baut ihr konzernweites Treibstoffeffizienz-Programm „OPS Sustainability“ weiter aus. Seit 2022 wurden mit über 90 Maßnahmen rund 54.000 Tonnen Kerosin eingespart und damit etwa 170.000 Tonnen CO₂ dauerhaft vermieden. Bis Ende 2028 sollen mit neuen, datenbasierten Projekten jährlich zusätzlich knapp 50.000 Tonnen CO₂ reduziert werden. Im Fokus stehen digitale Tools für präzisere Kraftstoffplanung, optimierte Roll- und Anflugverfahren, bedarfsgerechte Wasserbeladung und genauere Flugplanung. Eine Ergänzung ist die gemeinsam mit BASF entwickelte AeroSHARK-Folie, die auf mehr als 20 Flugzeugen der Gruppe aufgebracht wurde. Sie ahmt Haifischhaut nach, reduziert den Luftwiderstand und senkt den Verbrauch pro Flug um rund ein Prozent.
Austrian Airlines startet saisonalen „Dubai-Deal“ mit A320neo
Austrian Airlines fliegt nach zehnjähriger Pause wieder direkt von Wien nach Dubai. Der saisonale „Dubai-Deal“ läuft von Anfang Dezember 2025 bis Ende März 2026 mit fünf wöchentlichen Verbindungen, bedient von der A320neo-Flotte. Die Vorausbuchungen bewertet die Airline als sehr zufriedenstellend. CEO Annette Mann betont, dass der Mix aus „schlankem Flieger“ und „schlankem Preis“ Dubai für preisbewusste Reisende attraktiv mache und die verfügbaren Kapazitäten im Winter optimal nutze. Am Flughafen Wien wurde die Rückkehr der Strecke mit einem Gate-Event und auffälligen Streuartikeln im Dubai-Design begleitet, zudem waren Menschen aus der Tourismusbranche beim Erstflug OS89 mit an Bord.
Condor sucht Wetlease-Partner und baut Kooperation mit Southwest aus
Condor erweitert ihr Städtestrecken-Netz 2026 unter anderem nach London-Gatwick, Barcelona, Venedig und Budapest. Die Fäden laufen in Frankfurt zusammen, wo die Airline eigene Zubringer aus Hamburg, Berlin, München, Wien und Zürich anbietet, nachdem Lufthansa die Feeder-Verträge gekündigt hat. Um Kapazitäten zu sichern, prüft Condor für den Sommer 2026 eine saisonale Zusammenarbeit mit neuen Wetlease-Partnern, darunter German Airways. Bestätigt ist bislang nur, dass Gespräche mit mehreren Airlines laufen. Parallel verdichtet Condor ihr USA-Netz: Ab 19. Januar 2026 werden Langstrecken nach Boston, Las Vegas, Los Angeles, Portland, San Francisco und Seattle mit Weiterflügen von Southwest Airlines verknüpft.
USA bleiben Top-Fernreiseziel für Fluggäste aus Deutschland
Die USA sind trotz eines leichten Passagierrückgangs weiterhin das mit Abstand beliebteste Fernreiseziel deutscher Fluggäste. Im Sommerflugplan 2025 wurden laut Statistischem Bundesamt rund 4,5 Millionen Reisende mit Ziel Vereinigte Staaten gezählt, das waren 1,4 Prozent weniger als im Vorjahr und 3,6 Prozent unter dem Rekordsommer 2019. Auf Platz zwei im außereuropäischen Vergleich liegt Ägypten mit 1,4 Millionen Passagieren und deutlichen Zuwächsen gegenüber 2024 und 2019.
Luftverkehrssteuer: Schweden meldet Wachstum
Die schwedischen Swedavia-Flughäfen zählten im November rund 2,5 Millionen Passagiere, ein Plus von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Besonders stark legte der Inlandsverkehr mit zwölf Prozent Wachstum zu, während der internationale Verkehr um sechs Prozent zulegte. Regionalflughäfen wie Ronneby (+51 Prozent), Kiruna (+28 Prozent) sowie Luleå und Åre Östersund (je +19 Prozent) verzeichneten zweistellige Zuwächse. Der Betreiber führt die positive Entwicklung auch auf die Abschaffung der schwedischen Luftverkehrsteuer zum 1. Juli zurück, nach der Airlines wie Ryanair und Norwegian ihr Angebot ausgebaut haben. Im Kontrast dazu bleibt der innerdeutsche Luftverkehr weiterhin deutlich unter dem Niveau von 2019.
MH370: Malaysia startet neue Suche nach verschollener Boeing 777
Malaysia nimmt die Suche nach Flug MH370 wieder auf. Die Boeing 777 von Malaysia Airlines verschwand 2014 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking mit 239 Menschen an Bord und löste die bislang größte Suchaktion der Luftfahrtgeschichte aus. Die neue Mission startet am 30. Dezember und soll 55 Tage dauern. Durchgeführt wird sie erneut vom Unternehmen Ocean Infinity im Rahmen eines Erfolgsvertrags. Nur bei Fund des Wracks werden 70 Millionen US-Dollar fällig. Frühere internationale Suchaktionen und ein Einsatz 2018 blieben erfolglos. Malaysia betont, den Angehörigen endlich mehr Klarheit verschaffen zu wollen.
Hidden Disabilities Sunflower: Lufthansa unterstützt unsichtbare Behinderungen
Lufthansa ist seit 1. Dezember Mitglied des weltweiten Programms Hidden Disabilities Sunflower. Das Sonnenblumen-Symbol auf grünem Lanyard ermöglicht Menschen mit nicht sichtbaren Behinderungen, diskret auf besonderen Unterstützungsbedarf hinzuweisen. Weltweit leben rund 1,3 Milliarden Menschen mit einer Form der Behinderung, bis zu 80 Prozent davon sind nicht sichtbar. Lufthansa hat das Personal geschult und sensibilisiert. Die Sunflower-Initiative wird auch an den Heimatflughäfen Frankfurt (ab Januar 2026) und München umgesetzt, wo die Lanyards an den Informationsschaltern erhältlich sind. Das Band ersetzt keine Sonderdienste, sondern soll Bewusstsein, Empathie und Rücksicht entlang der Reisekette stärken.

Etihad Airways stockt Deutschland-Flüge mit A321LR auf
Etihad Airways erweitert ihr Angebot nach Deutschland im Spätsommer 2026 spürbar. Die Strecke Abu Dhabi–Düsseldorf wird ab 1. September zwei Mal täglich mit Airbus A321LR bedient. Nach München erhöht die Airline die Frequenz von zwei auf drei tägliche Flüge, der zusätzliche Umlauf wird ebenfalls mit A321LR durchgeführt. Die übrigen Verbindungen bleiben bei der Boeing 787-9. Die Aufstockung beruht auf der anhaltend hohen Nachfrage auf den Deutschland-Strecken.
Bundestag lockert Business-Class-Regeln für Abgeordnete
Der Bundestag hat die Reiseregeln für Abgeordnete angepasst. Dienstreisen per Flugzeug können künftig wieder häufiger in der Business Class erfolgen. Ab zwei Stunden Flugzeit ist ein Business-Class-Ticket nun erstattungsfähig. Zuvor hatte eine Regelung der Vorgängerkoalition die Kostenerstattung auf Flüge mit mehr als vier Stunden begrenzt. Laut Medienberichten wurde die Lockerung bereits im September vom Ältestenrat beschlossen. Begründet wird der Schritt unter anderem damit, dass Abgeordnete auch auf kürzeren Flügen vertrauliche Unterlagen bearbeiten und sich auf Termine vorbereiten müssen.
Das ☕ Frankfurtflyer Coffeebreak Titelbild stammt diese Woche aus folgendem Beitrag:
Besser können Abgeordnete ihre Verachtung gegenüber den Bundesbürgerinnen und -bürgern nicht zum Ausdruck bringen, als sich in dieser wirtschaftlich und gesellschaftlich wahrscheinlich schwierigsten Situation seit Gründung der BRD (mit dem geringsten jemals gemessenen Vertrauen in die Politik) wieder Business Class ab zwei Stunden zu gönnen. Die Begründung dafür ist lächerlich. Und bezeichnend ist, dass offenbar gedacht wurde, diese Änderung würde nicht irgendwann publik werden.
Beschlossen wurde die Änderung durch den Ältestenrat, also durch die Bundestagspräsidentin (mit den Vertretern) und durch die Abgeordneten aller Fraktionen anteilig gemäß der Sitzverteilung im Bundestag. Es sind nicht immer die ältesten, aber durchweg sehr erfahrene Abgeordnete, die schon lange dabei sind. Bei diesem Thema war man sich offenbar sehr einig, und alle sind offenbar mittlerweile derart entkoppelt in ihrer politischen Blase, dass sie rein gar nichts mehr mitbekommen von der Lage und von der Stimmung im Land.
Ich finde nicht, dass diese Meldung nur eine kurze Notiz im Coffeebreak wert ist. Hoffentlich haben das möglichst viele Wähler mitbekommen und vergessen das und die anderen Hämmer nicht wieder bis zu den nächsten Wahlen.