Lufthansa könnte die Prämienflüge für die neue Allegris First Class abschaffen

Nach langem Warten wird Lufthansa in diesem Jahr endlich die neue Allegris First Class auf den Markt bringen. Derzeit sind zwar schon zwei Maschinen mit der Hardware der Luxusklasse unterwegs, die Sitze werden aber nur auf Einladung der Airline vergeben. Erste Flüge sind inzwischen buchbar, Ende Januar geht’s offiziell los. Dann sollen die entsprechend ausgerüsteten Airbus A350-900 auf festen Routen eingesetzt werden. Tickets sind für Flüge ab dem 27. Januar zu haben, diese können derzeit aber nur als Cash-Ticket erworben werden. Prämienflüge sind nicht zu haben, das könnte in Zukunft auch so bleiben.

Das Wichtigste auf einen Blick:
  • Start der Allegris First Class:
    Lufthansa führt die neue Allegris First Class mit reduzierter Kapazität ein. Buchbar ab dem 27. Januar 2025, zunächst ausschließlich als Cash-Tickets.
  • Exklusivität der Mittelsuite:
    Die Mittelsuite bietet viel Platz, hat aber keinen Fensterplatz und kostet bis zu 2.900 Euro zusätzlich. Paare müssen telefonisch buchen.
  • Prämienflüge und Upgrades ungewiss:
    Gerüchte über die Abschaffung von Prämienflügen und Upgrades sorgen für Unmut unter Vielfliegern. Alternativen wie restriktive Regelungen könnten kommen.
Folgt Frankfurtflyer auf GOOGLE NEWS

Mit maximal vier Sitzen wird Lufthansa die Kapazität der First Kabine halbieren. Mehr noch: Sollte sich kein zusammen reisendes Paar finden, welches in der Doppelsuite in der Mitte sitzt, werden maximal drei Passagiere in der Allegris First Class reisen. Das schmälert das Angebot erheblich. Die Gerüchte könnten sich also wirklich bestätigen, demnach sollen Prämienflüge und Upgrades in die neue Klasse weitestgehend gestrichen werden.

Die Sache mit der Mittelsuite

Lufthansa will mit dem neuen Produkt Maßstäbe setzen und auch exklusiver sein. Dies könnte mit Allegris ein Stück weit gelingen, es gibt aber auch viel Kritik. In erster Linie ist es die Mittelsuite, über die viele stolpern. Für einen Alleinreisenden gibt es hier zwar mächtig viel Platz, es fehlt aber ein Fenster. Außerdem müssen Passagiere, die hier alleine sitzen wollen, einen stolzen Aufpreis bezahlen.

Dieser ist abhängig von der jeweiligen Strecke, je nachdem werden bis zu 2.900 Euro zusätzlich zum regulären Ticketpreis fällig. Wer hier mit der Begleitperson sitzen will, muss den Flug telefonisch buchen. An der Hotline wird dann ein individueller Preis genannt und bei Interesse eingebucht. Zu zweit kann man sich dann aber auch nicht unbedingt so ausbreiten wie an einem Fensterplatz. Man muss zudem über die andere Person steigen wenn man nicht an der Tür sitzt und sich den einzigen Monitor teilen.

Foto: Lufthansa

Was ist mit Prämienflügen und Upgrades in die Allegris First Class?

Vielflieger diskutieren bereits in diversen Foren darüber, dass Lufthansa Prämienflüge und Upgrades für die neue First Class streicht. Selbst für die Supervielflieger mit HON Circle Status haben derzeit keine Möglichkeit, sich auf eine Warteliste setzen zu lassen. Eine bittere Pille, denn so werden wichtige Vorteile von Miles & More abgeschafft.

Es ist zwar ein gewisser Trend um die besten Sitze im Flugzeug exklusiver zu machen und natürlich in erster Linie zum vollen Cash-Preis zu verkaufen. Dahinter steckt aber auch ein Risiko, unter der Entscheidung könnte nämlich die Auslastung leiden. Außerdem verprellt man die fleißigen Meilensammler und treuesten Vielflieger.

Airlines wie Air France und SWISS haben schon länger ihre eigenen Wege gefunden, die First Class Flüge gegen Meilen zu verkaufen. So dürfen nur Statuskunden der höchsten Stufen auf ein bestimmtes Kontingent zugreifen. So etwas könnte durchaus auch bei Lufthansa kommen. Sehr wahrscheinlich wird es auch Upgrades geben, die man aber wohl restriktiver verteilen wird.

Für Viele bleibt die Türe zur neuen Allegris First Class geschlossen

Enttäuschung für Vielfliegende

Vielen Meilensammler ist klar, dass die Verfügbarkeit von Prämienflügen der First Class limitiert ist. Bei Lufthansa konnte man aber vereinzelt immer wieder freie Plätze finden, sofern man mit dem Datum oder der Route flexibel ist bzw. war. Verfügbarkeiten tauchen gerne auch kurz vor der Abreise auf, für die Airline ist dies schließlich eine gute Möglichkeit für die freigebliebenen Plätze noch etwas zu bekommen.

Mit Allegris wird alles anders, womöglich ist es dann mit Prämienflügen in der First aber auch ganz vorbei. Wer über viele Jahre Meilen gesammelt hat, um sich den Traum der Luxusreise zu erfüllen, bedeutet diese Entwicklung eine herbe Enttäuschung. Auch der Wegfall von Upgrades mit Meilen oder eVoucher würde viele hart treffen.

Aktuelle Lufthansa First Class in der Boeing 747-8, Foto: Robert

Lufthansa könnte die Prämienflüge für die neue Allegris First Class abschaffen | Frankfurtflyer Kommentar

Ist es strategisches Risiko oder notwendiger Wandel? Ob diese Politik dauerhaft gilt oder nur für die Einführungsphase geplant ist, bleibt offen. Wir müssen also noch etwas abwarten und dürfen ein wenig hoffen, denn bei der Einführung der aktuellen First Class gab es ähnliche Diskussionen.

Damals hat man die Luxusklasse auf dem Airbus A380 neu eingeführt, die anderen Flugzeuge erhielten nach und nach ein Retrofit. Im Superjumbo gab es einige zusätzliche Features wie die großen Waschräume, eigene Garderoben, Trittschalldämmung im Boden und Luftbefeuchter. Für die Verantwortlichen damals wohl Grund genug die komfortablen Sessel im A380 zunächst nicht gegen Meilen zu vergeben.

Wie man mit Allegris umgehen will, wurde noch nicht offiziell verkündet. Es gilt aber als sehr wahrscheinlich, dass Upgrades möglich sein werden, andernfalls würde man sich zu sehr ins eigene Fleisch schneiden. In Sachen Upgrades gibt es schon heute genügend Beispiele an denen man sich orientieren könnte. Einige Airlines schließen bestimmte Buchungsklassen aus, andere bieten Upgrades nur gegen Cash an. Lufthansa könnte eruieren beispielsweise einen zusätzlichen eVoucher bzw. mehr Meilen für die Mittelsuite zu verlangen.

Es bleibt in jedem Fall auch weiterhin spannend, der Stoff für Diskussionen wird uns sicher nicht ausgehen. Wir können nur hoffen, dass Lufthansa und Miles & More es zumindest versuchen den Balanceakt zwischen Profit und Kundenbindung abzuwägen.

4 Kommentare

  1. Natürlich wird man Prämienflüge in der neuen First abschaffen. Deshalb hat man doch die Möglichkeit geschaffen, die Business Suite mit Upgrade Vouchers zu buchen. Auch das ist Teil der Strategie, den Status für „normale“ Vielflieger weniger attraktiv zu machen. Der Fokus von Miles&More liegt zukünftig auf den „echten“ beruflichen Vielfliegern. Dass die Privatreisenden abwandern, nimmt man billigend in Kauf.

    • Ich wette dagegen, dass man sie dauerhaft ganz abschafft.

      ABER: ich wette auch es wird teurer und restriktiver. Denke mal irgend etwas zwischen Air France und SWISS.

    • Das ist halt sehr kurzfristig gedacht. Airlines beobachten sich gegenseitig und die Branche ist nicht groß. Es wäre nicht das erste Mal, dass Dinge kopiert werden. Nein, es ist sogar die Regel. Sprich, wenn sich das durchsetzen lässt, könnten auch andere auf die Idee kommen.

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.