Wer mit Meilen Economy Class Tickets bucht, der verbrennt Meilen! ES LOHNT SICH NICHT! Dieser Glaubenssatz ist einer der ersten, welchen man lernt, wenn man anfängt sich mit dem Meilen und Punkte Spiel zu beschäftigen. In den meisten Fällen ist diese Aussage auch zu 100% korrekt, aber wie immer gibt es keine Regel ohne Ausnahme und es gibt durchaus Fälle in denen sind Prämienflüge in der Economy Class durchaus ein guter Deal.
Wie Ihr schon in meinem letzten Gebucht Beitrag lesen konntet, haben wir eine Reise nach Phuket, Abu Dhabi und Dubai geplant und hier reisen wir nicht nur zu viert, sondern auch unser Au Pair wird uns begleiten um uns mit den beiden Jungs zu unterstützen (nicht zuletzt, damit diese Webseite auch weiter mit Inhalten gefüllt werden kann).
Von der Idee unser Au Pair mit auf diese lange Reise zu nehmen, bis hin zum Buchen ihrer Flüge war es durchaus ein langer Weg, denn es machte die Planung unserer Reise durchaus etwas komplex. Auch ich bin mit dem Grundgedanken an die Sache herangegangen, dass sich Meilentickets nicht lohnen werden und habe angefangen mit Cash Tickets, open jaws und Multi Segment Buchungen herum zu spielen und bin aufgrund unseres komplexen Routing auf Ticketpreise von etwas über 3.000 Euro gekommen. Für ein paar Economy Class Flüge sicherlich alles andere als akzeptabel.
Der hohe Preis kommt daher, dass wir unser recht komplexes Routing aus lauter oneways zusammen bauen und entsprechend hoch sind auch die Ticketpreise in der Economy Class. Hier lohnen sich Meilentickets dann doch oft und ich habe natürlich auch versucht den Cash Anteil immer möglichst gering zu halten, zumindest dort wo es Sinn machte.
Aber der Reihe nach, denn für unser Au Pair gab es noch einen zusätzlichen Stopp in der Reise, denn wenn wir schon mal in Asien sind, fanden wir es nur fair, wenn sie nach Monaten in Deutschland auch kurz ihre Familie auf den Philippinen besuchen darf. Entsprechend ist sie eine Woche vor uns los geflogen, hatte aber auch ein nicht ganz einfaches Routing und viele Flüge zu absolvieren.
Zu diesen 8 Flügen kam dann am Ende sogar noch ein 9. Flug aufgrund eines kleinen Unfalls hinzu, dazu aber gleich mehr.
Teil 1: Frankfurt nach Cebu
Unser Au Pair kommt aus Cebu auf den Philippinen und auch wenn es eine der größten Städte der Philippinen ist, war es alles andere als einfach hier Flüge zu finden, denn nach Corona fliegen bei weitem noch nicht alle Airlines wieder in hoher Frequenz nach Cebu und die wenigen Flüge die es gibt sind sehr gut gebucht, was für Meilentickets nicht gerade von Vorteil ist, insbesondere wenn man auf einen bestimmten Flugtag festgelegt ist.
Dabei wollte ich auch vernünftige Flugzeiten für sie haben und Dinge wie 18 Stunden Transit in Indien oder Hongkong, wo sie den Flughafen nicht verlassen darf, vermeiden. Daher blieb am Ende nur ein Flug über Manila, was sehr positiv aufgenommen wurde, denn hier konnte sie noch ihre große Schwester besuchen, bevor es weiter nach Cebu zu ihrer Familie ging.
Gebucht haben wir also einen Flug mit Qatar Airways von Frankfurt über Doha nach Manila, für welchen ich in der Economy Class 35.000 American Airlines Meilen und 130 Euro an Steuern und Gebühren bezahlt habe. Für die wirklich gute Qatar Airways Economy Class fand ich das einen guten Deal, zumal genau dieser Flug als oneway über 1.200 Euro gekostet hätte.
Man hätte auch z.B. über das eigene Vielflieger Programm von Qatar Airways diese Flüge buchen können, wäre dann aber bei 40.000 Avios und etwa 200 Euro an Steuern und Gebühren gewesen, weshalb ich froh war, AAdvantage Meilen zu haben.
Von Manila nach Cebu konnten wir dann von den wirklich absurd günstigen Billigfliegern in Asien profitieren und mit 31 Euro war das Ticket von Cebu Pacific wirklich bezahlbar und der Preis war nur so hoch, da wir noch Gepäck dazu gebucht haben.
Teil 2: Cebu nach Phuket
Der zweite Teil der Buchung hatte dann die Herausforderungen, Cebu mit Phuket zu verbinden und es wird wohl niemanden verwundern, das es hier keine non stop Flüge gibt. Ich hätte hier allerdings sogar Flüge mit Singapore Airlines auf Meilen bekommen können, welche mit 30 Euro Cash Anteil auch wirklich günstig gewesen wären, aber 19 Stunden Transfer in Singapur und 27 Stunden Reisezeit waren mir dann doch etwas viel.
Daher ist hier die Wahl auf den Billigflieger von Singapore Airlines, Scoot gefallen, welche an einigen Tagen der Woche eine sehr attraktive Verbindung von Cebu über Singapur nach Phuket anbieten. Gebucht hatte ich daher genau diese Flüge für 230 Euro in dem etwas teueren Tarif mit Gepäck und einer kostenlosen Sitzplatzreservierung.
Zwischen Singapur und Phuket wird sogar die Boeing 787-9 von Scoot eingesetzt, welche auch von Singapur über Athen nach Berlin fliegt.
Einige unserer Leser haben in dem letzten Beitrag für unsere Flüge der Reise bereits festgestellt, dass ich hier nicht ganz live berichten und wir uns bereits auf der Reise befinden. Daher wissen wir leider auch schon, dass es bei diesen Flügen von Scoot nicht bleiben konnte, denn manchmal spielt das Leben wie es nunmal spielt.
Der Verkehr in den Philippinen kann unberechenbar sein und wenn man von seinem Haus zum Flughafen, anstelle von 45 Minuten plötzlich über fünf Stunden braucht, dann ist auch der schönste Zeitpuffer weg und man verpasst seinen Flug. Sicherlich etwas das schon vielen Vielfliegern passiert ist und entsprechend fällt es mir auch schwer hier böse zu sein. Wie immer gilt, kein Problem ohne Lösung und für ziemlich genau 300 Euro konnte Air Asia unser Au Pair noch am selben Abend, leider dann durch die Nacht, nach Phuket bringen.
300 Euro für ein Air Asia Ticket ist dann sicherlich nicht mehr billig und auch die super günstigen Billigflieger in Asien verlangen für last Minute Tickets doch noch einiges an Geld, wobei es immer noch günstiger war als die 800 USD die Scoot für die Umbuchung auf Singpore Airlines am kommenden Tag haben wollte.
Wirklich angenehm war das Routing dann leider nicht mehr, denn die Arme musste dann durch die Nacht von Cebu über Manila nach Phuket fliegen.
Übrigens, um Asien und diese Flugstrecke einmal in Perspektive zu setzen, die geflogene Flugstrecke ist ziemlich identisch mit einem Flug von München nach Kuwait, was wir schon als Langstrecke einordnen.
Teil 3: von Phuket nach Abu Dhabi
Wir haben von Phuket nach Abu Dhabi absurd günstige Business Class Cash Tickets buchen können, welche mit nur 650 Euro auch nur 150 Euro teurer waren, als ein Economy Class oneway Flug. Grundsätzlich hätte ich bei diesen Preisunterschied sogar für unser Au Pair den Aufpreis zur Business Class gezahlt, aber es waren nur noch zwei Tickets zu diesem Preis über den Bangkok Airways Codeshare verfügbar und die von Etihad aufgerufenen 1.700 Euro in der Business Class wollte ich nicht bezahlen.
Auch mit 530 Euro in der Economy Class fühlte ich mich nicht wirklich wohl, aber man konnte die Flüge auch mit Etihad Airways Meilen und entsprechend auch über American Airlines Meilen buchen und mit 20.000 Meilen und 77 Euro an Steuern und Gebühren, war es ein sehr guter Deal, insbesondere da wir so alle zusammen in einem Flugzeug nach Abu Dhabi fliegen können.
Teil 4: von Dubai nach Frankfurt
Den Heimweg werden wir von Dubai aus antreten und hier habe ich ganz unspektakulär für uns Lufthansa Business Class Flüge nach München gebucht, wie ich im ersten Beitrag schon detailliert beschrieben habe.
Bei den Rückflügen für sie habe ich dann das Rechnen angefangen ob eher Cash oder Meilen sinnvoller sind. So kostet der oneway auf unseren Flügen von Dubai über München nach Frankfurt in der Economy Class etwa 3.000 AED bei Lufthansa, also knapp 790 Euro. Einen Preis den ich als nicht günstig ansehe, aber bezahlen würde, da er auch nicht absurd ist.
Ein Miles&More Prämienflug schlägt auf der selben Strecke in der Economy Class mit 20.000 Meilen und 165 Euro zu buche, womit die 20.000 Meilen einen Wert von 625 Euro einnehmen. Dies entspricht 3,125 Cent pro Meile und damit habe ich in meinen Augen einen guten, wenn auch nicht exzeptionellen Gegenwert für die Meilen bekommen und dieses Ticket in der Lufthansa Economy Class mit Miles&More Meilen ausstellen lassen.
Sicherlich kann man einen noch höheren Gegenwert für Miles&More Meilen erzielen, aber dann bei Tickets in der First und Business Class. Wenn man hier oneway Prämien für 9.000 Euro oder mehr heranzieht, dann hat man zwar schnell 9 bis 10 Cent als Wert pro Meile, aber diese Tickets würde ich so nicht buchen (können) und daher ist dieses Beispiel des Economy Class Tickest durchaus etwas realistisches.
Gebucht: Mit Meilen in der Economy Class auf die Philippinen, nach Phuket, Abu Dhabi und Dubai | Frankfurtflyer Kommentar
Auch wenn es sich nicht immer lohnt, auch das Buchen von Economy Class Prämienflügen kann sich rechnen. Genau dies will ich in diesem Beitrag aufzeigen. Für die Flüge unseres Au Pair haben wir in Summe 55.000 American Airlines AAdvantage Meilen, sowie 20.000 Miles&More Meilen ausgegeben, sowie 633 Euro in Steuern und für Cash Tickets ausgegeben. Dazu kamen dann noch die 300 Euro für das ungeplante Ticket, aufgrund des verpassten Scoot Fluges, aber dass lassen wir mal außen vor.
Für die 75.000 Meilen und 630 Euro haben wir aber Tickets bekommen, die in Summe fast 3000 Euro gekostet hätten, hätten wir sie nur mit Cash bezahlt und damit haben die Meilen einen guten Gegenwert bekommen, auch wenn die gesparten Summen sich erst einmal nicht so spektakulär anhören wie bei einer Buchung in der First- oder Business Class mit Meilen.
Spannend finde ich aber vor allem den Gegenwert den wir hierfür bekommen, denn neben dem strahlenden Gesicht, dass sie unerwartet ihre Familie wieder sieht, haben wir auch die über drei Wochen in Asien und Dubai immer eine weitere Person dabei und vermutlich können alle Zwillingseltern da draussen nur bestätigen, dass zwei paar extra Hände einen riesigen Unterschied machen können.
Übrigens: am Ende dieser Reise hat Kaype dann alle drei großen Golf Airlines einmal getestet (sie ist damals mit Emirates nach Deutschland gekommen). Ich bin schon jetzt gespannt, wie sie sie bewertet als jemand der nicht aus der Vielfliegerwelt kommt und eine vorgefasste Meinung hat.
Stichwort Philippinen.
Unsere SIM-Karte von Globe habe ich mitgenommen, die bekommen jetzt alle neugierigigen Firmen, die zwangsweise auf einer Telefonnummer bestehen.
Ist nicht ganz gratis, alle halbe Jahre lade ich vorsichtshalber den Mindestbetrag (etwa 3€) nach.
Ein geschmückter Weihnachtsbaum mitten im philippinischen Sommer ist irgendwie nett, vor allem, wenn die massenweise überall stehen. 😊
Hallo Christoph, habe diesen Beitrag mit großem Interesse gelesen, da ich kürzlich ebenfalls gegen die Regel „never book Economy with Miles“ verstoßen habe und zwar Direktflug Mitte Dezember abends von New York (JFK) nach Frankurt mit Singapore (wie erwähnt Economy). Anfang Oktober gebucht über LH für 30.000 Miles&More-Punkten (da ich nicht genügend Krisflyer-Punkte hatte, um direkt zuzuschlagen) und lächerlich geringen 5,60 Dollar Steuern und Gebühren. Hauptgründe: Tag, Uhrzeit und Fluggerät (A380, holla, die Waldfee) haben zu meiner Reiseplanung gepasst. Ticket in Cash kostete Anfang Okt. rund 400 Dollar, heute (23. Nov.) rund 1.300 Dollar !!?? Fragen: A) Sind solche gewaltigen Preissprünge innerhalb von 6 Wochen normal? B)Auch wenn das jeder für sich selbst beurteilen muss wäre ich dankbar für Deine kurze Einschätzung als Experte, ob diese Buchung meinerseits ein „Fehler“ oder halbwegs verantwortbar war. C) Erfahrungen bzw. Anmerkungen Singapore / A380 / Economy? (natürlich schon gegoogelt, aber aus Deinem berufenem Munde sicherlich besonders wertvoll)
Hallo Sokratino,
Gerade der Singapore Airlines Flug aus den USA ist so ein Beispiel wo sich Meilen extrem lohnen können! Ich denke da hast du nichts falsch gemacht und bekommst einen guten Gegenwert. Klar geht es immer noch besser, aber das theoretische Maximum erreicht eh niemand und du hast hier einen Flug ergattert, der sich in der Eco absolut lohnt.
Ich versuche deine drei Fragen so gut ich kann zu beantworten.
A) Ja das kommt leider immer wieder vor und teilweise hat man solche Preissprünge auch binnen weniger Tage. Ich hatte schon Flüge die haben sich zwischen „Preis zum ersten mal gesehen“ bis zu „Ich buche jetzt“ binnen ein paar Stunden mehr als verdoppelt. Das System ist extrem dynamisch.
B)Genau richtig, du musst es selbst bewerten und wenn es ein Flug ist, der dir gut passt, hast du alles richtig gemacht. Meilen rausgeschmissen hast du wegen den niedrigen Steuern sicherlich nicht.
C) Ich bin vor Jahren mal den Flug in Eco in der Gegenrichtung geflogen. Damals war ich sehr beeindruckt von Singapore Airlines. Service und Essen waren einfach besser als bei vielen anderen Airlines und auch in der Eco gibt es den Singapore Sling (oder gab? damals habe ich auf jeden falll mehrere bekommen). Sicherlich eines der besten Economy Class Produkte die es gibt.
Hallo Christoph, danke für die differenzierte und individuelle Antwort, echt Spitze… ob es den legendären Singapore Sling immer noch auch in der Holzklasse gibt, werde ich natürlich diskret testen 🙂 … genauso wie das Economy-Gesamtpaket… bin schon mächtig gespannt auf den dicken A380…
Wie arrogant ist das denn? Die Familie fliegt Business Class und das au-pair-Mädchen Billigflieger und economy. Original 19. Jahrhundert?
Lieber Fritz, es ist überhaupt nicht üblich dass man Aupairs mit in den Urlaub nimmt. Alleine die Mitnahme und komplette Übernahme aller Reisekosten ist meines Erachtens recht großzügig. Auch wenn es so aussieht, wir haben keinen Goldesel und auch keinen Meilenesel im Keller. Das zu erwarten finde ich schon ziemlich heftig. Unser Aupair hat it uns schon einen ganz schönen jackpot als Familie gezogen, da sie mit uns die Welt bereisen kann. Das ist wesentlich mehr als andere Aupairs bekommen. Ich muss es auch eigentlich gar nicht rechtfertigen, aber sie bekommt neben dem üblichen Gehalt auch noch Sim-Karte, Monatsticket bei der Bahn und sonstige Extraleistungen, die man nicht tragen muss. Auch den Flug zu uns haben wir übernommen, obwohl den Aupairs normal selbst zahlen. Also bitte mal die Kirche im Dorf lassen.
Der Kommentar von Fritz kam aber mit Ansage 🙂
Ja… die sollen mal Neune gerade sein lassen. Erstmal auf FB oder in Foren lesen wie Aupairs leider oft in Familien in Deutschland behandelt werden und dann nochmal urteilen. Habe unser Aupair eben beim Essen die Situation geschildert und sie gefragt ob es üblich ist dass Aupairs mit in Urlaub gehen. Sie hat total angefangen zu lachen und hat gesagt dass die das nur von Ausnahmefällen gehört hat und die Aupairs dann trotz Arbeitszeit aufgrund der hohen Kosten Urlaubstage abgezogen bekommen haben, obwohl es kein Erholungsurlaub war. Aber eigentlich ist es mir egal – sollen sie denken was sie wollen. Hauptsache wir und vor allem unser Aupair ist glücklich mit der Lösung.
Na klar kommt sowas mit Ansage, aber nur weil der Vorstand eines Konzerns First Class fliegt, darf es der Azubi noch lange nicht. Dabei habe ich mich noch garnicht darüber ausgelassen, dass wir auf diesem Trip so viel Business Class fliegen, da wir keine First bekommen haben. So damit habe ich jetzt der Dekadenz des 19. Jahrhunderts gefrönt und bin froh, dass ich nicht in diesem leben muss.
Um es klar zu sagen, es stehen Kommentare wie die von Fritz der Tatsache gegenüber, dass wir ein unglaublich Glückliches Au Pair haben, da sie A) Länder bereist, die sie sonst nie gesehen hätte und B) sie ihre Familie wieder sehen durfte.
Gerade letzteres ist bei den Au Pairs absolut unüblich, denn die Mädchen verlassen gewöhnlich ihre Heimat und gehen davon aus, dass sie Ihre Familie über teils Jahre nicht mehr sehen.
Jeder darf das finden wie er will, ich finde das wir uns hier nicht im Ansatz rechtfertigen müssten.