Großer Lufthansa-Streik am Dienstag: Flugstreichungen in ganz Deutschland!

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat erneut das Bodenpersonal der Lufthansa im Rahmen des laufenden Tarifstreits zu einem Streik aufgerufen. Von Dienstag, 04.00 Uhr, bis Mittwoch, 07.10 Uhr, sollen die Beschäftigten die Arbeit niederlegen. Dies betrifft eine Reihe von wichtigen Flughäfen, darunter Frankfurt, München, Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln-Bonn und Stuttgart.

Lufthansa-Streik am Dienstag: Verdi ruft Personal zu riesen Arbeitskampfmaßnahme auf!

Der Aufruf kommt nach einem früheren 27-stündigen Ausstand Anfang Februar, der den Flugbetrieb an den Lufthansa-Drehkreuzen Frankfurt und München praktisch zum Stillstand brachte. Etwa 900 von 1000 geplanten Flügen wurden gestrichen, was sich auf etwa 100.000 Passagiere auswirkte und erhebliche Unannehmlichkeiten verursachte.

Trotz eines verbesserten Angebots seitens Lufthansa in der vergangenen Woche – mit einer Gehaltserhöhung um zehn Prozent in den nächsten zwölf Monaten – besteht Verdi auf ihren Forderungen. Die Gewerkschaft fordert für die rund 25.000 Lufthansa-Bodenbeschäftigten eine Gehaltserhöhung von 12,5 Prozent und mindestens 500 Euro zusätzlich pro Monat über einen Zeitraum von zwölf Monaten. Zudem wird über Inflationsausgleichsprämien und verschiedene Zuschläge verhandelt.

Wer ist konkret betroffen?

Ein Streik des Bodenpersonals bedeutet grundsätzlich, dass zunächst einmal ausschließlich die Lufthansa betroffen ist. Die Auswirkungen auf andere Airlines der Lufthansa sind erfahrungsgemäß relativ gering. So dürfte das für Euch heißen, dass ihr im Falle eines Eurowings, Discover Airlines, SWISS oder Austrian Airlines Ticket auf der relativ sicheren Seite steht.

Insbesondere betroffen sind also alle Lufthansa Flüge von der Basis in Frankfurt und München. Hier wird es zu zahlreichen Ausfällen kommen, was meist bedeutet, dass ihr gar nicht erst zum Flughafen kommen braucht. Ohnehin ist eine Umbuchung über die Hotline hier häufig schneller als der Weg im Terminal. Im Fall eines Ausfalls solltet ihr aber aufjedenfall einen Antrag auf Erstattung stellen und eine Umbuchung in den folgenden Tagen avisieren.

Da es sich um den Streik des Bodenpersonals handelt, werden viele Flüge, die morgens in einer anderen Stadt starten und dann Richtung Frankfurt oder München fliegen vermutlich stattfinden. Das macht Lufthansa insbesondere deswegen um die Flugzeuge zurückzuholen und dadurch die Flugplanstabilität in den folgenden Tagen zu sichern. Hier könnte es also sein, dass ihr die Chance auf das Stattfinden eures Flugs habt, wenn die LH-Maschine bereits am Vortag landet und dann erst früh morgens zurückfliegt.

Lösung der Tarifverhandlungen in Aussicht: Kommt es zu einem raschen Ende des Streiks?

Die Tarifverhandlungen werden am Mittwoch, den 21. Februar, fortgesetzt, was Hoffnungen auf eine rasche Lösung des Konflikts weckt. So berichtet zumindest die FAZ. Ob und wie das aber wirklich gelingen kann, ist jetzt noch fraglich. Das Lufthansa dauerhafte Streiks riskieren will, bezweifele ich aber stark.

Foto: Lufthansa

Das der Streik bei Lufthansa am Dienstag bereits im Vorhinein unterbunden wird, scheint damit nahezu ausgeschlossen. Daher sollten sich Reisende schon jetzt auf die bevorstehenden Maßnahmen einrichten und in Erwartung des Chaos am besten auf Alternativen vertrauen. Die Gewerkschaft setzt sich dafür ein, dass die rund 25.000 Mitarbeiter am Boden der Lufthansa eine Gehaltserhöhung von 12,5 Prozent sowie eine monatliche Mindestzulage von 500 Euro über einen Zeitraum von zwölf Monaten erhalten. Es besteht Unstimmigkeit bezüglich Inflationsausgleichsprämien und verschiedener Zuschläge. Die Tarifparteien beabsichtigen, ihre Verhandlungen am Mittwoch, dem 21. Februar, fortzusetzen.

Großer Lufthansa-Streik am Dienstag: Flugstreichungen in ganz Deutschland! | Frankfurtflyer Kommentar

Der erneute Streikaufruf von Verdi verdeutlicht, dass der Tarifstreit bei Lufthansa weiterhin eine angespannte Situation darstellt. Obwohl das verbesserte Angebot des Unternehmens ein Zeichen der Annäherung zu sein scheint, bleibt die Gewerkschaft hartnäckig bei ihren Forderungen. Die Streikmaßnahmen werden zweifellos erhebliche Auswirkungen auf den Flugverkehr und die betroffenen Passagiere haben, was die Dringlichkeit einer Einigung unterstreicht. Es bleibt zu hoffen, dass die Verhandlungen am Mittwoch zu einem Kompromiss führen und weitere Streiks vermieden werden können.

Was haltet ihr von diesem Streik? Dringend notwendig oder eine unnötige Eskalation?

12 Kommentare

    • Verdi versteht nicht, daß hier weniger LH (obwohl finanziell), sondern alle LH Kunden betroffen sind und damit Arbeitende und Bürger und viele Urlauber, die sich eine Reise absparen. Hoffentlich werden die Streikregeln mal geändert. Verdi übertreibt aber mal wieder komplett ! Kein Verständnis!!!!

      • Verdi versteht das sehr gut. Daher wird gestreikt. Und nein, es ist nicht so, dass am Dienstag hauptsächlich der Arne kleine Mann unterwegs ist, der sich den einen Flug seit drei Jahren mit einer haben Stulle am Tag weniger angespart hat. Aber vielleicht streiken hier gerade Menschen, die nicht mal kurzfristig den Flug nach London buchen können.

      • Genau! Während die Piloten mit ihrem hohen Jahresgrundeinkommen (bis zu 270.000 €) hohe zweistellige Vergütungserhöhungen erhalten (lt. Tarifabschluss 2023) werden alle anderen mit Brotkrumen abgespeist. Wer Verdi zum Ko…. findet, arbeitet sicher gerne bei Wind und Wetter mit einem Einstiegsgehalt von 13.– €.

        • Das ist so wahr. Die Piloten stellen sich ein Armutszeugnis nach dem anderen aus da sie nicht plausibel erklären können warum sie streiken. Die sind bei mir von ganz oben nach ganz unten in der Beliebtheitsskala gefallen. Früher waren das die „Versicherungs-und die Staubsaugervertreter“. Jetzt sind es die Piloten. Sucht euch doch eine andere Gesellschaft. Piloten werden ja gesucht.

    • Immer wieder spannend wie es Konzerne schaffen trotz Rekordgewinnen und immer höherere Managementgehälter die Schuld auf die Belegschaft (die diese Gewinne erwirtschaftet hat) uns die Gewerkschaft (die eben diese Belegschaft vertritt) zu schieben, nur weil diese es wagen keine Reallohnverlust hinzunehmen. Und ver.di versteht sehr wohl, dass Streiks die Reisenden betreffen (der LH-Vorstand versteht das übrigens auch), deswegen ist ein Streik immer letztes Mittel. Bedanken darf man sich an dieser Stelle beim LH-Vorstand der die volle Schuld an den Streiks trägt.

  1. Moin,

    bei den Forderungen von Verdi ergäbe sich bei 13€ Einstiegsgehalt ein Lohnplus von 31%.
    Meine Rente steigt nur um 3.5% – vielleicht.
    Einfach mal die Kirche im Dorf lassen.

    Natürlich hat Verdi ein hohes Eigeninteresse an solchen „Abschlüssen“. Immerhin würde dieser Abschluß bei 2Mio Mitgliedern mindestens ca. 16Mio € Mehreinnahmen im Monat bringen. Und das bei einem geschätzten Vermögen von 1Mrd Euro.
    Was macht Verdi eigentlich mit dem Geld???

    Und während ein Pilot ein Jahreseinkommen von – wie oben beschrieben – 270.000€ hat, gönnt sich der Verdivorsitzende mit knapp 200.000€ auch nicht viel weniger.

  2. Immer wieder spannend wie es Konzerne schaffen trotz Rekordgewinnen und immer höherere Managementgehälter die Schuld auf die Belegschaft (die diese Gewinne erwirtschaftet hat) uns die Gewerkschaft (die eben diese Belegschaft vertritt) zu schieben, nur weil diese es wagen keine Reallohnverlust hinzunehmen. Und ver.di versteht sehr wohl, dass Streiks die Reisenden betreffen (der LH-Vorstand versteht das übrigens auch), deswegen ist ein Streik immer letztes Mittel. Bedanken darf man sich an dieser Stelle beim LH-Vorstand der die volle Schuld an den Streiks trägt.

  3. Wann streikt Verdi eigentlich mal gegen den Staat, der dafür gesorgt hat, daß alles so übermäßig teuer geworden ist und der Lohn der unteren Einkommensgruppen nicht mehr zum Leben reicht?

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