Gehört der Flughafen München bald Lufthansa?

Foto: Flughafen München

Die Gerüchteküche brodelt dieser Tage im Zusammenhang mit dem Flughafen München und Lufthansa. Die Stadträte der Stadtratsfraktionen SU und Freie Wähler erwägen den Verkauf eines signifikanten Anteils der Flughafenanteile der Landeshauptstadt München. Der Erlös dieser möglichen Transaktion, geschätzt auf etwa eine Milliarde Euro, soll dazu dienen, den Bau der geplanten U-Bahn-Linie U9 zu finanzieren – eine Maßnahme, die als essenziell für die Bewältigung der Verkehrsproblematik und die Förderung der Verkehrswende angesehen wird. Diese wegweisende Entscheidung wird jedoch nicht nur auf lokaler Ebene, sondern auch auf überregionaler und wirtschaftlicher Ebene von erheblichem Einfluss sein.

Macht der Flughafen München mit Lufthansa ernst?

Die Stadträte der SU und der Freien Wähler planen, einen Großteil der Flughafenanteile der Landeshauptstadt München zu veräußern. Ziel ist die Finanzierung des geplanten U-Bahn-Ausbaus, insbesondere der neuen U9. Der Erlös soll dann in die U9 fließen, sofern Bund und Freistaat den Großteil der Gesamtkosten von vier bis sechs Milliarden Euro übernehmen. Dies geht aus einem Antrag der Fraktion hervor, der nun von der Verwaltung geprüft wird.

Sollten Bund und Freistaat die Kosten nicht übernehmen, könnte das Geld alternativ für die Sanierung bestehender U-Bahnanlagen oder den Bau der U-Bahn nach Freiham verwendet werden.

Münchener Flughafenanteile könnten bald der Lufthansa gehören

Aktuell besitzt die Stadt 23 Prozent der Flughafen München GmbH, der Freistaat Bayern 51 Prozent und die Bundesrepublik Deutschland 26 Prozent. Der Verkauf von 18 Prozent der Anteile ist geplant, während 5 Prozent für ein Mitspracherecht am Flughafen zurückgehalten werden sollen.

Foto: Munich Airport

Die Fraktion erklärt, dass die Anteile zunächst dem Freistaat Bayern, der Bundesrepublik Deutschland und der Lufthansa AG angeboten werden. Falls diese Ablehnen, erfolgt der Verkauf am freien Markt. Lufthansa ist bereits über eine gemeinsame Terminalgesellschaft mit dem Flughafenbetreiber FMG verbunden. Die CSU/FW-Fraktion betont, dass der Bau der U9 notwendig ist, um Verkehrsprobleme zu bewältigen und die Verkehrswende voranzutreiben. Trotzdem fehlen bisher Förderzusagen von Bund und Land für das Projekt, und die Finanzlage der Stadt ist angespannt.

Gehört der Flughafen München bald Lufthansa? | Frankfurtflyer Kommentar

Die angedeutete Entscheidung der Stadträte in München, einen bedeutenden Anteil der Flughafenanteile zu verkaufen, um die U-Bahn-Linie U9 zu finanzieren, wirft eine Vielzahl von Fragen und potenziellen Auswirkungen auf. Die Verknüpfung von Verkehrsinfrastruktur und Wirtschaftsentwicklung zeigt deutlich, wie städtische Planungen und politische Entscheidungen ineinandergreifen können.

Die U-Bahn-Linie U9 ist nicht nur ein lokales Projekt, sondern ein Beitrag zur Bewältigung der Verkehrsprobleme und zur Förderung nachhaltiger Mobilität, was in vielen Städten weltweit eine zunehmende Priorität darstellt. Gleichzeitig wirft die Aussicht, dass die Lufthansa einen Teil der Anteile erwerben könnte, interessante Fragen auf. Die enge Verbindung zwischen der Luftfahrtbranche und dem Flughafenbetrieb eröffnet die Möglichkeit einer vertieften Zusammenarbeit. Ob Lufthansa aber wirklich einen so positiven Einfluss auf das Terminal-Gebäude haben wird, ist sicherlich fraglich.

Insgesamt spiegeln diese Entwicklungen den ständigen Balanceakt wider, den Städte zwischen der Förderung von Wirtschaftswachstum und der Verbesserung der Lebensqualität ihrer Bürgerinnen und Bürger bewältigen müssen. Was denkt ihr zu den kommenden Änderungen? Könnte sich das positiv oder negativ auswirken?

11 Kommentare

  1. Für mich wäre eine Privatisierung des Flughafens eine gute Lösung. Dadurch wäre es möglich den Einfluß gewisser Lokalfürsten auf die Entscheidungen gewaltig zu veringern, da sie immer glauben auf die ewigen Flughafengegner Rücksicht nehmen zu müssen. Ich denke dabei nur an den Bau der dritten Startbahn.

    • Dann nennen Sie doch mal die Lokalfürsten beim Namen.
      Politiker die in Ihren Entscheidungen den Willen der Bevölkerung berücksichtigen
      ( Bürgerentscheid der Stadt München zur 3. Bahn ) findet man nicht oft.

  2. Die Frage welches Interesse Lufthansa am gesamten Flughafen hätte. Ursprünglich war es das Mitspracherecht am T2, welches sie erfolgreich umgesetzt haben – den Rest in Teilen zu erwerben wäre nur als Investment aber nicht der Infrastruktur für sie dienlich.
    Jedoch gibt es einige Investoren, welche auf Flughäfen spezialisiert sind, die wahrscheinlich noch mehr auf den Tisch legen könnten – was wiederum dem Staat und Stadt zu gute kommt.
    Und der Fernbahnanschluss muss auch finanziert werden

  3. Was beim Hamburger Hafen funktioniert, sollte beim Münchner (Flug)-Hafen doch auch möglich sein.
    Hier ist der Käufer wenigstens in DE zuhause, in Hamburg ist es einmal mehr China!

  4. Sollten die genannten „Pläne“ so umgesetzt werden wie beschrieben, würde Lufthansa also 18% des Flughafens MUC besitzen. Die Antwort auf die Ausgangsfrage lautet also: Nein!

  5. Dann nennen Sie doch mal die Lokalfürsten beim Namen.
    Politiker die in Ihren Entscheidungen den Willen der Bevölkerung berücksichtigen
    ( Bürgerentscheid der Stadt München zur 3. Bahn ) findet man nicht oft.

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