Cathay Pacific steht aktuell vor einer ziemlichen Herausforderung: Ein fehlerhaftes Bauteil in einem der Triebwerke eines Airbus A350 führte zu unplanmäßigen Inspektionen der gesamten Airbus A350-Teilflotte. Die betroffenen Rolls-Royce Turbinen sind Bestandteil der Trent XWB-Serie, diese sind exklusiv an den Airbus A350-Modellen montiert. Hintergrund war ein Vorfall vom Montag, eine A350-1000 der Airline musste nach dem Start in Hong Kong (HKG) aufgrund eines Triebwerksproblems umkehren, der Jet war auf dem Weg nach Zürich (ZRH).
Das betroffene Flugzeug drehte zwei weite Kreise und ließ Treibstoff ab, bevor es zum Ausgangsflughafen zurückkehrte. Den Verlauf der Route von CX 383 kann auf Flightradar verfolgt werden. Laut Cathay handelt es sich bei diesem Ereignis um den ersten weltweit dokumentierten Ausfall eines derartigen Bauteils in einem A350-Triebwerk. Dieses wurde nicht im Detail beschrieben, Insider-Informationen deuten jedoch darauf hin, dass es sich um ein Problem mit einer Treibstoffdüse im Inneren der Turbine handelt, welches nur in den A350-1000-Modellen verwendet wird. Andere Berichte sprechen von beschädigten bzw. verformten Treibstoffleitungen, die nun ebenfalls überprüft werden.
Grounding bis Samstag
Nach dem Vorfall leitete Cathay Pacific sofortige Inspektionen ihrer gesamten A350-Flotte ein. Das oneworld Mitglied hat insgesamt 48 Maschinen des Typs in der Flotte. Ersten Berichten zufolge wurden schon bei 15 Flugzeugen Defekte entdeckt, die den Austausch von bestimmten Komponenten erforderlich machten. Drei der betroffenen Flugzeuge seien bereits repariert, einige Maschinen müssen für mehrere Tage außer Betrieb gestellt wurden.
Dies führte bereits zur Streichung von mindestens 34 Flügen, weitere könnten folgen. Zahlreiche Passagiere sind betroffen, Cathay steht vor operativen Herausforderungen für die Airline mit sich brachten. Bis Samstag sollen die Jets nach jetzigem Stand wieder einsatzbereit sein. Hersteller Rolls-Royce erklärte, dass der Austausch der fehlerhaften Bauteile zügig durchgeführt werden könne, da die Triebwerke nicht von den Tragflächen montiert werden müssen.
Das Unternehmen arbeitete eng mit Cathay Pacific, Airbus und den zuständigen Behörden zusammen, um die Ursachen des Vorfalls gründlich zu untersuchen und die Sicherheit der Flotte zu gewährleisten. Andere Fluggesellschaften, die ebenfalls A350-1000 oder A350-900 betreiben, haben bisher keine Anweisung erhalten, ähnliche Inspektionen durchzuführen.
Grounding bis Samstag: Cathay Pacific hält alle Airbus A350 am Boden | Frankfurtflyer Kommentar
So schnell kann es gehen. Der Vorfall bei Cathay zeigt die Herausforderungen und Risiken, denen Fluggesellschaften im Umgang mit hochkomplexen Technologien ausgesetzt sind. Für Cathay Pacific steht die schnelle Identifizierung und Behebung des Problems offensichtlich ganz oben, der Carrier lässt die Jets jetzt ein paar Tage stehen.
Nun wird es noch interessant ob dies Auswirkungen auf die anderen Airlines haben wird. Weltweit sind über 600 Airbus A350-900 und A350-1000 in Betrieb.
Danke: airliners.de
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