Lufthansa Dreamliner Sammelsurium- aber keine Boeing 787 wird die alte Business Class haben

Die Business Class von Lufthansa. Foto: Robert

Das lange Warten hat bald ein Ende: Lufthansa soll im Sommer endlich die ersten Boeing 787-9 aus der eigenen Bestellung erhalten. Die neuen Dreamliner werden aber nicht die ersten ihrer Art in der Flotte der Airline-Gruppe. Lufthansa hat bereits fünf Exemplare in Betrieb, diese waren ursprünglich für einen anderen Betreiber vorgesehen. Auch bei der Tochter Austrian sind inzwischen zwei gebrauchte Boeing 787 unterwegs. Bald kommen zwei zusätzliche Dreamliner zur Lufthansa, die eigentlich für den Star-Alliance-Partner LOT produziert wurden. Bei dem ganzen Dreamliner-Sammelsurium gibt es aber einen entscheidenden Vorteil: In keinem Exemplar ist die alte Lufthansa Business Class installiert.

Das Wichtigste auf einen Blick:

Neue Dreamliner für Lufthansa: Die ersten Boeing 787-9 aus der eigenen Bestellung kommen im Sommer.
Zwei gebrauchte Maschinen: Lufthansa übernimmt zwei Dreamliner, die ursprünglich für LOT gebaut wurden.
Moderne Business Class: Keine der neuen Boeing 787-9 wird die alte Lufthansa Business Class haben.

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Bald vier verschiedene Dreamliner Varianten im Konzern

Die Lufthansa Group hat gleich mehrere Gelegenheiten genutzt und sich Flugzeuge beschafft, die an anderer Stelle nicht mehr benötigt wurden. So hat der Kranich vier Airbus A350-900 geleast, die zuvor bei Philippine Airlines im Einsatz waren. Die Maschinen waren bei der Übernahme nur gut drei Jahre alt, die Kabinen wurden nur leicht modifiziert und sind seit Anfang 2022 in München stationiert.

Der Sitz in der Lufthansa Business Class im Dreamliner.

Im selben Jahr kamen dann die ersten Dreamliner zu Lufthansa. Es handelte sich jedoch nicht um die Boeing 787-9 aus der eigenen Bestellung – die Flugzeuge wurden initial für Hainan Airlines aus China produziert. Vier der fünf Exemplare wurden bereits 2019 fertiggestellt, im August 2022 kam dann der erste Jet nach Frankfurt. Auch hier hat man die Bestuhlung im Großen und Ganzen so belassen – lediglich Farben, Stoffe, Dekor und Equipment wurden angepasst.

Austrian muss warten

Eigentlich sollten die fünf Hainan-Flugzeuge nur vorübergehend in Frankfurt bleiben und dann schnell nach Wien wechseln. Bei der Langstreckenflotte von Austrian Airlines besteht schon seit Jahren enormer Bedarf an neuen Flugzeugen. Die verbliebenen neun Interkontinentalmaschinen der Österreicher sind teilweise schon 27 Jahre alt. Als Nachfolger sind insgesamt zwölf Boeing 787-9 vorgesehen.

Foto: Austrian Airlines

Doch die AUA hat doppeltes Pech. Die Wiener Lufthansa-Tochter muss darauf warten, bis Boeing die neuen Jets ausliefern kann und bis Lufthansa auf die fünf „Sprinter“ von Hainan verzichten kann. Als kurzfristige Lösung konnte der Konzern zwei gebrauchte Dreamliner beschaffen, die zuvor bei der vietnamesischen Bamboo Airways geflogen sind.

Auch diese Exemplare wurden 2019 fertiggestellt und verfügen über das Kabinenlayout des Vorgängers. Für die Kunden von Austrian bedeutet das Produkt ebenfalls ein Upgrade, da alle Sitze in der Business Class direkten Zugang zum Kabinengang haben.

Dreamliner most wanted | Lufthansa holt sich zwei Boeing 787 in LOT Lackierung

Nun wurde bekannt, dass man auch noch zwei weitere Maschinen übernehmen will, die gar nicht aus der Kranich-Order stammen. Diese hatte der Star-Alliance-Partner LOT Polish Airlines bestellt, die Order wurde dann aber im Zuge der Pandemie storniert. Die Jets wurden in den Farben des polnischen Carriers lackiert – es ist aber noch nicht bekannt, in welchem Layout die Kabinen konfiguriert wurden.

Lufthansa Dreamliner Sammelsurium- aber keine Boeing 787 wird die alte Business Class haben | Frankfurtflyer Kommentar

Beim Kranich-Konzern sind gerade zwei unterschiedliche Dreamliner-Varianten unterwegs, bald kommen die ersten werksneuen Maschinen aus der eigenen Bestellung dazu. Insgesamt 34 Exemplare wurden geordert, alle erhalten die neue Allegris-Kabine.

Demnächst kommen noch zwei zusätzliche Boeing 787, die eigentlich für LOT produziert wurden. Vermutlich werden diese auch bei Lufthansa fliegen – es ist aber noch nicht klar, wann die Jets kommen und welche Sitze an Bord sind. Fakt ist, dass keine dieser vier unterschiedlichen Modelle die alte Lufthansa Business Class an Bord hat.

Sollten die beiden LOT-Jets aber schon bestuhlt worden sein, bedeutet das wohl auch deren aktuelle 2-2-2-Anordnung in der Business Class. Die Polen arbeiten inzwischen aber auch an einem Nachfolger und wollen bald die Kabinen modernisieren.

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