Für Euch getestet: Melangerie – Das Austrian Airlines „Buy on Board“-Angebot

Die Brettljause kommt mit Brot. Foto: Sebastian

Austrian Airlines war die erste der „Premium-Airlines“ im Lufthansa-Konzern, die Anfang des Jahres auf kostenlose Snacks und Getränke verzichtet und ein „buy on board“-Konzept eingeführt hat. Das in der Branche bekannte Catering-Unternehmen Do&Co liefert seitdem kostenpflichtige Snacks und Getränke auf allen Austrian Airlines Flüge ab 60 Minuten. Nachdem Austrian nun einige Wochen Zeit hatte, den Service einzuspielen, haben wir auf einem Flug von Varna nach Wien das Austrian Melangerie Angebot nun für Euch getestet. Unsere Erfahrungen haben ich in dieser Review für Euch aufgeschrieben.

Melangerie – Das Austrian Airlines „Buy on Board“-Angebot | Das Angebot im Überblick

Die Menükarte des Austrian Airlines „buy on board“-Angebotes ist ziemlich umfangreich. Und, wie wir finden, auch dann alltagstauglich wenn man kein Hipster ist, der sonst in einem Cafe in Berlin seinen Soja-Latte schlürft.

Das Angebot an warmen Speisen ist dabei leider auf eine Hähnchen-Variante des Wiener Schnitzels und die Leberkäs-Semmel beschränkt. Dafür gibt es jedoch ein vielfältiges Angebot an kalten Sandwiches und eine österreichische Brettjause.

Das Österreichische Flair wird definitiv durch die Desserts und Wiener Melange ins Angebot gebracht.

Cover der Speisekarte. Foto: Sebastian

Kalte & warme Gerichte:

  • Österreichische Brettljause mit Wurst und Käse für 8 Euro
  • Kürbiskern-Brötchen mit Emmentaler für 6 Euro
  • BBQ Chicken Baguette für 6 Euro
  • Schwarzbrot mit Heurigenklassiker für 5 Euro
  • Leberkäs-Brötchen für 6 Euro
  • Cesar Salat mit Hähnchen für 9 Euro
  • Wiener-Hühnerschnitzel mit Petersilien-Kartoffeln für 12 Euro

Desserts:

  • Minimamorgugelhupf für 4 Euro
  • Original Sacher-Tortenstück für 8 Euro
  • Buchtel mit Vanillesauce für 6 Euro

Snacks:

  • Geröstete Mandeln für 3,50 Euro
  • Salzstangen für 2,50 Euro
  • Kartoffelchips für 2,50 Euro
  • Weingummi für 3 Euro
  • Manner Neapolitaner Waffeln für 2 Euro
  • Mirabell Mozartkugeln für 3,50 Euro
  • Haselnuss-Riegel für 2 Euro

Heißgetränke:

  • Wiener Melange oder großer Brauner für 4,50 Euro
  • Kaffee für 3,50 Euro
  • Tee für 2,50 Euro

Kaltgetränke:

  • Softdrinks (Cola, Cola Zero, Fanta) für 3 Euro
  • Apfelsaft-Schorle für 3,50 Euro
  • Almdudler für 3,50 Euro
  • Orangen- oder Tomatensaft für 3 Euro
  • Red Bull für 5 Euro
  • Mineralwasser für 3 Euro
  • Tonic für 3 Euro

Alkoholhaltige Getränke:

  • Weiß- oder Rotwein ab 6 Euro
  • Weißer Spritzer für 5 Euro
  • Schaumwein für 8,50 Euro
  • Bier ab 4 Euro
  • Wodka, Whiskey, Jägermeister und Gin für 6 Euro

 

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Melangerie – Das Austrian Airlines „Buy on Board“-Angebot | Unsere Erfahrung

Austrian Airlines hat erst seit Mitte März 2021 überhaupt damit gestartet, an Board kostenpflichtige Speisen anzubieten. Die Wahl fiel seiner Zeit auf den beliebten Caterer Do&Co, der damals auch Niki mit leckerem Essen an Board versorgte und heute noch zum Beispiel für Turkish Airlines und British Airways arbeitet. Trotzdem hat die Speisekarte bereits eine Auffrischung erhalten. Seit Ende Juni wurde das Angebot um einen Cesars Chicken Salad und die klassische Leberkäs-Semmel ergänzt. Diese Aktualisierung hatte uns dann auch dazu gebracht, trotz Business Class Ticket, die Geldbörse zu öffnen und kostenpflichtige Speisen zu bestellen.

Für die Purserin auf unserem Flug von Varna (VAR) nach Wien (VIE) war das auch gar kein Problem. Wobei Sie anmerkte, dass uns selbstverständlich etwas zu Essen serviert wird. Problematisch war dann zumindest etwas die Kommunikation, denn die Purserin musste unsere Wünsche mit den Kollegen im hinteren Teil des Flugzeuges klären. Meine erste Option, der neue Cesars Chicken Salat, war leider nicht mehr verfügbar, so dass sie noch zwei Male gehen musste, bis meine Bestellung passte.

Meine Wahl fiel dann auf das Hähnchenschnitzel Wiener Art und eine Wiener Melange. Wobei ich die Melange für den Nachtisch bestellte. Meine Frau orderte nach einem kurzen Schönheitsschlaf die Brettljause nach.

Schnitzer in der Pappbox. Foto: Sebastian

Wiener Hähnchenschnitzel

„Knusprig gebackene Hühnerschitzel serviert mit Petersilerdäpfeln“

Das Hähnchenschnitzel wurde in einer schmucklosen Pappbox serviert. In der Box lagen einige halbe Petersilien-Kartoffeln und zwei Schnitzelchen. Es überraschte mich, dass es wie auf der Abbildung wirklich zwei Schnitzel waren. Die Schnitzel waren jedoch recht klein und die Portion für 12 Euro in meinen Augen zu wenig.

Geschmacklich waren sowohl Schnitzel als auch Kartoffeln völlig in Ordnung. Eine Zitronenhälfte hatte dem Gericht aber durchaus gut getan. Und ich könnte mir vorstellen, dass der eine oder andere Fluggast sich sicher auch eine Portion Ketchup wünschen wird.

Zwei Hähnchen-Schnitzelchen mit Kartoffeln. Foto: Sebastian

Brettljause

„Klassische Brettljause bestehend aus Kärntner Hauswürsteln, geräuchertem Putenschinken, Goudastücken, Emmentaler Käse, Liptauer, Kräutertopfen, Essiggurkerl zusammen serviert in einer Holzbox. Dazu wird Brot gereicht.“

Das Produktfoto in der Speisekarte sieht auf dem Holzbrett natürlich top aus. In der Realität serviert wurde die Brettljause, wie beschrieben, in einer Holzbox. Daher liegen die einzelnen Bestandteile etwas durcheinander, aber genau in der präsentierten Anzahl/Menge.

Warum es Gouda und Emmentaler Käse war, ist mir bis jetzt nicht klar, wo es doch auch leckeren österreichischen Käse gibt. Für den kleinen Appetit war die Brettljause aber auf jeden Fall eine gute Wahl.

Die Brettljause kommt mit Brot. Foto: Sebastian

Julius Meinl Wiener Melange

„Frisch zubereitete Wiener-Kaffeespezialität mit Milchschaum. Auf Anfrage auch als großer Brauner mit beigelegtem Kaffeeobers erhältlich.“

Da Robert bereits vor einiger Zeit schrieb, dass eine Wiener Melange ohne Kaffeemaschine eine Herausforderung ist, war klar, dass wir die Wiener Melange ebenfalls ausprobieren. Schlecht: Sie wurde parallel zum Schnitzel serviert und war dann beim Dessert schon nur noch lauwarm. Gut: Statt Pappbecher gab es die Wiener Melange in einer echten Kaffeetasse.

Während des Serviervorgangs erklärte die Flugbegleiterin sympathisch, dass sie sich mit dem Milchschaum richtig viel Mühe gegeben habe. Und so sah es auch aus. Wir nutzten die Situation für einen kurzen Austausch und ich fragte, ob die Zubereitung den herausfordernd sei. Sie erklärte dabei, dass man zur Zubereitung des Kaffees an sich eine Handkaffeemaschine nutze.

Ich habe jetzt keine große Erfahrung mit einer original Wiener Melange, aber finde die Option spitze, an Board einen guten Kaffee mit Milchschaum zu genießen.

Ein Schluck Österreich: Wiener Melange. Foto: Sebastian

Melangerie – Das Austrian Airlines „Buy on Board“-Angebot | Frankfurtflyer Kommentar

Ich hatte weiter vorne in dieser Review zwischen den Zeilen etwas abwertenden über das Lufthansa „buy on board“-Angebot geschrieben. Dazu möchte ich anmerken, dass ich es selbst noch nicht getestet habe und mich sogar über „Dean and David“ als Partner gefreut habe. Ehrlicherweise finde ich das Angebot mit dem starken Schwerpunkt auf Healthy-Snacks jedoch kaum Alltagstauglich. Zwischendurch eine Currywurst oder ein Schnitzel sollte drin sein. Und genau das findet man im „buy on board“-Angebot von Austrian Airlines.

Die Auswahl war vor dem Update in meinen Augen schon sehr gut. Einen Salat und auch die Leberkäs-Semmel zu ergänzen, sollte definitiv kein Fehler gewesen sein.

Die Preise allerdings empfinde ich als verhältnismäßig hoch. Auf dem Schweizer Markt hätte ich gesagt „OK“, aber 5 Euro für ein Brot oder 12 Euro für eine Mini-Portion-Schnitzel, da ist sowohl in Österreich als auch in Deutschland die Zielgruppe vermutlich überschaubar.

In Summe bin ich allerdings dankbar, dass die Lufthansa Premium-Airlines endlich die billigste Form des Snack abgeschafft haben und mir nun die Möglichkeit geben, gegen Geld etwas zu wählen, worauf ich gerade Lust habe.

6 Kommentare

  1. Viel zu fad und traditionell, einfallslos. Wurst, Käse, Brot. Schnitzel. Ketchup? Nun ja..
    Also dann healthy, vitaminreich, innovativ jederzeit…

  2. Danke für den aufschlussreichen Bericht.

    Ich persönlich würde mir etwas größere Portionen wünschen. Gerade innerhalb Europas habe ich ehrlich keine Lust, im Flieger und am Boden zu essen. Entweder oder!

    In der Filiale von Dean&David ist die Crunchy Chicken Bowl 530 Gramm schwer. Bei der LH an Bord ist die Bowl nur 360 Gramm. Mit anderen Worten, an Bord ist die Portion ein Drittel kleiner.

    Ich bin kein Vielfraß, aber irgendwo sehe ich den Sinn dahinter nicht. Wenn ich die Zeit an Bord nutze und die Nachteile akzeptiere (geringeres Geschmacksempfinden an Bord, beengtes Essen, nicht so frisch wie in der Filiale), will ich danach nicht noch mal was essen müssen. Das ist nichts Halbes und nichts Ganzes!

  3. Grundsätzlich finde ich es skandalös dass es bei Austrian nicht einmal mehr gratis Wasser gibt ! Ich habe nichts dagegen dass für Essen bezahlt werden muss, aber der gratis Getränkeservice hätte beibehalten werden sollen. Das ganze ist keine Verbesserung sondern eine weitere Sparmaßnahme.

  4. Da lobe ich mir die Menüauswahl bei dem Billigflieger Air Asia.Für ca 3 € eine appetiliche warme Mahlzeit . Prebooked auch sinnvoll .Ich will kein Leberkäs Brötchen für 6 e , daß schon X-Flugstunden hinter sich hat und einen 7 cent Teebeutel mit Heißwasser für 2,50€ finde ich auch nicht toll , auch dann nicht , wenn Henry (Who the f… is Henry) die Beutel persönlich eingekauft hat.

  5. Also sieht doch besser aus als die Pseudo Hippen Menus bei der Muttergesellschaft – aber ich finde die AUA ohnehin meistens netter als die anderen LHG Gesellschaften

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