Pilot rechnet per Bordansage mit störenden Fluggästen ab

Ein Airbus A321XLR von American Airlines. Foto: American Airlines

Die Sorgen des einfachen Fluggastes machte sich ein Pilot von American Airlines zu Eigen. Per Bordansage ratterte er zahlreiche Fehlverhalten runter, die man an Bord eines Flugzeuges so machen kann und warnte davor, sich auf dem Flug daneben zu benehmen. Dabei hatte er auch eine ganz spezielle Ansage für alle Passagiere auf dem Mittelsitz.

Eher untypisch, dass sich die Besatzung eines Cockpits darum schert, was da hinten so in der Kabine passiert. Zumindest wenn die Situation in der Passagierkabine nicht gerade eskaliert. Dem wollte wohl ein Pilot von American Airlines vorbeugen, indem er eine Ansage an seine Fluggäste richtete.

In dem Video, welches auf dem sozialen Netzwerk Instagram geteilt wurde, bringt der Pilot zunächst seine Kabinenbesatzung ins Spiel. Recht freundlich erklärt er den Passagieren, dass die Kabinenbesatzung in erster Linie für die Sicherheit an Bord und erst dann dafür verantwortlich ist, dass alle einen angenehmen Flug haben. Doch daraufhin wird er ziemlich bestimmend. Die Passagiere haben zu gehorchen, was die Flugbegleiter sagen, denn die Flugbegleiter repräsentieren seinen Willen und der sei relevant.

Er setzt mit ein paar Selbstverständlichkeiten fort. Er fordert einen respektvollen Umgang miteinander und dass die Gäste ihre Mitreisenden so behandeln, wie sie gern selbst behandelt werden wollen. Für ihn eigentlich etwas, was man nicht explizit erwähnen müssen sollte, aber seine Erfahrungen zeigen, dass er es auf „jedem einzelnen Flug“ wieder sagen muss. Denn der Umgang untereinander lässt zu wünschen übrig.

Dann wird seine Bordansage ein Stück weit witzig. Er sagt: „Lehnt Euch nicht bei anderen Leuten an, schlaft nicht an ihnen ein, werdet nicht an ihnen ohnmächtig, sabbert nicht auf Sie. So lang Ihr nicht vorher darüber gesprochen habt und sie eine wasserabweisende Jacke anhaben.“ Aus der Kabine ertönt in dem Moment Gelächter.

Der Pilot ist nicht aus dem Konzept zu kriegen und fordert weiter auf, keine Videos laut über das Smartphone abzuspielen. Dieses „soziale Experiment“ sei vorbei. Und auch wenn „das Video super-süß sei“, man solle es doch für sich behalten und Kopfhörer nutzen.

Am Ende der Ansage spricht er direkt die Passagiere auf dem Mittelsitz an. Er fordert jeden, der einen Mittelsitz besetzt, auf, sich zu melden. Ihm ist bewusst, dass keiner Lust hat dort zu sitzen, aber er hat ein Geschenk für alle Fluggäste auf dem ungeliebten Platz: Beide Armlehnen. Dabei spielt er auf ein ungeschriebenes Gesetz der Flugreise-Etikette an, nach der Passagiere auf dem Mittelsitz ein Anrecht auf beide Armlehnen haben, während der Fenster- und Gangplatz nur die jeweils äußere Armlehne nutzen sollen.

 

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Ein Beitrag geteilt von Anna Leah Maltezos (@lone_didion)

Pilot rechnet per Bordansage mit störenden Fluggästen ab | Frankfurtflyer Kommentar

Ein Pilot, der die Sorgen des „kleinen Mannes“ kennt und sogar die Passagier-Etikette für Flugreisen drauf hat. Das macht total Sinn, bemerkt man aber natürlich nicht oft.

Wenn die Ansprache des American Airline Piloten an seine Fluggäste hier auch sehr direkt war, er hat absolut Recht, mit dem was er sagte. Und insgesamt hat er es ja auch so vorgetragen, dass es durchaus zur Erheiterung der Kabine geführt hat. Gerne mehr davon.

Gefunden bei aerotelegraph.com

13 Kommentare

  1. Ich bin sicher hier kommt gleich wieder die Abteilung “was fällt ihm ein”, aber ich finde es super… und wenn sich das nur 10% der Fluggäste zu Herzen nehmen, hat es doch was gebracht!

    • Das wurde mal Zeit es während des Fluges zu erwähnen, das könnte jede fluglienie in der sicherheisansage doch mit einbauen es würde mich sehr freuen wenn ich es zum Beispiel im Flug am 4.2.von Frankfurt am Main Na Santo Domingo hören würde, mfg Andreas aus Potsdam.

  2. Super Aktion aus dem Cockpit. Kann man immer mal wieder haben, so eine Erinnerung mit Humor.
    Wobei die Überschrift mich erst denken ließ, es hätte Störer gegeben, mit denen abgerechnet würde. Viel besser aber, dass hier Stören vorgebeugt wurde.

  3. Super Ansage, aber auch traurig , dass diese Benimmregeln noch angesagt werden müssen!! Wie wäre es mit einem Flyer, der verteilt , der beim Einschecken schon ueberreicht wird?!?!!

    • Ein Flyer dazu liest bestimmt niemand. Das wäre unnötige Papierverschwendung.
      Die persönliche und direkte Ansage ist es, die hier wirkt. Toll gemacht!

  4. Sehr klare Ansage des Piloten; es ist traurig das man heutzutage an selbstverständliche Dinge erinnern muss! Dazu gehört auch das man Nützen , Bascaps und sonstige Kopfbedeckungen abnimmt. Was auch zu Benimm Regeln gehört. Wo ist der Anstand geblieben

  5. Hervorragende Aktion, endlich werden Alle die es aufgrund der immer mehr einziehenden“Hauptsache Ich“ Kultur und es daher mit Benimmregeln nicht so ernst nehmen, mal auf nette Art und Weise auf ein derartigesVerhalten aufmerksam gemacht.Ich befürchte nur es ist solchen Personen einfach egal.

  6. Das finde ich eine tolle Sache, ein Lob dem Piloten. Ich fliege nicht sehr oft, aber auch ich habe dieses schon erlebt. Aber ich kann auch positives berichten :
    Ich hatte beim Flug von Shanghai nach Frankfurt eine junge Familie vor mir, deren 18 Monate altes Kind sehr unruhig war. Der Papa fand den Grund schließlich heraus:
    Es wollte zum „Opa“, also zu mir😂👍
    Ich bekam es auf den Arm, und wir waren beide happy bis kurz vor Frankfurt 😉

  7. Wer diese Aktion für nicht gut findet, hat evtl. selbst „Dreck am Stecken“, d.h. hat sich unangemessen verhalten, oder kennt keine Benimm-Regeln.

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