Mein letzter Flug mit Delta liegt – genauso wie der Besuch des Delta Sky Club – bereits einige Jahre zurück. Damals war es ebenfalls eine Hawaii-Route, es ging von Honolulu nach San Francisco. Der Nachtflug in der First Class einer Boeing 757 war nichts Berauschendes, die Bestuhlung lediglich etwas großzügiger und die Rückenlehnen ließen sich weiter neigen.
Diesmal geht es als Tagflug nach Honolulu, auf einigen Strecken wie von Seattle werden regelmäßig Airbus A330 mit dem Business Produkt Delta One eingesetzt. Der breitere Langstreckenjet ist in einer 1-2-1 Konfiguration bestuhlt und bietet flache Betten. Auf der fast 6-stündigen Reise mitten am Tag kein Muss, aber eine spürbare Steigerung des Komforts.
Delta Airbus A330 First Class nach Hawaii | Check-In & Boarding
Delta verkauft Inlandsflüge nur in Economy und First Class, wobei in der Economy einige Sitze mit mehr Abstand als Comfort-Produkt mit weiteren Benefits gebucht werden können. Wenn Langstreckenjets zum Einsatz kommen, werden die Delta One Sitze als First Class tituliert.
Passagiere der First bekommen – so wie Statuskunden auch – den Sky Priority Zugang zu sämtlichen Einrichtungen wie separaten Check-In Schaltern, eigenen Security-Lines und Preboarding. Vor dem Abflug war richtig viel los im Delta-Terminal am Flughafen Seattle, obwohl die meisten Passagiere die Self-Services nutzten, gab es lange Schlangen an den Schaltern.
Ich hatte erneut Probleme beim online Check-In und wollte zudem meine Vielfliegernummer korrigieren lassen, da ich beschlossen hatte den Trip bei Delta Skymiles kreditieren zu lassen. Ich musste also zum Schalter, wo die Wartezeit zum Glück nur sehr kurz war. Eine Mitarbeiterin winkte mir zu und konnte mir innerhalb weniger Augenblicke helfen.
Nur fünf Minuten später waren wir durch die schnelle Spur der Sicherheitskontrolle und saßen in dem Sky Club. Diesen haben wir rechtzeitig verlassen um noch einen Cocktail in der Centurion Lounge zu genießen und das etwas entferntere Gate mit der Bahn erreichen zu können.
Dort bildeten sich bereits mehrere Schlangen, das Boarding startete zunächst für Familien, Hilfsbedürftige, Veteranen, Militärpersonal und Angehörige und Statuskunden, die Ansage war unverständlich und lange. Das Chaos war perfekt und wir sind unabhängig der einzelnen Gruppen an Bord.
Dort wurden wir freundlich von der Crew empfangen, der Einstig war nur an einer Tür hinter der First Class was für ein angenehmes Boarding ohne Gedränge im vorderen Bereich sorgte.
Delta Airbus A330 First Class nach Hawaii | Kabine & Sitz
Am Platz lag an einigen Plätzen eine handgeschriebene Karte zur Begrüßung, die Crew bedankte sich auch bei uns mit dieser persönlichen Geste.
Zusätzlich dazu waren eine Flasche Wasser, Kissen, eine dicke Decke sowie ein Kopfhörer am Sitz.
Die Plätze in der Mitte waren heute besonders beliebt, da viele Paare und Familien gemeinsam nach Hawaii geflogen sind.
Die Fensterblenden in der Kabine waren bereits am Boden geschlossen und blieben auch beim Rollen und dem späteren Start zu. Ungewöhnlich und befremdlich für mich, man merkte nur dass sich das Flugzeug bewegte aber nicht in welche Richtung es fährt. Die abgedunkelte Kabine hatte jedoch auch etwas angenehmes.
Die Sitze sind ziemlich bequem, man hat einige freie Flächen zur Ablage direkt am Platz und eine fest installierte Fußablage. Der Monitor kann herausgeklappt werden, muss zu Start und Landung jedoch fixiert bleiben. Steckdosen und USB-Schnittstelle sind direkt neben der Rückenlehne, dort ist auch der Kopfhörer samt Buchse.
Fernbedienung und Sitzverstellung befinden sich neben dem Fernseher, dieser kann auch per Touchscreen bedient werden. Es stehen mehrere Filme, Serien und Musikprogramme zur Verfügung, die Airshow war etwas rudimentär.
Passagiere können sich zwischen mehreren Wifi-Paketen entscheiden, Messaging ist kostenfrei und funktionierte ziemlich gut.
Die Mittelsitze der ersten Reihe haben keine Möglichkeit auch bei geöffneten Sonnenblenden aus dem Fenster zu sehen, da sich jeweils daneben Schränke mit Equipment befinden.
Für Einzelreisende ist hingegen jeder Fensterplatz gut geeignet. Es gibt insgesamt drei Waschräume, diese waren angenehm beleuchtet und immer in sauberem Zustand.
Delta Airbus A330 First Class nach Hawaii | Service
Die Besatzung war in Honolulu stationiert und empfing uns mit einem Aloha, die weiblichen Mitglieder hatten Blumenblüten im Haar. Am Boden wurden wir nach unseren Essenswünschen gefragt, es gab keine Speisekarten und die Flugbegleiter mussten geduldig jedem Gast die drei Gerichte beschreiben.
Vereinzelt wurden auch Getränkewünsche abgefragt, dieses Angebot war auch auf dem Monitor abrufbar.
Einen Welcome Drink gab es nicht, es ging aber relativ kurz nach dem Start mit dem Service los. Delta bietet keinen Champagner, zumindest gab es auf allen Inlandsflügen nur Sekt. Cocktails wie Margarita oder Old Fashioned sind ebenfalls im Sortiment und kommen fertig gemixt aus der Dose. Ein Aperitif wurde vorab mit kleinen Salzbrezeln gereicht.
Die Mahlzeit war von der Portion ausreichend, nett angerichtet und geschmacklich in Ordnung. Von einem Highlight kann man jedoch nicht sprechen. Wir hatten Crab Cakes als warmen Hauptgang und ein Charcuterie-Board mit ziemlich langweiliger Salami und Käse.
Die Crew sorgte häufig für Nachschub bei den Getränken, später wurde auch Kaffee serviert und Snacks gereicht. Nach dem Service hatte man keine Hemmungen Sonderwünsche zu platzieren, die Crew war ziemlich präsent und auch im weiteren Flugverlauf gut gelaunt und ansprechbar.
In den Galleys gab es während der Reise Snacks wie Nüsse und Gebäck sowie Wasserflaschen und Desinfektionstücher. Vor der Landung wurden alle Gäste nach einem letzten Getränk gefragt, danach sind die Flugbegleiter zu jedem Gast und haben sich persönlich verabschiedet. Landung, Ankunft, Gepäck- alles lief unproblematisch und zügig, ein wirklich gelungener Flug.
Delta Airbus A330 First Class nach Hawaii | Frankfurtflyer Kommentar
Ein günstiger Flug, echte Business-Bestuhlung und eine tolle Crew – was will man mehr? Natürlich könnte man hier und da etwas mehr bieten und Champagner ausschenken, Speisekarten auslegen oder für hochwertigeres Catering sorgen.
Wir haben von Delta aber ohnehin nicht viel erwartet, ich würde sagen wir hätten kaum enttäuscht werden können. Der Flug war pünktlich und verlief ohne Probleme, die Gastfreundschaft an Bord war herausragend. Mit einem guten Lounge-Erlebnis im Vorfeld hatten wir eine gelungene Erfahrung mit dem US-Carrier.
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