Die Zeit vor der Krise waren für Lufthansa sehr erfolgreiche Jahre und die Airlines der Gruppe kannten nur einen Weg und der war nach oben. Kontinuierlich ist man gewachsen, bis im April 2020 durch die Coronakrise ein absoluter Tiefpunkt erreicht wurde und Lufthansa nur noch so viel geflogen ist, wie zum letzten mal 1955, kurz nach der Neugründung der Airline.
Hier sagte der Lufthansas Chef, Carsten Spohr, auch den legendären Satz: „Fliegen macht aktuell aus wirtschaftlicher Sicht KEINEN Sinn mehr“. Auch wenn man langsam Licht am Ende des Tunnels sieht und hofft, dass sich die Lage der Airlines ab dem zweiten Quartal 2021 wieder deutlich verbessert, weil mit zunehmenden Impfungen weltweit auch Reisen zunehmend wieder möglich werden, ist klar, dass Lufthansa deutlich kleiner werden muss.
Hierfür hat man unter dem Programm reNEW unter anderem damit begonnen, fast alle Vierstrahler aus der Langstreckenflotte stillzulegen. Hierbei befinden sich aktuell alle Airbus A380, Boeing 747-400 und Airbus A340-600 in der Einlagerung. Bei etwa der Hälfte der Airbus A380 und Boeing 747-400 ist schon seit Monaten klar, dass sie nicht mehr fliegen werden und das Schicksal der verbleibenden Jumbos ist ungewiss.
Bei den 17 Airbus A340-600 hatte Lufthansa auch noch keine offizielle Entscheidung getroffen, was mit den Flugzeugen passieren soll und man hielt sich die Option offen, sie wieder in die Flotte zurück zu holen. Diese Hoffnung ist nun aber vom Tisch, denn Lufthansa plant nicht mehr, die Airbus A340-600 noch einmal einzusetzen. So hat es Carsten Spohr in einem Webcast mit Eurocontrol gesagt.
Dass auch andere Vierstrahler bald dieses Schicksal bei Lufthansa treffen wird ist mehr als wahrscheinlich, denn Lufthansa will nach der Krise auch mit einer deutlich modernisierte Flotte und mit kleineren Langstreckenflugzeugen fliegen und hierfür vor allem Airbus A350-900, Boeing 787-9 und Boeing 777-9X beschaffen. Diese sind bis zu 25% sparsamer als die teils über 20 Jahren alten Vierstrahler und hier spart man nicht nur im Betrieb einiges an Geld ein, auch im Hinblick auf eine steigende Besteuerung von CO2, werden sich sparsame Flugzeuge deutlich rentieren.
Zukunft der Lufthansa First Class ungewiss
Die Entscheidung, dass die Airbus A340-600 nie wieder für Lufthansa fliegen, hat besonders auf das Angebot der First Class Sitze in den kommenden Jahren bei Lufthansa massiven Einfluss und viele Meilensammler und Vielflieger wird dies sicher enttäuschen. Nicht nur, dass man mit der Ausflottung der Airbus A340-600 etwa 1/3 der First Class Kapazitäten von vor der Krise aus der Flotte nimmt, dass Flugzeug wäre auch der wahrscheinlichste Kandidat mit einer First Class gewesen, um nach der Krise wieder aktiv eingesetzt zu werden.
Bis 2019 waren die Airbus A340-600, der Airbus A380 und die Boeing 747-8 die drei Typen, welche über eine First Class bei Lufthansa verfügt haben. Nachdem die Airbus A380 und Airbus A340-600 alle abgestellt wurden, kann man nur auf den wenigen noch einsatzbereiten Boeing 747-8 überhaupt eine First Class antreffen.
Vermutlich wird die Ausmusterung der Airbus A340-600 zumindest kurzfristig in den kommenden Monaten dafür sorgen, dass die First Class bei Lufthansa quasi nicht existent sein wird und man den Service auch nicht in nennenswerter Anzahl wieder anbieten kann. Der Airbus A340-600 war das kleinste Flugzeug mit der Luxusklasse an Bord und wäre damit auch schneller wieder sinnvoll einsetzbar gewesen.
Lufthansa hat allerdings schon mehrfach bekundet, dass man an der First Class festhalten wird und man geht aktuell davon aus, dass man auch für neuere Flugzeuge eine First Class entwickeln wird. So ist es nicht unwahrscheinlich, dass einige Airbus A350, Boeing 787 oder 777 eine First Class bei Lufthansa bekommen werden.
Lufthansa Airbus A340-600 werden final ausgemustert | Frankfurtflyer Kommentar
Dass Lufthansa die Airbus A340-600 nicht mehr zurück bringt überrascht in der jetzigen Situation eigentlich niemanden mehr und vielmehr ist es nun die traurige Gewissheit, dass dieses Flugzeug verschwinden wird. Bei den Airbus A380 und der Boeing 747-400 ist die Zukunft zwar noch offen, aber all zu viel Hoffnung darf man wohl nicht mehr haben, dass man diese Flugzeuge noch einmal bei Lufthansa im Liniendienst sehen wird.
Spannend wird nun die zukünftige Flotte von Lufthansa und auch die Kabinenausstattung aber umso mehr, denn sicher ist nicht nur, dass Lufthansa kleiner werden muss, sondern auch dass man nach der Krise deutlich anders aussehen wird. Die Frage ist hier nur wie die Airline in einem, zwei oder drei Jahren konkret aussieht.
Danke: aero.de
Traurig, dass das eleganteste Flugzeug aus der Flotte verschwindet. Ein superangenehmes dazu. Die Waschräume im Keller werden mir genauso in Erinnerung bleiben wie die tollen Strecken die ich nach Hongkong, Bangkok oder von Peking in der Maschine erlebt habe. Egal welche Klasse.
Die Flugbegleiter waren über diese Räume im Untergeschoss nicht so glücklich, wenn ich mich recht entsinne. 🙂
War auf langen Flügen ein ständiger Kampf, wieviele Personen dort unten maximal stehen durften.
Vorbei, ich schließe mich dem Bedauern an.
…. und wie sieht’s bei LX / WK aus? SWISS hat ja ihre A 340 vor einigen Jahren erst noch für teures Geld „aufmöbeln“ lassen !
Die A340-300 dort werden wahrscheinlich noch einige Zeit lang weiterfliegen. Insbesondere da die 300er kleiner sind als die 600er und die Triebwerkswartung deutlich guenstiger ist.
Ich bin gut 15 mal in den letzten 3 jahren mit dem A380 der lufthansa geflogen und ich wrrde dirsen tollen Flieger sehr vermissen,den auf Langstrecke ist diese grosse Flugzeug ein angenehmes Flugzeug alleine schon der kabinengrösse her.Guf das die Emirates am A380 festhalten so gibt es die Möglichkeit mit einer anderen Airline weiterhin mit dem A380 fliegen zukönnen,dann zwar mit zwischen stop aber das wäre mir der Zeitaufwand wert.