Lufthansa kauft jeweils fünf weitere A350-900 sowie fünf Boeing 787-9

Ein Airbus A350 fliegt bald wieder einen Klassiker aus dem Lufthansa-Netz. Foto: Lufthansa A350

Heute hat der Lufthansa-Aufsichtsrat dem Kauf von insgesamt zehn weiteren Langstreckenflugzeugen zugestimmt. Es handelt sich dabei um fünf weitere Airbus A350-900 sowie fünf zusätzliche Boeing 787-9. Die Maschinen sollen bei Lufthansa selbst zum Einsatz kommen.

Während der Airbus A350 schon längst bei Lufthansa fliegt, wird die Boeing 787 im kommenden Winter erwartet. Mit der Aufstockung der Order sind nun insgesamt 45 Langstreckenflugzeuge bei Boeing bestellt. Darunter befinden sich 20 Einheiten der B777-9, deren Auslieferung wird inzwischen nicht mehr vor Ende 2023 erwartet.

Bei der Neubestellung der fünf Dreamliner handelt es sich um bereits fertig produzierte Jets, die zunächst für andere Gesellschaften bestimmt waren. Gleichzeitig wird mit Boeing über eine Umstrukturierung der geplanten Auslieferungen verhandelt.

Lufthansa 787

Airbus A350 hat längst überzeugt

Die fünf zusätzlich bestellten Airbus A350-900 werden nach jetzigem Stand erst 2027 und 2028 ausgeliefert. Aktuell hat der Kranich bereits 17 Exemplare erhalten und ist mit dessen Leistung höchst zufrieden. Dessen hohe Reichweite und die Kapazität von etwa 300 Passagieren war anfänglich perfekt für den Einsatz ab dem Drehkreuz in München.

Corona hat in der Branche vieles durcheinander gewirbelt, in München gab es vereinzelt kaum noch Langstrecken. Die Nachfrage ist auch am größten Hub in Frankfurt dermaßen eingebrochen, dass auch das dort stationierte Flaggschiff – die Boeing 747 schnell zu groß wurde. Die Wirtschaftlichkeit des A350 ist für Lufthansa so überzeugend, dass der Zweistrahler daher seit November 2020 auch ab Frankfurt fliegt.

Unterm Strich hat sich die vorübergehende Umstationierung einzelner Jets bereits gelohnt. Selbst mit dem umständlichen und teueren Planen und Einfliegen der dafür benötigten Crews ist der Großteil der A350-Strecken ab Frankfurt wirtschaftlich.

Lufthansa-CEO Carsten Spohr zeigt sich überzeugt:

„Auch in dieser herausfordernden Zeit investieren wir konsequent in modernere, wirtschaftlichere und emissionsärmere Flugzeuge. Unsere Langstreckenflotte modernisieren wir aufgrund antizyklischer Opportunitäten sogar schneller als vor dem Beginn der Pandemie geplant. Die neuen Flugzeuge sind die modernsten ihrer Art. Wir wollen unsere globale Führungsrolle weiter ausbauen, unter anderem durch innovative Premium-Produkte und eine hochmoderne Flotte – gerade auch aus Verantwortung gegenüber der Umwelt.“

Das langfristige Ziel, den Anteil der Vierstrahler zu reduzieren wird mit dem Kauf der zusätzlichen Jets nun beschleunigt. Vor der Krise lag die Ration der viermotorigen Langstreckenflugzeuge bei etwa 50 Prozent, Mitte diesen Jahrzehnts sollen es unter 15 Prozent sein. Ältere A340 Modelle sollen wie die B747-400 bis dahin langsam verschwinden.

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Lufthansa befindet sich in der größten Krise aller Zeiten auf Einkaufstour. Es scheint als ob sich für den Kranich bei Boeing eine kurzfristige Gelegenheit aufgetan hat. Durch die x-te Verspätung bei der Auslieferung der ersehnten 777X ist man ohnehin in einer guten Verhandlungslage.

Der A350 hat sich bereits längst etabliert, bis 2028 sollen 45 der effizienten Jets in der LH Group fliegen. Während die Aufteilung auf die einzelnen Konzernairlines der ursprünglich getätigten Order noch nicht klar ist, sollen die jetzt bestellten zehn Flugzeuge bei der Muttergesellschaft selbst fliegen.

9 Kommentare

  1. Heute wurde bekannt, dass der DAX-Konzern BASF in Kooperation mit der Lufthansa eine neuartige Flugzeugbeschichtung für weniger Luftwiderstand und damit mehr Energieeffizienz auf den Markt bringen will. Die sogenannte „Sharkskin-Technology“ soll ab 2022 für alle Lufthansa-Cargo-Maschinen zum Einsatz kommen und den Treibstoff-Verbrauch der Flotte senken.    

    • Bring die LH bitte nicht auf dumme Gedanken, sonst bauen die die alte C aus den stillgelegten 346 und 388 aus und packen sie in die Neubestellungen… 😉

        • Lese ich auch: „Die zusätzlichen 787-9 werden noch mit dem aktuellen C-Produkt ausgerüstet – geben aber immerhin einen kleinen Vorgeschmack auf die nächste Generation: Lufthansa konzipiert die Business Class der ersten fünf 787-9 so, dass alle Gäste einen direkten Zugang vom und zum Gang haben.“ (aero.de)
          Aber wie soll das gehen?

          • Mir kommen da folgende Ideen, aber keinen blassen Schimmer ob/wie die mit den derzeitigen Sitzen realisierbar sind: 1) Mehr Abstand zwischen den Reihen und offen, so wie bei Hawaiian – dort kann man vor der Fußstütze vorbei in den Gang laufen. 2) Man baut noch einen Kasten drum herum und stellt diesen versetzt auf, also wie bei den Apex Suites. 3) Man nimmt die „alten“ Sitze von LX/OS und baut die ein.

  2. In ein nagelneues Modell (787 -9) kann ich mir nicht vorstellen, dass LH
    „alte“ Sitze einbaut! Hier werden die Entwickler der Sitzgarnituren uns bestimmt noch überraschen.

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