Lufthansa: Mit 100 Euro und einer warmen Mahlzeit soll der Streik verhindert werden

Foto: Lufthansa

Die Lufthansa, Deutschlands größte Fluggesellschaft, steht derzeit im Mittelpunkt eines angespannten Tarifkonflikts mit der Gewerkschaft Verdi. Inmitten dieser Auseinandersetzung hat die Airline einen unkonventionellen Ansatz gewählt, um potenzielle Streiks zu verhindern: Sie bietet ihren Mitarbeitenden finanzielle Anreize und kostenlose Mahlzeiten an, um sie dazu zu bewegen, trotz des Arbeitsausstands weiter zu arbeiten. Was steckt hinter dem Lufthansa Streik?

Lufthansa will Streik beenden: Das war der Plan

Die jüngsten Streikaufrufe von Verdi betrafen vor allem das Bodenpersonal sowie die Beschäftigten von Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo. Dies führte zu massiven Beeinträchtigungen im Flugbetrieb der Airline. Um die Auswirkungen auf den Flugverkehr zu minimieren, sollen die Beschäftigten von Lufthansa Technik und deren Tochterunternehmen Prämien und Gratisverpflegung erhalten haben, wenn sie während der Streiktage weitergearbeitet haben. Dies wurde vom Unternehmen auf Anfrage bestätigt.

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Die Streikmaßnahmen haben für die Lufthansa erhebliche finanzielle Folgen: Die Kosten werden auf über 100 Millionen Euro geschätzt, hinzu kommen Umsatzeinbußen durch den Verlust von Kunden an konkurrierende Fluggesellschaften. Um den Betrieb dennoch aufrechtzuerhalten, bot die Lufthansa den Mitarbeitenden von Lufthansa Technik ein Dankeschön in Form von 100 Euro an, das sie entweder als Gutschein oder als Spende an eine Hilfsorganisation erhalten konnten. Zusätzlich dazu wurden kostenlose Mittagessen für diejenigen angeboten, die trotz des Streiks arbeiteten. Das berichtet zumindest der Tagesspiegel unter Berufung auf eine Anfrage bei Lufthansa

Die Entscheidung der Lufthansa, Streikbruchprämien anzubieten, stößt auf kontroverse Reaktionen. Arbeitsrechtsexperten betonen jedoch, dass solche Praktiken rechtlich zulässig sind und bereits in der Vergangenheit von Gerichten gebilligt wurden. Dennoch galt das Angebot nicht für das Kabinenpersonal, was Spekulationen darüber aufkommen ließ, warum die Lufthansa diese Strategie nicht auf alle Streikenden anwendete.

Streik soll künftig beendet werden

Inzwischen wurden Schlichter ernannt, um den Tarifkonflikt beizulegen. Verdi entsandte Thüringens Ministerpräsidenten Bodo Ramelow als Vertreter. Gleichzeitig schickt die Lufthansa den ehemaligen Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise. Beide Seiten zeigen sich zuversichtlich, dass eine Lösung vor den Osterferien gefunden werden kann.

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Ich weiß diesmal tatsächlich nicht so ganz, wie ich die Lage bewerten soll. Einerseits finde ich die Streiks in der Härte sowieso überzogen. Andererseits gibt es auch gute Gründe für diese Maßnahmen. Schlussendlich muss die Lufthansa in gewissen Teilen auch auf die Belegschaft zukommen. Das man mit einem relativ einfachen Mittel den Streik abwenden möchte, ist einerseits nachvollziehbar, andererseits ist es zumindest am Rande von dem was erlaubt ist. Was denkt ihr dazu?

7 Kommentare

  1. Jeder Mitarbeiter, der dieses mehr als fragwürdige Angebot angenommen hat oder annimmt, würde wahrscheinlich in jeder Mathe-Klausur mit Grundschulmathematik krachend scheitern. Aber dann später irgendwann klagen, weil das Geld für fast nichts reicht, man sich keinen Urlaub leisten kann, einen Zweitjob braucht, oder so viel arbeiten muss, dass man weder die eigene Familie noch Freunde sieht. Wenn die Lufthansa eine Premium-Airline sein will, sollte sie jedenfalls nicht nur den Piloten und dem Vorstand Premiumgehälter zahlen. Sowas gehört auf alle verteilt, ohne Wenn und Aber.

    • Streikbruch ist immer ein Problem. Diejenigen die diesen Judaslohn annehmen begeben sich in eine schwierige Lage. Wenn man gegen das Vorgehen ist, kann man ja seinen Standpunkt durch Aufnahme seiner regulären Arbeit ja ausreichend zeigen. Den Eindruck aber zu hinterlassen für ein Geld sich eine Meinung oder Haltung abkaufen zu lassen, könnte im anschließenden Normalbetrieb in der Belegschaft zu einer schwierigem Situation werden.

  2. Armselig. Jämmerlich. Erbärmlich. Mehr fällt mir zu Frusthansa und dem alten Geizknochen nicht ein. Aber solange Millionenboni in die eigenen Taschen fließen kann man dem blöden Pöbel auch 49 Cent über Mindestlohn zahlen. Echt zum Kotzen.

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