Qantas verkauft First Class zu billig: Hunderte Passagiere schlagen zu und werden enttäuscht

Vor einigen Tagen sorgte Qantas für Aufsehen, der australische Carrier hatte versehentlich einen falschen Tarif für die Tickets der luxuriösen First Class geladen. Hunderte Kunden buchten das vermeintliche Angebot, da der Preis gut 75 Prozent unter dem regulären Tarif lag. Doch die Vorfreude hat nun ein Ende, die Känguru Airline will die Flugscheine, die wohl zu billig waren nun ändern bzw. stornieren und spricht von einer kulanten Reaktion.

Was war passiert?

Betroffen waren Flüge auf der frequentierten Strecke zwischen Sydney (SYD) und Los Angeles (LAX). Die Tickets für einen Roundtrip in der First Class kosten normalerweise umgerechnet etwa 12.000 Euro. Am 22. August gab es den Trip für mehrere Stunden schon für ca. 3.000 Euro.

Qantas spricht von einem Fehler, dieser wurde erkannt und behoben. Man will daraus lernen und die Systeme anpassen. Die Kunden, die den Zeitraum für eine Buchung in der First Class genutzt haben, wurden anschließend kontaktiert.

Qantas A380

Airline kommt mit zwei Alternativen

In einigen Foren meldeten sich Betroffene und veröffentlichten die Antwort der oneworld-Airline. Diese gibt den Passagieren zwei Alternativen für die gebuchten Luxusflüge. Die erste Option ist eine Umbuchung des Tickets in die Business Class für denselben Preis. Denn dies sei immer noch ein Schnäppchen und günstiger als der reguläre Tarif in dieser Klasse.

Die andere Möglichkeit ist die vollständige Rückerstattung des Reisepreises. Die Fluggesellschaft spricht dabei von Kulanz und einer „Geste des guten Willens“. Man halte sich außerdem an die Beförderungsbedingungen, dort ist die Stornierung von Tickets seitens der Airline in solchen Fällen gestattet.

Reaktionen von Kunden

Scheinbar haben schon einige Fluggäste reagiert und sich für eine der Alternativen entschieden, andere warten noch ab. Von Außenstehenden bekommt Qantas Lob und Kritik zugleich. Manche erklären, dass die Airline selbst mit dem Downgrade in die Business Class erhebliche Verluste erleidet.

Genau das wird aber auch kritisiert, da nicht immer alle Business-Class-Sitze zum vollen Preis verkauft werden. Häufig werden dafür Prämienmeilen oder Upgradevoucher gelöst, in einigen Märkten können besonders günstige Business Tickets gebucht werden. Die Vorstellung, dass Qantas einen erheblichen Verlust hinnehmen muss, weil Passagiere nun in der Business Class reisen, gehe an der Realität vorbei.

Wenn einige dieser Sitze ohnehin leer geblieben wären, hat Qantas durch die Umbuchung dieser Passagiere sogar einen finanziellen Vorteil erzielt, da die zusätzlichen Passagiere die ohnehin anfallenden Kosten nicht signifikant erhöhen. Die Airline konnte so zumindest einen Teil des entgangenen Umsatzes retten, anstatt gar keine Einnahmen zu generieren

Qantas verkauft First Class zu billig: Hunderte Passagiere schlagen zu und werden enttäuscht | Frankfurtflyer Kommentar

Qantas ist jedenfalls schnell und rechtzeitig in die Kundenkommunikation gegangen und mag sich rechtlich auch korrekt verhalten haben. Die Reaktion sorgt aber auch nicht nur für Freudensprünge. Immerhin wurde zügig eine Lösung gefunden und der Schaden konnte minimiert werden. Ob der Wille da wirklich so gut und großzügig war, ist Ansichtssache.

Das Downgrade in die Business Class ist ein Kompromiss für Kunden und Airline. In der Vergangenheit sind einige Fluggesellschaften mit solchen Error-Fares auch schon anders umgegangen und haben klar gezeigt wie sehr sich diese geärgert haben, dass jemand die Lücke gefunden und genutzt hat. Hätte Qantas alle Tickets einfach pauschal storniert, hätte es wohl auch zum PR-Desaster kommen können.

Wie hätte Qantas die Situation besser lösen können?

 

Danke: OMAAT

6 Kommentare

    • Genau. Zumal der Preis durchaus im Angebot auch mal üblich war vor Corona und der Preisschraube an der alle Airlines massiv gedreht haben. Die Frage ist wie die Rechtslage in Australien ist, d.h. ob die Kunden auf ihre Flüge bestehen können oder nicht. Als Kunde muss man schließlich nicht mit dem Wucherpreis rechnen, sondern kann auch mal ein Sonderangebot erwarten und annehmen. Hier auf der Seite wurde z.B. doch gerade über Angebote von Skandinavien nach Asien oder Südamerika in der First Class bei LH berichtet zu sehr ähnlichen Preisen. Dies ist auch für 12-14h Langstrecken.

  1. Da Kängurus und Koalas heimisch sind, sind Aussies nicht so heiß auf Kuscheltiere davon.
    Von uns wünscht sich doch auch keiner ein Reh oder eine Wildsau aus Stoff zu Weihnachten, oder?

    Also für EUR 3000 einen Roundtrip mit je fast 16h Flugzeit ist ein absoluter Schnapper!
    Gerade mal geschaut und ich komme auf AUD 16 000 was ca EUR 10 000 entspricht.

    Sowohl Spaßfaktor als auch Meilen sind immernoch Granate. Ich würde mich über so ein Downgrade sehr freuen und es mitnehmen!
    Das ‚alle enttäuscht‘ erscheint mir ziemlich plump.

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