Viele Airlines setzen aus unterschiedlichen Gründen auf regionale Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter. Auch Lufthansa hat Crews aus China, Korea und Japan, zum Teil sind diese an den entsprechenden Destinationen stationiert. Die geopolitischen Entwicklungen und die damit verbundenen Einschränkungen beeinflussen jedoch die Routenplanung bei Lufthansa und zahlreichen anderen Fluggesellschaften. Dies wirkt sich auch auf den Einsatz der regionalen Crews aus. Um die Flugbegleitenden auslasten zu können, müssen diese künftig auf anderen Routen arbeiten.
Früher ging es in erster Linie darum, Sprachbarrieren zu brechen, kulturelle Besonderheiten zu beachten und das lokale Servicekonzept korrekt umzusetzen. Passagiere aus China, Indien, Japan, Südkorea und Thailand sollen sich auch an Bord einer westlichen Airline wie Lufthansa wohlfühlen. Dafür unterstützen Crews aus den entsprechenden Regionen ihre deutschen Kollegen. Das Konzept wurde für die Unternehmen auch wirtschaftlich attraktiv, da einige Mitarbeitende nicht in Deutschland stationiert waren und andere Verträge erhielten.
In Ländern wie Indien oder Thailand verdienten die Stewardessen und Stewards entsprechend weniger. Mit Covid kam für die Angestellten in Neu-Delhi (DEL) und Bangkok (BKK) das Aus. Lufthansa musste sparen und trennte sich von zahlreichen Angestellten im Ausland. Betroffen waren auch die indischen und thailändischen Flugbegleiter, während ihre Kollegen aus China, Japan und Korea bleiben durften, da diese fast alle in Deutschland stationiert sind.
Nun gibt es jedoch die nächste Herausforderung. Lufthansa musste eine harte Entscheidung treffen und die Flugverbindung von Frankfurt (FRA) nach Peking (PEK) aufgeben. Die Luftraumbeschränkungen über Russland machen einen wirtschaftlichen Betrieb der Strecke unmöglich. Die Konkurrenz aus China ist hier klar im Vorteil, da chinesische Fluggesellschaften weiterhin den russischen Luftraum nutzen können. Für Air China, China Eastern, Hainan Airlines & Co. bedeutet dies kürzere Flugzeiten und geringere Kosten. Lufthansa, British Airways, KLM & Co. sind hingegen gezwungen, längere und somit weniger rentable Routen zu fliegen. Bei Lufthansa führte dies zur Einstellung der Peking-Route.
Dies hat nicht nur wirtschaftliche Auswirkungen, sondern betrifft nun auch die chinesischen Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter, die bislang auf diesen Routen eingesetzt wurden. Die Situation wird sich daher für die chinesischen Mitarbeitenden verändern, da sie neue Einsatzmöglichkeiten erhalten. Laut dem aeroTELEGRAPH werden die Mitarbeitenden künftig auf Flügen von Frankfurt (FRA) nach Almaty (ALA), Astana (NQZ), Dammam (DMM) und Riyadh (RUH) eingesetzt. Ab München (MUC) sollen die regionalen Flugbegleiter auf den Flügen von und nach Dubai (DXB) eingesetzt werden. Das Portal bezieht sich auf ein internes Schreiben, demnach sollen die Angestellten aus China bald auch auf den USA-Strecken fliegen.
Lufthansa schickt chinesische Crews nach Dubai | Frankfurtflyer Kommentar
Die Entscheidung die Flüge nach Peking einzustellen führte sicher zu einem Ruck bei der Lufthansa-Mitarbeitergruppe. Eine Streckeneinstellung hat viele Auswirkungen, betroffen sind nicht nur die Kunden. Oft hat eine solche Maßnahme auch Auswirkungen auf die Regionen oder wie in diesem Fall auf die Angestellten.
Mit dem Einsatz auf alternativen Flügen kann die Gesellschaft das geschulte und lizensierte Personal behalten. Nicht nur Lufthansa setzt auf regionale Flugbegleiter, die das Team unterstützen. Einige Airlines wie Finnair bereedern einige Flüge komplett mit Crews aus dem Ausland.
Nur gut, fliege ich im März nicht mit LH nach Dubai und zurück, müsste sonst noch mein gediegenes Mandarin hervorkramen (kleiner Scherz am Rande).