Meilen sammeln wird Geldwäscher zum Verhängnis

Meilen sammeln ist inzwischen ein Volkssport geworden und der Sinn dieser Programme ist es auch, dass Passagiere an eine Airline gebunden werden und diese bevorzugt nutzen. Bei einem Geldwäscher aus dem Vereinigten Königreich hat dies allerdings zu gut funktioniert, denn sein Hang zum Meilensammeln hat ihn schlussendlich überführt und auch für 9 Jahre ins Gefängnis gebracht.

Dabei hat eine organisierte Bande im großen Stil Bargeld aus dem Vereinigten Königreich in die Vereinigten Arabischen Emirates verschoben um es so zu waschen. Zwischen November 2019 und Oktober 2020 eine wohl 20 Kuriere auf 83 Flügen mit Emirates in der Business Class geflogen, da hier die großzügigeren Handgepäck Regelungen den Schmuggel des Geldes einfacher gemacht haben.

Eigentlich war diese Operation nicht sonderlich auffällig, da man die Reisen auf mindestens 20 Kuriere verteilt hat, gegen welche aktuell auch ermittelt wird. Allerdings wurden alle Tickets über einen Account des Kopf der Organisation gebucht und dieser Umstand führte laut Anklage auch zum Ermittlungserfolg. Der inzwischen verurteilte Geldwäscher hatte die Flüge über seinen Account gebucht um hier Meilen im Skywards Programm und vermutlich vor allem auch Punkte im Business Rewards Programm von Emirates zu erhalten. Die Meilen und Punkte hat man anschließend wohl für mehrere First Class Flüge mit Emirates eingelöst.

So sieht es in der First Class nach dem Facelift aus. Foto: Emirates

Natürlich ist es grundsätzlich vorbildlich, dass der Geldwäscher das Meiste aus den Flügen heraus holen wollte und Meilen, sowie Punkte gesammelt wurden, die man dann auch fertig für First Class Flüge einlöste, aber in diesem Fall wurde das Meilen sammeln dem Geldwäscher zum Verhängnis.

Lediglich durch die Nutzung dieses Accounts, welcher alle Tickets der Kuriere gebucht hat, konnte man die Verbindungen herstellen. Dabei haben wohl die Vereinigten Arabischen Emirate und auch Emirates die Informationen den Behörden in England zur Verfügung gestellt, was auch nicht weiter überraschend ist, denn das Land geht sehr entschieden gegen Geldwäsche vor.

Meilen sammeln wird Geldwäscher zum Verhängnis | Frankfurtflyer Kommentar

Meilen sammeln kann zur Sucht werden und der ein oder andere schaltet wegen den Meilen alle Logik aus. Grundsätzlich hat der Geldwäscher mit seiner Taktik auch alles richtig gemacht und viel aus den Flügen herausgeholt, allerdings hat er auch bei einer kriminellen Aktivität die Meilen gesammelt, was ihm schlussendlich zum Verhängnis wurde.

Grundsätzlich finde ich dies Geschichte lustig und auch ein wenig absurd, dass das Meilenkonto der zündende Beweis war. Allerdings zeigt es auch, wie gut Meilenprogramme funktionieren können, denn ich bin mir sicher, dass man hier sehr bemüht war seine Spuren zu verwischen. An das Meilenkonto hat hier wohl niemand mehr gedacht oder man wurde blind vor Gier?

Danke: aero.de

2 Kommentare

    • Es gibt erst einmal Business Accounts, da bekommt sowohl der Passagier Meilen, als auch Punkte für die Firma. Das bieten alle Airlines eigentlich an.

      Was es bei Emirates aber als Besonderheit gibt, sind die Familien Accounts. Ob so etwas genutzt wurde, kann ich nicht sagen. Ich habe es so verstanden, dass es vorrangig um die Business Rewards Punkte geht, aber die Quellen sprechen hier nur von Meilen.

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