Okay, vielleicht ist das ein bisschen übertrieben, aber meinen Lieblingsstatus einer Luftfahrtallianz wollte ich nicht so einfach aufgeben. Mein allererster Top-Tier-Status war der Airberlin Topbonus Platinum – und auch mein bisher einziger. Deshalb war ich entschlossen, den Oneworld-Status auf einem möglichst einfachen und kostengünstigen Weg erneut zu erreichen. Die Gelegenheit bot sich bei Royal Jordanian und ihrem Royal Club. Eine Änderung der Statusanforderungen machte den Weg zu Oneworld Emerald so günstig wie nie zuvor.
In meinem Ankündigungsbeitrag erklärte ich bereits: So werde ich mir mit Spanien-Flügen den Top-Status holen.
Mit ein paar Flügen innerhalb Spaniens will ich mir den Top-Status sichern. Gleichzeitig versprach ich, die Leser von Frankfurtflyer.de über meine Fortschritte auf dem Laufenden zu halten. Nun ist es Zeit für ein erstes Update – und die Geschichte ist spannender, als ich erwartet hatte.
Mein erster Status Run zum Oneworld Emerald | Graue Theorie trifft auf die Realität
Mein Plan basierte auf den neuen Regeln von Royal Jordanian: Für den Platinum Hawk (Oneworld Emerald) sind keine Flüge mit der Airline selbst erforderlich. Das war vielversprechend. Doch ob Iberia-Inlandsflüge tatsächlich als Segmente im Royal Club zählen, blieb unklar.
Zum Glück konnte ich auf die Erfahrungen eines Vielfliegerfreundes zurückgreifen, der meinen Verdacht bestätigte: Die neuen Regeln funktionieren wie gedacht. Mit neuer Hoffnung buchte ich meinen ersten Testlauf: vier Segmente für nur 60 Euro. Der Reiseplan:
- IB2432: 08:45 Uhr Valencia (VLC) – 09:35 Uhr Ibiza (IBZ)
- IB2525: 19:40 Uhr Ibiza (IBZ) – 20:30 Uhr Palma de Mallorca (PMI)
- IB2524: 21:05 Uhr Palma de Mallorca (PMI) – 21:50 Uhr Ibiza (IBZ)
- IB2431: 22:35 Uhr Ibiza (IBZ) – 23:25 Uhr Valencia (VLC)
Der Plan war ambitioniert: ein Tag voller Flüge, ein kurzer Aufenthalt in Ibiza und eine extrem kurze Nacht vor dem Weiterflug nach Deutschland. Doch dann kam Einiges anders.
Mein erster Status Run zum Oneworld Emerald | Erfahrungsbericht
Der Tag des Status Run begann gut. Um 5 Uhr klingelte der Wecker, und nach einer 130 Kilometer langen Autofahrt war ich um 7 Uhr am Flughafen Valencia. Dort kam das erste Hindernis: Mein reserviertes Parkhaus akzeptierte meine Buchung nicht – 22 Euro statt 16 Euro, aber kein Drama.
Obwohl ich bereits eingecheckt war, suchte ich die Abfertigungsschalter von Iberia auf. Denn ich hatte am Vortag ein Business Class Upgrade für das letzte Segment vorgenommen. Für billige 33 Euro wollte ich das mal ausprobieren. Das Upgrade wurde auch bestätigt, doch die Buchung erkannte es nicht und so saß ich immernoch in der Eco. Der Iberia Social Media-Support via X antwortete schnell, erkannte aber kein Problem. Die Mitarbeiter am Check-In erkannten zwar nach fünf Anläufen das Problem, verwiesen mich jedoch an die Kollegen in Ibiza. Am Ende lösten es doch eine erneute Anfrage über den Kundenservice via X.
Das erste Mal nach Ibiza
Die Sicherheitskontrolle in Valencia war wieder traumhaft schnell und ein Sessel in der oberen Etage der Lounge Joan Olivert ohne Verzögerung gefunden. Die Iberia Inlandsflüge gehen meisten von einem Teil des Flughafens ab, den die meisten Touristen nie zu Gesicht bekommen. An einem Rondell reihen sich mehrere Gates aneinander, die per kurzem Fußweg zum Flugzeug führen.
Der ereignisarme Flug IB2432 ging in der CRJ100 von Air Nostrum noch zehn Minuten schneller zu Ende, als er ursprünglich geplant war. Das verschaffte mir einen angenehmen Zeitpuffer, bis zu meinem ersten Videocall an diesem Tag. Nur leider konnte ich diese zusätzlichen Minuten nicht nutzen, denn ein luftseitiger Transit war in Ibiza nicht möglich. Ich musste erst raus aus dem Sicherheitsbereich und neu durch die Kontrolle. Doch die wies mich ab, da ich deutlich zu früh für meinen Flug war. Frühestens vier Stunden vor Abflug geht es airside. Zehn Stunden irgendwo in der Abfertigungshalle zu sitzen und zu arbeiten, schien mir wenig attraktiv. Trotzdem setzte ich mich zunächst in ein Café und führte den ersten wichtigen Termin des Tages in Ruhe zu Ende.
Zum Glück buchte ich spontan über Qatar Airways einen früheren Flug nach Palma. Das kostete mich 6.000 Avios und 7 Euro – und etwas Nerven, da die Stornierung des Fluges nicht reibungslos lief. Dennoch: Ein Platz in der Lounge und ein einigermaßen ungestörter Videocall waren den zusätzlichen Aufwand wert.
Nun hatte ich ein zusätzliches Flugticket am Hals, welches zwar günstig war, mich aber trotzdem nervte. Die Stornierung über Qatar Airways funktionierte zunächst nicht, da der Flug bereits eingecheckt war. Die Frist von 3 Stunden für eine Erstattung damit hinfällig. Alleine um keine Verzögerungen beim Abflug zu verursachen, ging ich zum Gate und bat darum, mich zum „entladen“. Das ging dann auch ohne Komplikationen und ich konnte meinen Arbeitstag in der Lounge Cap des Falco fortsetzen. Immerhin 2,60 Euro Steuern und Gebühren erstattete Qatar Airways mir.
Weiter nach Mallorca
Die Abflugtafel lichtete sich langsam und mein Weiterflug nach Palma de Mallorca (PMI) rückte näher. Angezeigt wurde das Gate 5 und der Hinweis, dass ich mich doch dorthin begeben solle. Das kam mir jedoch sehr früh vor und so wartete ich ab. Bis plötzlich eine Verspätung um eine halbe Stunde angezeigt wurde. Die erste und einzige Verspätung dieses Fluges in der gesamten Woche. Bei 35 Minuten Umsteigezeit ein durchaus kritischer Faktor.
Tatsächlich ging es dann 22 Minuten verspätet los, aber der Flug landete noch eine Minute vor der geplanten Ankunftszeit nach 27 Minuten Flugdauer. Trotzdem war da noch die Sorge mit der zusätzlichen Sicherheitskontrolle und den weiten Wegen, falls man mich an der Gepäckausgabe ausladen würde. Dort gibt es keine Transitzone. Zum Glück hat der PMI so etwas wie ein eigenes Inlandsterminal. Das ist ein Rondell am Ende des Terminals, an dem wir aussteigen durften und diekt ins Terminal gehen konnten. Neben stand bereits die CRJ1000 für meinen Weiterflug stand. Bis zum Boarding musste ich so noch etwas warten.
Rückflug mit Hindernissen
Der Rest der Reise sollte damit sicher sein, denn das Flugzeug, welches den Flug IB2524 nach Ibiza durchführen sollte, war auch für den Weiterflug nach Valencia eingeplant. Obwohl statt einer ATR72 nun eine Mitsubishi CRJ1000 eingesetzt wurde, dauerte der Flug exakt so lang, wie der Hinflug. Bei der Landung in Ibiza gab es dann aber nochmals eine Herausforderung. Wir hatten eine Position auf dem Vorfeld bekommen und wurden mit dem Bus zum Terminal gefahren. Und Ihr erinnert Euch vielleicht: Ibiza hat keinen Airside-Transit. Daher erwähnte ich bei der Purserin freundlich, dasss ich dankbar wäre, wenn man auf mich wartet. Nur falls es denn länger dauert, denn mit 45 Minuten war die Umsteigezeit an diesem kleinen Flughafen selbst mit Sicherheitskontrolle unkritisch. Dazu kam es jedoch nicht, denn ein Ramp-Agent organisierte am Bus eine Abholung, die mich direkt wieder in den Abflugbereich bringen sollte.
Auch von Ibiza nach Valencia kündigte sich nur ein kurzer Hüpfer an. Ich hatte auf diesem Leg ein Business Class Upgrade. Vergessen wurde jedoch ein entsprechendes Gericht zu beladen. Alternativ sollte ich mir alles aussuchen können, was im „Buy on Board“-Menü verfügbar war. Das war natürlich nicht realistisch, da der Flug nur 23 Minuten dauerte. So probierte ich mal wieder eine der unzähligen Tapas Boxen, die es so an Bord der verschiedenen Fluggesellschaften gibt. Ausnahmsweise gönnte ich mir zur Begleitung ein Corona Bier.
Um 23:06 Uhr landete ich schließlich wieder in Valencia. Doch der Tag war noch lange nicht zu Ende: Es folgte eine weitere 130-Kilometer-Fahrt zurück nach Hause. Um kurz vor 1:00 Uhr fiel ich schließlich ins Bett – nur um bereits um 3:15 Uhr wieder aufzustehen. Denn mein nächster Flug ab Alicante nach Deutschland wartete bereits.
Mein erster Status Run zum Oneworld Emerald | Frankfurtflyer Kommentar
Was bleibt von diesem ersten Status Run? Vor allem die Erkenntnis, dass solche Runs machbar sind – aber nicht immer so reibungslos, wie man hofft. Die fehlende Transitzone in Ibiza und die eingeschränkten Lounge-Möglichkeiten sind Hindernisse, die ich bei zukünftigen Runs vermeiden möchte. Spontane Änderungen wie der frühere Flug nach Palma sind zwar lösbar, kosten aber Zeit und Nerven.
Finanziell bleibt der Status Run attraktiv: Vier Segmente für 60 Euro (plus 6.000 Avios für den zusätzlichen Flug) sind unschlagbar. Zusätzlich habe ich etwas weniger als 100 Euro für Anreise, parken und Upgrades ausgegeben – für einen Oneworld Emerald-Status jedoch vertretbar.
Jetzt bleibt nur die Frage, ob Royal Jordanian die Flüge korrekt gutschreibt. Wenn ja, steht weiteren Runs nichts im Weg – dann allerdings mit besser durchdachtem Routing und einem Fokus auf Effizienz. Stay tuned!
2 weitere Claims erfolgreich kreditiert bekommen. Momentan 5.
The one on Air Nostrum should be ok for credit?
Nearly all domestic flights are Air Nostrum. In some cases Iberia Express. They should, but I‘m still waiting for my first flights to be credited.