Grenzöffnung in China könnte enorme Nachfrage an Flügen bescheren, die Airlines nicht bedienen können

Foto: chinadaily

Die strikte Zero-Covid Strategie hat China in die Isolation geführt und nun verlässt man diesen Weg in einer enormen Geschwindigkeit und ab 8. Januar wird man schon wieder quarantänefreie Einreisen nach China erlauben, was zu einer enormen Steigerung der Nachfrage nach Flügen sorgen wird. Dies könnte Airlines nun vor gewisse Probleme stellen, denn diese Nachfrage wird man möglicherweise nicht bedienen können.

Dabei kommt die Öffnung von China nun oft doch schneller als erwartet und nachdem in den letzten drei Jahren fast kein Passagierverkehr mehr nach China stattgefunden hat, da die bis zu 21 Tage andauernde sehr strenge Hotel Quarantäne, inklusive diverser Tests hier nur für sehr wenige Reisende überhaupt in Frage gekommen ist.

Mit der Herabstufung des Risikos durch das Corona Virus durch die chinesische Zentralregierung wird es nun ab dem 8. Januar wieder sehr einfach möglich sein nach China einzureisen, wobei die Visa Prozesse noch angepasst werden müssen.

Ab 8. Januar bedarf es für eine Einreise nach Festlandchina (also nicht Hongkong, welches eigene Regeln hat), nur noch eines negativen PCR Tests, der weniger als 48 Stunden vor dem Abflug abgenommen wurde. Die gefürchteten Tests nach der Ankunft in China und auch die zuletzt auf 5 Tage verkürzte Quarantäne entfallen.

Airlines prüfen nun wie man die Flüge nach China wieder hochfahren kann, denn man geht davon aus, dass die Nachfrage nun recht schnell anziehen wird. So will Lufthansa das aktuell sehr magere Angebot nach China weiter ausbauen und mehr als die gerade einmal vier Flüge pro Wochen, aufgeteilt auf Shanghai und Peking, anbieten.

Hierbei gibt es allerdings für alle Airlines einige massive Herausforderungen, denn zum einen fehlt es oft an den benötigten Flugzeugen für die Flüge nach Asien und zum anderen macht die Luftraumsperre über Russland Probleme und sorgt für Umwege.

Dabei ist der gesperrte Luftraum über Russland nicht nur ein wirtschaftliches Problem, welches die Flüge durch Umwege länger und teurer macht, man hat auch nur begrenzte Alternativrouten nach China, welche man außerhalb des russischen Luftraumes nutzen kann. Hier wird es wohl auf einigen Luftstraßen schon im Sommer zu Kapazitätsproblemen kommen.

Es bleibt zwar noch die Frage offen wie schnell nun der Verkehr nach China wider auf das Niveau von vor Corona hochsteigt, allerdings hat die Erfahrung aus dem letzten Sommer gerade bei den USA gezeigt, dass hier Nachholeffekte entstehen, die auch ausgeübt werden.

Grenzöffnung in China könnte enorme Nachfrage an Flügen bescheren, die Airlines nicht bedienen können | Frankfurtflyer Kommentar

China war für Airlines vor der Pandemie einer der am schnellsten wachsenden und auch ein sehr bedeutender Markt. Aktuell wird kaum noch nach China geflogen, aber dies wird sich nun ändern und könnte Airlines vor exorbitante Herausforderungen stellen.

Es fehlt mal wieder an Flugzeugen, Personal und diesmal auch an Flugkorridoren, weshalb man für China Reisen im kommenden Jahr mindestens mit exorbitanten Flugpreisen rechnen muss und es ist auch zu befürchten, dass es zu einem ähnlichen Chaos kommt wie im Sommer 2022. Hoffen wir hier, dass zumindest letzteres nicht passiert.

Mittelfristig brauchen aber Airlines wie Lufthansa sicherlich eine neue China Strategie, denn der gesperrte russische Luftraum hat hier einiges verändert. Hier wird man wohl neue Partnerschaften eingehen müssen und man hat sogar schon mit Emirates geliebäugelt. Aber auch ein Ausbau der Partnerschaft mit Air India ist aktuell im Gespräch. Es wird auf jeden Fall sehr spannend.

16 Kommentare

  1. Würde mich nicht wundern, wenn man demnächst nicht nur über eine Rückkehr der verbleibenden 8 sondern auch über die an Airbus verkauften 6 A380 nachdenken würde …

  2. Es wird sich zeigen ob die Nachfrage aus dem Westen nach China-Flügen so stark sein wird. Jeder und seine Oma wollen in die Staaten, aber ich kenne niemanden der jetzt unbedingt nach China will.

  3. Zur Zeit sind Asienreisen eher nicht die empfehlenswerte Option, wenn es rein um private Flüge geht. Durch die Öffnung Chinas wird es vermutlich noch diffiziler.

    Ehrlich gesagt hatte ich ein wenig gehofft, noch einmal nach Japan reisen zu können, bevor die Chinesen wieder einfallen. Ich bitte, mir diese negative Wortwahl ein wenig nachzusehen. Natürlich möchten die Chinesen genauso reisen wie wir, es sind halt eine ganze Menge. Und viele der reisenden Chinesen treten – sagen wir es einmal freundlich – nicht ausgeprägt rücksichtsvoll auf.

  4. das sind sehr gute Nachrichten.
    Und ja, ich wäre unter denen, die dies ausnutzen werden. Sicher nicht in Januar, Februar, aber irgendwann später in diesem Jahr werde ich, sofern keine neuen Hindernisse aufgebaut werden, mit Sicherheit diese Öfnnung mit einer touristischen Reise nach China feiern…
    Das Risiko, mir nochmal Corona einzufangen, würde ich dabei ganz bewusst eingehen und akzeptieren, das ist immer noch besser als nicht frei reisen zu können…

  5. Leider gilt der Flugverkehr in beiden Richtungen…..
    COVID ist in China außer Kontrolle geraten. Leider. Jetzt sollen die hierher reisen dürfen?! Geht‘s noch?
    Naja – wie lange bis vieles wieder am A###h ist?! 2020 lässt sich grüßen! 😷

    • warum sollte irgendwas „wieder am A###h“ sein? Das kann doch nur passieren, wenn man wieder den Hysterikern freie Bahn gewährt!

      Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, dass die Bevölkerung aus der Pandemie etwas gelernt hat und sich nicht erneut in den „Selbstmord aus Angst vor dem Tod“ begibt.
      Selbst wenn eine neue Welle einer neuen Mutation aus China nach Europa schwappen sollte, was wäre daran schlimm? Ein paar Tausend Alte und Kranke in Pflegeheimen sterben dann vielleicht ein paar Monate früher als sie sowieso gestorben wären, na und? Einfach akzeptieren, dass die einzige Gewissheit im Leben der Tod ist und diesen akzeptieren und eben versuchen, ein möglichst gutes Leben vor dem Tod zu haben…
      Mit einer solchen pragmatischen Einstellung hätten wir die letzten Jahre auch viel besser überstanden!

      • Das ist kein Pragmatismus, das ist schlichtweg fehlende Empathie. Wenn Dein Angehöriger dann mal eben ein paar Monate früher stirbt, so what… Geht’s noch?

        • ganz im Gegeteil! Es ist Zeichen mangelnder Empathie, Kinder und Jugendliche in ihren Sozialkontakten einzuschränken, Schulen und Kindergärten zu schliessen oder die Kinder den halben Tag im Winter bei offenem Fenster und hinter Masken verbringen zu lassen, es ist Zeichen mangelnder Empathie, Familien das Rodeln zu verbieten, Sportstätten zu schliessen, es ist Zeichen mangelnder Empathie, Einzelhändler und Wirte ihr Geschäft schwer zu machen mit Lockdowns, „Hygiene-Auflagen“ und Zutrittsregeln, es ist Zeichen mangelnder Empathie, das Steuergeld schwer arbeitender Menschen mit vollen Händen für fragwürdige Massnahmen und für die Bestellung von acht Impfdosen pro Kopf rauszuwerfen. Und es ist auch Zeichen mangelnder Empathie, Menschen in ihrer Reisefreiheit zu beschränken, sei es auch „nur“, Menschen den wohlverdienten Urlaub in der Sonne zu erschweren oder zu verkomplizieren.
          Wenn mein Angehöriger im Pflegeheim ein ein paar Monate früher sterben muss, damit mein Kind nicht ein paar Monate Schule und Sport und Freunde verzichten muss oder damit der Wirt oder der Einzelhändler an der Ecke nicht Pleite geht, dann weiss ich, wem meine Empathie gilt!
          In jeder gesunden, normalen, nicht verwahrlosten Gesellschaft wäre das auch ganz klar und bedürfte keiner Diskussion…

  6. Eine Grenzöffnung ist überfällig.
    Die Einreise war sehr herausfordernd (Ich war dieses Jahr im Oktober / November dort) und würde es nicht unbedingt wiederholen.
    Die Einreise ist Formalismus pur und die 10 Tage Quarantäne waren Grenzwertig.

    Vor Ort wurde alles und jeder mit APP überwacht, getrackt und nachverfolgt. Deswegen begrüße ich die Öffnung und den Wegfall. Die medizinischen Konsequenzen werden allerdings dramatisch sein. Für die ganze Welt.

  7. Die Sperrung des Russischen Luftraums gilt nicht für die Chinesischen Airlines!

    Desweiteren kann ich mir nicht vorstellen dass es für diese Airlines ein Problem sein wird die Kapazitäten schnell hoch zu fahren.
    Insofern die Chinesischen Airlines genügend Slots in der EU erhalten könnten sie als Gewinner aus dieser Situation heraus gehen.

    Mal schauen was die LH zusammen mit ihrem *A Partner CA in dieser Situation auf die Beine stellt. Die Zahlungskräftigen Kunden aus China werden lieber Direktflüge nehmen. Geschäftsreisende mit Nachholbedarf ex Deutschland sowieso.
    Kooperation mit der zukünftig stärkeren Air India für den asiatischen Markt ausbauen ist ja schön und gut, aber das Umsteigen mitten in der Nacht UND unter den aktuellen Transit Bedingungen in Indien kann ja keine Lösung sein.

    • Ja aber chinesische Airlines haben weder die Slots in Europa, noch bekommen sie so einfach welche. Dazu kommen Regulierungen der chinesischen Regierung, dass jede internationale Strecke nur eine Airline aus China fliegen darf. Es scheitert hier also nicht unbedingt nur an Europa, sondern auch an den Regeln aus China.

      Es ist eine sehr komplizierte Situation und man hat bei den Airlines große Sorge wie man die Öffnung Chinas bewältigen soll. Selbst Emirates hat Krisenpläne für eine Schnelle Öffnung von China (welche jetzt wohl kommt) aufstellen müssen und man sieht auch in Dubai Probleme.

  8. Ich hoffe nur, die Chinesen bringen uns nicht eine neue Mutante die wieder schwere Verläufe hervorruft.
    Wir sehen ja bei uns, die strikten Maßnahmen haben zur Folge das unser Imunsystem sehr anfällig ist und wir jetzt massive Probleme mit der Grippe haben.
    Wie war es schon in meiner Kindheit, die Kinder die Dreck im Sandkasten gegessen haben, hatten wenig Krankheiten.

    Mich beschäftigt aber eher wie die Chinesen jetzt damit umgehen.
    Ihre Impfung war nicht sehr gut und durch die strikte Maskenpflicht und Abschottung sehen ich wirklich die Gefahr einer neuen Mutation.
    Hoffe ich sehe es zu schwarz und es wird alles gut.

  9. na ja – aufgrund der demenziellen neuen West- (die Guten) und Ost- (die Boesen) Blockbildung und der damit verbundenen oekonomischen Implikationen, wird der Flugverkehr nach China auf absehbare Zeit nicht das Vor-Covid Niveau erreichen.

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