Grüne Fassade? Gericht stellt Eurowings CO2-neutrale Werbung in Frage

Ein Gericht urteilte jetzt, dass Werbung zu CO2-neutralem Fliegen irreführend sei Foto: Sebastian

Eurowings ist es mittlerweile gewohnt, vor deutschen Gerichten Niederlagen einzufahren. Doch dieses Mal war der vorgeworfene Tatbestand der Klage etwas anders als sonst. Der Lufthansa-Tochter wurde vorgeworfen, irreführend mit CO2-neutralen Flügen zu werben.

Es ist kein neues Thema. Medien und Politik sorgen für eine hohe Erwartungshaltung an klimafreundliches Wirtschaften. Nahezu keine Branche kann sich davor schützen, dass bei ihrer Tätigkeit auch darauf geachtet wird, dass die Unternehmen sich stets nachhaltig ausrichten.

Das trifft auch auf die kommerzielle Luftfahrt zu, die sich besonders umweltbewusst zeigen muss. Denn Fliegen, das bestätigen alle gefragten Experten, ist die klimafeindlichste Art des Reisens. Und das verleitet Fluggesellschaften auch immer wieder zu irreführender Werbung. So erhielt schon die Lufthansa im Frühjahr 2023 im Vereinigten Königreich eine Rüge für Ihre Werbung. Die Werbekampagne mit dem Slogan „LUFTHANSA GROUP, CONNECTING THE WORLD. PROTECTING ITS FUTURE. #MakeChangeFly“ ging den Behörden dann doch zu weit.

Nun strafte ein Gericht auch die Lufthansa-Tochter Eurowings ab. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) klagte gegen das Werbeversprechen „CO2-neutral reisen.“ Und das Landgericht Köln folgte der Einschätzung, dass Werbung mit CO2-neutralem Fliegen irreführend und unlauter sei.

Hintergrund ist, dass die Flüge alles andere als CO2-neutral sind. Selbst dann nicht, wenn ein Fluggast sich dazu entscheidet, den CO2-Ausstoß zu kompensieren. Denn in diesen Fällen werden meist Klimaschutzprojekte finanziert, die für die Kompensation der CO2-Emissionen sorgen sollen. Der eigentliche Flug produziert jedoch so viel CO2 wie zuvor.

„Eurowings versucht mit dieser Trickserei von der Klimaschädlichkeit seines Geschäftsmodells abzulenken“, klagte Jürgen Resch von der DUH. Eurowings ist mit der Entscheidung natürlich nicht zufrieden. Die Airline überlegt, Rechtsmittel einzulegen. Denn die Webseite, welche die Werbung zierte, war zum Stand 2022 und ist mittlerweile deutlich überarbeitet.

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Da tut man als Fluggesellschaft alles dafür, ein sauberes, grünes Image zu bekommen, und dann geht das den Gerichten nicht weit genug. Wer heute Greenwashing betreibt und sich ein besonders nachhaltiges Image verpasst, läuft Gefahr, verklagt zu werden. Insbesondere die Deutsche Umwelthilfe ist da extrem streitsüchtig. Aber der Zweck heiligt natürlich die Mittel, denn hier geht es immerhin ums Klima.

Quelle: airliners.de

1 Kommentar

  1. Resch zetert wieder mal hysterisch über Peanuts, verglichen mit dem jährlichen Wachstum des CO2 Aussstosses in China und Indien.
    Resch selbst ist im Übrigen Vielflieger hoch Zehn! Sein Hobby ist bekanntermaßen, Gerichtsurteile zu erstreiten, nach denen einige Kilometer Straße oder Autobahn für bestimmte PKW oder LKW, Busse, gesperrt werden müssen, mit dem Ergebnis, das riesige Umwege gefahren werden…..Absurd!
    Ich denke auch, daß die Kreuzfahrtindustrie der Umwelt wesentlich mehr schadet, als die Luftfahrt, wenn man bedenkt, welcher Dreck da die Luft verpestet.

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