Lufthansa erhält Bestnoten im Klimaranking | warum es für die Airline wirklich wichtig ist

In Europa müssen alle Firmen aktuell große Anstrengungen unternehmen um nach dem new Green Deal der EU bis 2050 klimaneutral zu werden, was auch auf Airlines zutrifft. Hierbei werden auch tatsächlich Milliarden investiert, z.B. in neue treibstoffsparende Flugzeuge oder man bietet den Passagieren auch Möglichkeiten den CO2 Fußabdruck direkt bei der Buchung komplett zu löschen alles dies verbessert die CO2 Bilanz der Airlines.

Wo es solche Anstrengungen gibt, gibt es natürlich auch Bewertungen und Lufthansa ist nun sehr stolz darauf, dass man von der gemeinnützigen Organisation CDP (vormals Carbon Disclosure Project) die Bestnoten bei den Bemühungen zur CO2 Reduktion erhalten hat. Aber warum ist das für die Airline eigentlich wirklich so wichtig?

Auf einer Skala von „A“ (bestes Ergebnis) bis „D-“ wurde das Unternehmen mit „A-“ in das höchste Ranking-Band eingestuft (Vorjahr „B“). Die Lufthansa Group gehört damit zu den Top-5 Airlines weltweit mit Bestbewertung. Bei den folgenden Bewertungskategorien hat CDP der Lufthansa Group Bestnoten in der Berichterstattung attestiert: Scope 1 & 2 (direkte Emissionen & indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie), Scope 3 (indirekte Emissionen innerhalb der Lieferkette), Unternehmensführung, Risikomanagement-Prozesse, Zielvorgaben sowie Initiativen zur Emissionsreduktion.

Bei der Umweltberichterstattung gilt das Klimaranking der in London ansässigen Organisation als weltweiter Goldstandard. CDP ist Partner der unabhängigen Science Based Targets Initiative (SBTi). Die ermittelten Daten fließen zu großen Teilen auch in andere Bewertungen führender Ratingagenturen ein.

Und genau hier liegt das große Interesse von Lufthansa und anderen Airlines, solche positiven Bewertungen zu erhalten, denn es verbessert das ESG Rating. Die drei Buchstaben ESG stehen für Environment, Social, Governance und bedeuten Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.

Gerade in der Finanzbranche gewinnt das ESG Rating von Firmen immer mehr an Bedeutung, weshalb Firmen gezwungen sind hierauf zu achten. So achten mehr und mehr Anleger darauf, dass man ESG konform investiert und es gibt z.B. bei Privatinvestoren beliebte ETFs, welche ausschließlich in Unternehmen mit einem guten ESG Rating investieren. Was dem guten Gewissen förderlich sein soll, ist aber nicht unumstritten, denn in solche „grüne“ ESG ETFs schafft es durchaus auch mal eine Ölkonzern.

Besonders relevant wird das Thema ESG aber auch bei institutionellen Investoren, welche oft sehr strikte Korridore einhalten müssen in welche Unternehmen sie investieren dürfen und hier spielt das ESG Rating auch zunehmend eine Rolle.

Wer also nicht große Probleme bekommen will, sich günstig an den Kapitalmärkten zu finanzieren, der kommt schlicht und ergreifend nicht umher, auf das ESG Rating zu schauen.

Lufthansa erhält Bestnoten im Klimaranking | warum es für die Airline wirklich wichtig ist | Frankfurtflyer Kommentar

Lufthansa hat durchaus (wenn wohl auch gezwungenermaßen) sehr ambitionierte Ziele, in Bezug auf die CO2 Bilanz und bis 2030, also in sieben Jahren, will man bereits 50% der Netto-CO₂-Emissionen im Vergleich zu 2019 reduzieren. Hierfür investiert man vor allem in sparsamere Fluggeräte, aber auch in Kompensationsprojekte.

Die Bemühungen der Lufthansa Gruppe in dieser Thematik will ich nun auch nicht in Abrede stellen, allerdings wird der große Motivator das ESG Rating und damit die Finanzmärkte sein. Vom Kunden selbst wird diese Anstrengungen aktuell noch nicht gefordert, denn weniger als 1% der Passagiere ist bereit für einen CO2 neutralen Flug mehr zu bezahlen.

15 Kommentare

    • Es steht ja zum Glück jedem frei, ob er die Kompensation dazu kauft oder nicht. Aber warum man diese Anstrengungen nimmt hast du verstanden? Das ist nicht wirklich die freie Entscheidung von LH.

      • natürlich, nur sollen sie es dann halt selbst blechen und diesen Unsinn vom Kunden Fernhalten. Oder mal grosszüig Meilen verteilen. Das klappte ja schonmal… aber dann nicht kleckern sondern klotzen. Aegean hat mir bei seinem Geburtstag mal eben 50.000 Meilen und nochmal mehr auf einem weiteren Familienaccount geschenkt.. Schon für einen schönen SFO flight eigelöst in C. Sowas sieht man von Geizhansa eher kaum…

        • Dir ist aber klar, dass jeder Cent den LH hier verteilen könnte, zwingend vom Kunden kommen muss?

          Du magst LH nicht, dass ist okay, aber schlüssig oder sinnig ist deine Argumentation irgendwie nicht.

        • 🤩 50,000 !! Schon toll. Wobei mir feste transparente Rewards lieber sind. Solche Zufallstreffer fehlen an ‚Fairness‘.
          Aber mit Geizhansa hast Du leider Recht. Die Belegschaft wird zunehmend unter Druck gesetzt. Service = Fehlanzeige. Beispiel: FCL Fra – immer wieder nur eine Kellerin… (outsourcing) Über Hotlines brauchen wir nicht zu reden (inkl HC).

        • Ich bin mir nicht sicher, ob du verstanden hast, wie Wirtschaft funktioniert: Wenn LH das „selbst blecht“, schlagen sie es auf den Ticketpreis auf. Denn wenn die Kosten steigen und die Marge nicht sinken darf (weil andernfalls die Aktionäre unglücklich sind), muss der Preis steigen. 😉

      • Hahaha. Genauso wenig wie es eine frei Entscheidung ist jeden noch so woken Blödsinn mitzumachen. Ich stimme den Vor-Schreibern voll und ganz zu. Bevor ich auf jeder noch so opportunen Welle mitreiten muss, sollte der Laden lieber ml anfangen, sich um das Wesentliche zu kümmern. Bei diesem (Pseudo) Greendeal kann man auch problemlos nicht mitmachen und seine Machtposition ausspielen – wenn man denn überhaupt möchte.

        • Oh da hat Udo wieder nichts verstanden! Kein Unternehmen oder Konzern hat die Wahl da nicht mitzumachen, wenn er sich noch finanzieren will. Sorry die märkte wurden in Europa so gelenkt und damit ist das so nötig. Das es kein Gutmenschentum ist, habe ich oben erklärt, dass du es nicht verstehen willst, überrascht mich leider auch wieder nicht.

  1. Auch wenn ich den CO2-Ausstoss kompensieren würde, so wird nicht ein Gramm weniger Abgas durch die Triebwerke in die Umgebung geblasen!
    Also wozu dann das Ganze ?
    Etwa um des Vielfliegers Gewissen zu beruhigen ?
    Und noch etwas: In welchem Topf landet eigentlich schlussendlich das Geld …..oder bleibt es sogar bei LH ?
    Ein Schelm, der Böses hierbei denkt!

    • Ob jemand dafür bereit ist zu zahlen, jedem selbst überlassen. Ob das Programm von LH gut ist, kann ich nicht beurteilen. Aber „so wird nicht ein Gramm weniger Abgas durch die Triebwerke in die Umgebung geblasen!
      Also wozu dann das Ganze ?“ genau dieses Denken hat uns an den heutigen Punkt gebracht.
      Wenn man einfache Zusammenhänge nicht versteht, sollte man sie nicht auch noch in der Form kommentieren.

    • Am Ende ist es eine Bilanzrechnung und wenn man kompensiert wird zwar nicht weniger CO2 ausgestoßene, aber wieder welches kompensiert, also aus der Atmosphäre gezogen. Das ist im Endeffekt so als würde man ein Dessert mit 500 Kalorien essen und dann 500 Kalorien beim Sport verbrennen. Unterm Strich war dann nix.

      Bzgl. dem Geld: Das geht an eine eigens dafür gegründete GmbH…. Da ist man in Deutschland viel zu viel Rechenschaftspflichtig, als dass man da wirklich etwas veruntreuen könnte. Der Verwaltungsoverhead kostet aber natürlich Geld und muss beim Kompensieren mit bezahlt werden.

  2. Völlig uninteressant. Peanuts weltweit. China und Indien plus 1000 % CO2 seit 1970. SCHNELL WACHSEND. Deutschland bei 2%, 38% Reduzierung von CO2 seit 1970 trotz 1000 höherem BIP. DIE DISKUSSION IST KINDISCH!

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