Lufthansa Tochter: Brussels Airlines wird auf nur noch 38 Flugzeuge verkleinert

Brussels Airlines Symbolbild

Das Coronavirus hat die Luftfahrt in eine noch nie damgewesene Krise geführt, allerdings gibt es nun weltweit erste Anzeichen der Entspannung. Während allerdings zum Beispiel die Lufthansa den Flugbetrieb schon im Mai steigert und dann im Juni bis zu 106 Ziele anfliegen will, ist bei den kleinen Töchtern Austrian Airlines und Brussels Airlines noch ungewiss, wann sie überhaupt wieder an den Start gehen können.

Bei Austrian Airlines hat man in den letzten Wochen schon ein striktes Sparprogramm vorgestellt, welches eine deutliche Reduzierung der Flotte und leider auch einen Abbau von jeder siebten Arbeitsstelle vorsieht. Unglücklicherweise wird es Brussels Airlines sogar noch etwas härter treffen, denn die Airline aus Belgien soll beim Neustart nach Medienberichten auf jeden vierten Mitarbeiter verzichten.

Neben dem Abbau von insgesamt 1.000 Stellen, wird man auch die Flotte von heute 54 Flugzeuge auf nur noch 38 Flugzeuge verkleinern. Welche Flugzeuge hier genau die Flotte verlassen sollen ist noch nicht bekannt, allerdings ist es wahrscheinlich, dass die über 22 Jahre alten Airbus A330-200 die Flotte verlassen werden und dass Brussels Airlines auf die moderneren Airbus A330-300 setzt. Dies würde aber auch eine erste Reduktion der Langstrecke bedeuten.

Sicher ist aber auch, dass einige der insgesamt 38 Airbus A320 und Airbus A319 die Flotte verlassen werden, auch hier gibt es ältere Exemplare mit über 20 Betriebsjahren.

Erholung nicht vor 2023

Der Brussels Airlines Chef, Dieter Vranckx schreibt, dass es bei diesen einschneidenden Maßnahmen um nicht weniger als das „Überleben der Airline“ geht. Daher sei es notwendig, dass man Arbeitsplätze abbaut um andere Arbeitsplätze sichern zu können.

Das Unternehmen ist zuversichtlich, dass es mit seinem Turnaround-Plan 75 Prozent seiner Arbeitsplätze sichern kann.

Gleichzeitig prognostiziert Vranckx keine schnelle Erholung für seine Airline und erwartet, dass man erst 2023 wieder die Nachfrage von 2019 erreichen wird. Bis dorthin will man dann auch neue Flugzeuge anschaffen und auch Personal wieder einstellen, um zur alter Stärke zurück zu kommen, denn Brussels Airlines konnte vor einigen Monaten noch einige Erfolge vermelden.

Staatshilfen für Brussels Airlines sind weiter offen

Auch Brussels Airlines wird staatliche Hilfen brauchen, wenn man nach der Krise wieder an den Start rollen will. Hier gibt es weithin offene Verhandlungen zwischen der Lufthansa Gruppe als Muttergesellschaft und der Regierung in Belgien. Auch in Brüssel würde man wohl am liebsten Einfluss auf das operative Geschäft der Airline nehmen, wenn man staatliche Mittel zur Verfügung stellt.

In Belgien haben einige Medien darüber spekuliert, dass Brussels Airlines komplett verstaatlicht werden könnte um diese zu retten, allerdings ist dies sicher nicht im Interesse der Lufthansa, welche dem Vernehmen nach wohl vorrangig Kreditzusagen für sich und die Töchter haben möchte.

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Auch wenn wir inzwischen positive Signale aus der Industrie bekommen, dass die Luftfahrt wieder hochgefahren wird, ist klar, dass es lange dauern wird, bis wir uns wieder auf dem Niveau von vor der Krise bewegen. Hierauf reagieren nun auch die Airlines und es wird klar, dass man auf absehbare Zeit zu viele Flugzeuge und leider auch Mitarbeiter haben wird.

Wie immer gibt es in solchen Situationen aber auch Chancen, denn Brussels Airlines wird sich nun schneller als geplant von alten Flugzeugen trennen. Dies bedeutet auch direkt, dass man für erneutes Wachstum früher oder später auch neue Flugzeuge brauchen wird und dies sind dann auch wieder positive Nachrichten, welche wir erwarten dürfen.

3 Kommentare

  1. Ich frag mich was mit all den Flugzeugen passiert, von denen sich die Airlines trennen. Früher gab es einen Gebrauhtmarkt, aber der ist aktuell ja auch nicht zu sehen

    • Aktuell habe ich es nicht verfolgt. 2015 beispielsweise gab es für 10 Jahre alte B777-200 nicht wirklich einen Gebrauchtmarkt. Seinerzeit hat sich Delta mit 7,7 Mio$ pro zehn Jahre altem Großraumjet eingedeckt.
      Für den Verkäufer nahezu eine 100%ige Abschreibung.

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