KLM plant radikale Änderung: „Buy on Board“ statt Gratis-Snacks

Kann weg: Economy Class Käsesandwich auf der KLM Kurzstrecke. Foto: Frankfurtflyer.de

Die niederländische Fluggesellschaft KLM plant eine Änderung in ihrem Servicekonzept für die Economy Class. Um die Kundenzufriedenheit zu steigern, will die Airline kostenlose Snacks und Getränke auf Kurzstreckenflügen abschaffen – ein Schritt, den bereits zahlreiche europäische Fluggesellschaften mit mäßigem Erfolg gegangen sind.

Laut aktuellen Berichten in den niederländischen Medien prüft KLM derzeit ihr bisheriges Serviceangebot. Bislang gehört das SkyTeam-Mitglied zu den wenigen europäischen Airlines, die auch auf Kurzstreckenflügen einen kostenlosen Snack und ein Getränk anbieten. Da viele Passagiere jedoch mit der Qualität der Speisen unzufrieden sind, hofft die Fluggesellschaft, dass die Abschaffung der Snacks zu einer höheren Kundenzufriedenheit führt.

Parallel dazu plant KLM die Einführung eines „Buy on Board“-Angebots für Kurzstrecken-Flüge in der Economy Class. In den kommenden Monaten sollen auf Flügen von KLM und Cityhopper Tests durchgeführt werden. Geplant ist, dass weiterhin Wasser, Tee und Kaffee kostenlos angeboten werden. Zusätzlich soll jeder Passagier einen kleinen Snack erhalten, der mutmaßlich aus Schokolade, einem Riegel oder Chips bestehen könnte. Hungrige und durstige Fluggäste sollen die Möglichkeit haben, gegen Aufpreis hochwertige Snacks und Getränke zu kaufen. Zudem soll es möglich sein, vorab eine Premium-Mahlzeit zu bestellen – beispielsweise während des Online-Check-ins.

Viele andere europäische Fluggesellschaften, darunter Lufthansa und British Airways, haben diesen Schritt bereits vollzogen – teilweise sogar drastischer, indem zeitweise selbst das kostenlose Wasser gestrichen wurde. Inzwischen sind viele Airlines jedoch wieder zu einer Basisversorgung mit Wasser und einem kleinen Snack zurückgekehrt. KLM scheint diesen Umweg vermeiden zu wollen und plant von Anfang an, eine Grundversorgung beizubehalten.

KLM plant radikale Änderung: „Buy on Board“ statt Gratis-Snacks | Frankfurtflyer Kommentar

Bravo, eine Fluggesellschaft möchte ihre Kundenzufriedenheit steigern – und zwar, indem sie die kostenlose Käsestulle abschafft, die bei treuen Kunden Unmut hervorruft. Statt das Catering zu verbessern und mehr Auswahl zu bieten, wird es lieber ganz gestrichen. Das klingt doch nach einem klugen Plan! Natürlich orientiert man sich dabei an den „Erfolgsmodellen“ der Konkurrenz.

Sarkasmus beiseite: Was KLM auf ihren Kurzstreckenflügen als Verpflegung anbietet, sollte wirklich niemand essen. Es handelt sich um minderwertige Snacks, die getrost weggelassen werden können. Warum jedoch auch das Getränkeangebot eingeschränkt werden soll, bleibt unklar. Jedem in der Branche dürfte allerdings bewusst sein, dass es in erster Linie um Kostenreduzierung und Umsatzoptimierung geht. Die Unzufriedenheit mit den kostenlosen Sandwiches war hier lediglich ein willkommener Anlass.

Vermisst ihr kostenlose Snacks und Getränke auf Kurzstreckenflügen? Oder deckt ihr euch vorher in der Lounge ein?

Quellen: upinthesky.nl und luchtvaartnieuws.nl

5 Kommentare

  1. Die Kundenzufriedenheit durch weniger Service steigern? Hat ja schon bei LH prima geklappt! Ist Spohr zu KLM/AF gewechselt? Bisher habe ich KLM wg. des besseren Service gerne bevorzugt gebucht, insbesondere bei Strecken innerhalb Europas. Das kann ich mir dann künftig auch sparen und KLM ist einfach eine weitere Airline von vielen und dann bleibt allein der günstigste Preis für die beste Verbindung das einzige Auswahlkriterium.

  2. Eigentlich nur verwunderlich das KLM solange gewartet hat bis man auch hier anfängt den Boardservice zu minimieren.
    Die Marketingabteilung wird, wie immer in Holland, das mit dem Thema Nachhaltigkeit verkaufen. …jährlich gesparte Verpackungsabfälle, entsorgte Lebensmittel etc. eine grüne Wiese im Hintergrund und zwei Balkendiagramme, und fertig ist die Anzeige im neusten Boardmagazin.

    Apropos Anzeige und Holland
    Die Stadt Den Haag hat gerade beschlossen das keine Flugreisen mehr öffentlich beworben werden dürfen. Leider kein Scherz, und zeigt wieder mal wo die Reise hingeht.

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