Keine Besserung in Sicht. Auch im Sommerflugplan 2023 muss die Lufthansa wieder zahlreiche Flüge streichen. 34.000 Flüge sind allein bei Lufthansa selbst von Stornierungen betroffen. Weitere werden wohl für die Tocher-Fluggesellschaften folgen.
Die schlechten Nachrichten im Lufthansa-Konzern reißen nicht ab. Am Mittwoch (15. Februar 2023) musste die Airline auf Grund eines IT-Ausfalls einen Großteil ihrer Flüge streichen. Auf einer Baustelle wurde eine wichtige Datenverbindung beschädigt. Flüge konnten nicht mehr abgefertigt werden. Nur ein Tag danach konnte nahezu reibungsloser Flugverkehr gewährleistet werden, ehe am Freitag (17. Februar 2023) wieder alle Flüge am Boden blieben. Ein Streik der Gewerkschaft ver.di sorgte dafür, dass alle großen deutschen Airports den Flugverkehr eingestellt haben.
Nun berichtet die Wirtschaftswoche, dass Deutschlands größte Fluggesellschaft den Sommerflugplan 2023 zusammenstreicht. Auf Grund von Personalmangel wird im Zeitraum vom 26. März bis 29. Oktober 2023 etwa jeder zehnte Flug gestrichen. In Summe bleiben 34.000 Flüge am Boden. Darin sind noch nicht potentielle Stornierungen bei Eurowings, Austrian, Swiss oder Brussels enthalten, die das Ausmaß noch vergrößern könnten.
Die Fluggesellschaft will mit dieser Maßnahme eine Wiederholung des Pannensommers 2022 vermeiden. „Die Lufthansa hat den Sommerflugplan 2023 ab Frankfurt und München angepasst“, bestätigte ein Sprecher der Wirtschaftswoche, ohne konkrete Zahlen zu benennen, „da auch immer wieder weitere tagesaktuelle Streichungen hinzukommen können“.
Der Konzern benennt den Personalmangel nicht allein mit dem eigenen Flugpersonal, sondern stärker mit dem fehlenden Personal in der Branche. So fehle es immer noch breitflächig an Sicherheitskräften, Mitarbeitern in der Bodenabfertigung und der Flugsicherung.
Lufthansa cancelt aktuell primär Routen, die über mehrere Verbindungen am Tag verfügen und auf denen es alternative Beförderungsmöglichkeiten gibt. Von den 34.000 Flugstreichungen seien laut Wirtschaftswoche bisher auch nur 340.000 Passagiere betroffen. Also im Schnitt nur zehn pro Flug.
Lufthansa streicht Sommerflugplan 2023 zusammen – 34.000 Flüge betroffen | Frankfurtflyer Kommentar
Lufthansa gehört nun zum Team „Vorsicht“ und handelt nach eigener Aussage mit Gemeinsinn für die Branche. Da kann sich nun jeder seine eigene Meinung zu bilden, ich musste zumindest schmunzeln. Denn Chaos ist vorprogrammiert und wer jetzt wenig gebuchte Flüge aus dem Flugplan nimmt, spart hinten raus Geld. Derzeit müssen nur 340.000 Fluggäste umgebucht werden. Das könnte in wenigen Wochen schon ganz anders aussehen, denn gerade auf den Rennstrecken werden Flugtickets häufig mit kurzem Vorlauf gebucht. Und wer will schon eine nahezu volle Maschine umbuchen oder sogar kompensieren müssen. Das ist sicher dieser genannte „Gemeinsinn für die Branche“.
Falls Ihr aktuell schon Lufthansa-Flüge für den Sommerflugplan gebucht habt, solltet Ihr einen Blick auf die Buchungen behalten. Dabei wird wohl weniger der Flug in den Sommerferien in die USA betroffen sein als viel mehr die Vormittagsverbindung von Hamburg nach München.
Quelle: Wirtschaftswoche
Team „Vorsicht“ habe ich schon mal irgendwo gehört. Glaube das war die Gruppe um den bayerischen Möchtegern-könig und seiner Covid-Drangsaliergruppe. Aber nichtsdestotrotz die Lufthansa ist fertig und hat fertig. Super schade für die Mitarbeiter, die sich so einen Arbeitgeber noch antun.
Glaubst du das ist nur bei LH so? Fast alle großen Fluggesellschaften und viele Flughäfen haben Personalprobleme. Für Amsterdam wurde bereits ein ähnlicher Chaossommer angekündigt, im UK fehlt es überall in der Aviation.
Daher ist es sehr vernünftig jetzt schon so streichen als ein paar Wochen oder gar Tage zuvor.
Und da die LH Gewinn macht ist die LH noch lange nicht am Ende.
Allerdings hoffe ich das die Personaloffensive bei LH erfolgreich ist und das der letzte Sommer wird mit solchen Maßnahmen.
Da lobe ich mir ja Spanien. Ich hab im letzten Jahr nicht einmal mehr als fünf Minuten dort in der Sicherheitskontrolle gestanden.
?? Wie bitte …. da es angeblich woanders schlecht läuft, sind solche Zustände auch hier hinzunehmen!? Super was kommt als das nächste Benchmark? Kabul? Wir sollten einfach schweigend dankbar sein, dass es LH gibt. Tja – mit solchen ‚Kunden‘ darf LH alles (und auch nix) machen!
Zuletzt: wenn’s bei der LHG besser läuft, dann freuen wir uns gemeinsam!
Ich gebe dir Recht – war in den letzten Monaten viel mit Iberia über Madrid unterwegs – immer nur positive Erfahrungen im Hinblick auf Pünktlichkeit und reibungslosem Ablauf – sowohl bei Gepäck, als auch Flugzeiten, Abfertigung, Sicherheitskontrolle etc! . Andere können es auch! Und wenn man Vorsicht walten lassen will, dann bietet man die Verbindungen primär nicht erst an, um dann Kunden nach der Buchung wieder im Regen stehen zu lassen-ohne Kompensation natürlich, weil ja mindestens 2 Wochen vorher abgesagt -Ätsch!!. Die Preise haben es momentan jedenfalls gerade für den Sommer in sich – da darf man doch wohl auch eine gewisse Planungssicherheit (und noch viel mehr) erwarten, oder ?!
„dass alle großen deutschen Airports den Flugverkehr eingestellt haben.“
Also in Berlin läuft der Flugverkehr wunderbar. 😉 Bis auf Verbindungen innerhalb von D. Die sind gestrichen. Selber Schuld, dass LH uns so wenig mag und nur noch EW schickt. 😀
Ich wusste, dass der kommt und ich war trotzdem zu faul ein „nahezu“ zu ergänzen- 🙂
Der Berliner flughafen führt freilich dennoch ein wenig ein Schattendasein. Vielleicht warten die Fluggesellschaften noch, wie stabil der Betrieb läuft, keine Ahnung.
Aber gerade für den lukrativen Geschäftsreiseverkehr sollte Berlin doch attraktiv sein? Zumal der Flughafen gut an Straße und Schiene angebunden ist.
Ich wundere mich da auch immer. Allerdings ist es, für ausländische Airlines, wohl schwer Landerechte in BER zu bekommen (z.B. Emirates).
Mich würde es auch nicht wundern, wenn aufgrund der doch massiv gestiegenen Flugpreise die Nachfrage im Sommer doch nicht so hoch sein wird wie erwartet. Wir werden sehen…
Hoffe nur LH gibt diese gestrichenen Flüge rechtzeitig bekannt und nicht kurz vorher, weil man hier die am wenigsten ausgelastetem Flüge dann bevorzugt streicht. Was aus Sicht der LH Sinn macht, aber etwas Planungssicherheit wäre toll.
Wieviel früher muss LH dass einem eigentlich mitteilen, dass LH keine Entschädigung zahlen muss?
wenn nicht mal Verdi den airport für wichtig hält…
ist so nicht richtig. Am BER gabs da Anfang Februar bereits eine Einigung, daher dort auch kein Streik.
In ganz Deutschland ist der Flugverkehr eingestellt. Ganz Deutschland? Nein! Ein von unbeugsamen Menschen bevölkertes Dorf hört nicht auf, den Ausfällen Widerstand zu leisten.
Wann kommt mal eine positive Nachricht vom LH Konzern?
Geil,ist der Hinweis, dass man es mit Rücksicht auf den Personalmangel der Branche tut….ganz ehrlich, lächerlich….LH hat selbst fehlgeplant.
Peinlich: Spohr sagte während Pandemie, dass Flugverkehr wieder voll zurückkommt. Voila, nur selbst mit am Schlechtesten drauf vorbereitet zu sein ist peinlich.
Liegen nicht etliche Airline schon wieder über dem Angebot von vor Corona zB Iberia?
Dass der CEO von Lufthansa Jens Ritter heißt, sollte sich zwischenzeitlich mal ‚rumgesprochen haben.
Ein wenig bemerkenswert finde ich schon, dass die Personalplanung auch in diesem Sommer nicht wirklich funktioniert.
Im vergangenen Jahr ging es schon ein wenig holterdipolter daher. Überall. Zwischenzeitlich bestanden aber immerhin 12 Monate Möglichkeit zum Handeln.
Der Grund für diese Streichungen ist nicht der Personalmangel, sondern dass man aus letztem Jahr nichts gelernt hat bzw. nicht lernen wollte. Wieder hat man Flüge ins Blaue hinein verkauft und wieder muss man der zahlenden Kundschaft vor den Kopf stoßen. Ich frage mich nur, wie lange sich die Kunden das noch bieten lassen.
Well, ich sehe das etwas breiter… wir haben in GANZ Deutschland in VIELEN Bereichen akuten Personalmangel, sei es in der Schule, im Krankenhaus, Gastro, in den Kindergaerten, wie auch an der Security und bei der Abfertigung, es machen SCHLICHT nicht genug Menschen die Arbeit dort.
Aus meiner Sicht ist aber vielmehr die spannende Frage, wo all diese Menschen hin sind???
Vor der Pandemie waren die Probleme in all den genannen Branchen schon da, aber in deutlich geringerem Umfang. Drei Jahre später fehlt MASSIV Personal. Wo sind diese Menschen?
a) Einige sind in Rente (kommen ueber 3 Jahre in paar Prozent zusammen)
b) Einige Arbeiten jetzt wo anders (kommen auch ein paar Prozent zusammen)
ABER wo sind all die anderen Menschen hin? Wurde das mal untersucht? Was und wo arbeiten die?
Total spannende Frage, die ich mir auch immer wieder stelle. Wo sind in den vergangenen Jahren signifikante neue Jobs mit entsprechender Attraktivität entstanden? Ich kann mir das nicht erklären. Genauso wenig, wie ich mir erklären, warum wir trotz Migration auf Höchststand (ja, ich weiß, viele dürfen zunächst nicht arbeiten und in der Siko am Flughafen funktioniert das auch nicht) massive Personalprobleme in vielen Bereichen unseres Alltags haben.
Sind das ales wirklich ein Lohnsegmente, in dem es besser ist zu Hause zu bleiben, als morgens um 6 Uhr aufzustehen?
Ja, auf den ersten Blick naheliegend. Jedoch könnte es doch auch sein, dass durch die massive Geldausweitung,fast alle Branchen gewachsen sind und Personal aufgebaut haben – in allen Lohnsegmenten. Weiterhin gabe es auch wesentlich weniger Insolvenzen.
Befürchte somit, dass dies aber bald nachgeholt wird und wir mit dem Gegenteil konfrontiert sein werden.
Ich kenne jedenfalls viele, die sich – in den Ferien – eine Flugreise nicht mehr leisten können.
Ich hoffe sehr, dass ich falsch liege. (Bestimmt wird man mich hier aber bald eines Besseren belehren 😉
Flughafen Gepäckband: Arbeiten im Schichtdienst plus Wochenende. Schwere körperliche Arbeit. Bezahlung vor 2 Jahren 12,80 € die Stunde (Brutto versteht sich). Personaler weisen darauf hin, dass es ohne Auto nicht geht (auch wieder ein Armutszeugnis von Stadt, Bahn und Flughafen). Dazu, um nicht ewig zu fahren, will man vielleicht noch im Großraum Frankfurt Wohnen (Taunus eingeschlossen). Das muss man sich schon überlegen, ob das Sinn macht.
Wenn das eine Frage war, dann ist die Antwort: pünktliche Gepäckbeförderung ist bei uns nicht wichtig.
Oder aber: Arbeiten für etwas mehr als den Mindestlohn ist in Deutschland nicht attraktiv genug.
Ich weiß es nicht.
„…Total spannende Frage, die ich mir auch immer wieder stelle. Wo sind in den vergangenen Jahren signifikante neue Jobs mit entsprechender Attraktivität entstanden?…“
Was hat in der Pandemiezeit geboomt? Onlinehandel und Lieferdienste.
Sehr viele Arbeitskräfte sind in diesen Bereich abgewandert, da ähnliches/gleiches Lohnsegment
Tja traurig, ein Problem das viele diskutieren. Selbst ausländische Studien belegen das. Deutschland bekommt offenbar durch falsche Anreize, nicht genug Menschen mit Migrationshintergrund ( leider kein besseres Wort zur Stelle ) in den Arbeitsmarkt. Viele bleiben lieber Zuhause, da das Bürgergeld höher sein kann als das Gehalt. Das Problem ist ja nicht neu und hätte es ja statistisch sehen können, spätestens beim Einführen des Eintrittsalters in die Rente 63 mit Abzüge und das die Geburten starken Jahrgänge nun nutzen. Die sagen sich oft, nach mehr als 45-47 Arbeitsjahren ist mal Schluss, wie ich auch. Meine Meinung ist, man lässt fördern und fordern völlig außer sucht, Dänemark will da nun einen anderen weg gehen. Man kann das Thema nicht damit beenden, immer sofort Kritiker in eine bestimmte Ecke zu verbannen, wäre zu einfach, unehrlich, nicht sachbezogen und man kommt so nicht weiter in diesem Land.
Hierzu interessanter Artikel aus der Schweiz.
https://www.nzz.ch/international/deutschland-zu-wenige-fluechtlinge-erreichen-den-arbeitsmarkt-ld.1706093
Ich habe die Tage noch einen Bericht gelesen, nachdem wir innerhalb Europas am wenigsten Ukrainer in den Arbeitsmarkt integrieren konnten. Nur jeder achte Ukrainer, der auf Grund des Krieges nach Deutschland gekommen ist, arbeitet mittlerweile. In den Niederlanden arbeiten bereits 2/3. Selbst in Polen zumindest jeder fünfte.
Ich verstehe das Konzept nicht: Wir finanziert sich das?
Wir sind genau davon betroffen. Gestern Nachr um 03:00 Uhr die Info bekommen, dass unsere Direktflüge von MUC-CAG (Sardinien) und zurück im Mai gestrichen wurden. Nun scheint es aber so, dass es eben keine Alternative Verbindung mehr gibt. Hinflug nun über FRA mit nur knapp 55 Minuten Umsteigezeit. Rückflug am ursprünglichen Datum gar nicht mehr möglich und nun einen Tag später auf Eurowings via Düsseldorf umgebucht. Eine sehr fragwürdige Praxis der Lufthansa, wenn es dann für die annulierten Flüge anscheinend keine ordentliche Alternative gibt.
Die Management Fehler während der Corona Zeit rächen sich halt jetzt.
Wenn der Deutsche nichts zu meckern hat…!
Erstens gibt LH die Streichungen mehrere Monate im Voraus bekannt. Zweitens dürfte es für die meisten gestrichenen Flüge mehrere Ersatzverbindungen am selben Tag geben. Also ist das ganze Gejammere wahrscheinlich nur ein Sturm im Wasserglas!
Auch macht es unter wirtschaftlichen und ökologischen Gründen Sinn, schlecht ausgelastete Flüge abzusagen bzw. zusammenzulegen.
Und zur Frage wo die Arbeitskräfte hin sind:
1. Defizit von 300.000 – 400.000 Beschäftigen, dadurch das AN aus den Babyboomer-Jahren in Rente gehen und deutlich weniger junge AN nachrücken.
2. Fehlende Bereitschaft der AN Überstunden zu leisten; insbesondere seit Corona scheint „Work-Life-Balance“ DAS Lebensmotte vieler AN zu sein.
„Erstens gibt LH die Streichungen mehrere Monate im Voraus bekannt…“
Also ist es völlig ok, wenn jemand hunderttausende Dienstleistungen verkauft, die er absehbar nicht erbringen kann, das Geld dafür kassiert und dann die Kundschaft mit Alternativen vertröstet?
Die Dienstleistung wird ja überwiegend erbracht – nur zeitlich ein paar Stunden früher oder später. Eventuell hat der Fluggast sogar Vorteile, weil er auf eine zeitlich bessere Verbindung umbuchen kann (für die zum Zeitpunkt der gewählte Tarif/Preis nicht zur Verfügung stand).
So kann man sich die Sache auch schönreden.
Transferpassagiere werden sich ganz bestimmt freuen, wenn sie dann statt bequemer Anschlußzeiten 6h bis 8h Umsteigezeit oder aber nur noch die MCT für z.B. A38 zu B45 in FRA haben. Einigen dürfte wohl leider auch ne extra Übernachtung winken, deren Kostenübernahme LH wohl mit Bedauern ablehnen wird.
zu … Defizit von 300.000 – 400.000 Beschäftigen …
kann mich nicht erinnern, letztens 60-jährige an den Bändern gesehen zu haben!
Einfach mal in die Statistiken schauen – Anzahl der Neugeborenen in den 60er Jahren und 40 Jahre später…
Und dazu kommt, dass heute immer mehr Leute in Frühruhestand gehen, wie Du richtig bemerkst.
Arbeiten lohnt sich halt nicht mehr in Deutschland.
Die Abgaben sind viel zu hoch, die Löhne gering. Mieten und Lebenshaltungskosten extrem gestiegen. Die AG lehnen Lohnerhöhungen ab, also braucht sich keiner wundern wen keiner mehr die Drecksarbeit machen will.
Das funktioniert aber auch nur so lang gut, wie die Sozialleistungen nicht arbeiten attraktiv machen und genug Menschen trotzdem noch unter hoher Abgabenlast.
Ich hatte am Samstag die Situation im Kaufland. Zwei Männer, eine Frau in einer Gruppe vor mir. 104.71€ auf dem Kassenzettel. Zack Coupon gescannt und nur noch 4.71€ zu zahlen (sortierten bzw. den einen 5er provokativ aus einem Stapel 50er). Und dem Moment ist mit dann erstmal so richtig bewusst geworden, dass ich diesen Einkauf bezahlt habe.