Resumee | Mit Air France in die Karibik

Ich hatte die Reise mit Air France gebucht, um mal wieder rauszukommen. Karibik, Sonnenschein und eine unkomplizierte Reise in der EU waren die Motivation. Der Sale bei Air France, kombiniert mit der Amex Offer und der Möglichkeit, die Buchung flexibel zu stornieren taten ihr übriges. Hier die Zusammenfassung meiner Eindrücke.

Mit Air France in die Karibik | Die Airline

Was die Monetarisierung von Zusatzleistungen angeht, ist Air France gut dabei. Vom bezahlten Upgrade bis zu zahlungspflichtigen Sitzplatzreservierungen ist alles dabei. Schade, dass auch beim Online Check-in nicht alle Sitzplätze kostenfrei werden, sondern dass „bevorzugte“ Sitzplätze immer noch teuer sind.

Toll ist, dass Air France den Zugang zu Messengern über WiFi im Flugzeug gratis zur Verfügung stellt. Auch die Flugkarte auf dem Smartphone ist ein schickes Feature.

Das Essen war insgesamt auf allen Flügen gut, der Service jedoch sehr stark ausbaufähig. Das gilt gerade in Bezug auf nicht französischsprechende Reisende.

A332 in CDG

Mit Air France in die Karibik | Upgrades

Bei meinen Langstreckenflügen habe ich jeweils Upgrades in Anspruch genommen. Auf dem Tagflug von Paris-Roissy Charles-de-Gaulle (CDG) nach Pointe-à-Pitre (PTP) habe ich mir ein Upgrade in die Premium Economy für 199 Euro gegönnt. Service und Sitz haben mich bei der Premium Economy der Air France nicht überzeugt. Ich hoffe, dass Lufthansa bei der Einführung der neuen Premium Economy Sitze bessere Schalensitze anbieten wird als Air France. Aufgrund meiner Erfahrung kann ich die immer wieder aufkommende Kritik an dem aktuellen Sitz der französischen Airline nachvollziehen.

Air France Economy Class

Das Upgrade in die Business Class auf dem Flug von Cayenne (CAY) nach Paris (CDG) hat sich insofern gelohnt, als dass ich gut schlafen konnte. Das wäre in der Economy Class wahrscheinlich nicht der Fall gewesen.

Premium Eco Sitz

Ich habe mir mal den Spaß erlaubt und habe die Preise aller mir angebotenen Upgrades in die Business Class und des von mir gezahlten Preises für die Economy Class addiert. Und dann mit dem von Air France seinerzeit geforderten Preis für eine Business Class Buchung verglichen. Die Flüge mit Upgrades waren dann um 150 Euro teurer. Und das bei deutlich geringerer Meilenausbeute, sowohl bei den Prämienmeilen und den statusrelevanten XP-Punkten. Hinzu kommt die Unsicherheit, ob die Upgrades jeweils tatsächlich angeboten werden.

Daher der Tipp: Wer wert auf Komfort und bessere Sitzplätze usw. legt, sollte wahrscheinlich besser gleich eine Buchung in der höheren Reiseklasse vornehmen. Wenn z.B. die Business Class nur für den Nachtflug auf der Rückreise gewünscht wird, kann man über die Hotline von KLM oder Air France auch Flüge mit gemischten Reiseklassen buchen.

 

Mit Air France in die Karibik | Flying Blue

Ein Drama. Eigentlich wollte ich die Flüge bei JAL gutschreiben lassen. Virgin Atlantic fand ich ebenfalls eine gute Option. Leider haben Air France und KLM eine nervige Angewohnheit. Wenn man als Flying Blue Mitglied Flüge in den Apps bucht oder hinzufügt, wird automatisch Flying Blue als Meilenprogamm hinterlegt. Und das lässt sich auch in der App oder im Log-in Bereich bei Air France/KLM nicht mehr ändern.

Als ich es in Frankfurt am Gate versuchte, war die Mitarbeiterin dort nicht in der Lage oder willens, meine JAL Mileage Bank Nummer zu hinterlegen. Dabei hatte ich extra meine JAL Plastikkarte mitgebracht, um es so leicht wie möglich zu machen.

Leider war meine Meilenausbeute für die Flüge damit unterirdisch. Aber dank der Flying Blue Statuspromotion im ersten Halbjahr 2022 konnte ich überraschend viele XP-Punkte sammeln. Vielleicht springt ja im Jahresverlauf noch ein brauchbarer Status raus.

Mit Air France in die Karibik | Guadeloupe

Die Gewinnerin dieser Reise. In Deutschland kommt mir die „französische“ Karibik manchmal etwas unterschätzt vor. Dabei ist sie mit den Flügen von Air France leicht und häufig auch günstig zu erreichen. Gerade wenn man nicht auf Kettenhotels und AI-Hotels steht, sondern eher individuell reisen möchte, ist Guadeloupe ganz weit vorne.

Mit Fähren und Regionalflügen kann man auch benachbarte Inseln leicht erreichen.

Mit Air France in die Karibik | Französisch-Guayana

Ein unwirklicher und irgendwie auch unwirtlicher Ort. Dschungel und Menschen ist eine Kombination, die einfach nicht gut zusammenpasst. Ein kleines Stück Frankreich an einem Ort, der sich nach allem anfühlt, nur nicht nach Frankreich.

Wer aber einmal sehen will, wie und wo die Ariane Raketen starten, muss einmal dort gewesen sein.

Was mich überraschte: Für Aufenthalte in Französisch-Guayana ist eine Gelbfieberimpfung zwingend vorgeschrieben. Dazu fand sich am Flughafen nur ein vergilbter Zettel an der Wand. Kontrolliert wurde das nicht. Die COVID-App wurde hingegen bei Ein- und Ausreise kontrolliert.

Mit Air France in die Karibik | Die Handgepäck Challenge

Ich hatte die Flüge mit einem reinen Handgepäcktarif gebucht und wollte herausfinden, wie es damit bei einer Urlaubsreise klappt. Auf Guadeloupe hatte ich auch kein Hotel, sondern ein AirBnB Appartement, in dem lediglich Bettwäsche und Handtücher bereitstanden.

Die Antwort: Es geht. Es ist nicht komfortabel und man ist mit den Sachen im Handgepäck dann nicht für alle Wetter und Situationen gewappnet, aber ist funktioniert.

Im Vergleich zu Business Trips, bei denen man von morgens bis abends mit einem Outfit klarkommt, Kulturartikel im Hotel bekommen kann und ggf. noch ein Amenity Kit und vielleicht sogar einen Schlafanzug in der Business Class bekommt, ist das auf einem privaten Urlaubstrip schon anders.

Einen zweiwöchigen Familienurlaub nur mit den Handgepäckfreimengen zu bestreiten, stelle ich mir jedenfalls schwierig vor.

 

Mit Air France in die Karibik | Frankfurtflyer Kommentar

Ein schöner Trip, der mir Air France und ungewollt auch Flying Blue nähergebracht hat. Guadeloupe ist auf jeden Fall noch einmal eine Reise wert.

 

Alle weiteren Beiträge des Tripreports:

Mit Air France in den Südwesten der EU | Planung

Sitzplatzauswahl und Cash Upgrades bei Air France / KLM

Review: Air France Lounge Frankfurt Terminal 2

Review: Air France/HOP Economy Class Embraer 170/190 (AF1619/AF1218)

Review: Air France Premium Economy 777-300

Review: Air France Lounge Pointe-à-Pitre (PTP)

Review: Air France A320 Economy Class AF600

Review: Air France Lounge Cayenne (CAY)

Review: Air France Business Class A330 AF867

Review: Yotel Air Charles de Gaulle Lounge (Priority Pass)

Resumee: Mit Air France in die Karibik

4 Kommentare

  1. Vielen Dank für diesen sehr schönen Reisebericht. Ich war vor Ostern auch mit Air France auf Guadeloupe und kann Deine Einschätzung absolut bestätigen. Die Insel ist super und mit Airbnb kann man dort preiswert tolle Unterkünfte für buchen.
    Den Service bei Air France fand ich auch definitiv ausbaufähig. Ich hatte eigentlich immer das Gefühl als Gast zu stören. Angenehm war lediglich der Service in der Lounge im neu eröffneten Terminal 2G in CDG. Da wurden uns sogar aktiv Champagner und Häppchen angeboten. Leider gibt es für den Flug aus Deutschland kaum Alternativen zu Air France.

  2. Französische Karibik ist eigensinnig für Touristen. verglichen mit den umgebenden Karibik-Inseln sind dort die Hotels unter aller Kanone. Service ist grottig und die Martiniquais und vor allem die Guadelopeens haben nicht den besten Ruf. Das beste ist dort doch ein Auto zu vermieten, in AirBnB runterzukommen und eine Rundfahrt zu machen. Da es doch Frankreich ist, muss man sich nicht so sehr umgewöhnen. Straßen, Restaurants, Märkte sind fast wie zuhause.

    • Was die Hotels angeht, kann ich mich Dir anschließen. Die sind überteuert und viel zu oft in keinem ansprechenden Zustand.
      Deshalb habe ich mir über AirBnB ein Appartement in Strandnähe gebucht und einen Mietwagen gehabt. Mit dem konnte ich dann die für mich interessanten Punkte auf den Inseln ansteuern. Dadurch, dass es auf der Insel überall Supermärkte (und in Point-a-Pitre auch Hypermarches) gibt, ist Selbstversorgung sehr leicht zu organisieren. In Le Goisier gibt es eine hohe Restaurantdichte. Wer keine Lust auf Selbstversorgung hat, aber 300m Fußweg nicht scheut, kann auch immer im Restaurant essen.

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.