Mehr Premium: SWISS Airbus A350 kommt mit 25 Sitzen weniger als bei Lufthansa

SWISS Senses Suite (Business Class). Foto: SWISS

In der Interkontinentalflotte der SWISS weht bald ein frischer Wind, im Herbst beginnt die Auslieferung der neuen Airbus A350-900. Mit der neuen Teilflotte kommt auch ein neues Bordprodukt zur Schweizer Lufthansa-Tochter, davon sollen alle Fluggäste profitieren. Die neue Kabinengeneration heißt Swiss Senses, zur Hardware der Zukunft gehören neue Sitze in allen Klassen. Damit startet auch in Zürich das Pendant zur viel diskutierten Allegris-Kabine der Lufthansa. Während man bei der Produktphilosophie auf Konzernstandard setzt, geht SWISS in der konkreten Umsetzung einen eigenen Weg, insbesondere was die Sitzanzahl und die Aufteilung der Kabine betrifft.

Das Wichtigste auf einen Blick:

✈️ Neue Teilflotte: Ab Herbst 2025 kommt der A350-900 inklusive neuem Kabinenkonzept.
🛋️ Mehr Premiumsitze: SWISS setzt auf 35 % Premiumanteil – mehr als bei Lufthansa.
💺 Neue First Class: Drei luxuriöse Suiten, Umbau der A330-Flotte startet bald.

Folgt Frankfurtflyer auf GOOGLE NEWS

Swiss Senses: Start mit dem Airbus A350-900

Die neue SWISS-Kabine wird im Airbus A350-900 ihr Debüt feiern. Die Maschinen kommen werkseitig mit der neuen Innenausstattung, inklusive neuer First Class, Business Class, Premium Economy und Economy Class. Die Trainings der Crews laufen bereits, die Auslieferung der ersten Maschine wird im September erwartet.

Auf den ersten Jet mit der Kennung HB-IFA soll ein paar Wochen später die „Fox-Bravo“ folgen. SWISS plant, die neuen A350-900 zunächst auf den Nordamerika-Strecken nach Boston und Montreal einzusetzen. Bis 2027 sollen insgesamt zehn A350-900 ausgeliefert werden. Sie ersetzen nicht nur die verbleibenden vier Airbus A340-300, sondern bringen mit Swiss Senses ein durchgängiges Upgrade in die Interkont-Flotte.

weniger Sitze in der SWISS Senses Economy Class. Foto: SWISS

Mehr Premium, weniger Economy

Der A350-900 von SWISS wird mit nur 242 Sitzen ausgestattet sein. Das ist eine vergleichsweise geringe Gesamtkapazität für einen Langstreckenjet dieser Klasse. Zum Vergleich: Lufthansa bestuhlt ihre Allegris-A350 mit 267 Sitzen. Der Unterschied liegt in der deutlich höheren Anzahl an Premiumsitzen bei SWISS. Hier die Konfiguration und der Vergleich mit Lufthansa im Überblick:

Kabinenklasse SWISS A350-900 Lufthansa A350-900 (Allegris) Differenz (Sitze, LX / LH)
First Class 3 Suiten 3 Suiten ±0
Business Class 45 Sitze 38 Sitze +7
Premium Economy 38 Sitze 24 Sitze +14
Economy Class 156 Sitze 201 Sitze −45
Gesamtanzahl Sitze 242 Sitze 267 Sitze −25
Premiumanteil 35 % ca. 25 % +10 Prozent

Das bedeutet also, dass 35 Prozent der Sitze im Airbus A350 der SWISS auf First, Business und Premium Economy Class fallen. Der Anteil ist ein Spitzenwert im Konzern. Lufthansa bietet im Vergleich nur rund 25 Prozent Premiumanteil in ihren A350-900 mit Allegris. SWISS hat in der Business Class sieben zusätzliche Sitze und eine deutlich größere Premium Economy Class. In der Zwischenklasse können sogar 14 zusätzliche Passagiere befördert werden. Die Economy Class fällt entsprechend kleiner aus, hier werden 45 Sitze weniger als bei Lufthansa verbaut.

Die neue First Class von SWISS gleicht weitgehend der Allegris-First Class von Lufthansa. In der ersten Reihe des A350 befinden sich wie bei der Muttergesellschaft drei Suiten. Zu den beiden Einzelsuiten an den Fenstern kommt auch hier eine Mittelsuite mit Platz für gemeinsam reisende Gäste. Laut aero.de haben sich nur sehr wenige Airlines weltweit für eine First Class in dem Modell entschieden, bislang gibt es die Luxusklasse im A350 nur noch bei Japan Airlines.

Umrüstung folgt

Die Einführung von SWISS Senses bleibt nicht auf den A350 beschränkt. Auch die bestehende Flotte wird nachgerüstet. SWISS betreibt 14 Airbus-A330-Maschinen, die sukzessive umgerüstet werden sollen. Diese erhalten ebenfalls die neue First Class, allerdings mit nur drei statt bisher acht Sitzen. Die Business Class wird von 45 auf 43 Sitze leicht reduziert, neu hinzu kommen 28 Premium-Economy-Sitze, während die Economy von 183 auf 151 Sitze schrumpft.

Aufgrund der veränderten Gewichtsverteilung durch die schwereren First-Class-Module müssen beim Retrofit sogar Ausgleichsgewichte im Heck installiert werden. Ein technischer Eingriff, der die Balance des Flugzeugs sicherstellen soll, aber auch dessen Gewicht erhöht.

SWISS zeigt neue First und Business Class

Die zwölf Triple Seven von SWISS werden erst später umgebaut. Ein konkreter Starttermin oder eine finale Konfiguration existieren aktuell noch nicht. Branchenkreise berichten von einer möglichen Ausstattung mit sechs First-Class-Suiten, offiziell bestätigt ist dies allerdings nicht.

Mehr Premium: SWISS Airbus A350 kommt mit 25 Sitzen weniger als bei Lufthansa | Frankfurtflyer Kommentar

SWISS steht vor der Einführung einer neuen Teilflotte, noch in diesem Jahr sollen die ersten beiden werksneuen Airbus A350 in Zürich eintreffen. Der Jet setzt auch einen Meilenstein beim Produkt, die Schweizer Airline bekommt die Allegris-Sitze von Lufthansa. Unterschiede gibt es lediglich beim Farbdesign – und bei der Größe der Klassen.

Im Vergleich zum Kranich wird man in dem Maschinentyp auf 45 Plätze in der Economy Class verzichten. Für die Langstrecken von und in die Schweiz setzt man auf die zahlungskräftigeren Kundinnen und Kunden, die in den vorderen Klassen sitzen wollen.

Lufthansa musste sich in Sachen Allegris mit diversen Problemen herumschlagen, vielleicht kann SWISS davon profitieren und bei der Einführung von Senses aufs Tempo drücken. Beim Retrofit riecht es aber aufgrund der Gewichtsverteilung schon jetzt nach Problemen.

12 Kommentare

  1. Nur eine kleine Korrektur: der erste A350 von Swiss wird das Kennzeichen HB-IFA führen und nicht HB-JMA. Letzteres gehört einem nach wie vor aktiven A340 von Swiss.

  2. Die Kehrseite der Medaille: Auch hier wird’s wohl nur 2 Toiletten für die Business geben. Aber das war bei Swiss ja bisher auch nicht besser.
    Die Schlangen vor dem Klo speziell gegen Ende des Fluges finde ich nun alles andere als Premium.

    • Schön.

      Hoffentlich ist der Qualitätsstandard der Einbauten etwas höher als bei der LH. Und was richtig gut wäre…ein weniger Licht reflektierender Screen.

      Ansonsten volle Zustimmung zur schlechten WC-Pax-Ratio. Das ist bei ausgebuchter Maschine wirklich nicht premium. Aber es ist seit Jahren so, dass neue Kabinen eine schlechtere Ratio mit sich bringen. Bei den 39S der LH ist es besser, da zugeholte Maschine.

    • Swiss ist tatsächlich sehr sparsam mit Toiletten, auch im A350.

      Geplant ist 1 in der First, 2 in der Business und 5 in der Premium Eco und Eco.

      Gerade bei Nachtflügen ist das immer am Morgen so eine Sache bei Swiss.

      • Da bin ich am Sonntag auch drüber gestolpert. 45 C Sitze im A330. Zwei Toiletten. Ich hasse es mich morgens frisch machen zu wollen und den einen richtigen Moment abzuwarten.

        • Deswegen stelle ich bei Nachtflügen den Wecker immer rund auf eine halbe Stunde vor Beginn des Frühstückservices. So habe ich Zeit, mich frisch zu machen und mich umzuziehen, bevor der Morgenrush auf die Toiletten beginnt. Aber ich bin einverstanden, der Pax-Toiletten-Ratio in Swiss Business ist ausgesprochen schlecht, auch auf der B-777. Da sind andere deutlich besser (z.B. Qatar A380: vier Toiletten für 48 Businesspassagiere).

  3. Mit bloss 3 Suiten in der First hat ein „Underdog“ niemals auch nur den Hauch einer Chance auf ein Upgrade, sei’s mit e-Vouchern oder als Award-Flug.
    Ist heute schon fast nicht möglich, und das bei 8 Sitzen.

    • Mmmm, also ich habe das Upgrade sogar zu zweit gratis bekommen, auf Companion Award Ticket. Anscheinend war YUL-ZRH in C völlig überbucht und in F ziemlich leer. Und wenn der YUL Flug als einer der ersten die Suiten bekommt…

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..