Notrutsche aus Versehen ausgefahren: Bei British Airways häufen sich die Fehler

Foto: PYOK

Bei British Airways kam es in der Vergangenheit häufiger zum unbeabsichtigten Abschuss von Notrutschen. Nach dem Ausbringen der Evakuierungshilfe ist ein Flugzeug meist flugunfähig und muss in die Technik. Daher ist die Nutzung ausschließlich für den Notfall bestimmt. Um eine unbeabsichtigte Aktivierung zu verhindern, haben die Fluggesellschaften bestimmte Verfahren für Ihre Crews etabliert. BA will in diesem Punkt nochmal nachschärfen.

Wie wichtig die Notrutschen werden können, haben wir erst letzte Woche gesehen. Nach der Kollision zweier Flugzeuge am Tokioter Flughafen Haneda fing der beteiligte JAL Airbus A350 Feuer. Alle Passagiere der Japan Airlines konnten sich zum Glück befreien. Obwohl nur drei von acht Rutschen genutzt werden konnten, wurden alle Insassen des Jets gerettet. Fünf Menschen die im anderen Flugzeug saßen, sind bei dem Unfall umgekommen.

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Solche Notrutschen können auch bei Notwasserungen hilfreich sein und nach einem Unglück z.B. als Schwimmhilfe dienen. Das Ausbringen einer solchen Rutsche muss daher einfach funktionieren und schnell möglich sein, im Normalbetrieb sollen diese aber keineswegs aktiviert werden. Daher ist es häufig der Albtraum der Stewardessen und Flugbegleiter, diese Evakuierungshilfe versehentlich auszubringen.

Mehrere Vorfälle bei British Airways

Erst letzte Woche kam es zu einem solchen Mißgeschick, beteiligt war ein British Airways Dreamliner. Die Boeing 787 landete nach einem Flug von London nach Mumbai und rollte zum Gate, beim Öffnen der Tür dann der Fauxpas. Laut PYOK geht man davon aus, dass die Rutsche ausgefahren wurde, als der Purser einem Kollegen spontan vorführen wollte, wie man die Tür in einer Notsituation öffnet.

In den vergangenen Monaten kam es alleine bei British zu mehreren solcher Vorfälle, so wurden die Rutschen verschiedener Flugzeuge unbeabsichtigt ausgelöst. Darunter auch Boeing 777 und Airbus A350 aber auch Schmalrumpfjets. So wurde bei einem Airbus A320 der Hebel zum Öffnen der Tür verwechselt, die Maschine musste samt Passagieren zunächst am Flughafen Madrid bleiben.

Mit einem überarbeiteten Verfahren will der britische Carrier nun den besorgniserregenden Trend stoppen. Ein japanisches Ritual von Shisa Kanko könnte helfen, es geht um „Zeigen und Rufen“. Die Crewmitglieder sollen künftig dabei vor dem Öffnen einer Tür auf diese zeigen und laut sagen ob die Rutsche aktiviert oder deaktiviert ist. Das Ritual wurde bereits von einem japanischen Eisenbahnbetreiber entwickelt und übernommen um Arbeitsunfälle zu minimieren.

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In dem jüngsten Fall waren die Folgen zunächst nicht ganz so dramatisch, der Dreamliner konnte den Rückflug nach London mit einer Verspätung von etwas mehr als einer Stunde antreten. Techniker konnten die aufgeblasene Rutsche vor Ort entfernen, am Drehkreuz von BA musste diese dann wieder ersetzt werden.

Bei den Kosten ist man hier schnell im fünfstelligen Bereich. In manchen Fällen bedeutet ein solcher Fall eine wesentlich längere Ausfallzeit oder die Streichung eines Fluges.

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