Ein USA-Flugtarif der oneworld Airlines hat meine Aufmerksamkeit geweckt, ich habe nicht lange gezögert und trotz einiger Umstände gebucht. Ein Teil der Reise fand in der British Airways World Traveller Plus statt, so nennen die Briten ihre Premium Economy Class. Für mich das erst Mal in der Zwischenklasse, die mir ganz gut gefallen hat. Es bleibt natürlich dabei mehr oder weniger bei einem Economy-Sitz, wobei ich dem Produkt durchaus etwas abgewinnen kann. Hier die Review und meine Sicht auf die Dinge:
British Airways Premium Economy Class im Airbus A350-1000 | Buchung
Bedingung des preiswerten USA Tickets war ein Start der Flüge in Irland, Italien oder der Schweiz, das Ende der Reise musste in Spanien sein. Es gab Flüge sowohl in der Premium Economy als auch in der Business Class, eine Kombination beider Klassen war ebenfalls möglich. Unterm Strich habe ich dann einen Flug von Zürich (ZRH) via London (LHR) und Philadelphia (PHL) nach Seattle gebucht (SEA). Der Hinweg mit British Airways und American Airlines war in der Economy und Premium Economy Class, zurück ging es in der Business Class. Gebucht habe ich direkt bei British Airways, Kostenpunkt: 840 CHF (885 Euro).
British Airways Premium Economy Class im Airbus A350-1000 | Flugdaten
Flugnr.: | BA67 |
Sitz: | 20J (Gang) |
Reiseklasse: | World Traveller Plus |
Konfiguration: | 2-4-2 / 56 Sitze |
Buchungsart: | oneworld Special Gabelflug |
Abflug (Tatsächlich): | 13:40 (15:23) |
Ankunft (Tatsächlich): | 16:35 (17:29) |
Reisezeit: | 7:07 h |
Vielfliegerprogramm & Status: | BAEC Gold (oneworld Emerald) |
Gesammelte Meilen: | 1722 (90TP) |
Flugzeug: | Embraer 175 (E75) |
Registrierung: | G-XWBL |
Alter: | 2,5 Jahre |
Champagner: | – |
British Airways Premium Economy Class im Airbus A350-1000 | Check-In
Der Online Check-in machte Probleme, ein Anruf bei British Airways endete in einem Call Center in Indien und bleib ohne Erfolg. Am Flughafen Zürich war die Agentin am Schalter auch etwas ratlos und musste dann selbst zum Hörer greifen. Auch ihr Anruf endete scheinbar im gleichen Callcenter und führte nicht zum Ziel.
Eine Mitarbeiter des allgemeinen Ticketing eilte herbei und packte nach eigener Aussage in die Trickkiste. Scheinbar wurde eine Änderung der Streckenführung nicht richtig eingepflegt und sorgte für Probleme.
British Airways Premium Economy Class im Airbus A350-1000 | Am Flughafen
In Zürich ging es direkt zum Gate, die Maschine nach London war pünktlich und brachte mich an das Heimatterminal von BA, die meisten Flüge starten und enden am Terminal 5 in Heathrow. Dort hatte ich noch ein wenig Zeit für einen Snack in der First Class Galleries Lounge. In der Lounge ist auch ein Serviceschalter für Anliegen rund um die Flugreise vorhanden. Da ich die Sitze für den Rückweg nicht online reservieren konnte, wollte ich dies hier mit Hilfe einer Mitarbeiterin machen, doch auch diese musste dafür zum Hörer greifen und das Callcenter bemühen.
British Airways Premium Economy Class im Airbus A350-1000 | Boarding
Das Gate war etwas weiter entfernt, ich war etwa 20 Minuten unterwegs bis ich in dem abgelegenen Abschnitt angekommen bin. Dort war schon etwas Unruhe, das Boarding sollte bereits seit 10 Minuten laufen, allmählich durften dann die betreuungsbedürftigen Gäste ins Flugzeug. Danach kam die Boardinggruppe 0 und die anderen dran, das Personal setzte die Einhaltung konsequent durch, nur die jeweils berechtigten Fluggäste durften sich in die mit Absperrbänder getrennten Schlangen einreihen.
An Bord wurde ich freundlich in Empfang genommen und bin zu meinem Sitz 20J, der in der ersten Reihe des World Traveller Plus Bereichs lag.
British Airways Premium Economy Class im Airbus A350-1000 | Kabine & Sitz
Die Zwischenklasse befindet sich im Airbus A350-1000 in einem abgetrennten Bereich, die 56 Sitze sind in 7 Reihen angeordnet.
Im Vergleich zur regulären Economy Class wurden nur 8 statt 9 Sitze pro Reihe verbaut- kein großer Unterschied wobei der Abstand zwischen den Reihen auch etwas großzügiger ist.
Im Vergleich zur Economy sind die Sitze auch durchaus wuchtiger, die Lehnen lassen sich weiter zurückstellen, es gibt Fußstützen und verstellbare Beinauflagen. Aus diesem Blickwinkel konnte ich aber zunächst nicht viel „Premium“ erkennen:
Der Abstand ist auch in der ersten Reihe deutlich, wobei man hier hinter der Trennwand zur Business Class sitzt. Zu Start und Landung darf hier nichts im Fußraum liegen.
Die Sitze A und B sowie J und K sind etwas versetzt und ragen etwas in die Business Class hinein. Die Sitze haben alle einen Stromanschluss, die Rückenlehnen und Fußstützen sind manuell verstellbar.
Die Waschräume der Business Class waren zwar näher, die für World Traveller Plus Kunden bestimmten Toilette sind aber ein Stück hinter der Klasse in der regulären Economy. Das hat viele Mitreisende nicht davon abgehalten, dennoch nach vorne zu laufen. Später haben die Flugbegleiter zusätzlich zu den Vorhängen auch noch eine Kordel über den Gang gespannt.
British Airways Premium Economy Class im Airbus A350-1000 | Catering
In diesem Punkt kann man einen deutlichen Unterschied feststellen. Noch am Boden kommt der Welcome Drink im Glas, zur Auswahl stehen Saft und Prosecco.
Nach dem Start wurden die Speisekarten und heiße Tücher verteilt. Im Angebot sind gleich drei Hauptgänge, auch das Getränkesortiment kann sich sehen lassen. In der Karte stehen diverse Cocktails und Longdrinks, die Briten bieten gleich zwei verschiedene Gin-Sorten an.
Vor der Mahlzeit gab es ein Aperitif mit Mini-Brezeln.
Dann kam das Tablett mit Vorspeise, dem gewünschten Hauptgang, Salat, einem Stück Käse und Dessert. Dazu nochmals Getränke. Im Sortiment waren übrigens auch vier Weine und mehrere Biersorten.
Die Mahlzeiten wurden abgeräumt, in dem Schritt wurde Kaffee und Tee abgefragt. Ein paar Stunden später war ich kurz in der Galley, dort standen Snacks und Getränke bereit. Vor der Landung wurde noch ein warmer Wrap gereicht, jetzt standen nur Kaffee, Tee, Wasser und Saft zur Wahl.
British Airways Premium Economy Class im Airbus A350-1000 | Amenities
Auf dem Sitz lagen bereits Kissen & Decke, Kopfhörer und ein kleines Amenity Kit mit Schlafmaske, Zahnbürste, Socken, Lipgloss und einem Kugelschreiber.
British Airways Premium Economy Class im Airbus A350-1000 | Inflight-Entertainment-System
Der Vorteil der ersten Reihe ist, dass der Bildschirm nicht im Vordersitz eingebaut ist. Dafür muss dieser zu Start und Landung verstaut sein. Zur Bedienung kann man die Fernsteuerung nutzen oder das gewünschte Programm einfach per Touchscreen wählen. Der Kopfhörer mit Rauschunterdrückung war leider defekt, dieser wurde aber zügig ausgetauscht.
Über das WiFI Portal kann man sich zusätzlich informieren, Teilnehmende vom Executive Club können sich einloggen und auch ohne Status kostenfrei Messaging-Dienste nutzen.
British Airways Premium Economy Class im Airbus A350-1000 | Service
Die Crew war wirklich durch und durch gut drauf. Die Stewardessen und Stewards waren extrem freundlich und zu Smalltalk aufgelegt, alle, die in dem Bereich gearbeitet haben, haben sehr viel mit den Gästen interagiert und für gute Stimmung gesorgt.
Der Abflug verzögerte sich um fast zwei Stunden, aus dem Cockpit kamen regelmäßig Ansagen und Erklärungen zur Situation. Leider waren die Informationen stellenweise zu leise und die Ansagen insgesamt zu lange, hier neigt man dann schnell dazu nicht mehr zuzuhören.
Wir landeten eine Stunde später als geplant. In Philadelphia war bei der Einreise nichts los, ich konnte daher zügig zum Anschluss und habe diesen ohne Hektik erreicht.
British Airways Premium Economy Class im Airbus A350-1000 | Frankfurtflyer Kommentar
Meine Premiere in der Premium Economy Class war insgesamt positiv, stellenweise kamen einige Schwächen hervor. Die Hardware ist okay, einige Wettbewerber zeigen jetzt aber auch dass es besser geht. Die Rückenlehnen lassen sich zwar gut nach hinten neigen, für den Gast dahinter bedeutet das aber auch eine ungünstige Stellung des Monitors. Mit festen Sitzschalen lässt sich das auch in der Zwischenklasse ganz gut vermeiden. Den kleinen Cocktailtisch musste ich mit meinen Nachbarn teilen. Im Mittelblock sind für vier Passagiere nur drei der kleinen Ablagen vorhanden.
Pluspunkte waren der Kopfhörer, das kostenfreie Messaging sowie das umfangreiche Catering. Die Getränkeauswahl ist (zumindest im ersten Serviceblock) ziemlich breit. Die Crew war beeindruckend, ja schon fast auffällig gut gelaunt und sehr präsent.
In Sachen Preis/Leistung hatte ich mit diesem Ticket natürlich einen ziemlich guten Deal gemacht. Ob sich der Aufpreis lohnt, hängt grundsätzlich davon ab, wie hoch dieser ist bzw. wie die Unterschiede zur Economy und Business Class sind. Weitere Vorteile des Tickets sind mehr Meilen und zusätzliches Freigepäck.
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Schöner Review-Danke. Ich finde auf den Tagflügen gen Nordamerika die PE echt gut. Bei Nachtflügen finde ich sie nicht optimal, da man die Mittelarmlehnen nicht wegklappen kann….das find ich das unbequemer als Eco. Aber man muss ja auch noch nen Grund für Biz haben.
Habe selber bislang auch eher gute Erfahrungen in BA Premium Economy gemacht!