Malediven in den Herbstferien | Kassensturz

Die Malediven sind für viele ein Traumziel. Mit weißen Stränden und türkisblauem Meer locken die vielen kleinen Inseln Touristen das ganze Jahr über in den Indischen Ozean. Für uns war die Zeit auf den Malediven ein Traumurlaub. Und wir würden gerne dorthin zurück. Daher hilft nachher ein Blick auf die Kreditkartenabrechnung, um zu sehen, wie bald sich eine Rückkehr umsetzen ließe.

Malediven in den Herbstferien | Kassensturz | Die Flüge waren teuer

Da für uns nur eine Reise in den hessischen Herbstferien in Frage kam, hatten wir von Anfang an schlechte Karten. Hinzu kam, dass wir uns ca. sechs Monate vor Reiseantritt für die Reise entschieden. Traditionell ein Zeitpunkt, zu dem Flugpreise gerne einmal anziehen, da viele Urlaubsreisende ein halbes Jahr als „sicheren“ Planungshorizont betrachten.

Von den Flugzeiten passten die Flüge mit der Lufthansa Gruppe (Eurowings Discover und Edelweiss) am besten. Diese Entscheidung bezahlten wir mit etwa 900 Euro pro Person.

Blick in die Kabine

Malediven in den Herbstferien | Kassensturz | Hoteltransfer

Der Transfer vom Flughafen Malé zum Resort erfolgt bei fast allen Hotels per Boot oder Wasserflugzeug. Dabei besteht fast nie die Möglichkeit, die Anreise individuell zu buchen. Das wird meistens vom Hotel zu Festpreisen übernommen. Der Preis des Transfers orientiert sich dabei – nach meiner kleinen Marktstudie – an der Hotelkategorie bzw. den Preisen, die Gäste dort für Zimmer zahlen. Die Entfernung zum Flughafen Malé oder der (nicht vorhandene) Bordservice bei MLA oder einer anderen Wasserfluggesellschaft spielt keine Rolle. Unsere Flüge kosteten 420 USD pro Person. Für 30 Minuten Flugzeit. Im Vergleich dazu war die Anreise auf die Malediven ein Schnapp.

Malediven in den Herbstferien | Kassensturz | Ausgaben im Resort

Hier hat man tendenziell noch eine Möglichkeit, die Kosten für den Urlaub deutlich zu beeinflussen.

Dadurch, dass wir für die Übernachtungen im Le Meridien Maldives Punkte eingesetzt haben, hätten wir ohne Barausgaben übernachten können. Da ich jedoch ein Upgrade auf eine Overwatervilla vorgenommen habe, kamen dann Gebühren für das Upgrade hinzu. Das waren für fünf Nächte jeweils 50 USD++, also effektiv 308 USD.

Wir entschieden uns für die umfangreiche Verpflegungsoption Vollpension plus. Die kostete normalerweise 155 USD. Durch meinen Status bei Marriott Bonvoy sank der Preis dann auf 125 USD pro Person und Tag. Insgesamt waren das dann für vier Tage 1.000 USD.

Herrensteak

Am fünften Tag (technisch gesehen war das unser Anreisetag) ließen wir das Mittagessen ausfallen. Wir waren erst am frühen Nachmittag im Resort und waren noch aus der Lounge in Malé satt. Außerdem hatten wir noch den Welcome Snack auf dem Zimmer. Abends gingen wir dann zum Abendessen auf eine Strandparty, die das Resort als Event anbot. Dort gab es dann Essen aus allen Restaurants in Form eines All-you-can-eat Essensmarkts. Die Getränke (außer Wasser) wurden nach Verbrauch abgerechnet. Dort waren wir mit ca. 250 USD dabei.

Für Sundowner in der Riviera Bar und professionelle Fotos haben wir noch ca. 100 USD ausgegeben. Hinzu kamen dann noch (freiwillige) Trinkgelder. Die haben wir bei den Mahlzeiten gegeben, wenn der Service gut, zuvorkommend und freundlich war. Wenn einfach nur Getränke gebracht und Essen hingestellt wurde haben wir das so hingenommen, aber nicht mit Trinkgeld honoriert (das kam zwei Mal vor). Am Ende vom Urlaub haben wir noch Trinkgeld für alle Mitarbeiter des Resorts hinterlassen.

Malediven in den Herbstferien | Kassensturz | Endabrechnung

Wer eifrig mitgerechnet hat, wird jetzt nicht überrascht sein. Wer bequem mitgelesen hat, wird jetzt erfahren, dass wir (USD mit 1:1 in EUR umgerechnet) ca. 4.000 Euro ausgegeben haben. Das ist natürlich ein Brocken.

Ich hatte mir auch die Mühe gemacht, und nachgesehen, was das Hotel als Pauschalreise gekostet hätte. Dort hätte man mit Vollpension plus ca. 6.700 Euro hinblättern müssen. Wenn man dann die Ausgaben im Riviera und für die Fotografin herausrechnet, beträgt die Preisdifferenz ca. 2.800 Euro. Für die Punkteeinlösung von 140.000 Punkten ergibt sich so ein Gegenwert von 2 Cent pro Punkt.

Wenn man bedenkt, dass Marriott Bonvoy Punkte immer mal wieder für 0,8 Cent verkauft, ist der Gegenwert bei der Einlösung sehr gut gewesen.

Blick zum Strand

Malediven in den Herbstferien | Kassensturz | Sparmöglichkeiten

Wer lieber günstiger auf die Malediven reisen möchte, hat einige Hebel. Gerade in der Nebensaison gibt es immer wieder Last Minute Restplatztickets bei z.B. Eurowings Discover. Dann kostet ein Flug oft ca. 350 Euro. In der Nebensaison ist die Wahrscheinlichkeit, auf den letzten Drücker noch Hotelpunkte einlösen zu können durchaus gegeben.

Wer im Urlaub auf Alkohol verzichtet, kann viel sparen, denn Alkohol ist (gewollt) sehr teuer. Wenn man dann in einem Hotel ist, in dem man mit Status ein großes Frühstücksbuffet gratis erhält, kann das auch richtig helfen. Wenn man spät zum Frühstück geht, kann man mit dem Brunch das Frühstück und Mittagessen abdecken.

Wer den Rest des Tages mit Erdnüssen, Studentenfutter o.ä. durchkommt, der hat dann praktisch keine Ausgaben.

Da es Gratiswasser gibt, könnte man damit durchkommen. Wer geschmackliche Abwechslung braucht, der kann mit Brausetabletten oder -päckchen auch hier Variation erzeugen.

Wie extrem es da zugeht, kann ich nicht sagen, aber vom Hotel wurde uns bestätigt, dass es immer wieder Zimmer gibt, deren Bewohner man nur bei einer Mahlzeit am Tag sehe. Oder man sieht sie abends bei einer geteilten Pizza im Restaurant.

Malediven in den Herbstferien | Kassensturz | Frankfurtflyer Kommentar

Man kann es drehen und wenden wie man will, die Malediven sind nicht billig. Gerade wenn man im Urlaub entspannt gutes Essen genießen will, steigen die Kosten spürbar. Es ist auch leicht einzusehen, denn viele Nahrungsmittel müssen von den Malediven importiert werden. Wer vor Ort sparen möchte, hat mit einem Hotelstatus (und ggf. Gratisfrühstück) bereits einen großen Vorteil. Wer abends mit wenig Essen auskommt und ein paar Tage von mitgebrachten Vorräten leben kann, spart ebenfalls.

Zum Glück sind die Malediven nicht die einzige Destination, die Traumstrände mit erholsamen Resorts verspricht, obwohl das Flair sicherlich einzigartig ist.

 

Weitere Teile des Tripreports:

Lounge im Flughafen Hamburg (Priority Pass)

Eurowings Discover A330-200 in der Economy Class

3rd Floor Lounge Malé Airport

TMA Wasserflugzeug

Le Meridien Maldives Resort

Edelweiss A340-300 in der Economy Comfort Max

Kassensturz Malediven

14 Kommentare

  1. waren mal 4 Wochen zu zweit im Conrad Rangali. Kosten vor Ort insgesamt 30$.
    Frühstücksbufett, Nachmittagstee mit Canapees und Kuchen, Cocktail-Hour am frühen Abend waren statusbedingt incl.
    Dazu ein ganzer (großer) Koffer Fressalien und Getränkepulver (trinke ich auch zuhause am liebsten).
    Dafür eben 2 Tauchgänge/Ausflüge pro Tag, wofür ich gerne mehr ausgegeben habe.
    Insgesamt ein phantastischer Urlaub.

  2. Milchmädchenrechnung!

    Dann setz die Punkte doch auch zumindest mit 0,8 Cent an und mach mal eine richtige Übersicht zu Deinen Kosten auf. So erscheint mir das nicht wirklich transparent gemeint!

    Und Ihr habt für 4 Tage vor Ort wirklich einen solchen Aufwand zu dem Kurs betrieben??

    • Ich kann Deine mathematischen Schwierigkeiten nicht nachvollziehen.
      In Deinem Kommentar ist nichts enthalten, das eine konstruktive Antwort ermöglicht.

  3. Grundsätzlich finde ich eure Reports sehr interessant. Jedoch frage ich mich wie ernst gemeint Tipps zu Brausetabletten und Co sind. Ich persönlich finde es etwas befremdlich einerseits in teuren Hotels übernachten zu wollen und dann vor Ort keine Getränke mehr zu verzehren. Ich würde mir etwas mehr Inhalt und weniger Zeilen füllen wünschen.
    Solche Tipps klingen doch sehr nach Bild Zeitung und wirken wenig seriös .

    • Du würdest Dich vermutlich wundern, was für Charaktere man in solchen Resorts treffen kann. Da gibt es auch Menschen, die bringen eigene Wasserflaschen (wahrscheinlich mit Gratiswasser vom Zimmer gefüllt) zum Abendessen, damit sie dort die 5USD pro Flasche sparen.
      Und das mit dem Mitbringen von eigenem Essen ist ebenfalls verbreitet.
      Dass solche Vorgehensweisen die Kosten des Aufenthalts senken, ist unbestritten. Wenn jemand in den Kommentaren weitere funktionierende kreative oder originelle Vorschläge hat, sind diese jederzeit willkommen.

      • Ich kann mich noch an meinen Aufenthalt auf Naka Island erinnern. Da war auch eine Palette Bier und etwas darüber hinaus im Gepäck. Nicht, weil ich vor Ort nichts kaufen wollte/gekauft habe, sondern weil es für mein Preisempfinden dann doch zu teuer gewesen wäre, alles vor Ort im Resort zu kaufen.

        • Mit dem Vorgehen bist du sicher nicht allein. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die eine oder andere Champagnerflasche, die man auf Instagram in Hotelräumen sieht, im Koffer dorthin gebracht wurde. Und nicht vom Room Service geliefert wurde.

          • So eine mitgebrachte Flasche ist auch einfach mehr „instagrammable“ 😛

            Aber für den Eiskübel darf dann gerne wieder der Room Service kommen.

  4. Als Bürger der oberen Mittelschicht suche ich mir meine Reiseziele eben nicht primär nach den kulinarischen Möglichkeiten aus, sondern nach Orten und Erlebnismöglichkeiten, die ich dann erleben will.
    Deshalb die, in meinen Augen, gut gemeinte Differenzierung.
    Danke deshalb und weiter so !!!

    • Die auf den Malediven so vielzeitig gegeben sind…. Bevor mein Kommentar völlig zerrissen wird ging es mir hauptsächlich darum das Kommentare wie Brausetabletten und Co nun wirklich kein neuer Erkenntnisgewinn sind und sicher in der oberer Mittelschicht bereits bekannt sind 😉

  5. Die Punkte gibt es eben für die Allermeisten der Leserschaft nicht für umsonst. Daher würde ich eben konstruktiv beitragen wollen, dass man einen Wert für 140.000 Bonvoy ansetzt. Meistens sind sie doch in irgendeiner Form bezahlt: Aus Punktegutschriften nach bezahlten Hotelübernachtungen, Punkte-Sale, Kreditkartenumsätzen, Werbeprämien nach Mindestumsatz auf der Kreditkarten oder eben durch Überredungskünste andere für Kreditkarten zu gewinnen oder Vorteile dazu sprechen zu lassen.

    Keine Frage für fünf Tage auf die Malediven zu fliegen finde ich toll. Aber eben vielleicht auch weit weg von der Leserschaft. Dass Du Content erzeugen willst und die Affiliate-Marketing-Maschinerie am Laufen halten willst, ist aus Deiner Perspektive nachvollziehbar. Ich lese Frankfurtflyer täglich, aber dieser ausgeschlachtete Malediventrip für fünf Tage war mir zum ersten Mal auch zu Instagram like.

    Gerne Tipps zu Sweetspots, Hotel Bewertungen, Punkte-Sales und Promo. Wie gesagt, ich habe zum aller ersten Mal Anstoß an einem Frankfurtflyer-Artikel genommen, weil für mich eben sehr weit weg und Deine Punkte wie von Zauberhand da waren..Waren sie das oder wie kam es diesen?

    • Hallo Daniel,
      vielen Dank für Deine ausführliche Rückfrage und Deine treue Leserschaft.
      Aus meiner Sicht handelte es sich bei dem Malediventrip um die Nutzung eines temporären und eines dauernden Sweetspots. Das Le Meridien wurde von Bonvoy zur Eröffnung als Kategorie 5 Hotel eingeteilt. Auf den Malediven sind ansonsten die Kategorien 8 und 9 vorherrschend. Damit war das Hotel deutlich günstiger bepreist als die anderen Bonvoy Häuser. Der zweite Sweetspot der genutzt wurde, ist die dauerhafte Möglichkeit, bei Bonvoy bei fünf aufeinanderfolgende Prämiennächte nur die vier teuersten bezahlen zu müssen.
      Damit „kostete“ die Nacht im Le Meridien Maldives lediglich 28.000 Punkte. Wenn man diese Punkte kaufen würde, müsste man dafür, in einem der guten Fälle, die es in der Vergangenheit gab, ca. 225 Euro zahlen. Für fünf Nächte mithin 1.125 Euro. Auch damit hätten wir gegenüber dem Pauschalangebot einen vierstelligen Betrag gespart. Aus meiner Sicht immer noch nicht schlecht.
      Aber wie Du sagst, jeder verdient Punkte auf andere Wege und nicht alle belasten den eigenen Geldbeutel.
      Wir sind selbst überrascht, was unsere Leser manchmal anstellen. Und damit sie bei ihren Planungen informierte Entscheidungen treffen können, habe ich mich dazu entschieden, den Kassensturz zu veröffentlichen. Ein Service, den ich von den „Bling Bling“ Reisenden, die auf ihren Social Media Kanälen gerne Fotos von Luxusreisen präsentieren, noch nicht gesehen habe.
      Dass die Malediven auf Fotos so gut rüberkommen, ist schwerlich zu ändern.
      Übrigens: Ende Oktober 2023 kosten fünf Nächte 208.000 Punkte. Cash liegt der Preis bei ca. 3.625 USD. Würde man die Punkte kaufen, müsste man dafür ca. 1.875 USD ausgeben. Selbst wenn man bei einer Punktebuchung noch das Frühstück zahlen müsste, könnte man hier eine deutliche Ersparnis erzielen. Pauschal bei ca. 4.450 Euro. Auch da könnte man einen Deal zu Stande bekommen. Allerdings nur, wenn man mal einen Kurztrip auf die Malediven machen möchte. Was nicht für jeden erstrebenswert sein muss.

    • Finde Dein Feedback total spannend. Ich habe aber Alex auch im Vorfeld erlebt und seine Gedanken, ob er das buchen soll oder nicht. Bei den Überlegungen hat aber der Content für FFF keine primäre Roll gespielt.

      Ich habe auch noch keinen Malediven-Content gesehen, der so wenig Instagram und so viel Realität war. Als ich die Review das erste mal gesehen habe, hab ich das bei uns direkt andiskutiert, dass der Flug mit dem Wasserflugzeug alles andere als romantisch wirkt, so wie es sonst immer dargestellt wird. Eng, viele Passagiere, von einem eher nicht so schönen Ort startend…

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